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22. April 2022
„Man muss sich entscheiden, ob man die Statusspiele mitmacht“

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Legs and pants of many business people from behind

„Man muss sich entscheiden, ob man die Statusspiele mitmacht“

Es war mal ein Thema, dassVersicherer ihre Betreuung, Vertriebsunterstützung und Veranstaltungen mehr oder weniger nur auf Makler ausgerichtet haben. Maklerinnen kamen da nicht vor. Gibt es das noch?

AM In der Zusammenarbeit Versicherer/Makler/Maklerinnen sind für mich keine Unterschiede hinsichtlich Betreuung oder Vertriebsunterstützung erkennbar.

Mit der Corona-Pandemie hat sich ja auch einiges geändert. Vieles läuft digital ab. Für Sie eine gute Entwicklung?

AM Die digitale Kommunikation schafft zeitliche Freiräume und bietet somit die Möglichkeit, Prozesse und Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten. Dies ist ein sehr positiver Aspekt in der Digitalisierung. Es ist jedoch meines Erachtens in der Kundenbindung nach wie vor wichtig, eine gewisse persönliche Gesprächskultur zu pflegen, um die zwischenmenschliche Kundenbeziehung weiterhin zu erhalten.

AK Auch ich sehe hier eine große Chance für Freiräume und Effizienz. Selbstständigkeit und Eigeninitiative rücken in den Fokus. Alle müssen mehr Verantwortung übernehmen. Ich wünsche mir hier vor allem, dabei sehr achtsam mit den sich aus der Pandemie ergebenden Veränderungen umzugehen. Denn auch hier ist es für einige Menschen eine große Herausforderung – Thema New Work.

Sie beide haben unterschiedliche Werdegänge. Schildern Sie uns doch diese mal kurz.

AM Aufgrund meiner ursprünglichen Ausbildung als Industriekauffrau war ich in den ersten Berufsjahren als Sachbearbeiterin in der Industrie tätig. Bedingt durch lange Auslandstätigkeiten meines Ehemanns spielte dann die Familienplanung bei mir eine größere Rolle. Nach Beendigung dieser Phase habe ich nochmals eine Ausbildung als Versicherungskauffrau berufsbegleitend absolviert und mich dann nach einer gewissen Angestelltentätigkeit als Sachbearbeiterin und spätere Gesellschafterin-Geschäftsführerin (GGF) in Versicherungsmaklerunternehmen selbstständig gemacht und mein eigenes Unternehmen gegründet. Dieses Unternehmen besteht jetzt seit über 30 Jahren und hat im Bereich Ober-, Mittel- und Unterfranken eine gewisse Marktposition eingenommen.

AK Nach vier Jahren bei einer Privatbank wechselte ich 2001 zu einer Versicherungsgesellschaft und war dort fünf Jahre im Bereich der Außendienstausbildung tätig. Ausbildung zur Versicherungsfachfrau und Personalreferentin. Seit 2006 Maklertätigkeit unter anderem als GGF. Seit 2018 Ausbau der Geschäftstätigkeit als Inhaberin und Geschäftsführerin eines weiteren Versicherungsmaklers, der Vers­Care Versicherungsmakler GmbH. Begleitend zu meiner Maklertätigkeit ist mir die Ausbildung in der Versicherungsbranche sehr wichtig. Aus diesem Grund bin ich seit 2002 Prüferin bei der IHK in mehreren Ausbildungen. Außerdem übe ich seit 2002 für das BWV diverse Referententätigkeiten aus. Ehrenamtlich führe ich seit 2014 das Amt der Regionalkreissprecherin und Verbandsratsvorsitzenden für den BDVM in der Region Bayern aus. In dieser Position unterstütze ich auch das Projekt „Frauen im Vertrieb“.

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Seite 3 Sind das Werdegänge, die Sie heute auch jungen Menschen, insbesondere Frauen, empfehlen würden?

 
Ein Interview mit
Adelheid Marscheider
Alexandra Kallmeier