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Assekuranz Leben allgemein

Beachtliche Versicherungslücken bei Selbstständigen

Sind sich Selbstständige ihrer Risiken bewusst und sichern sie sich finanziell dagegen ab? Diese Frage ist Inhalt einer aktuellen Studie. Die Erkenntnisse können Versicherungsmakler in der Beratung nutzen. Nachgefragt bei Tobias Wenhart, Director Marketing, Direct Business & Partnerships von Hiscox Deutschland.

Interview mit Tobias Wenhart, Director Marketing, Direct Business & Partnerships von Hiscox Deutschland
Herr Wenhart, Sie haben im Frühjahr zusammen mit Partnern untersucht, welche Risiken Selbstständige für sich erkennen. Was hat Sie dabei besonders interessiert?

Über Selbstständige und ihre Risikowahrnehmung war bislang noch zu wenig bekannt. Für uns war zum einen besonders spannend, im Detail zu verstehen, welche Risiken sie als besonders relevant für sich selbst wahrnehmen. Aber mindestens ebenso interessant ist es, zu verstehen, welche Risiken von vielen gar nicht gesehen werden bzw. total unterschätzt werden, wie wir auch aus unserer Schadenpraxis wissen.

Was sind die Kernergebnisse und sind Sie von den Ergebnissen überrascht?

In der repräsentativen Erhebung kam heraus, dass, obwohl die eigene wirtschaftliche Lage heute und in Zukunft überwiegend positiv bewertet wird, die Selbstständigen durchaus auch einige Risiken sehen, die eine mögliche Existenzbedrohung ihres Geschäfts zur Folge haben können. So ein Risiko wird von 20% der Befragten sogar als hoch oder sehr hoch eingeschätzt. Die drei meistgenannten existenziellen Risiken sind Ausfallzeit durch Krankheit oder Unfall, der Ausfall von IT-Systemen sowie das Ausbleiben von Zahlungen durch Auftraggeber.

Doch etwa über eine Absicherung gegen Krankheit und Unfall, das am häufigsten genannte Risiko, verfügen 62% nicht. Auch in den Bereichen wie etwa Betriebshaftpflicht, Cyber oder Sach- und Inhalt haben wir teilweise so große Versicherungslücken aufgedeckt, die uns wirklich überrascht haben.

Werden Selbstständige als Zielgruppe von Versicherern und Versicherungsmaklern manchmal etwas vernachlässigt? Woran sich die Frage anschließt, wer gehört nach Ihrer Definition überhaupt dazu?

Man muss sich klar machen: Rund 3,6 Millionen Selbstständige leben und arbeiten in Deutschland, das sind knapp 8% der 46 Millionen Erwerbstätigen – also eine sehr relevante Gruppe aus gesamtwirtschaftlicher Sicht, die übrigens auch wächst. Selbstständige waren für uns immer schon eine wichtige Zielgruppe, aber es war aus unserer Sicht noch zu wenig über deren Bedürfnisse, Risiken und Co. bekannt. Wichtig ist uns, die neuen Erkenntnisse nun auch mit Maklern und Vermittlern zu teilen.

Konkret befragt wurden drei Gruppen von Selbstständigen: solche mit einem Umsatz unter 70.000 Euro, einem Umsatz von 70.000 Euro bis 150.000 Euro sowie Selbstständige mit höherem Umsatz, die auch häufig Mitarbeitende beschäftigen.

Wo genau gibt es denn Nachholbedarf?

Unter anderem haben wir auch nach den Gründen gegen eine Absicherung betrieblicher Risiken gefragt. Ein Drittel der Befragten sagte, dass sie einfach keinen Bedarf sähen. Nicht wenige der Befragten haben gleichzeitig angegeben, dass sie sich bislang schlicht noch keine Gedanken über das Thema Absicherung gemacht haben. Und hier sehen wir ganz konkreten Beratungsbedarf, wo Versicherer wie Vermittler gleichsam in der Pflicht sind: über Sinn und Zweck der Absicherung der jeweils relevantesten Risiken aufzuklären.

Versicherungsschutz ist auch eine Frage des Geldes. Bei Selbstständigen variieren die Umsätze stark. Spüren Sie das auch als Hemmschuh?

