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Unternehmensmeldungen

ALH Gruppe mit dickem Plus in der bAV

Die ALH Gruppe hat vorläufige Geschäftszahlen für das Jahr 2021 veröffentlicht. Demnach konnten alle drei Kerngesellschaften wachsen. In der Lebensversicherung ist das Geschäftsfeld betriebliche Altersversorgung für das Plus verantwortlich.

<p>Die ALH Gruppe konnte nach vorläufigen Geschäftsergebnissen für 2021 in ihren drei Kerngesellschaften wachsen. Demnach stieg das Neugeschäft der Alte Leipziger Lebensversicherung insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 8% auf 1,1 Mrd. Euro. Zum positiven Ergebnis hat insbesondere die betriebliche Altersversorgung (bAV) mit einem Plus von 34% im laufenden Beitrag beigetragen. Die gebuchten Brutto-Beiträge erhöhten sich um nahezu 5% auf 2,91 Mrd. Euro. </p><h5>Hallesche vermeldet Zuspruch in bKV</h5><p>Die Hallesche Krankenversicherung verzeichnete im vergangenen Jahr gegenüber 2020 beim Neugeschäft ein Plus von über 3%, die Monatssollbeiträge stiegen auf 3,4 Mio. Euro (mit gesetzlichem Zuschlag), heißt es vonseiten des Versicherers.</p><p>Die gebuchten Brutto-Beiträge betrugen 1,37 Mrd. Euro, das sind plus 3,6% im Vergleich zum Vorjahr. Der Zuspruch zur betrieblichen Krankenversicherung (bKV) sei erneut sehr stark gewesen, vermeldet der Versicherer. Die Vollversicherung habe zudem ein höheres Wachstum als in den Vorjahren. </p><p>Auf Schadenseite lief es ebenfalls gut für die Hallesche. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen weniger stark als erwartet, was mit einem Rückgang an Arzt- und Krankenhausbesuchen infolge der Corona-Pandemie begründet wird. </p><h5>Gewerbegeschäft wächst weiter</h5><p>Auch die Alte Leipziger Versicherung blickt auf ein überplanmäßiges Wachstum. Dies sei hauptsächlich auf die Gewerbe-Sparten zurückzuführen, so der Versicherer. Die gebuchten Brutto-Beiträge betragen 393 Mio. Euro mit einem Plus von 2,5% im Vergleich zum Vorjahr. </p><h5>Gesamtumsatz von über 5 Mrd. Euro </h5><p>Gemeinsam mit der Alte Leipziger Bauspar und Trust bilden die Alte Leipziger Lebensversicherung, die Hallesche Krankenversicherung und die Alte Leipziger Versicherung die ALH Gruppe. Sie hat 2021 ihren Gesamtumsatz von 4,89 Mrd. Euro auf 5,06 Mrd. Euro und damit um 3,4% gesteigert. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © Minerva Studio – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/9D0FBA27-F12B-4219-8370-FFDD2B56C113"></div>

 

Steuerberater-Pensionskasse verliert Versicherungserlaubnis

Die BaFin hat der Deutschen Steuerberater-Versicherung – Pensionskasse des steuerberatenden Berufs VVaG die Versicherungserlaubnis entzogen. Ein entsprechender Bescheid vom Februar 2020 ist mit Ablauf des Stichtags 31.12.2021 nun bestandskräftig geworden.

Die Deutsche Steuerberater-Versicherung – Pensionskasse des steuerberatenden Berufs VVaG hat nun offiziell keine Erlaubnis mehr zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts. Die BaFin hat die Lizenz mit Bescheid vom 06.02.2020 widerrufen. Laut BaFin ist der Bescheid mit Ablauf des Stichtags 31.12.2021 bestandskräftig geworden.

Die Deutsche Steuerberater-Versicherung – Pensionskasse des steuerberatenden Berufs VVaG darf somit keine neuen Versicherungsverträge abschließen und bestehende Versicherungsverträge weder weder verlängern noch erhöhen. Neugeschäft zeichnete die Steuerberater-Pensionskasse allerdings schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Dies hatte die BaFin bereits mit Bescheid vom 01.10.2019 untersagt.

Finanzierungsplan nach Ansicht der BaFin unzureichend

Die Pensionskasse hatte seit Längerem mit einer Unterdeckung beim Mindestkapital gekämpft und einen Finanzierungsplan zur Beseitigung dieser Unterdeckung vorgelegt. Diesen bewertet die BaFin aber als unzureichend, wie es in der Mitteilung weiter heißt.

