Ein Gastbeitrag von Marcel Braun, CEO hendricks GmbH Versicherungsmakler
Ob D&O-, Cyber- oder Vertrauensschadenversicherung – bei internationalen Versicherungsprogrammen stehen Versicherungseinkäufer zunächst vor der zentralen Frage: integriert, koordiniert oder hybrid?
Integrierte Programme bündeln lokale Deckungen unter einem globalen Mastervertrag. Sie versprechen Einheitlichkeit, zentrale Steuerung und vereinfachte Schadenbearbeitung, was besonders vorteilhaft ist, weil es die Verwaltung und Koordination der Versicherungen erheblich erleichtert. Durch die zentrale Steuerung können Unternehmen sicherstellen, dass alle lokalen Policen den gleichen Standards entsprechen und konsistente Bedingungen eines Versicherers bieten. Dies reduziert das Risiko von Deckungslücken und erleichtert die Schadenbearbeitung, da alle Ansprüche zentral verwaltet und bearbeitet werden können. Zudem ermöglicht es eine bessere Übersicht und Kontrolle über die gesamten Versicherungsaktivitäten des Unternehmens, was zu einer effizienteren Nutzung der Ressourcen und einer verbesserten Risikomanagementstrategie führt.
Koordinierte Programme setzen auf lokale Policen
Koordinierte Programme hingegen setzen auf eigenständige lokale Policen, die dezentral abgeschlossen, aber zentral koordiniert werden. Dies kann im Einzelfall besser zu lokalen Anforderungen oder politischen Rahmenbedingungen passen, weil sie eine größere Flexibilität bieten und es ermöglichen, spezifische lokale Gesetze und Vorschriften abzusichern. Zudem können sie besser auf die individuellen Bedürfnisse und Risiken der jeweiligen Länder eingehen, was zu einer maßgeschneiderten und effektiveren Risikodeckung führt. Durch die zentrale Koordination bleibt dennoch eine übergeordnete Kontrolle und Konsistenz gewahrt, was die Verwaltung und Überwachung der verschiedenen Policen erleichtert und sicherstellt, dass alle lokalen Einheiten optimal abgesichert sind.
Hybride Lösungen kombinieren Vorteile
Hybride Lösungen kombinieren Elemente aus integrierten und koordinierten Versicherungsprogrammen, um die Vorteile beider Ansätze zu nutzen. So liegen die Vorteile von hybriden Lösungen in der höheren Flexibilität, da sie sowohl zentrale Steuerung als auch lokale Anpassungen ermöglichen. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn unterschiedliche Länder spezifische Anforderungen oder Vorschriften haben. Damit können Unternehmen sicherstellen, dass sie alle lokalen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen, was die Compliance verbessert.
Die Nachteile von hybriden Lösungen liegen in der Komplexität der Verwaltung, da sie sowohl zentrale als auch lokale Elemente enthalten. Dies erfordert eine sorgfältige Koordination und Verwaltung, um sicherzustellen, dass alle Teile des Programms effektiv zusammenarbeiten.
Hybride Lösungen werden gewählt, wenn zum Beispiel Projekte oder Versicherungsprogramme komplexe Anforderungen haben, die sowohl globale als auch lokale Aspekte berücksichtigen müssen oder in Branchen oder Regionen, in denen sich die Rahmenbedingungen häufig ändern. Hier ermöglichen hybride Lösungen eine schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten.
Seite 1 So gelingt Maklern die weltweite Absicherung von Risiken
Seite 2 Schadenabwicklung im Fokus
Seite 3 Wenn „Good Local Standard“ nicht reicht

- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können