Ja, die vermeintlich zu hohen Kosten wurden besonders häufig als Grund gegen den Abschluss einer Versicherung angegeben. Wir haben in der Studie gesehen, dass vor allem kleinere Selbstständige mit einem Umsatz unter 70.000 Euro preissensibel sind. Hier sind insbesondere für diese Zielgruppe preiswerte und flexible Lösungen gefragt – also etwa mit der Möglichkeit, den Versicherungsschutz auch mal einen Monat auszusetzen, wenn der Selbstständige das Geschäft während seines Urlaubs ruhen lässt.

Und was schließen Sie daraus oder unternehmen Sie nun infolge der Studie?

Diese Erkenntnisse werden wir zum einen dafür nutzen, unsere Lösungen weiter zu optimieren und auszubauen. Darüber hinaus wollen wir sie auch an die Makler und Vermittler weitergeben, sodass diese die Situation, das Wissen sowie den Bedarf der Selbstständigen noch besser verstehen und diese dadurch noch zielgerichteter beraten können. Denn hier schlummert viel Potenzial, das wir gemeinsam mit unseren Partnern heben wollen!

Über die Studie

Im Mai erschien das erste „VM-Hiscox-Risikobarometer Selbstständige“. Dafür hatte das Meinungsforschungsinstitut infas quo im Auftrag des Versicherungsmonitors mit Unterstützung von Hiscox eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Befragt wurden drei Gruppen von Selbstständigen: solche mit einem Umsatz unter 70.000 Euro, einem Umsatz von 70.000 Euro bis 150.000 Euro und Selbstständige mit höherem Umsatz. Die Umfrage soll künftig jährlich wiederholt werden. Weitere Informationen unter: Steigende Kosten und Inflation machen Selbstständigen die meisten Sorgen: Erstes Risikobarometer Selbstständige von Versicherungsmonitor und Hiscox

Bilder: © Hiscox; © xy – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Tobias Wenhart

bAV und bKV: Die Stärken der betrieblichen Fürsorge

Arbeitgeber benötigen schlagkräftige Argumente zur Gewinnung neuer Mitarbeiter. An der Stelle kommt die Einrichtung einer bAV und einer bKV ins Spiel. Die ALH Gruppe (Alte Leipziger-Hallesche) fasst beide Segmente unter dem Begriff der „betrieblichen Fürsorge“ zusammen.

Ein Artikel von Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden der Hallesche Krankenversicherung a. G.

Der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel haben bewirkt, dass sich Unternehmen mehr als je zuvor Gedanken darüber machen müssen, wie sie für Mitarbeiter attraktiv werden bzw. bleiben. Denn: In den nächsten 15 Jahren erreichen laut Destatis rund 12,9 Millionen Erwerbspersonen das gesetzliche Rentenalter und die jüngere Generation wird die ältere zahlenmäßig nicht ersetzen können. Die Zahl der baldigen Rentnerinnen und Rentner ist deshalb so hoch, da die geburtenreichen Jahrgänge der 1950er und 1960er, die sogenannten Babyboomer, das Renteneintrittsalter erreichen.

Deshalb kann die Maximierung des Vorsorge-Effekts bei der Mitarbeitergewinnung ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. Doch wie lässt sich die Vorsorge maximieren?

Mit der Kombination aus betrieblicher Altersversorgung (bAV) und betrieblicher Krankenversicherung (bKV) können Arbeitgeber ein dynamisches und sofort erlebbares Versorgungswerk gestalten, das ein entscheidender Erfolgsfaktor sein kann. So sorgt eine bAV später für finanzielle Sicherheit im Alter, während die positiven Effekte einer bKV für Mitarbeiter und Unternehmen sofort greifen.

bAV und bKV ergibt „betriebliche Fürsorge“

Die ALH Gruppe hat die Themen bAV und bKV unter dem Namen „betriebliche Fürsorge“ miteinander verschmolzen. So können Unternehmen ihren Mitarbeitern mit einer bKV einen direkt erlebbaren Mehrwert und mit der bAV eine intelligente Versorgung bei Invalidität und im Ruhestand bieten.

