AssCompact suche
Home

0954

Unternehmensmeldungen

Helvetia und Baloise geben Fusionspläne bekannt

Die Holdings der beiden Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise beabsichtigen eine Fusion unter Gleichen, wie die Verwaltungsräte beider Unternehmen beschlossen haben und am Dienstag bekannt gaben. Die Helvetia Baloise Holding AG wäre dann die zweitgrößte Versicherungsgruppe der Schweiz.

Es tut sich etwas bei den Schweizer Versicherern – insbesondere bei Helvetia und Baloise. Ende Februar gab es mehrere Medienberichte, in denen es hieß, dass die beiden Unternehmen sich aus dem deutschen Versicherungsmarkt zurückziehen wollen. Bestätigt wurden diese Reports auf offizieller Ebene jedoch nicht.

Dafür gibt es jetzt nach Ostern Neuigkeiten, dieses Mal direkt aus der Schweiz: Denn die Helvetia Holding AG und die Baloise Holding AG gaben am Dienstagvormittag, 22.04.2025, bekannt, dass sie einen „Merger of Equals“ planen, eine „Fusion unter Gleichen“ planen. Der neue Name soll dann „Helvetia Baloise Holding AG“ lauten. Der Beschluss kommt von den Verwaltungsräten der beiden Unternehmen.

Helvetia Baloise wird zweitgrößter Schweizer Versicherer

Die Helvetia Baloise Holding AG hätte dann ein Geschäftsvolumen 20 Mrd. Schweizer Franken (ca. 21,5 Mrd. Euro) in acht Ländern und wäre somit die zweitgrößte Versicherungsgruppe der Schweiz sowie einer der führenden Versicherer in Europa. Wie es in der gemeinsamen Pressemitteilung heißt, seien die große kulturelle Nähe und die ähnliche strategische Ausrichtung beider Unternehmen beste Voraussetzungen für eine reibungslose Integration. Zusätzlich zu den bestehenden Kosteneffizienzplänen beider Unternehmen soll der Zusammenschluss jährliche „Run-Rate“-Synergien von rund 350 Mio. Euro (ca. 376 Mio. Euro) vor Steuern und vor Beteiligung der Versicherungsnehmer generieren (80% davon sollen voraussichtlich bis 2028 realisiert werden), den Vertrieb stärken und erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder schaffen.

Strukturell soll Baloise in Helvetia fusioniert werden. Im Rahmen der Fusion erhalten Baloise-Aktionäre 1,0119 neue Helvetia-Aktien für jede Baloise-Aktie. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen werden ihren Aktionärinnen und Aktionären vorschlagen, die Fusion auf den jeweiligen außerordentlichen Generalversammlungen zu genehmigen, die jeweils für den 23.05.2025 geplant sind. Der Vollzug der Transaktion, vorbehaltlich der erforderlichen Bewilligungen durch die Behörden, wird für das vierte Quartal 2025 erwartet.

Führung und Strategie

Der Verwaltungsrat der neuen Holding soll aus 14 Mitgliedern bestehen, davon sieben von Helvetia und sieben von Baloise. Für die Präsidentschaft ist der aktuelle Baloise-Verwaltungsratspräsident, Dr. Thomas von Planta, vorgesehen, für die Vizepräsidentschaft Dr. Ivo Furrer, aktuell Verwaltungsratsmitglied von Helvetia. Der Hauptsitz werde in Basel sein, wobei der derzeitige Sitz von Helvetia in St. Gallen ein wichtiger Standort bleiben soll.

Im Heimmarkt Schweiz werde Helvetia Baloise gemessen am Geschäftsvolumen zur zweitgrößten Versicherungsgruppe mit einem Marktanteil von rund 20% über alle Geschäftsbereiche hinweg (Leben und Nicht-Leben). Die Gruppe werde zudem der größte Arbeitgeber im Schweizer Versicherungssektor. (mki)

 

SDK und Stuttgarter wollen Fusion 2026 abschließen

Der geplante Zusammenschluss der SDK und Stuttgarter liegt „voll im Zeitplan“. Das hat die SKD während ihrer Bilanzpressekonferenz bekannt gegeben. Der Gleichstellungskonzern soll zum 01.07.2025 an den Start gehen, etwa 15 Monate danach könnte die Fusion abgeschlossen sein.

Etwa ein halbes Jahr ist es her, dass die SDK und die Stuttgarter während einer gemeinsamen Pressekonferenz Pläne bekannt gegeben haben, einen Zusammenschluss zu prüfen. Ein Update dazu, wo der Prozess derzeit steht, gab es nun während der Bilanzpressekonferenz der SKD.

