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6. Juli 2025
„Unsere Finanzkraft ist das Fundament unseres Handelns“

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„Unsere Finanzkraft ist das Fundament unseres Handelns“

„Unsere Finanzkraft ist das Fundament unseres Handelns“

Inwiefern profitiert davon auch das Berufsbild Versicherungsmakler?

Wir glauben, dass der Beruf des Versicherungsvermittlers eine starke Aufwertung erfahren wird. Die Effekte der demografischen Entwicklung wirken immer stärker und sorgen dafür, dass die gesetzliche Rente immer weiter zurückgehen wird. Sie wird bei vielen Menschen nicht mehr für einen auskömmlichen Lebensabend ausreichen. Der Bedarf zusätzlicher privater Vorsorge steigt deshalb. Das Fachwissen über eine sinnvolle Ausgestaltung der Vorsorge gewinnt damit deutlich an Wert. Das wird sich insgesamt positiv auf das Ansehen des Berufsstandes auswirken.

Riester gilt als reformbedürftig, wird aber von den WWK Versicherungen weiter forciert. Welche Argumente sprechen aus Ihrer Sicht für eine fondsorientierte Riester-Strategie – auch im aktuellen Förderumfeld?

Die Riester-Rente bleibt aus unserer Sicht ein leistungsfähiges Instrument zur privaten Altersvorsorge. Insbesondere die sogenannte Förderrendite – also die Einbeziehung der staatlichen Zulagen in die Gesamtrendite – macht sie für viele Zielgruppen attraktiv. Unsere Bestandsauswertungen zeigen sehr deutlich: Werden die Verträge für eine langfristige Altersvorsorge genutzt, lohnt sich Riester – gerade auch bei mittleren und niedrigen Einkommen. Klar ist aber auch: Vereinfachungen in der Administration und eine moderne, effiziente Förderstruktur würden die Attraktivität für Kunden und Anbieter gleichermaßen erhöhen.

Sie verweisen regelmäßig auf die Förderrendite von Riester-Verträgen. Welche Zahlen und Zielgruppen belegen die Relevanz dieses Produkts heute noch?

Ein konkretes Beispiel aus der Praxis macht dies besonders anschaulich: Eine mir bekannte Familie hat bis Ende 2024 ein Altersvorsorgevermögen von 66.659 Euro aufgebaut – davon stammen nur 29.561 Euro aus Eigenbeiträgen. Über 16.900 Euro entfallen auf staatliche Zulagen, der Rest resultiert aus der Fondswertentwicklung. Dieses Beispiel zeigt, wie attraktiv die Riester-Förderung nach wie vor sein kann – gerade für Familien mit Kindern oder für Geringverdiener.

In der betrieblichen Altersversorgung sind die WWK Versicherungen ebenfalls aktiv. Wie fällt Ihre erste Zwischenbilanz aus – mit Blick auf Nachfrage und Vermittler­resonanz?

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) ist für uns ein strategisch wichtiger Wachstumsbereich. Derzeit liegt der Anteil der bAV bereits bei rund einem Drittel unseres Gesamtabsatzes – mit klarer Ambition, diesen Anteil perspektivisch auf über 40% zu steigern. Besonders erfolgreich sind wir dabei im Zusammenspiel auch mit unabhängigen Vermittlern, Maklerpools und überregionalen Finanzvertrieben.

Portabilität und Tarifvielfalt gelten als Erfolgsfaktoren in der bAV. Wie setzen Sie diese Anforderungen im Produkt- und Beratungskonzept konkret um?

Wir haben die bAV aus drei Perspektiven neu gedacht: Produkt, Prozess und Service. Durch gezielte Vereinfachung der IT-Prozesse und ein intelligentes Schnittstellenmanagement schaffen wir Lösungen, die sowohl für Vermittler als auch für Arbeitgeber praktikabel sind. Unsere Produktpalette ist auf die Bedürfnisse der modernen Arbeitswelt zugeschnitten und erlaubt flexible Anpassungen an arbeitsrechtliche Veränderungen – etwa bei Arbeitgeberwechsel oder Elternzeit.

 
Ein Interview mit
Rainer Gebhart