Das Beispiel der Steuerberater-Versicherung ist kein Einzelfall: So hat die BaFin zuvor bereits anderen Pensionskassen die Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts entzogen: der Kölner Pensionskasse VVaG und deren Schwester, der Pensionskasse der Caritas VVaG. (tk)

Bild: © Kai Hartmann Photography / BaFin

 

Wüstenrot Immobilien erklimmt neue Höhen

Die Wüstenrot Immobilien GmbH zieht für das Jahr 2021 eine positive Bilanz: Das Unternehmen konnte Vermittlungsumsatz und Provisionserlöse steigern. Bei der Vermittlung von Finanzprodukten wie Baufinanzierungen wurde das Vorjahresergebnis deutlich übertroffen.

Mit Blick auf das vergangene Jahr spricht die Wüstenrot Immobilien GmbH (WI) von Rekordzahlen. Der Vermittlungsumsatz erhöhte sich von 663 Mio. auf 703 Mio. Euro. Die Provisionserlöse wuchsen von 31,3 Mio. auf 35,3 Mio. Euro. „Wir sind stolz, dass wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie sehr gute Umsatzwerte erzielen konnten“, erklärt Jochen Dörner, Sprecher der Geschäftsführung der WI. Die Wüstenrot Immobilien ist Teil des Geschäftsfelds Wohnen der W&W-Gruppe und beschäftigt bundesweit rund 220 Maklerinnen und Makler.

Ein- und Zweifamilienhäuser besonders gefragt

Wie in den Vorjahren waren Ein- und Zweifamilienhäuser besonders begehrt. Ihr Anteil am Vermittlungsumsatz beträgt 51%, gefolgt von Eigentumswohnungen mit einem Anteil von 24%. Bei der Vermittlung von Finanzprodukten wie Baufinanzierungen und Bausparverträgen hat Wüstenrot Immobilien mit der Marke von 241 Mio. Euro das Vorjahresergebnis von 196 Mio. Euro deutlich übertroffen. Gut zwei Drittel davon machen Baufinanzierungen aus.

2021 mussten erstmals seit Inkrafttreten der neuen Provisionsregeln Ende 2020 die Käufer- und Verkäuferprovisionen je zur Hälfte aufgeteilt werden. „Der Anteil der Käuferprovisionen an den Gesamtprovisionen betrug bei den Maklerinnen und Maklern der WI im Jahr 2021 knapp unter 50%. Käuferinnen und Käufer wurden im Vergleich zum Vorjahr bei uns dadurch um 4 Mio. Euro trotz gestiegener Preise entlastet“, so Dörner.

WI rechnet 2022 mit höheren Immobilienumsätzen

Für 2022 geht Wüstenrot Immobilien von höheren Immobilienumsätzen durch die weiter zunehmenden Preise aus. Als Hauptgründe nennt das unternehmen die niedrigen Finanzierungszinsen, die Selbstnutzern zu den eigenen vier Wänden verhelfen, und bei Kapitalanlegern Negativzinsen, die zur Kapitalumlenkung in Wohnungsvermietungen führen.

Zinsentwicklung und Inflation im Blick

Nach Auffassung der WI sind einige Entwicklungen mit Einflüssen auf die ganzjährige Marktentwicklung aber sorgfältig im Blick zu behalten. Das gilt für die Zinsentwicklung und die Inflation. Vor allem die stark steigenden Energiekosten befeuern die Wohnkosten. Darüber hinaus erhöhen die verschärften rechtlichen Anforderungen an den Klimaschutz im Gebäudebereich den Beratungs- und Investitionsbedarf. Laut WI wurden 80% der Gebäude vor der dritten Wärmeschutzverordnung 1995 errichtet. Zwei Drittel davon müssten bereits energetisch ertüchtigt werden. Dies habe bei Kaufverhandlungen und Finanzierungsgesprächen eine zunehmende Bedeutung. (tk)

Bild: © emerald_media – stock.adobe.com

 

Cyberschutz für KMU: InsurTech Baobab in den Startlöchern

Das Start-up Baobab, das Cyberversicherungen gebündelt mit Cybersicherheitsmaßnahmen für KMU anbietet, hat 3,5 Mio. Euro an Kapital eingesammelt. Im Frühjahr 2022 will das InsurTech auf dem deutschen Markt starten und in Sachen Cyberschutz auch Versicherungsmakler unterstützen.