So liegt der Prozess für die geplante Fusion „voll im Zeitplan“, erklärt Vorstandssprecher Dr. Ulrich Mitzlaff. Die wechselseitige Due Diligence sei nun abgeschlossen und habe keine sogenannten „Red Flags“ hervorgebracht. Auch die kartellrechtliche Unbedenklichkeitserklärung seit bereits eingegangen, so Mitzlaff. Zudem herrsche in beiden Unternehmen ein „positives Stimmungsbild“ über eine gemeinsame Zukunft.

Gleichordnungskonzern zum 01.07.2025

Insgesamt dürfte der Weg bis zum endgültigen Zusammenschluss noch etwa eineinhalb Jahre dauern. Bis zum September bzw. Oktober 2026 hoffen die Versicherungsvereine, die Fusion abgeschlossen zu haben, ein durchaus „ambitionierter“ Zeitplan, wie Mitzlaff zugab.

Zum 01.07. werden die SDK und die Stuttgarter übergangsweise in einen Gleichordnungskonzern übergehen. „Das kann man vergleichen mit einer Verlobung, die Eheschließung kommt dann etwa 15 Monate später“ so Mitzlaff.

Unter dem Gleichordnungskonzern wird rückwirkend zum 01.01.2025 die Süddeutsche Lebensversicherung a. G., der Lebensversicherer der SDK, auf die Stuttgarter Lebensversicherung a. G. verschmolzen. Ebenso wird eine Vermögensübertragung der Süddeutschen Allgemeine Versicherung a. G. auf die Stuttgarter Allgemeine stattfinden.

So soll die Konzernstruktur nach dem Zusammenschluss aussehen

Laut Plan sollen nach dem Zusammenschluss die Spartengesellschaften Gesundheit und Leben als Aktiengesellschaften fungieren – das sei notwendig, so Mitzlaff, da Vereine nicht durch eine Übergesellschaft beherrscht werden dürfen. Über einer gemeinsamen Holding soll letztendlich ein Versicherungsverein stehen, der sämtliche Aktien halten wird. Diese werden nicht gehandelt werden, was auch satzungsmäßig festgeschrieben werden wird.

Während der Phase des Gleichordnungskonzerns werden die Unternehmen zunächst ihre etablierten Marken weiterführen. Die gemeinsame Gruppe werde einen Namen erhalten, der laut Mitzlaff auch schon so gut wie feststeht. Eine Markenprüfung werde jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so der SDK-Chef.

Wie bereits vom Vorstandschef der Stuttgarter, Dr. Guido Bader, vor einigen Monaten angekündigt, werden Mitzlaff und Bader an der Spitze ihrer bisherigen Unternehmen stehen bleiben und gegenseitig als Vertretung fungiere.n Im gemeinsamen Konstrukt sollen die beiden die Rolle der Co-CEOs einnehmen.

Maklervertrieb soll zusammengeführt werden

Perspektivisch sollen auch die Maklervertriebe der beiden Unternehmen zusammengeführt werden. So sollen die angebundenen Makler der SDK schon in naher Zukunft auch die Leben-Produkte der Stuttgarter vertreiben können und umgekehrt. Hier habe man bereits erste positive Rückmeldungen erhalten, in den Maklerorganisationen herrsche „viel Zuversicht“ für den künftigen gemeinsamen Weg.

Makler 2024 erstmals stärkster Vertriebsweg der SDK

Als „historisches Ergebnis“ bezeichnete Mitzlaff, dass im Jahr 2024 erstmals Makler und Kooperationen als Vertriebsweg den Ausschließlichkeits- und Bankenvertrieb überholen konnte. Im Jahr 2024 konnte das Segment um rund 28% zulegen, insgesamt kamen 51% des Geschäfts der SDK vom Vertriebsweg Makler und Kooperationen. (js)

 

uniVersa stellt Optimierungen im Kfz-Tarif vor

Die uniVersa hat Neuerungen in ihrem Kfz-Tarif FLEXXdrive vorgestellt. Angepasst hat der Versicherer beispielsweise die Eltern-Kind-Regelung, Selbstbehaltsstufen und Leistungen für Elektrofahrzeuge.

Der Versicherer uniVersa hat seinen Kfz-Tarif FLEXXdrive angepasst. Eine der Änderungen betrifft die Eltern-Kind-Regelung. Kinder können ab sofort mit einem eigenständigen Vertrag in der Schadenfreiheitsklasse 2 starten – bisher wurde nur ein schadenfreies Jahr gewährt.

