Inflation hat Preisgefälle nicht verändert
In den Jahren 2022 bis 2024 gab es außergewöhnlich hohe Preissteigerungen. Energie, Lebensmittel und viele Alltagsgüter verteuerten sich spürbar. Das regionalen Preisgefälle in Deutschland hat sich dadurch aber nicht nennenswert verändert, wie es von den Experten des IW heißt. Die Gründe für die konstanten Preisunterschiede würden vor allem in strukturellen Faktoren liegen, die durch die Inflation nicht wesentlich beeinflusst wurden. In den Großstädten würde eine unvermindert hohe Nachfrage und überdurchschnittliche Einkommen weiterhin für ein erhöhtes Preisniveau sorgen. Dagegen würden in den ländlichen Räumen eine geringere Nachfrage, Abwanderungstendenzen und niedrigere Einkommen dämpfend auf die Preise wirken. Entsprechend habe die Inflation die räumlichen Preisunterschiede insgesamt nicht weiter verstärkt, so die Experten des IW weiter.
Wohnkosten entscheidender Treiber für regionale Unterschiede
Die Leistbarkeit einer Stadt wird vor allem durch die Höhe der Wohnkosten bestimmt. Für den Regionalen Preisindex wurden laut IW Modellrechnungen durchgeführt, die sich auf die beobachteten Angebotsmieten der letzten Jahre stützen. Hier lässt sich eine Entwicklung feststellen: Bestandsmieten legten merklich langsamer zu als Angebotsmieten, da viele laufende Mietverträge nicht regelmäßig an das aktuelle Marktniveau angepasst werden. Trotz der bewegten Jahre 2022 bis 2024 haben sich die regionalen Mietgefälle nur gering, aber spürbar verschoben, wie der Experte Ralph Senger erläutert. So vergrößerte sich der Preisaufschlag der sieben größten Städte gegenüber dem Bundesdurchschnitt von +46% (2022) auf +48% (2024). Der Preisvorteil ländlicher Kreise blieb aber mi t-19% bestehen.
Der Wohnungsmarkt bleibt der wichtigste Treiber regionaler Preisunterschiede. Darin birgt sich laut Henger zugleich eine Chance: „Gelingt es den Kommunen, den Wohnungsbau zu forcieren, können sie das Leben in ihren Städten insgesamt bezahlbarer gestalten.“ Zumal in den nächsten Jahren die Wohnungsmieten weiter steigen steigen dürften, insbesondere in den Großstädten, wo die Lage angespannt bleibt. (tik)
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