Das InsurTech Baobab hat 3,5 Mio. Euro Risikokapital erhalten, um kleine und mittelständische Firmen vor den Gefahren durch Cyberangriffe zu schützen. Das 2020 gegründete Start-up ist angetreten, um die Cybersicherheitslösung für den Mittelstand zu werden. Baobab bewertet das Cyberrisiko, sichert das Unternehmen gegen Angriffe ab und versichert es gegen Verluste.

„Wir wollen ganzheitlich das Risiko von Cyberattacken für kleine und mittelständische Unternehmen in Europa mindern”, erklärt Vincenz Klemm, Mitgründer von Baobab. „Versicherbare Verluste, die durch Cyberkriminalität entstanden sind, haben sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt. Die deutsche Wirtschaft allein verliert jedes Jahr 220 Mrd. Euro als Folge von Cyberangriffen. Die größte Herausforderung für KMU ist, Cyberrisiken nicht genau einschätzen zu können. Baobab versichert Unternehmen deshalb nicht nur gegen diese Risiken sondern bietet gleichzeitig Schutz- und Monitoringmaßnahmen, um Angriffen vorzubeugen.”

Das InsurTech nutzt Machine Learning, um über die Zeit genauere Schadenvorhersagen treffen zu können.

Deutschland-Start im Frühjahr 2022 geplant

Gegründet wurde Baobab im Jahr 2020 von Vincenz Klemm, dem Mitgründer der Versicherungsplattform Gabi, die im vergangenen Jahr für 320 Mio. US-Dollar verkauft wurde, und Anton Foth, ehemals bei BCG Digital Ventures und der Coya AG. Baobab will im Frühjahr 2022 in Deutschland an den Start gehen, weitere europäische Märkte sollen folgen. 

Unterstützung für Makler und Kooperation mit Versicherern

Das Start-up wendet sich auch an Versicherungsmakler, die sich mit Baobab zusammenschließen können, um ihre Kunden rund um Cyberrisken zu beraten und Policen zur Absicherung anzubieten. Wie Baobab weiter ankündigt, will es als Assekuradeur mit größeren Versicherungen zusammenarbeiten, um Schadensummen abzusichern. „Wir möchten Versicherungsmakler in die Lage versetzen, ihre Kunden besser über ihre individuelle Risikoexposition zu informieren, damit Unternehmen nicht mit kryptischen Analysen alleingelassen werden, sondern stattdessen klare Handlungsempfehlungen für die Sicherheit ihrer Daten und Systeme erhalten”, unterstreicht Klemm.

Aufbau des Teams

Im ersten Schritt will Baobab die Finanzierungsmittel einsetzen, um das Team aufzubauen. An Bord sind bereits Manuela Solescu, ehemals bei Revolut und wefox, als Head of Product, Andrew Saula, vormals Head of Pen Testing TUI, als Head of Cyber Security für Baobabs Portfoliounternehmen, und Arian Mohajer Soltani, ehemals bei AIG und Marsh, als Head of Cyber Underwriting.

Angeführt wird die Pre-Seed-Finanzierungsrunde von Project A Ventures. Zum Investorenkreis gehören außerdem La Famiglia und Discovery Ventures sowie Angel Investoren wie unter anderem die Clark-Gründer Christopher Oster und Marco Adelt.

„Der Markt für Cyberversicherungen befindet sich an einem Wendepunkt: Die Nachfrage steigt und zeitgleich ziehen sich etablierte Player aufgrund der komplexen Preisbildung in diesem Segment zurück. Wir freuen uns darauf, mit Vincenz und Anton in zwei erfahrene InsurTech-Unternehmer zu investieren“, erklärt Sam Cash, Principal bei Project A.

Bild: © pickup – stock.adobe.com

 

InsurTech ANTEVIS startet in Deutschland

Das auf Heilwesen-Haftpflichtfälle spezialisierte InsurTech ANTEVIS mit Hauptsitz in Lyon/Frankreich ist ab sofort am neuen deutschen Standort in Köln aktiv. Das InsurTech bietet die Digitalisierung und medizinische Bewertung von Fällen im Bereich der medizinischen Haftpflicht an.

