Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Deutschland sind 2024 weiter leicht gesunken, wohingegen es mit den Mieten nach oben ging. So kostete eine Eigentumswohnung im Bestand im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte 0,7% weniger als im Vorjahr. Die Nettokaltmieten hingegen haben sich um 5,1% erhöht.
Niedrigere Einkommensbelastung für Käufer
Als Konsequenz ist die Einkommensbelastung für Käufer im Schnitt gesunken. Sie mussten 2024 für eine 70 m2 große Wohnung aus dem Bestand 18,3% des durchschnittlichen Haushaltseinkommens für die laufende Kreditfinanzierung aufwenden. Im Jahr zuvor waren es noch 19,2%. Die Einkommensbelastung für Mieter hingegen hat sich leicht erhöht. Das Plus von 3,6% bei den verfügbaren Haushaltseinkommen reichte laut Postbank Wohnatlas nicht aus, um die höheren Mieten auszugleichen. Mieter mussten im Schnitt über alle Regionen hinweg 14,1% des durchschnittlichen Haushaltseinkommens für die Nettokaltmiete einer 70-Quadratmeter-Bestandswohnung einkalkulieren. Im Vorjahr waren es noch 13,9%.
In 130 Regionen reichen 15% des Einkommens für Kreditzahlungen
Laut HWWI leben momentan 23% der deutschen Haushalte in einer eher günstigen Kaufregion. In 130 Landkreisen und kreisfreien Städten sind weniger als 15% des durchschnittlichen regional verfügbaren Haushaltseinkommens ausreichend, um laufende Kreditzahlungen für den Erwerb einer 70-Quadratmeter-Bestandswohnung zu begleichen. Diese Rechnung gilt für ein Annuitätendarlehen in Höhe von 80% des Kaufpreises inklusive Grunderwerbsteuer und 2% Notargebühren mit anfänglichem Tilgungssatz von 2,5% und einem Darlehenszins von 3,5% pro Jahr.
Ein Viertel der deutschen Haushalte leben dagegen in einer von 56 Regionen mit vergleichsweise sehr hohen Kaufpreisen. Dort müssen mindestens 25% des durchschnittlichen regional verfügbaren Haushaltseinkommens für die laufende Kreditfinanzierung aufgewendet werden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation hier jedoch leicht entschärft: 2023 waren es noch 27% der Haushalte in 69 Regionen.
Im Idealfall nicht mehr als 25% des Einkommens
„Gesunkene Kaufpreise, gestiegene Einkommen und ein weitgehend stabiles Zinsniveau machen es für Durchschnittsverdiener*innen wieder leichter, eine Eigentumswohnung zu finden, die im Idealfall nur ein Viertel des Haushaltsnettoeinkommens für die Finanzierung bindet“, erklärt Manuel Beermann, Leiter Produktmanagement Immobilien bei der Privatkundenbank Deutschland „Wer ein passendes Objekt im Auge hat, sollte allerdings genau prüfen, ob die Finanzierung auch langfristig tragbar ist“, so der Experte weiter.
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