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19. Dezember 2020
Tierschutzprodukte als emotionaler Schlüssel zum Kunden

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Tierschutzprodukte als emotionaler Schlüssel zum Kunden

Millennials und Babyboomer erreichen

Ein weiterer und manchmal sogar der größere Anreiz ist die emotionale Verbindung zum Kunden, die mit einem solchen Versicherungs­produkt erreichbar ist. Steht ein Anbieter in einer schweren Stunde, zum Beispiel bei einer größeren Operation des eigenen Haustiers, unterstützend zur Seite, ist eine extrem starke und positiv belegte Kundenbindung schnell erreicht. Gerade an den beiden Enden der heutigen Kernzielgruppen ist das für die Kundenbindung und -loyalität Gold wert: bei Millennials und Babyboomern.

Millennials, also die Generation, die heute zwischen 25 und Ende 30 ist, ist bekanntermaßen unterversichert und wenig an Versicherungsprodukten interessiert. Zudem entscheidet sich diese Zielgruppe, unter anderem durch oft unsichere Zukunftsperspektiven und starke Arbeitsbelastung, eher für einen Hund als für ein eigenes Baby. Mehrere internationale Studien weisen dabei nach, dass gerade die emotionale Ansprache in dieser Zielgruppe Erfolg versprechend ist. Ein hochwertiges Tierversicherungsprodukt kann also den Zugang zu dieser Zielgruppe ermöglichen.

Die Babyboomer sind die Elterngeneration der Millennials und – da der Nachwuchs eigene Haushalte gegründet hat – meist ohne Kinder im Haus. Viele der heute 50- bis 65-Jährigen legen sich daher ein vierbeiniges Familienmitglied zu. Gerade zu dieser Zielgruppe hat der Versicherungsvertrieb eine feste Bindung aufgebaut. Neben einem großen Potenzial für Tierver­sicherung ist auch hier der emotionale Ansatz eine valide Möglichkeit, die langfristigen Kundenbeziehungen noch weiter zu verstärken.

Mangelnde Digitalisierung blockiert Entwicklung eigener Produkte

Der Aufbau dieser Verbindung gelingt allerdings nur, wenn das Tierschutzprodukt in der eigenen Marke gestaltet ist. Kooperationen, in denen das Produkt eines Mitbewerbers vertrieben wird, ermöglichen zwar, ein Stück des Marktes für Tierversicherungen abzubekommen, aber Up- und Cross-Selling gelingt dann nur dem Mitbewerber, der mit seiner Marke die Kundenbeziehung besetzt.

Die Entwicklung einer Tierkrankenversicherung ist jedoch kein leichtes Unterfangen. So hat jede Hunderasse ein eigenes Risikoprofil, was Erkrankungen angeht. Bei mehr als 350 anerkannten Rassen – dazu kommen natürlich noch Mischlingshunde – eine immense Gemengelage verschiedenster Risikoprofile. Entwicklungen in der Tiermedizin erfordern zudem eine konti­nuierliche Überprüfung der Tarifierung. Weiterhin sind diese Produkte wegen der großen Anzahl an Schadenmeldungen sehr arbeitsintensiv. Hier wie auch in der Produktentwicklung können agile und digitale Prozesse Erleichterung bringen. Voraussetzung dafür ist ein modernes, flexibles und gut verknüpftes IT-System. Die Aufwendungen für Kreation wie auch Administration eigener Produkte blockieren daher in vielen Häusern die kurzfristige Entwicklung für diesen Zukunftsmarkt.

 
Ein Artikel von
Tim Kaltofen