<p>Das auf Heilwesen-Haftpflichtfälle spezialisierte InsurTech ANTEVIS mit Hauptsitz in Lyon/Frankreich ist ab sofort am neuen deutschen Standort in Köln aktiv. Das Joint Venture ANTEVIS wurde 2020 von ACTINEO, dem deutschen Marktführer für die Digitalisierung und medizinische Einschätzung von Personenschäden, und der Sham – Relyens-Gruppe, dem führenden Versicherer und Risikomanager für Akteure im Bereich Heilwesen in Europa, gegründet. Nach dem Start in Frankreich, Spanien und Italien bietet das Start-up nun seine Leistungen und IT-Produkte auch in Deutschland an.</p><h5>Services des InsurTech</h5><p>Die Services setzen sich einerseits aus der Digitalisierung von Heilwesen-Haftpflichtfällen und der Strukturierung medizinischer Daten und andererseits aus der medizinischen Einschätzung von Schadenfällen zusammen. Über eine Schnittstelle zum IT-System des Kunden können Auftragsdaten sicher erhalten und strukturierte medizinische Daten automatisiert zurück übertragen werden. „Unser Ziel ist es, das Fallmanagement selbst für die in der Regel sehr umfangreichen Heilwesenfälle weitestgehend zu automatisieren. Daher sind unsere Leistungen alle digital aufgesetzt: von der Datenbeschaffung und -extraktion über die medizinische Bewertung bis zur medizinischen Rechnungsprüfung bei Haftpflichtfällen im Bereich Heilwesen“, erklärt Bastian Beckers, CEO von ANTEVIS.</p><h5>Potenzielle Adressaten der Services</h5><p>Die Leistungen richten sich an alle Einrichtungen, die im Rahmen der medizinischen Haftpflicht an der Bearbeitung von Personenschadenfällen beteiligt sind – unabhängig davon, ob es sich um Versicherungsakteure wie Makler, Verwalter, Versicherer sowie Rückversicherer oder um Akteure im Heilwesen (teilweise oder vollständig selbstversicherte und/oder selbstverwaltete Einrichtungen, insbesondere Krankenhäuser) handelt.</p><h5>Gemeinsame Plattform für Mediziner und Schadensachbearbeiter</h5><p>Neben einem Dokumentenmanager bietet die IT-Lösung Medizinern und Schadensachbearbeitern eine gemeinsame Plattform für die Fallbearbeitung. Dabei werden länderspezifische Features zusätzlich entwickelt, etwa in Deutschland die Integration nationaler Codier-Richtlinien für Diagnosen und medizinische Maßnahmen. Im laufenden Jahr arbeitet das Entwicklungsteam des Unternehmens außerdem an einer Anwendung für die optimierte Dokumentenklassifizierung und -analyse. Ebenfalls soll die strukturierte Codierung von Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln in der IT-Plattform optimiert und automatisiert werden, um die Datenqualität noch weiter zu verbessern. (as)</p><p>Bild: © Sergey Nivens – stock.adobe.com</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/C582AFD9-6985-45D0-9455-8D378763E98A"></div>

 

Münchener Verein startet mit Rückhalt ins Jubiläumsjahr

Trotz Corona-Pandemie schließt der Münchener Verein das Jahr 2021 stark ab. Das Vorjahresneugeschäft wurde erneut übertroffen. Die Prämieneinnahmen überstiegen erstmals die 800 Mio. Euro.

Die Münchener Verein Versicherungsgruppe, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert, hat im Geschäftsjahr 2021 nach vorläufigen Zahlen zum ersten Mal über 800 Mio. Euro an Prämien eingenommen und erreichte damit eine Steigerung von etwa 3,5% zum Vorjahr. Die Kapitalanlagen sind um 2,6% auf 7,6 Mrd. Euro angewachsen.

Dr. Rainer Reitzler, CEO des Münchener Verein, betont, dass damit das Vorjahresneugeschäft nochmals übertroffen wurde. Dazu beigetragen habe auch die Fokussierung auf Krankenzusatzversicherungen im Krankengeschäft. Die Beitragseinnahmen in der Krankenversicherung erhöhten sich nach Unternehmensangaben auf knapp 600 Mio. Euro. Die Steigerung im Neugeschäft beträgt 5,6%

Auch in Leben und Sach Zuwächse

In der Lebensversicherung konnten die Beitragseinnahmen auf über 165 Mio. Euro gesteigert werden. Das Neugeschäft wuchs im Vergleich zum Vorjahr um fast 29%. Die Allgemeine Versicherung wiederum erreichte Beitragseinnahmen von etwa 51 Mio. Euro. In der Sachversicherung ist die Nettoproduktion um 7,3% im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Pläne für das Jubiläumsjahr 2022

