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10. November 2022
Studie: „Rückgang der Immobilienwerte unvermeidlich“

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Studie: „Rückgang der Immobilienwerte unvermeidlich“

Im Rahmen der jährlichen PwC-ULI-Studie wurden führende Vertreter des Immobiliensektors europaweit zu ihren Erwartungen für 2023 befragt. Die Inflation und die Zinsbewegungen sind die meist genannten Herausforderungen. Wie die Erhebung zudem zeigt, halten 71% sinkende Immobilienwerte für unvermeidlich.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und das Urban Land Institute (ULI) haben die 20. Ausgabe der jährlichen Studie „Emerging Trends in Real Estate® Europe“ vorgelegt. Der Bericht stützt sich auf die Meinungen von rund 900 führenden Vertretern des Immobiliensektor aus ganz Europa. Die Studie gibt Auskunft, mit welchen Erwartungen die Branchenvertreter in das kommende Jahr gehen und wo sie die größten Herausforderungen sehen.

Vor allem Inflation und Zinsbewegungen als Herausforderungen

Mit 91% ist die meistgenannte Herausforderung des Immobiliensektors die Inflation vor den Zinsbewegungen (89%) und dem schwachen Wirtschaftswachstum in Europa (88%). Anlass zur Sorge bereitet außerdem die politische Unsicherheit auf globaler, regionaler und nationaler Ebene. Dennoch erwarten lediglich 13% der Umfrageteilnehmer, dass die Inflation in fünf Jahren noch ein Problem darstellen wird. Anders lautet die Einschätzung bezüglich des Zinsniveaus und des schwachen Wirtschaftswachstums. Hier gehen jeweils etwa drei Viertel der Befragten davon aus, dass die Branche auch mittelfristig davon belastet sein wird.

Was Faktoren angeht, die konkret die Immobilienwirtschaft betreffen, führen die hohen Baukosten sowie die Verfügbarkeit von Ressourcen die Sorgenliste an. Diese beiden Aspekte werden laut PwC und ULI von den Unternehmen auch als längerfristige Herausforderungen betrachtet.

Die Erwartungen im Hinblick auf eine Rezession

71% der Immobilien-Marktführer rechnen damit, dass Europa noch vor Ablauf dieses Jahres in eine Rezession rutscht, verbunden mit negativen Folgen für die Entwicklungsaktivität, die Verfügbarkeit von Finanzierungen sowie reduzierte Investitionsvolumina, Mieten und Immobilienwerte. Doch nicht für alle Länder sind die Erwartungen gleichermaßen. Laut Studie dürften Deutschland, Großbritannien und die Niederlande dem Abschwung kaum entgehen können, während Frankreich vor allem wegen seiner Art der Energiebeschaffung besser gerüstet scheint. Eine Rezession vor 2023 halten 83% der Befragten in Deutschland für wahrscheinlich.

Wie die Studie weiter zeigt, ist das Vertrauen in die Verfügbarkeit von Fremd- und Eigenkapital zu Finanzierungszwecken so gering wie seit 2012 bzw. 2009 nicht mehr. Die Befragten sind der Meinung, dass die internationalen Kapitalströme nach Europa eher abnehmen als zunehmen. Am düstersten fallen die Aussichten zum einen für Fremd- und Eigenkapital zur Projektfinanzierung aus: Hier gehen 70% bzw. 63% von einem Rückgang aus. Auch was Fremdkapital zur Refinanzierung oder Realisierung von Neuinvestitionen angeht, sind die Erwartungen negativ: 64% rechnen mit einem Rückgang.

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