Maximilian Zimmerer, Vorstandsvorsitzender der Allianz Leben, erklärte bei der Vorstellung der Transparenzinitiative in Berlin, man strebe eine klare und leicht verständliche Information zu den eigenen Produkten an. Hierzu gehöre auch die Darstellung der Kosten in einer Form, die einerseits den Einfluss auf die Wertentwicklung aufzeige, andererseits einen Vergleich mit anderen Angeboten von Wettbewerbern ermögliche. Der Vorstandschef erinnerte an die 2008 auch von der Allianz umgesetzte VVG-Informationspflichtenverordnung (VVG-InfoV). Sie hatte den Versicherern vorgeschrieben, die Abschluss- und Vertriebskosten sowie die laufenden Kosten der Versicherung in Euro und Cent auszuweisen. Der VVG-Kostenausweis habe nur bedingt mehr Transparenz und für den Verbraucher bessere Vergleichsmöglichkeiten geschaffen. Die Kosten fielen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an. Auch sei die Berechnungsgrundlage je nach Produkt und Anbieter unterschiedlich. Der Euro-Ausweis reiche daher nicht aus, um den Einfluss der Kosten auf die Rendite der Produkte einzuschätzen. In der Gesamtkostenquote werden nun Abschluss- und Vertriebskosten, laufende Kosten und bei fondsgebundenen Produkten auch die Fondskosten berücksichtigt. Bei kapitalmarktnahen Produkten wird nicht nur eine Gesamtkostenquote genannt, sondern es werden auch neue Modellrechnungen sowie die Rückvergütungen aus fondsgebundenen Lebensversicherungen gezeigt.
Gesamtkostenquote und Wertentwicklung vor Kosten gehören zusammen
Zusammen mit der Gesamtkostenquote wird stets angegeben, wie sich die Altersvorsorge vor Berücksichtigung der Kosten entwickeln könnte. Denn die Kostenquote allein gibt noch keine abschließende Auskunft darüber, wie leistungsfähig ein Versicherungsangebot ist. Da die Gesamtkostenquote nur in Verbindung mit einer Angabe der möglichen Wertentwicklung vor Kosten aussagekräftig ist, ändert die Allianz bei kapitalmarktnahen Produkten wie der fondsgebundenen Rentenversicherung zudem die Modellrechnungen: Die beispielhaft angenommenen Wertentwicklungen werden künftig vor Kosten ausgewiesen, das heißt, auch Fondskosten sind künftig explizit in den Modellrechnungen mindernd berücksichtigt. Bislang wurden die Wertentwicklungen entsprechend den handelsüblichen Regeln bei Fondssparplänen ohne gesonderten Abzug der Fondskosten angegeben. Statt den bisher drei Wertentwicklungsszenarien mit 3, 6 und 9% kann ein Kunde bei den kapitalmarktnahen Produkten der Allianz außerdem künftig anhand von sechs beispielhaften Angaben auf einer Skala von 0-10% sehen, wie sich seine Police entwickeln könnte.
Die Allianz geht 2011 mit neu gestalteten fondsgebundenen Rentenversicherungen (Allianz Invest, Allianz Invest alpha-Balance) an den Start. Bei diesen neuen Produkten werden etwaige Rückvergütungen aus den Fonds nicht nur der Höhe nach ausgewiesen, sondern auch an den Kunden weitergegeben. Des Weiteren wird die Allianz TopFondsPalette für die neue fondgebundene Rentenversicherung unter anderem um kostengünstige Exchange-Traded Funds (ETFs) erweitert.
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