Dass die Riester-Rente reformiert werden soll, findet quer über die üblichen Fronten hinweg Zustimmung. Verschiedene Modelle liegen auf dem Tisch, die sich teils marginal, teils drastisch unterscheiden. Und der Druck auf die Regierung, endlich tätig zu werden, steigt weiter, wenngleich derzeit auch scheinbar aus Sorge vor einem drohenden Staatsfonds. Mehrere einflussreiche Verbände appellieren nun mit einem Fünf-Punkte-Plan an die Politik.
Dialog mit Anbietern gefordert
Mit ihrem Fünf-Punkte-Plan richten sich der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI), der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), der Verband der privaten Bausparkassen (VDPB) und die LBS an die Bundesministerien und das Bundeskanzleramt. Sie bitten die Regierung darum, möglichst bald zu einem Dialog mit den Anbietern der privaten Altersvorsorge-Produkte einzuladen. Ziel hierbei soll es sein, die im Koalitionsvertrag vorgesehene Stärkung der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge zu besprechen. Die Große Koalition soll die dabei vereinbarten Änderungen dann bereits im ersten Halbjahr 2020 umsetzen.
Reform anstatt radikaler Systemwechsel
In den Reformansätzen, die dem Fünf-Punkte-Plan zu entnehmen sind, sehen die Verbände ein erhebliches Potenzial, Kosten zu senken bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des derzeitigen Systems.
Einen kompletten Systemwechsel, wie er in den Konzepten des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) und des hessischen Finanzministeriums angedacht wurde, sehen die Verbände kritisch. Ein derart radikaler Schritt, wie die Extrarente oder die Deutschlandrente einzuführen, birgt für die Initiatoren des Fünf-Punkte-Plans die Gefahr, dass die Bevölkerung noch weiter verunsichert würde.
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