„Zum 100. Geburtstag unseres Unternehmens haben wir uns viel vorgenommen“, kündigt Dr. Reitzler bei der Präsentation der Zahlen an. In allen Produktbereichen sollen demnach neue Produkte auf den Markt kommen. Ein weiterer Fokus liegt zudem auf der digitalen Transformation des Unternehmens. (bh)

Ein Interview mit Dr. Rainer Reitzler lesen Sie in AssCompact 02/2022.

Bild: © Ingrid Theis
 

Vermögensverwalter Amundi schließt Übernahme von Lyxor ab

Der Vermögensverwalter Amundi und die französische Großbank Société Générale haben den Abschluss der Übernahme von Lyxor bekannt gegeben. Amundi lässt sich diese Übernahme etwa 825 Mio. Euro kosten.

Die Fusions- und Übernahmewelle in der europäischen Fondslandschaft geht weiter. Wie der französische Vermögensverwalter Amundi nun bekannt gegeben hat, ist die Übernahme der Société-Générale-Tochter Lyxor abgeschlossen. Bereits im April 2021 wurden die Verhandlungen über Lyxor zwischen den beiden großen französischen Finanzmarktinstitutionen bekannt, wie AssCompact auch berichtete. Amundi und die französische Großbank einigten sich dabei auf einen Kaufpreis in Höhe von etwa 825 Mio. Euro. Alle erforderlichen aufsichtsrechtlichen und wettbewerbsrechtlichen Genehmigungen wurden eingeholt, sodass die Übernahme zwei Monate früher besiegelt werden konnte als ursprünglich geplant.

Europäischer ETF-Pionier

Lyxor wurde 1998 gegründet und ist einer der Pioniere auf dem europäischen ETF-Markt. Noch heute ist die Gesellschaft der drittgrößte ETF-Anbieter in Europa. ETFs stehen nach Unternehmensangaben für rund zwei Drittel des insgesamt von Lyxor verwalteten Vermögens. Mit der Übernahme von Lyxor steigt Amundi nun nach eigenen Angaben zum führenden ETF-Anbieter in Europa auf. (as)

Bild: © Michail Petrov – adobe.stock.com

 

HUK-COBURG investiert in Neodigital

Digitale Geschäftsmodelle gelten in der Versicherungswirtschaft zunehmend als entscheidender Wettbewerbsfaktor. Die HUK-COBURG hat diese Entwicklung als Chance begriffen und beteiligt sich künftig am InsurTech Neodigital. Ziel ist die Gründung eines Joint Venture für Kfz-Versicherungen.

Bereits Anfang November 2021 berichtete AssCompact davon, dass die HUK-COBURG Holding AG starkes Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Neodigital Versicherung AG bekundete (HUK-COBURG greift nach InsurTech Neodigital). Nun hat der fränkische Versicherer bestätigt, sich an der Neodigital Versicherung AG mit Sitz im saarländischen Neunkirchen zu beteiligen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die BaFin wird gemeinsam mit dem digitalen Versicherungsunternehmen Neodigital die Gründung eines Joint Venture für den Vertrieb von Kfz-Versicherungen vorangetrieben. In dieser sogenannten „Neodigital Autoversicherung AG“ fließt die Digitalkompetenz von Neodigital ein, Angebote schnell und flexibel anzupassen. Ergänzt wird dies durch das langjährige Know-how von Deutschlands großem Kfz-Versicherer – mit dem Ziel, zusammen und über den eigenen Vertrieb der HUK-COBURG-Marke hinaus – eine weitere Möglichkeit zu schaffen, branchenübergreifend Kfz-Versicherungen anzubieten.