Auch im Bereich Leistungen für Elektrofahrzeuge gibt es Anpassungen: Bei E-Autos sind nun in der Kaskoversicherung auch Ausbau- und Verbringungskosten sowie Entsorgungskosten des Akkus mitversichert. Auch die Zustandsdiagnostik des Akkus bei Beschädigung inklusive Abschlepp- und Transportkosten werden übernommen.

Zudem hat der Versicherer in der Kaskoversicherung vier weitere Selbstbeteiligungsstufen eingeführt. Zusammen mit dem modularen Bausteinsystem kann der Schutz so je nach Wunsch individuell zusammengestellt werden. Kunden können aus den sechs optionalen Leistungsbausteinen Auslandsschutz, Rabattschutz, Kfz-Schutzbrief, Fahrerschutz, Werkstattservice sowie GAP-Deckung für Leasing- und kreditfinanzierte Fahrzeuge wählen. (js)

 

Unterm Strich: So bilanzieren VHV, Canada Life, BarmeniaGothaer & Co.

Das erste Quartal des neuen Jahres ist vorbei und die meisten Versicherer haben inzwischen ihre Geschäftszahlen des vergangenen Jahres veröffentlicht. Wie haben sich beispielsweise die Zahlen der VHV, Canada Life und der BarmeniaGothaer entwickelt? AssCompact stellt die wichtigsten Zahlen vor.

Die VHV schaut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. So sind die Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 5,3% auf 4,2 Mrd. Euro geklettert – und haben damit erstmalig die 4-Milliarden-Marke geknackt. Das operative Ergebnis stieg um über 17% auf 253,9 Mio. Euro.

Die Beitragseinnahmen aus dem internationalen Geschäft steigen um 20% auf 525,3 Mio. Euro. Damit sieht sich der Versicherer auf einem guten Weg, seine Position als europäischer Bauspezialversicherer zu stärken.

Als besonders erfreulich sieht das Unternehmen das Ergebnis im Kfz-Bereich an. Die Bruttobeitragseinnahmen kletterten hier um 9,5% auf 1,74 Mrd. Euro. Als einer der wenigen Versicherer in der Branche konnte die VHV in der Kfz-Versicherung eine Combined Ratio unter 100% erzielen. Sie ging im vergangenen Geschäftsjahr auf 97,8% zurück. „Kfz als Geschäftsfeld macht fast zwei Drittel des Portfolios der VHV Allgemeine aus und ist besonders relevant für den Geschäftserfolg“, erklärt Vorstandssprecher der VHV Allgemeine Versicherung AG, Dr. Sebastian Reddemann. „Die Sicherung der Ertragskraft in Kfz stand daher nach den Verlusten im Vorjahr in 2024 absolut im Fokus – mit Erfolg.“

Canada Life überschreitet Milliardenmarke bei Beitragseinnahmen

Der Lebensversicherer Canada Life hat im Jahr 2024 seine Beitragseinnahmen um 3% auf über 1 Mrd. Euro steigern können. Das verwaltete Vermögen lag im Jahr 2024 erstmals bei über 10 Mrd. Euro, ein Anstieg von über 10%. Das Neugeschäft lag mit 163 Mio. Euro leicht über dem Vorjahr.

Laut dem Unternehmen haben sich die Risikoprodukte als Wachstumstreiber erwiesen. Hier konnte das Vorjahresergebnis um 9% übertroffen werden, in der Berufsunfähigkeitsversicherung waren es sogar 15%. Die Einmalbeiträge in der Basisrente sind um 15% gegenüber dem Vorjahr gewachsen, in der Privatrente wuchsen sie um 8%.

BarmeniaGothaer wächst im Fusionsjahr über dem Markt

Für die kürzlich fusionierte BarmeniaGothaer stand im Geschäftsjahr 2024 der Zusammenschluss deutlich im Fokus. Zudem haben sich die Versicherer weiterhin in einem herausfordernden Marktumfeld bewegt. „Umso bemerkenswerter“ sei es daher, dass die BarmeniaGothaer im Jahr des Zusammenschlusses in allen Segmenten über den Markt gewachsen sind, wird Co-CEO Dr. Andreas Eurich in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.

