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Assekuranz Leben allgemein

Die bKV – Wertschöpfung durch Wertschätzung

Zufriedene und gesunde Mitarbeitende gelten als motivierter und produktiver. Unternehmen sollten ihren Beschäftigten deshalb zeigen, wie wertvoll sie sind. Welche Rolle die betriebliche Krankenversicherung dabei spielt und wie Arbeitgeber so ihre Attraktivität steigern können, zeigt die Barmenia.

Ein Artikel von Maximilian Wicht, Vertriebsleiter bei den Barmenia Versicherungen

Unternehmen stehen heutzutage vor zahlreichen Herausforderungen. Einerseits sorgt der Fachkräftemangel für Mehrarbeit. Andererseits führt die Inflation zum Reallohnverlust. Die Folgen: Anspannung, Stress und häufig ein hoher Krankheitsstand in der Belegschaft. In Zeiten wie diesen lohnt es sich also einmal mehr, den Mitarbeitenden zu signalisieren, wie wichtig sie sind. Eine einfache und sofort erlebbare Form der Wertschätzung ist die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Von Zahnersatz über Vorsorgeuntersuchungen bis zur Chefarztbehandlung: Unternehmen können ihren Arbeitnehmenden hochwertige Gesundheitsleistungen bieten – und so langfristig Motivation und Produktivität stärken.

Einfache Prozesse: wenig Aufwand, mehr Ressourcen

Mit einer bKV unterstützen Firmen ihre Mitarbeitenden dabei, die Versorgungslücke der gesetzlichen Krankenkassen zu schließen. Außerdem können Arbeitgeber ihren Beschäftigten wertvolle Zeit schenken. Dabei helfen Assistance-Angebote, wie ein Facharzt-Terminservice für einen schnelleren Zugang zur Therapie. Oder eine ärztliche Videosprechstunde – 24/7 erreichbar und ohne Wartezeiten. Dies kann wiederum den Krankenstand senken und dadurch Überstunden sowie Stress bei den Arbeitnehmenden reduzieren.

Sinn-Win-Situation für Unternehmen und Arbeitnehmende

Dabei profitieren Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen von einer betrieblichen Krankenversicherung. Es kommt zur Sinn-Win-Situation:

Sinn für Arbeitnehmende

  • große Leistungsauswahl ohne Gesundheitsprüfung
  • keine Wartezeit
  • Mitversicherung von Familienangehörigen möglich

Win für Arbeitgeber

  • mehr Arbeitgeberattraktivität – Stichwort: Mitarbeitende binden und gewinnen
  • durch die bessere medizinische Versorgung der Belegschaft können Fehlzeiten reduziert und der Krankenstand gesenkt werden
  • gesteigerte Produktivität und Motivation der Beschäftigten
  • Unternehmen kommen so verstärkt der Fürsorgepflicht nach
Persönliches Gesundheitsbudget für Mitarbeitende

Die Barmenia unterstützt Arbeitgeber und Vermittelnde mit einer modernen Lösung für die betriebliche Krankenversicherung – denn das persönliche Gesundheitsbudget WellYou verbindet hochwertige Gesundheitsleistungen mit der Erlebbarkeit eines echten Benefits. Dabei handelt es sich um frei einsetzbare Gesundheitsbudgets für Beschäftigte in der Höhe von jährlich 300, 600 oder 900 Euro, die für gesundheitliche Zusatzleistungen ihrer Wahl genutzt werden können.

Gebündeltes Know-how bei der Barmenia

1904 in Leipzig gegründet, gehört die Barmenia heute zu den unabhängigen Versicherungsgruppen in Deutschland. Dazu zählen die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG, die Barmenia Lebensversicherung a. G. sowie die Barmenia Krankenversicherung AG. Die führende Gesellschaft ist ein Verein, die Barmenia Versicherungen a. G. Bundesweit beschäftigen die drei Unternehmen rund 4.900 Mitarbeitende (Stand 2022).

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Forums betriebliche Versorgung von AssCompact Wissen. Dieses findet am 20.06.2023 in Neuss statt. Die Barmenia ist vor Ort vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © insta_photos – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Maximilian Wicht

Gemeinsam stark – Betriebliche Vorsorge als Chance

Eine betriebliche Krankenversicherung ist für die Belegschaft direkt erlebbar – eine betriebliche Arbeitskraftabsicherung ist für den Ernstfall. Wer beide Bausteine im Paket bei der Allianz abschließt, profitiert als Arbeitgeber von verschiedenen Vorteilen.

Ein Artikel von Natalie Avi-Tal, Vertriebsdirektorin Corporate Health Solutions im Maklervertrieb der Allianz Private Krankenversicherungs-AG, und Mark Wesenberg, Standortleiter des Maklervertriebs Stuttgart der Allianz Lebensversicherungs-AG

Laut einer Umfrage des Magazins „Markt und Mittelstand“ aus dem Jahr 2020 sehen 55% der Unternehmen im Fachkräftemangel das größte Geschäftsrisiko. Wenn Mitarbeitende den Betrieb verlassen, drohen Auftragsausfälle, Know-how-Verlust und letztendlich der Verlust von Kundenbeziehungen. Dazu kommen die Kosten für eine Neueinstellung, also zum Beispiel Abwicklungskosten, Ausgaben für Werbung, Personalauswahl und Einarbeitungskosten. Die Summe dieser Ausgaben übersteigt oft die Höhe eines Jahresgehalts.

Unternehmen sind also gut beraten, ihren derzeitigen, aber auch potenziellen Mitarbeitenden ein attraktives Gesamtpaket anzubieten. Ein wichtiger Baustein eines solchen Gesamtpakets sind neben dem Gehalt die Zusatzleistungen des Arbeitgebers. Eine durch infas quo durchgeführte Befragung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus dem Jahr 2021 kommt zu dem Ergebnis, dass Altersvorsorge, Arbeitskraftsicherung und Krankenversicherung zu den am attraktivsten beurteilten Benefits gehören – aus Sicht von Arbeitgebern, aber auch aus der Mitarbeiterperspektive.