Technologiekompetenz trifft auf Leistungsqualität

„Wir freuen uns mit Neodigital ein Unternehmen gefunden zu haben, um so branchenübergreifend digitale Kfz-Versicherungslösungen anzubieten, aber auch für uns zukünftige neue Geschäftsfelder erschließen zu können“, erläutert Markus Imle, Leiter Neue Geschäftsfelder (NG) der HUK-COBURG. Die HUK-COBURG hatte zuletzt mit den Versicherern HDI und LVM angekündigt, eine Plattform für Mehrwertservices rund um Mobilität in den Markt zu bringen, worüber AssCompact ebenfalls bereits berichtete (HUK-COBURG, HDI und LVM machen gemeinsame Sache). Diese soll für Versicherungsunternehmen, aber zugleich auch für Partner aus versicherungsfremden Bereichen offen sein. „Neodigital steht für eine komplette Online-Verwaltung aller Verträge und zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad in der Prozessbearbeitung aus, die HUK-COBURG für eine hohe Preis- und Leistungsqualität. Beides gepaart bietet Versicherungsunternehmen, Vermittlerinnen und Vermittlern sowie Beraterinnen und Beratern neue digitale Produkt- und Lösungsangebote“, fasst Imle zusammen. Das Joint Venture soll unmittelbar nach Vorlage der behördlichen Genehmigungen an den Markt gehen. Über die Investitionshöhe wurde Stillschweigen vereinbart. (as)

Bild: © faithie – adobe.stock.com

 

„embedded finance“: BANKSapi verschmilzt mit finhome

Im IT-Finanzdienstleistungssektor hat sich eine neue Unternehmensvereinigung ergeben. Wie der Open Banking Provider BANKSapi nun mitgeteilt hat, übernimmt das FinTech den Softwareentwickler und Financial Home Anbieter finhome.

<p>„embedded finance“ nennen sich digitale Finanzökosysteme, die verstärkt von aufstrebenden und Tech-orientierten Start-Ups der Finanz- und Versicherungsbranche entwickelt werden. Ziel ist die Integration von Finanzdienstleistungen wie Online-Bezahlverfahren, Kontoführung oder die Vergabe von Ratenkrediten in Produkte und Geschäftsprozesse von Nicht-Banken, bevorzugt in der Handelsbranche. Kleinere und mittlere Online-Unternehmen und Shops können durch „embedded finance“ also ihren Endkunden Finanzdienstleistungen anbieten, ohne dafür eine eigene Banklizenz erwerben zu müssen.</p><h5>Open Banking Anbieter als integrale Bestandteile digitaler Finanzökosysteme</h5><p>Substanziell für digitale Finanzökosysteme sind sog. Open Banking Anbieter, die den Zugang für Nicht-Banken auf Konten, Kreditkarten, Bausparverträge und Depots ihrer Endkunden mittels Frontend-Anwendung bereitstellen. Nun ist der umkämpfte Markt der Open Banking Anbieter erneut in Bewegung geraten. Zur Stärkung ihres Geschäftsmodell als Open Banking Anbieter übernimmt die in München ansässige und BaFin-regulierte BANKSapi Technology GmbH den Softwareentwickler und Financial Home Anbieter finhome. Damit sichert sich das Münchener Unternehmen eine weitere Kundenschnittstelle zu Banken, Versicherern und Finanzdienstleistern. Durch die Übernahme wird das von der BANKSapi angebotene Produktleistungsspektrum erheblich ausgebaut, da zukünftig Open Banking Usecases optional direkt mit hochmodernen Frontends ausgeliefert werden können. Das gemeinsame Angebot ist komplementär und umfasst vielfältige Onboarding-, CRM- und Marketing-Usecases auf Basis von Open Banking.</p><h5>Unternehmensübertragung durch Verschmelzung</h5><p>Die Übernahme der finhome erfolgte gegen Einbringung der Geschäftsanteile der finhome in die BANKSapi im Rahmen einer Verschmelzung. Die beiden Teams bleiben erhalten und ergänzen sich durch den bisher unterschiedlichen Fokus auf Backend und Frontend-Technologien. „Unsere Strategie ist es, schlüsselfertige One-Stop-Lösungen aus einer Hand zu bieten. In Zukunft wollen wir neben Customer Analytics auch die Ansprache für unsere Mandanten gestalten, wir nennen das Impactful Action. Für einen hocheffizienten Kundendialog ohne Streuverluste sind effektive Endkundenschnittstellen, wie sie die finhome bereitstellt, integraler Bestandteil“, erläutert Felix Baaken, CEO der BANKSapi Technology GmbH, die Motive der Unternehmensfusion. Reinhard Tahedl, CEO der Finconomy AG, ergänzt dazu: „Wir sind überzeugt, dass die Themen Open Banking und Open Finance zukünftig über einen noch höheren Stellenwert verfügen werden als zum heutigem Zeitpunkt. Um die Mehrwerte daraus für Endkunden und Unternehmen bestmöglich heben zu können, sind schlagkräftige Strukturen erforderlich. Mit dieser Transaktion leisten wir gerne unseren Beitrag hierzu.“(as)</p><p>Lesen Sie auch: <a href="https://www.asscompact.de/nachrichten/open-banking-provider-banksapi-mi…; target="_blank" >Open-Banking-Provider BANKSapi mit neuem CEO</a></p><p>Bild: © kmls – adobe.stock.com</p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/09DFD7E7-12C0-4129-83EA-8D4FEDEB3D81"></div>