Insgesamt lagen die Bruttobeitragseinnahmen der BarmeniaGothaer im Jahr 2024 bei 8,59 Mrd. Euro, ein Plus von 7% gegenüber dem Vorjahr. Am deutlichsten war das Wachstum im Segment Komposit mit einem Wachstum von 10,8%. Das Segment Gesundheit wuchs um 4,5%, im Bereich Leben konnte der Versicherer ein Plus von 5,1% verzeichnen.

Mit gebuchten Bruttobeiträgen von 3,51 Mrd. Euro im Segment Gesundheit gehört die BarmeniaGothaer zu den Top-5-Anbietern in der privaten Krankenversicherung. Ein „wesentlicher Wachstumstreiber“ war das Zusatzversicherungssegment, wo der Versicherer seine Beiträge um 9% steigern konnte. In der betrieblichen Krankenversicherung waren es sogar 37%. In der Vollversicherung stieg der Netto-Bestand der Versicherten um knapp 7.000 Personen.

uniVersa verzeichnet in allen drei Unternehmen Wachstum

Bereits zum fünften Jahr in Folge kann der Nürnberger Versicherer uniVersa in allen drei Versicherungsunternehmen Wachstum verzeichnen. Laut vorläufiger Zahlen stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um 4,4% auf 945,4 Mio. Euro an. Den zweithöchsten Wert in der Unternehmensgeschichte konnte die uniVersa beim Ergebnis aus den Kapitalanlagen verzeichnen, es stieg auf 217,6 Mio. Euro. Insgesamt kann der Versicherer ein Geschäftsergebnis von 101,5 Mio. Euro nach Steuern vermelden.

In der Krankenversicherung konnte die uniVersa die gebuchten Bruttobeiträge um 4,1% steigern, im Segment Leben meldet der Versicherer ein überdurchschnittliches Wachstum. Hier steigen die Bruttobeiträge um 6,1% gegenüber dem Vorjahr. Als Wachstumstreiber stellten sich im Jahr 2024 die fondsgebundene Rentenversicherung und die Berufsunfähigkeitsversicherung heraus. Und auch im Schaden- und Unfallgeschäft sind die Beitragseinnahmen um 5,0% geklettert. Die Unfallversicherung bleibt hier mit 34,4% der bedeutsamste Versicherungszweig.

Ammerländer: Mitgliederzahl übersteigt erstmals Millionenmarke

Die Ammerländer Versicherung zeigt sich ebenfalls zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr. So konnte das Unternehmen die gebuchten Beitragseinnahmen 2024 um 9,51% gegenüber dem Vorjahr auf 98,78 Mio. Euro steigern. Im dritten Quartal überschritt die Mitgliederzahl erstmals die Eine-Million-Marke, abschließen konnte der Versicherer das Jahr mit insgesamt 1,03 Millionen Menschen, ein Plus von 7,23% gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn nach Steuern lag bei 1,43 Mio. Euro, verglichen mit 0,47 Mio. Euro im Vorjahr.

Wachstumstreiber waren erneut die Sparten Hausrat – die 57,89% des Beitragsvolumens der verdienten Bruttobeiträge ausgemacht hat – sowie die Fahrradvollkaskoversicherung, die 24,41% des Bruttobeitragsvolumens darstellt. Auch die Sparten Glas und Hundehalterhaftpflicht haben sich positiv entwickelt, so der Versicherer. (js)

Lesen Sie auch:

 

Easy Insurance setzt auf KI-gestützte Schadenbearbeitung

Beim digitalen Assekuradeur Easy Insurance kommt ab sofort KI bei der Schadenbearbeitung zum Einsatz. Gemeinsam mit der Insurtech Services GmbH wurde eine Lösung entwickelt, die Schadenmeldungen im Bereich Elektronikschutz automatisiert prüft und reguliert.

Die Easy Insurance GmbH nutzt ab sofort künstliche Intelligenz (KI) in der Schadenbearbeitung. Der digitale Assekuradeur hat eine Lösung für Schadenmeldungen im Bereich Elektronikschutz wie etwa an Smartphones, Tablets, Smartwatches und Notebooks eingeführt. Die KI analysiert automatisiert die eingereichten Belege, Fotos und Kostenvoranschläge, gleicht die Schadenschilderung mit den jeweiligen Versicherungsbedingungen ab und prüft Reparatur- und Austauschkosten auf Grundlage aktueller Marktpreise – sowohl herstellerseitig als auch im freien Reparaturmarkt.