Kombination: Betriebliche Krankenversicherung und Arbeitskraftabsicherung

Viele Betriebe, welche die Vorteile dieser beliebten Zusatzpakete bündeln wollen, entscheiden sich für ein Gesamtpaket, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Zwei Bausteine wirken dabei sogar schon weit vor der Altersrente: Mit einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) können Betriebe ihrer Belegschaft einen hochwertigen Gesundheitsschutz finanzieren – und zwar ohne Gesundheitsprüfung und ohne Wartezeiten. Und auch die betriebliche Arbeitskraftsicherung kann bei Arbeitgeberfinanzierung in der Regel barrierefrei, also ohne Risikoprüfung, abgeschlossen werden. Hier wird eine monatliche Rente vereinbart, die der Mitarbeitende im Fall der Berufsunfähigkeit oder bei Verlust von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten erhält. Auch die Höhe der Absicherung kann sich dabei sehen lassen: Eine monatliche Gesamtrente von rund 1.600 Euro ist ohne eine einzige Gesundheitsfrage möglich – bei gleichzeitiger Einrichtung einer bKV im Unternehmen zukünftig sogar noch mehr!

Die Kombination von betrieblicher Krankenversicherung und betrieblicher Arbeitskraftsicherung hat für Arbeitgeber und Arbeitnehmer darüber hinaus weitere Vorteile: Arbeitgeber können sich als attraktive und soziale Unternehmen positionieren, da sie kostengünstige Zusatzleistungen mit hoher Akzeptanz bei Mitarbeitenden bieten. Dazu kommen schlanke Prozesse in der Abwicklung. Mitarbeitende freuen sich insbesondere bei der betrieblichen Krankenversicherung über sofort erlebbare Mehrwerte und sind zudem für den Ernstfall – nämlich den Verlust der eigenen Arbeitskraft – über den eigenen Betrieb abgesichert.

Digitale Services unterstützen

Werden beide Bausteine als betriebliche Vorsorge im Paket bei der Allianz abgeschlossen, so profitiert das Unternehmen zudem von einfachen Prozessen aus einer Hand – von der Anbahnung bis zum Leistungsfall: In der Anbahnung steht eine gemeinsame Anspracheunterlage zur Verfügung, und die Anmeldung der Mitarbeitenden erfolgt über eine gemeinsame Liste zur Datenerfassung. Die Verwaltung wird durch die digitale Arbeitgeberplattform FirmenOnline stark vereinfacht, und die Kommunikation zur Belegschaft erfolgt über eigens erstellte Webseiten. Und mit der Allianz Gesundheits-App können Dokumente wie Arztrechnungen oder Rezepte einfach abfotografiert und direkt zur Erstattung digital eingereicht werden.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die Allianz ist dort mit einem Ausstellungsstand vertreten. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung. Zur kostenlosen Anmeldung über die Allianz geht es hier: asscompact.de/bv/allianz.

Bild: © Janina_PLD – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Natalie Avi-Tal
Mark Wesenberg

Studie: Viele schließen Versicherungen online ab

Ob Kfz-, Haftpflicht- oder Auslandskrankenversicherung – eine Versicherung hat laut einer Bitkom-Studie die Mehrheit der Deutschen schon einmal online abgeschlossen. Auch gibt es Online-Abschlüsse in allen Generationen, trotzdem zeigen sich in den Altersgruppen noch Unterschiede.

In einer repräsentativen Umfrage wollte Bitkom herausfinden, wie viele der Befragten schon einmal eine Versicherung online abgeschlossen haben. Das Ergebnis könnte den ein oder anderen überraschen: Die große Mehrheit der Befragten, nämlich fast acht von zehn Deutschen (79%), haben dies der Studie zufolge schon einmal via Internet erledigt.

Kunden zum richtigen Zeitpunkt erreichen

„Für Versicherungen ist der Online-Vertrieb von zentraler Bedeutung. Der digitale Versicherungsabschluss bietet auch die Chance, die Kundinnen und Kunden zum richtigen Zeitpunkt dort zu erreichen, wo sie eine Police brauchen – etwa bei der Reisebuchung im Internet oder beim Einkauf im Online-Shop“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder dieses Ergebnis.

Online-Abschluss in allen Generationen präsent

Mit 94% liegt der Anteil bei den 16– bis 29-Jährigen und den 30– bis 49-Jährigen besonders hoch. Und auch bei den 50– bis 64-Jährigen geben laut Studie 89% an, bereits einen Online-Abschluss genutzt zu haben. In der Generation im Alter ab 65 sind es mit 50% auch immerhin die Hälfte.

Häufig über Vergleichsplattform wie Check24 oder Verivox

 

Studie: Viele schließen Versicherungen online ab

 

Beim Online-Abschluss wird am häufigsten der Weg über eine Vergleichsplattform wie Check24 oder Verivox gewählt (49%), gefolgt von direkt bei einem Versicherungsunternehmen mit 42%. Bei einem Versicherungsvertreter oder Makler waren es 36%, direkt im Online-Shop 30% und online bei einer Bank 16%.

Unterschiede zwischen Jung und Alt

Die Älteren ab 65 Jahren entscheiden sich am häufigsten für den Online-Abschluss direkt bei einem Versicherungsunternehmen (44%). Die junge Generation ist in diesem Zusammenhang vor allem auf Vergleichsplattformen unterwegs (65%).

