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19. November 2019
Riester-Rente: Finanzminister und Verbraucherschützer fordern fondsgebundene Alternative

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Riester-Rente: Finanzminister und Verbraucherschützer fordern fondsgebundene Alternative

Der Finanzminister von Hessen und der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, fordern den Aufbau einer Alternative zu den existierenden Riester-Produkten. Dabei sollen alle Beschäftigten einzahlen, die nicht ausdrücklich widersprechen und die Beiträge sollen vor allem in Aktien angelegt werden.

Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) und Klaus Müller, der Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) haben in einer gemeinsamen Fachveranstaltung gefordert, dass eine Alternative zu den bestehenden Riester-Produkten angeboten werden soll. Sie sparen dabei auch nicht mit Kritik an der Großen Koalition und erhalten von verschiedenen Seiten Beifall.

vzbv fordert Extrarente

Der vzbv nennt sein Konzept Extrarente. Das Ziel der Verbraucherschützer ist, die Extrarente als öffentlich-rechtliches Standardprodukt zu gestalten – so sollen Vermittlungsprovisionen vermieden werden. Gleichzeitig werden die Beiträge für die Extrarente größtenteils in Aktien investiert, was den vzbv vermuten lässt, dass diese Riester-Alternative eine hohe Rendite erwirtschaften könnte. Der vzbv nennt als Beleg für die Umsetzbarkeit seiner Vorschläge Großbritannien und Schweden, wo ähnliche Modelle bereits mit Erfolg implementiert seien. Das Konzept im Detail findet sich hier.

Hessens Regierung fordert Deutschlandrente

Das hessische Finanzministerium hingegen hat seinen Vorschlag Deutschlandrente getauft. Dieser ist nicht neu. Bereits im Frühjahr 2018 hatte die hessische Regierung einen Vorstoß für die Einführung der Deutschlandrente im Bundesrat gewagt. Das Konzeptpapier entstand jedoch bereits 2017 und findet sich hier. Das Herzstück der Deutschlandrente ist der Deutschland-Fonds. In diesem Fonds, in den alle Bürger investieren können, sollen mindestens zwei Varianten existieren. Die Bürger haben die Wahl: Entweder sie entscheiden sich für das Standardprodukt, welches eine höhere Aktienquote aufweist und somit auch mit höheren Renditen sowie Risiken aufwartet oder sie wählen eine sichere Produktvariante, die mehr Garantien, dafür aber deutlich niedrigere Rendite verspricht. Jeder Beschäftigte, der nicht am Deutschland-Fonds partizipieren möchte, müsste ausdrücklich widersprechen.

Seite 1 Riester-Rente: Finanzminister und Verbraucherschützer fordern fondsgebundene Alternative

Seite 2 GDV fordert Standardprodukte, aber keinen Deutschlandfonds

Seite 3 Unterstützung von verschiedenen Seiten

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 19. November 2019 - 17:52

Ist das derselbe Verbraucherschutz der zum Beispiel bei der Riesterrente die sofortige Verfügbarkeit der eingezahlten Beiträge einfordert und natürlich deswegen vehement Fondssparpläne ablehnte? Hallo, wo bleibt die Sicherheit, ist ja alles so ungewiss, ganz im Gegensatz zur Beamtenpension. Dann sterben die Leute noch viel zu früh. Vermittler verlangen auch noch Provisionen, bei Maklern, die als einzige für das BESTE Angebot des gesamten Marktes haften, völlig unverständlich. Beamte leisten das ohne teure Altersversorgung, faktisch kostenlos. Nicht ganz, unsere Kinder und Enkel dürfen ja auch ein bisschen hinzu zahlen bei angeblichen 2,7 Billionen Euro Defizit, die aber für den VBS völlig uninteressant sind, man kann sich ja nicht um alles kümmern.

Gespeichert von Frank Peters (… am 19. November 2019 - 21:49

Makler wäre, würde ich auch zu den Teilen der Bevölkerung gehören, die das gut finden ;-) .. nein im Ernst, für uns zwar wieder fehlender Umsatz aber völlig objektiv betrachtet ist die Idee verdammt gut!

Gespeichert von Reinhard Hoppenheit am 21. November 2019 - 18:19

Vor einigen Tagen konnte man lesen, daß die Grundrente auf Kosten der Kleinsparer finanziert werden wird. Die vom Finanzminister in seiner grenzenlosen Weisheit geplante Finanztrasaktionssteuer führt dazu, daß Menschen, die privat mit Aktien fürs Alter vorsorgen, herangezogen werden, um die Grundrente zu finanzieren. Während Großinvestoren auf ausländische Börsen ausweichen werden, wird der deutsche Fondssparer der Dumme sein, schlimmer gehts nimmer.