Wie Easy Insurance mitteilt, erfolgt in rund 80% der Fälle eine vollständig automatisierte Freigabe innerhalb von nur 30 Sekunden. Die Verarbeitung ist dabei vollständig datenschutzkonform und nachvollziehbar dokumentiert. „Unsere Kund:innen und Händler:innen profitieren von einer reibungslosen Abwicklung (24/7), weniger Rückfragen und deutlich kürzeren Bearbeitungszeiten“, erklärt Andreas Maile, Geschäftsführer der Easy Insurance GmbH.

Umsetzung zusammen mit der Insurtech Services GmbH

Die technische Umsetzung erfolgte mit der Insurtech Services GmbH, einem spezialisierten IT- und Schadenmanagement-Dienstleister. Das Unternehmen hat bereits mehrere hunderttausend Schadenfälle digital reguliert und verfügt über tiefes Know-how in den Bereichen Produkt- und Geräteschutz, Bike-/E-Bike-, Tier- sowie Reiseversicherung.

Ausweitung auf Haushaltsgeräte geplant

Künftig soll die KI-Lösung auf weitere Produktkategorien erweitert werden. Bis Mitte 2025 sollen auch Schäden an weißer, brauner und grauer Ware, also an Haushaltsgeräten, Fernsehern und Unterhaltungselektronik, automatisiert geprüft werden können. Laut Insurtech Services GmbH wird die KI perspektivisch auch in weiteren Sparten wie Produkt-/Waren-/Gegenstandsschutz, Bike-/E-Bike-Versicherung, Tier- und Reiseversicherung Anwendung finden. „Unsere Lösungen ermöglichen es Versicherern und Maklern, Prozesse intelligent zu automatisieren und gleichzeitig höchste Servicequalität zu bieten“, erklärt Marc Tecklenburg, Geschäftsführer der Insurtech Services GmbH. (tik)

 

HanseMerkur überarbeitet Jugendreiseschutz

HanseMerkur hat das Konzept ihres Jugendreiseschutzes optimiert. Als Teil der Änderungen können Vermittler künftig wählen, ob sie den Tarif wie bisher mit teilweisem oder ohne Selbstbehalt anbieten möchten. Auch die Leistungen hat der Versicherer erweitert.

Die HanseMerkur hat ihren Jugendreiseschutz optimiert. Im Zuge der Anpassung gibt es eine größere Änderung für Vermittler. Sie können den Tarif entweder wie gewohnt mit einem teilweisen Selbstbehalt anbieten oder nun auch ohne. Im letzteren Fall ist ein zusätzlicher Abschluss der Selbstbehaltsübernahme-Versicherung nicht mehr erforderlich, erklärt der Versicherer. Vertriebspartner müssen sich allerdings grundsätzlich entscheiden, ob sie die Tarife mit oder ohne Selbstbehalt anbieten wollen. Zum Verkaufsstart werden zunächst alle bestehenden Verträge dem Tarif mit Selbstbehalt zugeordnet, eine Umstellung kann auf Wunsch unkompliziert erfolgen.

Erweiterte Leistungen

Auch im Leistungskatalog gibt es Änderungen. Künftig ist der Ausfall von Begleitpersonen bei Gruppenreisen aber einer Gruppe von sieben Personen generell mitversichert. Zuvor musste dies separat hinzugebucht werden. Bei den versicherten Ereignissen wurde speziell für Jugendreisen Schutz bei Schulwechsel ergänzt.

Zudem wurde der maximal versicherbare Reisepreis von 2.000 Euro auf 5.000 Euro angehoben. Weitere generelle Leistungserweiterungen aus den touristischen Tarifen der HanseMerkur, die im Dezember 2024 gelauncht wurden, wurden ebenfalls in die aktualisierten Bedingungen integriert.

Der Reiseschutz ist für Schüler und junge Menschen bis zum 25. Geburtstag buchbar und kann als Paket im Jugendreiseschutz Gold sowie im Jungendreiseschutz Platin abgeschlossen werden. Im Paket Gold ist Schutz für Reiserücktritt, Reiseabbruch, Notfall, Unfall und Reisegepäck enthalten. Das Paket Platin enthält zusätzlich eine Reisekrankenversicherung. Beide Pakete gelten für weltweite Reise von bis zu 45 Tagen. Eine Reisehaftpflichtversicherung speziell für Jugendreisen ist ebenfalls integriert. In der Reise-Unfallversicherung gelten keine verringerten Versicherungssummen für erdgebundene Reisen, sondern eine Rundum-Absicherung, so HanseMerkur. (js)

 

 

MSIG strukturiert Bereich Casualty & Specialties um

Die MSIG Insurance Europe AG hat den Bereich Casualty & Specialties neu aufgestellt. Dabei wurde die Abteilung Financial Lines neu geschaffen. Seit Anfang Februar ist Verena Heimig Head of Casualty. Als Head of Financial Lines konnte MSIG Sarah Sodies gewinnen.