Über die Studie

Die repräsentative Umfrage wurde von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt. 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren wurden dazu telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. (lg)

Bild: © fizkes – stock.adobe.com; Grafik: © Bitkom

 

R+V Versicherung blickt nach vorn

Die R+V-Versicherung hat ein schwieriges Jahr hinter sich, zeigt sich aber mit Blick auf die nächsten Monate zuversichtlich und investiert in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Wachstum soll es vor allem im Bereich der Krankenversicherung geben.

<p>Die R+V Versicherungsgruppe verbuchte 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein rückläufiges Beitragsvolumen. Dieses lag mit 19,5 Mrd. Euro um 3,1% unter dem Vorjahreswert von 20,2 Mrd. Euro. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2022 am Donnerstag sagte R+V-Vorstandsvorsitzender Dr. Norbert Rollinger, dass er zuversichtlich sei, dass der Versicherer 2023 die 20-Milliarden-Grenze wieder überschreiten werde. Das Geschäftsmodell sei intakt und man investiere weiter massiv in IT und Personal, um in den nächsten Jahren das „digital-persönliche Omnikanalmodell“ voranzutreiben. </p><h5>Schnelle Zinswende mit Wirkung auf Konzernergebnis</h5><p>Der R+V Konzern schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Verlust (IFRS-Bilanzierung) von 258 Mio. Euro ab. Als Grund für den starken Ergebnisrückgang gegenüber dem hohen Vorjahresgewinn von 914 Mio. Euro nennt der Versicherer vor allem den starken Zinsanstieg im vergangenen Jahr. Marktbewertungseffekte führten zudem zu einem Minus des Kapitalanlageergebnisses von 3,6 Mrd. Euro. </p><p>Der Hintergrund für die hohe Volatilität der Ergebnisse der R+V liegt in der Bilanzierung: Sie bilanziert ihre Kapitalanlagen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum DZ BANK Konzern bereits nach IFRS 9 und damit zu einem relativ hohen Anteil erfolgswirksam. Dagegen konnten Marktbewertungen in der Versicherungstechnik bislang noch nicht adäquat berücksichtigt werden. Es ist kompliziert, könnte man die Situation bezeichnen. Dies soll sich jedoch ab dem Jahr 2023 mit der Einführung von IFRS 17 ändern. Die R+V erwartet dann eine Stabilisierung der Ergebnisse. </p><p>Nach HGB-Rechnungslegung beendete die R+V Versicherung AG das Jahr 2022 mit einem Ergebnis von 120 Mio. Euro vor Steuern (2021: 163 Mio. Euro). </p><h5>Was lief gut, was nicht</h5><p>Während das Geschäft in der Schaden-/Unfallversicherung und in der Krankenversicherung 2022 weiterwuchs, verzeichnete die R+V in der Lebens- und Pensionsversicherung einen Umsatzrückgang. Insbesondere aufgrund eines schwächeren Einmalbeitragsgeschäfts beliefen sich die Beiträge insgesamt auf 15,6 Mrd. Euro, was ein Minus von 3,8% darstellt. </p><p>Aufgrund des starken Bankenvertriebs sei man in dem Bereich stärker betroffen als andere Versicherer. Waren zuletzt Einmalbeiträge im Niedrigzinsumfeld eine attraktive Anlageform, würden Banken nun wieder mehr klassische Bankprodukte absetzen. Große Besorgnis bereite diese Entwicklung aber nicht, erklärt Rollinger, das Einmalbeitragsgeschäft werde sich nun wieder auf Normalniveau begeben. </p><p>Bei den gesamten laufenden Beiträgen wiederum erzielte die R+V dagegen ein Plus von 4% auf 12,3 Mrd. Euro und lag damit über dem Marktdurchschnitt. Marktanteile konnten auch im Bereich der Krankenversicherung und im Kreditgeschäft gewonnen werden. Bei Letzterem liegt der Marktanteil mittlerweile bei 26%.</p><h5>Große Pläne in der Krankenversicherung</h5><p>Ein wichtiger Wachstumstreiber war 2022 erneut das Geschäftsfeld Gesundheit. Hier erzielte die R+V im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 13% ihre höchste Wachstumsrate. Als nächstes Ziel kündigt der Versicherer an, bis 2026 das Beitragsvolumen auf 1 Mrd. Euro steigern zu wollen. Dazu beitragen sollen gleichermaßen die private und die betriebliche Krankenversicherung sowie die Pflegeversicherung – und hier insbesondere die tarifliche Pflegezusatzversicherung der Chemiebranche. Für das erste Quartal 2023 kann die R+V Krankenversicherung bereits ein Plus von 6,6% vermelden.</p><p>Das Jahr 2023 sei gut angelaufen, Lücken würden sich verkleinern und der Wachstumspfad beschritten. Wo es noch Wachstumsentwicklungen unter dem Markt gibt, geht Rollinger davon aus, dass sich diese bis zum Jahresende schließen werden. </p><p>Für den weiteren Jahresverlauf ist die R+V zuversichtlich, Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, mehr für ihre private und betriebliche Altersvorsorge zu tun. „Für das Gesamtjahr 2023 gehen wir im deutschen Erstversicherungsgeschäft davon aus, beim nachhaltigen Geschäft mit laufenden Beiträgen weiterhin oberhalb der Branche zu wachsen“, sagt Rollinger. Auch im Biometriegeschäft werden weitere Impulse erwartet. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © R+V, Dr. Norbert Rollinger</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0F81C513-626F-4AC7-8582-CB009AAB3017"></div>

 

Risiko Stornos: Wie beurteilen Lebensversicherer die Lage?

Die Inflation ist hoch und wird es wohl für längere Zeit auch bleiben. Dies beeinträchtigt die Kaufkraft der Privathaushalte hierzulande, darunter viele Vorsorgesparer mit einer Lebensversicherung. Wie beurteilen daher die Lebensversicherer das Risiko einer Stornowelle?