 

Neuer Bundesbankpräsident steht fest

Noch-Bundesbank-Chef Jens Weidmann verlässt das Institut zum Jahresende. Lange war über seine Nachfolge spekuliert worden. Doch nun steht sein Nachfolger fest: Finanzfachmann und SPD-Mitglied Joachim Nagel.

Noch-Bundesbank-Chef Jens Weidmann verlässt bekanntermaßen das Institut auf eigenen Wunsch hin zum Jahresende. Seit geraumer Zeit war daher nicht nur in der Finanz- und Versicherungsbranche über seinen Nachfolger an der Spitze der Deutschen Bundesbank spekuliert worden. Doch nun ist eine Entscheidung gefallen.

Ökonom Joachim Nagel wird neuer Präsidenten der Deutschen Bundesbank

Am frühen Nachmittag des 20.12.2021 gab Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bekannt, dass er gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dem Bundeskabinett den Ökonomen Joachim Nagel als neuen Präsidenten der Deutschen Bundesbank vorgeschlagen hat. Die Zustimmung des Bundeskabinetts gilt als sicher. Lindner begründete die Wahl mit dem Ziel geldpolitischer Stabilität in der Tradition der Bundesbank angesichts anschwellender Inflationsraten, das durch die Person Joachim Nagel sichergestellt sei. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, kommentierte die Neubesetzung des Spitzenpostens gegenüber tagesschau.de: „Der neue Bundesbankpräsident sollte sich weiter konsequent für Preisstabilität einsetzen. Das ist in Zeiten weltweit steigender Inflationsraten wichtiger denn je.“ Unterdessen begrüßte Christian Sewing, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Banken, die Entscheidung: „Die privaten Banken begrüßen die Nominierung von Joachim Nagel zum Bundesbankpräsidenten. Damit kommt ein Experte mit langjähriger Notenbankerfahrung und ausgezeichneter Kenntnis der Finanzmärkte an die Spitze der deutschen Zentralbank. Die Ernennung von Joachim Nagel passt zur Rolle Deutschlands als ‚Stabilitätsanker in Europa‘, wie sie die Bundesregierung im Koalitionsvertrag festgehalten hat.“

Die EZB und die Politik des billigen Geldes

Doch mit einer stabilitätsorientierten Geldpolitik vertritt die Deutsche Bundesbank innerhalb der Eurostaaten eine Minderheitenposition. Noch immer setzt die Europäische Zentralbank (EZB) auf eine Politik des billigen Geldes, auch um hoch verschuldete Länder wie Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich zu stützen. Selbst die zuletzt sprunghaft angestiegene Teuerungsrate im Euroraum lässt die EZB um Präsidentin Christine Lagarde unbeeindruckt, auch wenn die ultralockere Geldpolitik infolge eines EZB-Beschlusses wohl im Frühjahr 2022 auslaufen soll (AssCompact berichtete: Internationale Geldpolitik: Zeichen stehen auf Veränderung). Zinserhöhungen sind dennoch im gesamten kommenden Jahr nicht vorgesehen.

Zur Person Joachim Nagel

Joachim Nagel ist seit 01.11.2020 stellvertretender Leiter des Bereichs Banking bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel (Schweiz). Nagel war außerdem zehn Jahre lang Mitglied des BIZ-Märkteausschusses und von 2011 bis 2016 stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrats der BIZ. Bevor Nagel zur BIZ kam, war er Mitglied des Vorstands der staatlichen deutschen Förderbank KfW Bank. Zuvor war Nagel 17 Jahre bei der Deutschen Bundesbank tätig, davon sechs Jahre als Mitglied des Vorstands und unter anderem für die Zentralbereiche Märkte, IT und Controlling verantwortlich. Er hat am Karlsruher Institut für Technologie in Wirtschaftswissenschaften promoviert. (as)

Bild: © BIZ