Frauen gezielt abholen
Doch wie erreicht man nun Frauen am besten? Grundlegend gilt wie bei jeder Zielgruppe: Man braucht ein fundiertes Verständnis für sie, man sollte ihre Sorgen und Nöte kennen, sie ernst nehmen und sie dort abholen, wo sie stehen. Dazu gehört:
- Themen, die Frauen betreffen, aufgreifen, z. B. Gender Gaps, finanzielle Eigenständigkeit in Beziehungen etc.: Das zeugt von Verständnis für die Situation und schafft eine Kommunikation auf Augenhöhe. Frauen wollen sich, wie alle Menschen, gesehen fühlen.
- Die eigene Kompetenz beweisen, z. B. mit konkreten Fallbeispielen: Wer den Beratungsprozess einer Kundin und die gefundenen Lösungen darstellt (natürlich anonymisiert), bietet einen Einblick in die eigenen Prozesse und macht die Beratung greifbarer.
- Mehrwerte schaffen, z. B. kostenlose Tipps und Tricks anbieten: Damit untermauert man die eigene Expertise und baut Stück für Stück Vertrauen auf.
- Echtes Interesse zeigen: Wer echte Fragen stellt, bekommt echte Antworten. Und lernt, was Frauen wirklich bewegt.
- Weniger Sales – mehr Substanz: Frauen reagieren sensibler auf Verkaufsdruck. Mehr erklären und mehr Zeit für Entscheidungen einräumen.
Doch warum das Ganze?
Warum sollten Frauen überhaupt angesprochen werden, wo sie doch tendenziell ein geringeres finanzielles Potenzial haben als Männer?
- Frauen sind loyal. Haben sie sich einmal nach gründlicher Überlegung entschieden, bleiben sie in der Regel bei ihren Entscheidungen. Außerdem empfehlen sie gerne weiter.
- Die Lücke ist groß, das Potenzial ebenso. Frauen haben eine größere Rentenlücke als Männer (Gender Pension Gap) und müssen dementsprechend mehr tun. Hier kann man, wenn vorhanden, den Ehepartner ins Boot holen und die Altersvorsorge aus dem Familieneinkommen finanzieren.
- Finanzielle Gleichberechtigung sollte ein gesellschaftliches Ziel sein, schließlich stellen Frauen die Hälfte der Bevölkerung. Frauen brauchen Wissen, Mut und die passende finanzielle Absicherung. Nur so können sie in allen Lebenslagen selbstbestimmte Entscheidungen treffen.
Vom Abstrakten zum Konkreten
Für mich habe ich dazu LinkedIn ausgewählt. Dort sieht man in den Profilen sehr gut, mit wem man gerade kommuniziert, und es macht die direkte Ansprache leichter. Täglich bin ich etwa eine Stunde dort aktiv. Ich folge Frauen aus meiner Zielgruppe und auch Personen, die über relevante Themen für Frauen schreiben. Ich kommentiere regelmäßig, um in den Austausch zu kommen. Auch in meinen eigenen Posts greife ich die Probleme meiner Zielgruppe auf und biete Lösungen an. Das ist natürlich viel Arbeit. Social Media macht sich nicht nebenbei. Doch es lohnt sich.
Beziehungsarbeit statt Abschlussdruck
Wer nur schnell verkaufen will, für den sind Frauen als Zielgruppe nicht geeignet. Doch wer echte Beziehungen aufbauen und Mehrwert vermitteln will, der findet in diesem Kreis unglaublich dankbare und loyale Kundinnen.
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Diesen Beitrag lesen Sie auch in AssCompact 08/2025 und in unserem ePaper.
Seite 1 Warum Beziehungen in der Beratung von Frauen wichtig sind
Seite 2 Frauen gezielt abholen

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