Grundsätzlich könnte man meinen, dass die Privathaushalte angesichts des hohen Inflationsniveaus, das nun schon seit geraumer Zeit hierzulande vorherrscht, ihre laufenden Ausgaben zurückfahren. Vorsorgesparer mit einer Lebensversicherung könnten daher versucht sein, ihre laufenden Policen nicht mehr weiter zu besparen oder gar zu kündigen. Sehen sich die Lebensversicherer daher mit erhöhten Stornos konfrontiert? AssCompact hat sich danach bei ausgewählten deutschen Lebensversicherern erkundigt.

Stornoquote verändert sich nur wenig

Generell, so heißt es etwa von Allianz Leben, müssen sich die Versicherer durchaus mit der Frage beschäftigen, ob die Kunden wegen der hohen Inflationsrate „ran an ihre Altersvorsorge müssten“. Dem sei aber zumindest im Falle von Allianz Leben nicht so: Dort würden nach wie vor keine spürbar veränderten Stornoquoten registriert. Zur Begründung gibt die Allianz an, dass sie innerhalb ihrer Produktpalette deutliche Zinsschritte unternommen habe. Daher würden die steigenden Marktzinsen Vorsorgesparer nicht von der Lebensversicherung weg locken.

Und auch bei der LV1871 liege die Stornoquote auf einem sehr niedrigen Niveau – sowohl im Vergleich mit den Branchenwerten als auch mit den hauseigenen Werten aus der Vergangenheit. Lediglich beim VOLKSWOHL BUND ist die Stornoquote aufgrund des veränderten wirtschaftlichen Umfelds leicht von 3,9% (2021) auf 4,2% im Jahr 2022 angestiegen. Bei der AXA habe man die aktuellen Entwicklungen mit Blick auf die Stornoquote aufmerksam im Blick, erklärt der Versicherer. Aktuell könne man keine Auffälligkeiten feststellen. Damit liegt die Quote aber weiterhin im branchenüblichen Rahmen, der sich laut den Analysten von Assekurata seit Jahren stabil bei knapp über 4% der laufenden Jahresprämie bewegt.

Lebensversicherer profitieren von langer Vertragsbindung

Die Lebensversicherer profitieren insgesamt davon, dass sie – im Gegensatz zu Banken – die Verträge mit ihren Kunden über mehrere Jahrzehnte halten. Meistens können sie daher die Anleihen in ihren Büchern so lange halten, bis sie fällig werden. Die zinswendebedingten Marktwertverluste fallen damit nicht ins Gewicht. Die Realisierung von stillen Lasten in der Bilanz scheint somit wenig wahrscheinlich. Solange die Kunden also nicht massenhaft kündigen, ist alles gut. Die Finanzstabilität ist nicht gefährdet.

Risiko von Massenstornos wird nicht gesehen

Und das Risiko von Massenstornos sehen die befragten Versicherer indes trotz der anhaltend hohen Inflationsrate unisono nicht. Denn viele Menschen würden eher beim Urlaub oder bei ihren Freizeitaktivitäten sparen als beim Versicherungsschutz, argumentieren die befragten Versicherer. Außerdem sei tendenziell auch das klassische Einmalbeitragsgeschäft besonders stornoanfällig, heißt es von LV1871 und VOLKSWOHL BUND mit Verweis darauf, dass man darin allerdings kaum engagiert sei. Langfristig abgeschlossene BU-Versicherungen und fondsgebundene Rentenversicherungen seien demnach trotz Zinswende wenig stornoanfällig. Bei der LV1871 sieht man sich daher robust aufgestellt, denn die laufenden Beitragseinnahmen in den letzten beiden Jahren seien signifikant gestiegen. Außerdem biete die LV1871 ihren Kunden flexible Lösungen bei kurzfristigen Zahlungsengpässen.

Versicherer beobachten Situation sehr genau

Unisono betonten die befragten Versicherer aber auch, dass sie die Situation sehr genau beobachten würden. „Selbstverständlich beobachten wir alle Entwicklungen, die unser Geschäftsmodell, die Situation unserer Vertriebspartner oder den Bedarf unserer Versicherten beeinflussen, genau und agieren vorausschauend und – falls nötig – sehr schnell und effektiv“, erklärt etwa VOLKSWOHL BUND. Bei der LV1871 verfolge man den Kapitalmarkt tagesaktuell: „Zins-, Neugeschäfts- sowie Stornoentwicklungen haben wir engmaschig im Blick.“ Darüber hinaus halte die LV1871 in einem angemessenen Umfang Liquiditätsreserven. (as)

Lesen Sie auch: Wie stark sind Lebensversicherer in Anleihen investiert?

Bild: © Philip – stock.adobe.com

 

Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

Die indexgebundene Rentenversicherung hatte angesichts eines der „schlechtesten Börsenjahre seit Langem“ kein gutes Jahr 2022. Wie die Renditeanalyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung zeigt, gab es kaum Gutschriften aus der Indexbeteiligung.

Etwa zwei Drittel aller bei einer Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) befragten Vermittler beraten regelmäßig zu indexgebundenen Rentenversicherungen, auch Indexpolicen genannt. Sie stellen demnach eine sehr beliebte Produktgattung dar. 2021 gab es „beachtlich hohe“ Renditegutschriften für die Kunden, sagt IVFP-Geschäftsführer Prof. Michael Hauer. Und das trotz der in den letzten Jahren immer wieder nach unten angepassten Überschussbeteiligung, die nach wie vor die entscheidende Rolle für die Renditechancen bei Indexpolicen spielt.

