AssCompact suche
Home
Management & Wissen
30. Dezember 2021
„Private Equity ist für ambitionierte Unternehmer eine Frischzellenkur“

4 / 4

Wood block with arrow up icon. Business concept growth success process.

„Private Equity ist für ambitionierte Unternehmer eine Frischzellenkur“

Was ändert sich alles für das Maklerunternehmen? Die IT?

IT ist eine wichtige Fragestellung. Wir glauben daran, dass der Mehrwert durch eine Form von Integration entsteht. Integration hat nach unserer Erfahrung zwei Dimensionen. Nach unserer Überzeugung geht es darum, prozessual und kulturell zu integrieren. Eine prozessuale Integration führt über kurz oder lang dazu, dass eine einheitliche IT-Plattform erforderlich ist. Wir sind überzeugt davon, dass der maximale Mehrwert dann gehoben wird, wenn man auf einem System arbeitet. Übrigens, dieser Überzeugung hat noch nie jemand widersprochen.

Wesentlich ist auch die kulturelle Integration. Schließlich geht es um Menschen. Es geht darum, eine Marke zu entwickeln, und zwar nicht durch ein Logo, sondern beispielsweise durch einheit­liche Führungslogiken und -philosophien. Wir haben zum Beispiel in diesem Jahr ein Leadership-Team und ein Talentprogramm implementiert. Das alles zahlt in einer gewissen Weise auf eine kulturelle Integration ein.

Behalten die Unternehmen ihren Namen?

Das ist eine häufig gestellte Frage. Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Wenn ein Makler inhaltlich genau das Gleiche macht wie wir und bundesweit bereits stark ist, dann ist die Perspektive, dass die Strukturen irgendwann in einem gemeinsamen Orga-Chart integriert werden, was auch zu einer Verschmelzung auf einen Rechtsträger führen kann. Aber es gibt auch Fälle, wo ein Unternehmen sehr spezialisiert ist und eine eigene Marke ist und sinnvollerweise bleibt.

Was ist mit dem Maklerunternehmer selbst?

Die Fragestellung zur persönlichen Motivations­lage wird zu einem sehr frühen Zeitpunkt gestellt und intensiv behandelt. Einerseits geht es um Vertrauen: Manche wollen ihre Nachfolge regeln, aber wir sind insbesondere darauf ausgerichtet, mit Unternehmerpersönlichkeiten und Teams etwas gemeinsam weiterentwickeln zu wollen.

Welche Zielsetzungen haben Sie gemeinsam mit dem Investor?

Unser Ziel ist es, dass wir uns umsatzmäßig bis 2025 verdoppeln. Ich denke, dass wir das deutlich früher erreichen können. Zudem wollen wir unsere Präsenz in den Schlüsselregionen ausbauen. Wir wollen an der Mandantenschnittstelle ganzheitlich, international spezialisiert und mit digitalem Mehrwert agieren. Und wir wollen eine führende Arbeitgebermarke in unserer Peer Group sein und uns mit Innovationen abheben.

Und die Investition möchten Sie langfristig behalten?

Jedes Investment von einem Finanzinvestor ist primär darauf angelegt, Rendite zu generieren. In der Regel haben Investoren einen Zeithorizont als Plan. Unser Ziel ist, dass wir langfristig den Broker entwickeln. Das tun wir mit dem für uns richtigen Partner an der Seite. Wir selbst denken langfristig. Wir haben Leidenschaft für die Mandantenschnittstelle und wollten nie einen anderen Beruf ausüben. Wir lieben, was wir tun.

Bis 2025 ist es nicht mehr lange hin. Gibt es darüber hinaus schon Planungen?

Nein, das wäre sehr früh. Wir schauen konsequent nach vorne und machen unsere Hausaufgaben.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2021, S. 102 ff., und in unserem ePaper.

Bild: © REDPIXEL – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Ralph Rockel