Was braucht es aus Ihrer Sicht, damit Elementarschäden auch in Zukunft versicherbar bleiben?
Damit Schäden durch Überschwemmungen, Starkregen, Stürme und Hagel auch künftig versicherbar bleiben, müssen von der neuen Regierung die Weichen für effektive und nachhaltig wirksame Präventionsmaßnahmen gestellt werden. Eine Pflichtversicherung, die lediglich die Zahl versicherter Schäden erhöht, ist nicht die richtige Lösung, wenn Schäden gleichzeitig häufiger und heftiger werden. Versicherer berechnen bei ihren Prämien potenzielle Schäden und die Wahrscheinlichkeit eines Schadeneintritts. Das bedeutet, dass jedes versicherte Haus entsprechend dem jeweiligen Risiko in den Büchern der Versicherer steht und für den Schadenfall Risikokapital zur Verfügung stehen muss. Nur wenn Schäden effektiv verringert werden, kann eine Versicherung auch in der Zukunft noch Schutz anbieten.
Und welche Strategie stellt sicher, dass die private Absicherung langfristig bezahlbar bleibt?
Damit die private Absicherung gegen Naturgefahren auch langfristig bezahlbar bleibt, braucht es ein umfassendes Gesamtkonzept. Es reicht nicht aus, nur auf den Versicherungsmechanismus zu setzen – entscheidend ist die Kombination aus gezielter Prävention, breiter Sensibilisierung, fundierter Information und einer klaren staatlichen Verantwortung im Katastrophenfall.
Ein zentrales Element ist dabei die Anpassung des Baurechts: Bauen in bekannten Überschwemmungsgebieten sollte künftig ausgeschlossen sein. Ebenso wichtig ist die klimaangepasste Bauweise – sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen –, um potenzielle Schäden bereits im Vorfeld zu begrenzen.
Darüber hinaus muss das Naturgefahrenportal des Deutschen Wetterdienstes ausgebaut werden, sodass Hausbesitzer schnell und einfach erkennen können, wie hoch das Risiko in ihrer Region ist und welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind. Nur durch diesen ganzheitlichen Ansatz lassen sich Menschen und Eigentum wirksam schützen – und gleichzeitig die Versicherbarkeit von Naturgefahrenrisiken dauerhaft sichern.
Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 05/2025 und in unserem ePaper.
Seite 1 Schutz fürs Haus: Was Eigentümer und Makler unterschätzen
Seite 2 Viele Immobilienbesitzer unterschätzen die Risiken durch Starkregen oder Hochwasser – oft mit fatalen Folgen. Die Absicherung im Bereich Elementar verharrt bei etwas über 50%. Wie schwierig ist es, Kunden von der Notwendigkeit einer erweiterten Elementardeckung zu überzeugen?
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