Doch im Jahr 2022, dem „schlechtesten Börsenjahr seit Langem“ wurden die Renditeaussichten bei Indexpolicen „zunichte“ gemacht, wie es in der entsprechenden Analyse des IVFP heißt. Die niedrigen Zinsen machten den Indexpolicen ordentlich zu schaffen, sodass die meisten Kunden am Ende mit einer Nullrunde da standen – also keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung erhielten.

 

Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

 

„Magere“ Rendite bei Indexpolicen 2022

Aufgrund geopolitischer Krisen und einer Wende in der Fiskalpolitik brachen die Börsen 2022 deutlich ein, sodass die Renditegutschriften also ausblieben. Es spielte dabei auch keine Rolle, welches Indexmodell dem jeweiligen Vertrag zugrunde liegt. Aktienindex, Multi-Asset-Index, Cap- oder Quotenverfahren, eine Rendite wurde so oder so nicht eingefahren. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr 2022 endete, „magere“ 1%, so Hauer. Indexmodelle mit reinen Aktienindizes hatten laut IVFP mit durchschnittlich meist eine höhere Performance als Modelle mit Multi-Asset-Index.

Bisherige Indexrenditen

Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich, dass in etwa 50% aller Fälle eine Nullrunde erzielt wurde. In den übrigen Fällen wurden meist Renditen zwischen 0% und 8% erzielt. In etwa 5% der Fälle gab es Indexjahre mit einer Performance von über 10%. Cap-Modelle erzeugen im Vergleich zu Quotenmodellen häufiger Nullrunden. In guten Börsenjahren könnten diese allerdings auch höhere Renditen erzielen.

Lichtblick für 2023

Etwas positivere Aussichten für das angelaufene Jahr bringen jedoch die aktuell gestiegenen Marktzinsen. Erste Versicherungsunternehmen würden Hauer zufolge nun die Überschussbeteiligung für 2023 erhöhen. Die Versicherer hätten demnach mehr Geld für die Indexbeteiligung zur Verfügung und könnten so bessere Konditionen anbieten, was wiederum die Renditechancen erhöhe. Mittelfristig schlagen sich die gestiegenen Marktzinsen also positiv bei den Indexpolicen nieder.

 

Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

Aktuell haben, so der IVFP, 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot, bspw. Allianz, AXA, Gothaer oder Nürnberger. Die HDI beschränkt ab sofort ihr Indexpolicenangebot auf die bAV-Direktversicherung. Veränderungen bei den Indextarifen gebe es im Vergleich zum Vorjahr keine zu vermerken, abgesehen von einem weiteren verfügbaren Aktienindex bei der Targo.

 

Nachhaltige Indexpolicen

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist bei den indexgebundenen Rentenversicherungen angekommen, heißt es beim IVFP. Inzwischen bieten sieben Unternehmen einen grünen Index an, darunter der Barmenia Index ESG Welt der Barmenia oder der GrüneRente Index der Stuttgarter. Hauer merkt allerdings an, dass bei Indexpolicen das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird. Es komme also eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert. (mki)

Weitere Daten zur Rendite bei Indexpolicen gibt es beim IVFP.

Bild: © Ralf Urner – stock.adobe.com

Grafiken: © Institut für Vorsorge und Finanzplanung

 

GDV: Beitragseinnahmen 2022 leicht gesunken

Am Vormittag des 26.01.2023 fand die Jahresmedienkonferenz des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft statt. Darin informierte Präsident Norbert Rollinger über den Geschäftsverlauf im vergangenen Jahr 2022 und prognostizierte auch die Umsätze für 2023.

2022 war aus wirtschaftlicher Sicht in vielerlei Dingen herausfordernd, vor allem aber schwer vorherzusehen. Vor allem der Krieg in der Ukraine sorgte europaweit und global für viele Fragen in Sachen Sicherheit und Energieversorgung, auch steigende Preise waren allgegenwärtig. Und hinzu kamen die ökologischen Sorgen, bedingt durch die immer weiter fortschreitende Klimakrise. 2022 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, nur ein Jahr nach der Flutkatastrophe „Bernd“.

Mit dieser Einleitung moderierte Dr. Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die GDV-Jahresmedienkonferenz am Vormittag des 26.01.2023 an. Darin informierte Rollinger über den Verlauf des Geschäftsjahres 2022 für die Versicherer und wagte auch einen Blick in die Zukunft. Das Fazit dürfte angesichts der aktuellen Lage lauten: Glück im Unglück.

So lief 2022 für den GDV

Nimmt man alle Sparten zusammen, so seien die Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 0,7% gesunken – ein „ordentliches Ergebnis“, wie Rollinger findet. Nicht von der Hand zu weisen sei jedoch, dass die realen Einkommensverluste und die große Verunsicherung vor allem das Geschäft der Lebensversicherer belasten. In der Schaden- und Unfallversicherung sowie der privaten Krankenversicherung gebe es aber weiterhin Beitragszuwächse.

Schaden- und Unfallversicherung

Auf den ersten Blick entwickelte sich der Bereich der Schaden- und Unfallversicherungen für den GDV positiv. Nach einem Verlustjahr wurden hier wieder schwarze Zahlen geschrieben mit 4% gestiegenen Einnahmen und 5,6% gesunkenen Ausgaben – dies entspricht einem versicherungstechnischen Gewinn von 5%.

Doch der Vergleich mit dem Vorjahr hinkt. Denn 2021 war das teuerste Naturgefahrenjahr seit Beginn der GDV-Statistik, betonte Rollinger. Die Ausgaben hätten noch weiter sinken müssen. Der Grund dafür sei wohl die Inflation, die mit fast 8% so hoch war wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik. Die höheren Preise schlagen in so gut wie allen Sparten der Schaden- und Unfallversicherung auf die Ausgaben durch. Die Kosten für Ersatzteile und Werkstattleistungen in der Kfz-Versicherung steigen und die Preise für Baustoffe wie Ziegel, Dämmstoffe, Beton und Stahl schießen bei der Wohngebäudeversicherung in die Höhe. Die Rechtsschutzversicherung sei hier ebenfalls nicht zu vergessen, wo die Inflation zu höheren Streitwerten und somit höheren Gerichts- und Anwaltskosten führt. Kurzum: Ein und derselbe Schadenfall kostet aufgrund der Inflation heute „viel mehr Geld“, so Rollinger, als vor einem Jahr.