Der Industriesachversicherer MSIG Insurance Europe AG baut sein Deutschlandgeschäft strategisch aus. Im Zuge dessen gibt es eine neue Struktur im Bereich Casualty & Specialties. Dabei wurde die Abteilung Financial Lines neu eingerichtet. „Durch die Neustrukturierung werden wir zukünftig noch zielgerichteter Versicherungslösungen für unsere Kunden anbieten können“, erklärt Andrea Brock, Managing Director der Region Deutschland.

Seit dem 01.02.2025 leitet Verena Heimig als Head of Casualty die Abteilung. Sie verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Versicherungsindustrie und war in verschiedenen Funktionen im AXA-Konzern und Vorgängergesellschaften tätig. In den vergangenen zehn Jahren war die Versicherungsbetriebswirtin bei der AXA Versicherung AG für den Bereich Haftpflicht-Industrie verantwortlich. Mit Heimig im Team soll die Entwicklung der Abteilung Casualty weiter vorangetrieben werden.

Außerdem begrüßt MSIG Sarah Sodies als Head of Financial Lines. Seit dem 01.04.2025 führt sie die neu geschaffene Abteilung. Die Diplom-Kauffrau ist seit mehr als 20 Jahren in der Versicherungswirtschaft tätig und vor allem auf die D&O-Versicherung spezialisiert. Stationen ihrer beruflichen Laufbahn waren Gerling, HDI-Gerling und die Gothaer Allgemeine Versicherung AG. Mit ihrer Marktkenntnis und weitreichende Erfahrung mit komplexen Risikostrukturen soll Sodies dazu beitragen, das Angebot im Bereich Financial Lines strategisch auszubauen. Heimig und Sodies berichten an Michael Pille, Underwriting Director der Region Deutschland. (tik)

Bild: © MSIG

 

Xaver bekommt BaFin-Lizenz als Vermögensverwalter

Xaver Asset Management, eine Tochter der Xaver Group, hat von der BaFin die Lizenz als Wertpapierinstitut erhalten und darf somit als Vermögensverwalter agieren. Das FinTech kann nun Investment- und Vorsorgelösungen entwickeln sowie White-Label-Produkte für Versicherer und Finanzvertriebe bereitstellen.

Die in Köln ansässige Xaver Group konzipiert KI-basierte Vertriebs- und Servicelösungen für Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Für die Tochtergesellschaft Xaver Asset Management hat das FinTech nun von der BaFin die Erlaubnis erhalten, als Vermögensverwalter zu agieren. Mit der BaFin-Lizenz als Wertpapierinstitut baut Xaver das bestehende Angebot einer KI-gestützten Omnikanal-Vertriebsplattform aus. Das Unternehmen kann Banken, Versicherungen und Finanzvertrieben ab sofort auch vollständig integrierte White-Label-Angebote für Altersvorsorge-, Spar- und Investmentprodukte anbieten.

Hierfür wurde Xaver Asset Management mit einer automatisierten Plattform ausgerüstet, die neben klassischen Finanzinstrumenten auch den Zugang zu alternativen Investments ermöglicht. Über die KI-Agenten-fähige Infrastruktur erlaubt die Plattform den KI-Agenten von Xaver die direkte Nutzung von Asset-Management-Prozessen. 

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, können auch individuell gestaltete Konzepte wie das Pan-European Pension Product (PEPP) nahezu zu Kosten eines klassischen Fondssparplans angeboten werden. Die Unterstützung von segregierten Endkundendepots als auch von Omnibus-Konten bietet Flexibilität. Die optionale Multi-Custodian-Integration ermöglicht es laut Xaver seinen Partnern, mit mehreren Depotbanken gleichzeitig zu arbeiten. Neben traditionellen Investments bietet Xaver Asset Management Zugang zu Private Markets, institutionellen Fonds sowie ESG-konformen Portfolios, wie es in der Pressemitteilung weiter heißt. Auf Wunsch ist eine steuerlich optimierte Umsetzung der Anlageprodukte mittels Versicherungsmantel möglich. Eine erste Implementierung bei einem Versicherer läuft bereits, der Go-Live auf dem deutschen Markt ist für das dritte Quartal 2025 geplant.

