Beratung rund um Immobilienerwerb ist intensiver geworden
Der Erwerb von Wohneigentum ist bei vielen Interessenten mit erheblicher Unsicherheit verbunden, was Preis bzw. Baukosten, aber auch Bauzeit, den möglichen Sanierungsaufwand bei Bestandsimmobilien wie auch die Förderfähigkeit angeht. Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN, erläutert, dass die Beratung rund um den Eigentumserwerb angesichts der zunehmenden Komplexität intensiver geworden ist. Dies betrifft vor allem Bestandsimmobilien, die nicht in einem sehr guten oder guten Zustand sind. Generell kommen viele Faktoren zum Tragen: So sind nicht nur die Immobilienpreise höher, sondern es ist inzwischen grundsätzlich aufwendiger, eine Finanzierung zu bekommen. Die Verkaufszeiträume seien laut Ritter wesentlich länger und der Beratungsbedarf höher, was grundsätzliche Kosten angeht. Und trotz angepasster Förderprogramme bleibe der Eigentumserwerb für viele Menschen schwierig.
Viel Luft nach oben bei Förderprogrammen
Welche Fördermöglichkeiten in der Beratungspraxis tatsächlich funktionieren und auch genutzt werden (können) und welche Programme wiederum an der Realität vorbei geplant sind, da sie zum Beispiel nur für eine sehr kleine Zielgruppe in Frage kommen, veranschaulichte Dr. Lucie Lotzkat, geschäftsführende Gesellschafterin bei VON POLL FINANCE. Die Finanzierungsexpertin führte hier unter anderem das Beispiel „Jung kauft Alt“ an. Teilweise orientiere sich die Theorie und die Gestaltung der Programme nicht an der Realität der Menschen. Auch wenn hier und da an Einkommensgrenzen nachgebessert wurde, sieht Lotzkat in der breiten Anwendbarkeit und Einfachheit so etlicher Förderprogramm viel Luft nach oben.
Revitalisierung bestehender Immobilien als Hebel
Angesichts des stockenden Neubaus in den vergangenen Jahren sind Bestandsimmobilien und deren Revitalisierung zunehmend ins Blickfeld gerückt. Hier räumte Dr. Nadja Henkel, geschäftsführende Gesellschafterin der Dr. Henkel Urban Projects GmbH, im Rahmen des Roundtable erst einmal mit falschen Vorstellungen auf. „Wenn wir heute an Revitalisierung denken, dann denken wir ganz oft an schöne denkmalgeschützte Gebäude, in denen hochpreisige Loftwohnungen errichtet werden. [...] Das ist alles schön, aber das ist natürlich nicht die Revitalisierung, die in der breiten Masse ankommt.“
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