 

GDV: Beitragseinnahmen 2022 leicht gesunken

 

Dass – insgesamt betrachtet – 2022 in diesem Bereich nicht so günstig verlief, wie man im ersten Moment denken könnte, zeigt auch der Blick auf die Combined Ratio bei bspw. Sachversicherungen. Diese lag 2022 bei 98% und damit deutlich niedriger als letztes Jahr (2021), aber immer noch höher als 2020 (94,5%).

Lebensversicherung

Den Bereich der Lebensversicherungen, Pensionskassen und -fonds hat es wohl am schwersten getroffen. Dort gingen die Einnahmen 2022 insgesamt deutlich um 6% zurück. Bemerkenswert ist dabei der Unterschied zwischen Versicherungen gegen laufenden Beitrag und Versicherungen mit Einmalbeitrag. Bei laufenden Beiträgen gab es mit +0,6% leicht positive Entwicklungen, gegen Einmalbeitrag mussten die Unternehmen letztes Jahr allerdings einen Rückgang von knapp 18% verzeichnen.

Positiv ist aber, dass auch bei den aktuellen unsicheren Verhältnissen, in denen viele Menschen durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten weniger Geld für Altersvorsorge übrig haben, dennoch an bestehenden Verträgen festgehalten wird. Dies ist in der niedrigen Stornoquote von voraussichtlich 2,6% repräsentiert.

Gegensätze bei bAV und Riester-Rente

Zwei Gegensätze lassen sich bei den Themen betriebliche Altersvorsorge und Riester beobachten. Denn die Versicherer konnten 2021 bei den bAV-Beitragen ein Plus von 3,7% einfahren. Das Neugeschäft stieg um 13% auf gut 650.000 Verträge. Anders sieht es jedoch bei der Riester-Rente aus. Für diese gebe es laut Rollinger kaum noch Angebote, bedingt durch die gesetzliche Verpflichtung zu einer 100%-Garantie gepaart mit dem zuletzt noch einmal deutlich abgesenkten Höchstrechnungszins von 0,25%. Das Neugeschäft mit Riester-Verträgen ist letztes Jahr um satte 60% zurückgegangen.

Private Krankenversicherung

In der PKV haben sich die Beitragseinnahmen 2022 um 3,1% auf rund 46,8 Mrd. Euro erhöht. 41,7 Mrd. Euro fallen davon auf die Krankenversicherung, 5 Mrd. Euro auf die Pflegeversicherung, wobei es sich bei Letzterem um ein Plus von satten 14,7% handelt. Dies sei insbesondere auf starke Leistungsausweitungen durch die gesetzlichen Pflegereformen zurückzuführen. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen der PKV lagen 2022 bei 33 Mrd. Euro – 3,8% mehr als im Vorjahr. 30,8 Mrd. Euro fallen davon auf die Krankenversicherung, 2,3 Mrd. Euro auf die Pflegeversicherung.

So blickt der GDV auf 2023

In diesem Jahr soll es wieder ein Beitragswachstum geben. 3% soll es Rollinger zufolge in etwa betragen, allerdings mit unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Geschäftsbereichen.

„Spürbares Beitragsplus“ in der Kfz-Versicherung

Gerade in der Kfz-Versicherung rechnet der GDV-Präsident mit einem guten Beitragsjahr. Entspannungen in den Lieferketten dürften für mehr Neuzulassungen sorgen und steigende Ersatzteilpreise sowie Werkstattkosten würden zu einem höheren Schadenaufwand führen. Diesen erwartet Rollinger auch in der Wohngebäudeversicherung, wo sich steigende Material- und Handwerkerkosten besonders deutlich bemerkbar machen würden. Selbst bei einer Abkühlung der Baukonjunktur stelle sich Rollinger am Ende ein Beitragsplus von 16% vor.

Insgesamt soll das Beitragswachstum in der Schaden- und Unfallversicherung bei etwa 6% liegen, bei einem leichteren Wachstum in der Unfall-, der Rechtsschutz- und der Allgemeinen Haftpflichtversicherung. Die Inflation werde sich weiterhin bei Versicherungssummen und Beiträgen niederschlagen. Auf der anderen Seite dürften der starke Wettbewerb und die schwierige finanzielle Situation vieler Haushalte die Beitragsentwicklung dämpfen.

Hohe Unsicherheit in der Lebensversicherung

Bei den Lebensversicherungen werde es, wie in der Schaden- und Unfallversicherung, zwei gegenläufige Entwicklungen geben. Die Zinsentwicklung befördert, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung bremst das Geschäft. Auf der einen Seite dürften weiter steigende Zinsen allmählich zu attraktiveren Konditionen der Lebensversicherer führen, auf der anderen Seite aber seien die privaten Haushalte durch die wirtschaftliche Unsicherheit weiter belastet – weniger Geld für private Altersvorsorge dürfte die Folge sein.

Rollinger sieht allerdings im zweiten Quartal einen „vorsichtigen Erholungsprozess“ durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen und Lohnerhöhungen, und auch die Inflationsraten würden allmählich sinken. Insgesamt rechnet der GDV-Präsident also in der Lebensversicherung mit einer unveränderten Geschäftsentwicklung von „plus minus null“. Im Einzelnen werde erwartet, dass sich die Lebensversicherungen gegen Einmalbeiträge und die Einnahmen der Pensionsfonds im Jahr 2023 stabil entwickeln. Bei den Pensionskassen dürften die Einnahmen wiederum um 4% schrumpfen, die Lebensversicherungen gegen laufende Beiträge hingegen um 0,3% geringfügig wachsen.