 

KI-Technologie und persönliche Beratung

„Mit unserer MCP-fähigen Infrastruktur und der BaFin-Lizenz schaffen wir eine neue Dimension personalisierter Finanz- und Investmentberatung – kostengünstig, flexibel und skalierbar“, erklärt Max Bachem, Gründer und CEO der Xaver Group. „Unsere Asset-Management-Infrastruktur in Kombination mit Xavers KI-Vertriebstechnologie ermöglicht es Banken, Versicherungen und Finanzvertrieben, ihren Kund:innen optimal zugeschnittene Vorsorge- und Investmentlösungen anzubieten, gleichzeitig menschliche Berater:innen deutlich zu entlasten und so für Endkunden eine persönliche und erstklassige Beratungserfahrung zu schaffen“, so Bachem weiter.

Neben CEO Bachem gehören Dr. Björn Holste als CFO zum Managementteam sowie Ole Breulmann als CPTO und Nigel Jankelson als COO.

Im März des vergangenen Jahr hatte Xaver im Rahmen einer Finanzierungsrunde 5 Mio. Euro für die Plattform eingesammelt, wie AssCompact berichtete. Die überzeichnete Finanzierungsrunde wurde von Motive Ventures und Cavalry Ventures angeführt. Weitere Investoren sind einige ehemalige Führungskräfte von Finanzinstitutionen und Business Angels und unter anderem auch der Fußballspieler Mario Götze. (tik)

Im Bild oben v. l. n. r.: Dr. Björn Holste (CFO), Max Bachem (CEO), Ole Breulmann (CPTO) und Nigel Jankelson (COO)

Quelle: © Xaver

 

So will die NÜRNBERGER wieder profitabel werden

Ein dunkelrotes Resultat im Schaden- und Unfallgeschäft hat dazu geführt, dass die NÜRNBERGER 2024 ein Minus von 77 Mio. Euro erwirtschaftet hat. Bereits 2025 will der Versicherer wieder in die Gewinnzone – und plant unter anderem, sich von „ertragsschwachen Geschäftsbereichen“ zu trennen.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte die NÜRNBERGER angekündigt, dass das Konzernergebnis für 2024 nicht im positiven Bereich liegen würde. Damals prognostizierte der fränkische Versicherer ein Konzernergebnis zwischen -65 und -85 Mio. Euro.

Nun sind die endgültigen Zahlen da. So beträgt das Konzernergebnis -77 Mio. Euro, verglichen mit rund 43 Mio. Euro im Vorjahr. Der Hauptgrund für das Defizit: das tiefrote Ergebnis in der Schaden- und Unfallsparte. Hier musste der Versicherer ein Minus von 157,4 Mio. Euro hinnehmen. Die Hauptursachen für das schlechte Ergebnis seien insbesondere die „stark gestiegenen Schadenaufwendungen aufgrund von Inflation und Großschäden, die Abwicklung von Vorjahresschäden sowie vorgenommene Reservestärkungen“, heißt es in der Pressemitteilung des Konzerns.

Lebengeschäft übertriff Erwartungen

In einem offenen Brief an die Aktionärinnen und Aktionäre des Konzerns, der auf der Website des Versicherers zu finden ist, versucht Vorstandsvorsitzender Harald Rosenberger den Blick auf das Positive zu lenken: in der Lebensversicherung hat das Unternehmen mit einem Ergebnis von 48 Mio. Euro die Erwartungen nicht nur erreicht, sondern sogar leicht übertroffen. Auch in der Krankenversicherung und im Bankgeschäft sind Gewinne zu verzeichnen. „Angesichts von klar positiven Ergebnissen in drei von vier Bereichen schmerzt es besonders, dass diese Erfolge nicht die gebührende Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen können“, schreibt Rosenberger.

Eine zusätzliche Hiobsbotschaft muss Rosenberger dann noch in Richtung der Aktionärinnen und Aktionäre loswerden: Die Dividende je Aktie soll von 3,50 Euro auf 0,14 Euro sinken. Ein enttäuschendes Ergebnis, das sei dem Konzern bewusst. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und wolle nun daran arbeiten, schnellstmöglich wieder profitabel zu werden. Für das laufende Jahr erwartet der Versicherer ein Konzernergebnis von 40 Mio. Euro.

Schwarze Null für Schaden- und Unfallgeschäft für 2027 angepeilt

In der Schaden-/Unfallversicherung erwarte man im laufenden Jahr zwar eine deutliche Verbesserung, aber ein „weiter negatives Segmentergebnis im mittleren zweistelligen Millionenbereich“. Auf eine schwarze Null hoffen die Franken hier erst wieder im Jahr 2027.