Erhöhungen bei der privaten Krankenversicherung

In der PKV wurden zum 01.01.2023 die Beiträge in der privaten Pflegeversicherung und bei einem Drittel der privat Krankenvollversicherten erhöht. Grund dafür seien die laufend steigenden Behandlungskosten im Gesundheitssystem. Auch mit einem weiteren Wachstum privater Zusatzversicherungen rechnet der GDV. Unter dem Strich glaubt Rollinger an ein Beitragsplus von 3,5% in der PKV.

Schlussendlich, findet Rollinger überzeugt, erfüllen Versicherer eine wichtige Aufgabe als verlässlicher und solider Stabilitätsanker – gerade in solch unsicheren Zeiten, die derzeit vorherrschen. Weiterhin werde es immer wichtiger, sich dem Klimawandel entschlossener entgegenzustemmen und sich gleichzeitig besser an die Klimafolgen anzupassen. (mki)

Mehr Daten zum Geschäftsjahr 2022 des GDV sind hier zu finden.

Bild: © utah51 – stock.adobe.com

Tabelle: © GDV

 

Schadenmanagement gewinnt an großer Bedeutung

Die Management- und IT-Beratung zeb hat in einer neuen Studie u. a. Umsatz und Profitabilitätskennzahlen deutscher Versicherer untersucht. Das Ergebnis: Die deutsche Assekuranz ist „grundsätzlich krisenfest“ aufgestellt.

„Stürmische Zeiten“ – so wird die aktuelle Versicherungsstudie der zeb.rolfes.schierenbeck.associates gmbh zur Lage unter den deutschen Versicherern betitelt. Die Management- und IT-Beratung hat in der Studie zahlreiche deutsche Versicherer auf u. a. Umsatzstärke und Profitabilitätskennzahlen untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Assekuranz in der Bundesrepublik über weite Strecken gut und krisenfest aufgestellt ist – trotz der getrübten Stimmung in der Versicherungsbranche durch die Pandemie, den Klimawandel, den Krieg in der Ukraine und die Inflation. Wie AssCompact berichtete, meldete auch eine Assekurata-Studie ein eher pessimistisches Stimmungsbild.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren waren verschiedene Versicherer unterschiedlicher Größe mit hohen Wachstumsraten und überdurchschnittlicher Profitabilität erfolgreich. Gleichzeitig habe auch das Schadenmanagement in allen Organisationen deutlich an Bedeutung gewonnen. Dr. Jan Hendrik Sohl, Partner bei zeb, räumte allerdings ein, dass die andauernde Pandemie und steigende Umweltschäden Spuren hinterlassen hätten. Vor allem Schaden- und Unfallversicherer, aber auch Lebensversicherer hätten hier zu kämpfen gehabt. Weniger betroffen seien die Krankenversicherer gewesen, die bisher vergleichsweise unbeschadet durch die Krise gekommen seien.

Fokussierte Geschäftsmodelle zahlen sich aus

Bei den untersuchten Erstversicherern mit einem Prämienvolumen von über 50 Mio. Euro gebe es laut der Studie durchaus „kleinere Champions“, die überdurchschnittliches Wachstum mit einer überdurchschnittlichen Profitabilität verbinden konnten. Durchschnittlich lag das Wachstum z. B. bei Schaden- und Unfallversicherern über die letzte Dekade jährlich bei mindestens 3,5% und die durchschnittliche Combined Ratio (Schaden/Kosten-Quote) bei unter 94,7%. Doch die „Champions“ schnitten, so zeb, deutlich besser ab, darunter beispielsweise Wertgarantie SE.

Die Branchengrößen kommen, so heißt es in der Studie, überwiegend nur auf durchschnittliche Werte, vor allem kleinere Versicherer schlagen den Markt. „Bei kleineren Versicherern reicht ein vergleichsweise geringes absolutes Wachstum aus, um deutlich schneller zu wachsen als der Markt.“ Die Großen hätten dennoch nicht schlecht gewirtschaftet, sie seien aber unter den Spitzenreitern eher die Ausnahme. Nur vier von 14 überdurchschnittlich profitabel gewachsenen Versicherern hätten einen Marktanteil von mehr als 2%. Grund dafür seien die fokussierten Geschäftsmodelle: Die kleineren Wachstums- und Profitabilitätschampions hätten oft sehr erfolgreich eine Nische besetzt, wie eben beispielsweise Wertgarantie, die vor allem auf Fahrrad- und Geräteversicherungen setzt.

Von den größeren Unternehmen, die den Markt kontinuierlich schlagen, seien die Erfolgsgeschichten „umso bemerkenswerter“, so z. B. bei der Stuttgarter. Diese sei in den letzten zehn Jahren in einem stagnierenden Unfallmarkt jedes Jahr gewachsen, etwa wegen der Fokussierung auf das private Unfallversicherungsgeschäft und mit der Entwicklung eines Produktes speziell für junge Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren, „Unfallvorsorge aktiv“. Die VHV sei ihrerseits in der Schaden- und Unfallversicherung erfolgreich gewesen aufgrund ihrer Zukäufe im Ausland, u. a. in Österreich, der Türkei, Frankreich und Italien. So konnte sie ihr Traditionsgeschäft mit Versicherungen für die Baubranche stärken. Außerdem habe die VHV sich mit einer „klaren Digitalstrategie“ zukunftsfähig aufgestellt, beispielsweise 2020 mit der Übernahme des Spezialisten Eucon.