Darauf arbeite Christine Kaaz, die neue Vorstandssprecherin der NÜRNBERGER Allgemeine Versicherung, mit ihren Teams hin, heißt es. Die Bemühungen gehen in zwei Richtungen. Zum einen soll das Portfolio saniert werden, zum anderen soll es eine Exzellenz-Initiative in der Versicherungstechnik geben, die wieder profitables Wachstum ermöglicht.

Konkrete Maßnahmen nennt das Unternehmen ebenfalls: Neben „signifikanten Beitragserhöhungen“ - Rosenberger nennt Prämienerhöhungen von jeweils rund 20% zum 01.01.2025 sowie zum 01.04.2025 – wird sich der Versicherer von „besonders ertragsschwachen Geschäftsbereichen“ trennen. Als Beispiel nennt der Versicherer das gewerbliche Transportgeschäft.

Strategieprogramm auf Kurs

Die Sanierung des Unfall-/Schadengeschäfts ist Teil der Umsetzung des Strategieprogramms der NÜRNBERGER, das im Jahr 2023 verkündet wurde und an dem der Konzern festhalten will. Ebenfalls Teil der Umsetzung ist die Weiterentwicklung zum Präventionsversicherer sowie ein Umbau im Personalprofil, das dazu führen wird, dass das Unternehmen mit 600 weniger Mitarbeitern auskommen wird. Das Programm kommt laut eigenen Angaben des Versicherers gut voran: „Vom angestrebten Einsparziel von 75 Mio. Euro bis 2026 konnten bis März 2025 schon rund 80% fixiert werden.“

Personalie: Dr. Jürgen Voß verlässt Versicherer

Eine hochrangige Personalveränderung kündigte der Versicherer bereits im Rahmen der Veröffentlichung der Geschäftszahlen an. So wird Vorstandsmitglied Dr. Jürgen Voß zum Jahresende das Unternehmen verlassen. Sein Abschied erfolgt „im besten gegenseitigen Einvernehmen“, heißt es in der Pressemitteilung. Seine Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender der Függer Privatbank AG wird Voß fortführen. (js)

 

Adam Riese überarbeitet Privathaftpflicht

Adam Riese, der Digitalversicherer der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe, hat seine Privathaftpflichtversicherung für den Maklervertrieb erweitert. Zudem können Kunden in der Tariflinie „Riesig“ nun auch einen neuen „Plus-Baustein“ wählen.

Der Digitalversicherer der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe, Adam Riese, hat Anpassungen in seiner Privathaftpflichtversicherung bekannt gegeben. Dafür ist die Tariflinie „Riesig“ für den Maklervertrieb erweitert worden. Laut dem Unternehmen stehen dabei vor allem Mehrleistungen in den Bereichen New Work, Nachhaltigkeit und Mobilität im Vordergrund.

Beispielsweise werden mit „Repair & Care“ bei Sachschäden nun auch Reparaturkosten ersetzt, die über die gesetzliche Haftpflicht hinausgehen. Zudem können künftig auch Balkonkraftwerke sowie privat genutzte Kleinkläranlagen versichert werden.

Eine weitere Änderung: Wird Hardware, die von Arbeitgebern oder Schulen für Home-Office oder Home-Schooling beschädigt, vernichtet oder verloren, ist dies im neuen Tarif abgesichert. Mit bis zu 5.000 Euro versichert sind Verletzungen von Datenschutzbestimmungen, die während einer beruflichen Tätigkeit im Home-Office stattfinden.

Neuer Zusatzbaustein

Verursachen Versicherte einen Unfall mit einem Fahrzeug eines Car-Sharing-Services, übernimmt der Tarif die Selbstbeteiligung des Sharing-Fahrzeugs.

Weitere Anpassungen beinhalten die Anhebung des Sublimits im Falle von Neuwertentschädigungen auf 10.000 Euro und im Falle von Betankungsschäden auf 100.000 Euro. In der Absicherung eines Schlüsselverlusts sind nun verschiedene Schlüssel, wie etwa Schlüssel für Schließfächer oder fremde Tresore enthalten.

Je nach Bedarf kann die Tariflinie „Riesig“ um den neuen „Plus-Baustein“ erweitert werden, der beispielsweise eine Absicherung gegen Glasschäden an gemieteten Wohnräumen oder gegen Beschädigung sowie Abhandenkommen von gemieteten E-Scootern enthält. (js)