Umgekehrtes Spiel bei den Lebensversicherern

Bei den Lebensversicherern sind laut der Studie dagegen die größeren Unternehmen besser aufgestellt. Dort schafften es insbesondere diese unter die Wachstums- und Profitabilitätschampions, lediglich ein kleiner Versicherer hält sich darunter auf (InterRisk). Das Gros der kleinen Versicherer erzielte in den vergangenen zehn Jahren eine unterdurchschnittliche Rohüberschussquote.

Insgesamt sei der Lebensversicherungsmarkt in diesem Zeitraum im Schnitt um 1,8% im Jahr gewachsen. Durchschnittlich lag die Rohüberschussquote bei 12%. Die großen Marktteilnehmer treiben hier das Wachstum und die Profitabilität. Schon ohne die Allianz würde das durchschnittliche Wachstum auf nur noch 1,1% und die Rohüberschussquote auf 11,0% sinken.

Krankenversicherungen: Marktführer haben zu kämpfen

Insgesamt sei das Krankenversicherungsgeschäft nach den Ergebnissen der Studie ein wachsender Markt mit einem durchschnittlichen Wachstum von 2,7% jährlich, die Profitabilität liegt bei knapp 13% – gemessen an der versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote. 30% der Krankenversicherer schafften es, in beiden Bereichen besser zu sein als der Markt. Vor allem taten sich aber die großen Versicherer schwer. Keiner der Marktführer schaffte es in die Gruppe der Wachstums- und Profitabilitätschampions, lediglich kleine und mittelgroße Versicherer.

Inflation erhöht Druck auf Schadenmanagement

Die Studienautoren konstatieren bei ihrer diesjährigen Analyse insbesondere im Schaden- und Leistungsmanagement einen erheblich gestiegenen Druck auf die deutschen Versicherer. So werden bei den Schaden- und Unfallversicherern sowie bei den Krankenversicherern inzwischen über 70% der Bruttobeiträge für Schadenleistungen aufgewendet. Schaffen es Versicherer, hier wenige Prozentpunkte einzusparen, würde sich das direkt positiv niederschlagen. Grundsätzlich sei dies nicht neu, allerdings sei der Druck auf das Schadenmanagement seit Anfang 2022 angesichts einer explodieren Inflation nochmals deutlich gestiegen. In einigen Bereichen führe dies zu erheblichen Preiserhöhungen, so etwa bei Ersatzteilen für Pkw. Steigerungen von 70% seien keine Seltenheit gewesen.

Laut Silke Liedtke, Senior Managerin bei zeb, werde das Schadenmanagement mehr denn je über Wachstum und Profitabilität des eigenen Unternehmens entscheiden: „Geben Versicherer ihre zusätzlichen Schadenaufwände direkt weiter, drohen sie Kunden zu verlieren und weniger Neukunden zu gewinnen. Sie müssen die Belastungen anderweitig auffangen. Das Schadenmanagement wird damit zu einem zentralen Handlungsfeld für Versicherer.“ (mki)

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Zurich erweitert Absicherung bei schweren Krankheiten

Die Zurich Life Assurance plc bietet Versicherungen gegen die finanziellen Folgen schwerer Erkrankungen an. Zum Jahreswechsel erweitert das irische Unternehmen das Angebot zweier Produkte.

Die Produkte „Eagle Star Krankheits-Schutzbrief“ und „Eagle Star Erweiterter Krankheits-Schutzbrief“ der Zurich Life Assurance plc erhalten zum Wechsel ins Jahr 2023 eine Erweiterung ihres Angebots. Bislang wurden lediglich 68 Erkrankungen versichert, nun sind es 75. Auch die Mitversicherung von Kindern wurde ausgebaut.

Die garantierten Beiträge bei garantierten Versicherungssummen für die Vertragslaufzeit bleiben erhalten.

Erweiterter Leistungskatalog

Bei den Erkrankungen, die eine Vollleistung auslösen, wurden neue schwere Erkrankungen aufgenommen, darunter eine schwere Form der Epilepsie, eine Autoimmunerkrankung, die zur Ermüdung von Muskulatur führt, oder auch eine schwere Blutvergiftung. Bei den Erkrankungen, die eine Teilleistung in Höhe von 25.000 Euro auslösen, wurden Funktionsstörungen des Herzens und eine bestimmte angeborene Fehlbildung von Blutgefäßen neu aufgenommen.

„Booster-Zahlung“

Für ausgewählte Erkrankungen gibt es eine Erhöhung der Versicherungssumme um bis zu 100%, maximal 40.000 Euro. Insbesondere werde diese „Booster-Zahlung“, wie die Zurich sie nennt, bei unfallbedingten definierten Erkrankungen geleistet oder auch bei Erkrankungen, bei denen eine Rückkehr ins Berufsleben als eher schwierig einzustufen ist.

Kinder kostenlos mitversichert

Bis zum Alter von 25 Jahren sind Kinder bei beiden Produkten kostenlos mitversichert. Für den Fall einer schweren Erkrankung werden bis zu 35.000 Euro, bei Teilleistungen 12.500 Euro ausgezahlt. Für den Fall des Ablebens werden nun 7.000 Euro gezahlt, bisher waren es 5.000 Euro.

Neu ist auch der integrierte Versicherungsschutz ab Geburt bei den Erkrankungen „offener Rücken“, „Wasserkopf“ und Muskeldystrophie. Dieser Versicherungsschutz sei nach Angaben von Zurich in Deutschland einzigartig. Außerdem sind Verätzungen der Speiseröhre bei Kindern mitversichert. Weiterhin können beim Eagle Star Krankheits-Schutzbrief Kinder ohne Gesundheitsprüfung innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf der Mitversicherung einen eigenen Anschlussvertrag beantragen. (mki)

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