Folgend einige Vorteile, die sich aus der Kombination ergeben:

  • Sofort und direkt erlebbare Mehrwerte
  • Stärkung des Employer Brandings und Unternehmensimages
  • Ergänzung bestehender Benefits um das Thema Gesundheit und Rente
  • Mitarbeiterzufriedenheit wird gesteigert und Fluktuation entgegengewirkt
  • Verbessertes Recruiting-Konzept
  • Reduzierung krankheitsbedingter Fehlzeiten
Alternative Gehaltserhöhung

Die bAV und bKV sind für den Arbeitgeber kostengünstiger im Vergleich zu einer Gehaltserhöhung und bieten zusätzliche Vorteile. Im Allgemeinen bewirken sie einen hohen emotionalen Wirkungsgrad, sofortige Erlebbarkeit und großen Nutzen. Während in der bAV in der Finanzierungsphase für den Mitarbeiter im Regelfall keine Steuern und Sozialabgaben anfallen, erhalten Mitarbeiter mit einer bKV ein jährliches Gesundheitsbudget (netto), mit dem sie sich individuelle Gesundheitsleistungen aussuchen können.

Bis zu 100% vom Chef möglich

Die bKV ist eine sinnvolle Ergänzung der gesetzlichen und der privaten Gesundheitsvorsorge: So kann sich jeder Mitarbeiter die Gesundheitsleistungen (z. B. für Zähne, Brille, Heilpraktiker, Vorsorgeuntersuchungen etc.) aussuchen, die er gerade benötigt. Darüber hinaus stehen ein Facharzttermin-Service und medizinische 24/7-Beratung in über 20 Sprachen sowie eine ärztliche Videotelefonie (Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen inkl. Psychotherapeuten) zur Verfügung. Bei der Initiierung einer bKV gibt es keine Gesundheitsprüfung, keine Wartezeiten und keine Ausschlüsse von bereits bestehenden Erkrankungen.

Zunehmende Bedeutung von Benefits

Mit der betrieblichen Fürsorge schlagen moderne Arbeitgeber gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie bieten ihren Mitarbeitern einen echten Mehrwert, mit dem die Verbundenheit zum Unternehmen gestärkt wird. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, dass die Belegschaft fit und leistungsfähig bleibt. Das Ergebnis: Weniger Fluktuation, weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten und schnellere Besetzung offener Stellen.

Steuer- und Sozialversicherungsersparnis

Die Beiträge zur bKV sind als Sachbezug im Rahmen der 50-Euro-Freigrenze steuer- und sozialversicherungsfrei. Alle empfangenen Leistungen aus einer bKV sind für den Arbeitnehmer nach § 3 Nr. 1a EStG steuerfrei. Es erfolgt somit keine nachgelagerte Versteuerung beim Arbeitnehmer. In der bAV sind steuerfreie Beiträge bis 8% der Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung (BBG West) und sozialversicherungsfreie Beiträge bis 4% der BBG West (2023 sind es 292 Euro monatlich) möglich.

Verbesserung der individuellen Versorgung

Das Konzept der „betrieblichen Fürsorge“ sorgt in allen Lebensphasen für eine Verbesserung der Versorgungssituation bei den Mitarbeitern:

  • bei Krankheit (bKV)
  • bei einer Berufsunfähigkeit (BU)
  • bei Einschränkungen der Grundfähigkeiten (GF)
  • bei einer Erwerbsminderung (EM)
  • im Ruhestand (Altersversorgung)
Mit digitalen Kooperationspartnern zum Vertriebserfolg

Von der Beratung über den Abschluss bis hin zur Verwaltung – in Kooperation mit ausgewählten Partnern bietet die ALH Gruppe digitale Tools an, mit denen der gesamte Prozess – also die Etablierung von bAV und bKV im Unternehmen – komplett digital abgebildet werden kann. Im Ergebnis heißt das:

  • Transparente Beratungs- und Verwaltungsprozesse
  • Zeit- und Kostenersparnis
  • Sicherheit in der Beratung
  • Nachhaltiger Geschäftsprozess durch papierlose Kommunikation
AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die ALH Gruppe ist dort mit einem Ausstellungsstand vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © Katsiaryna – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter FirmenkundenHallesche Krankenversicherung a. G.

„Wir stehen für ein positives Erlebnis bei unseren Maklern“

Der Einstieg des BGV Badische Versicherungen in die Gewerbeversicherung und die Intensivierung des Maklervertriebs sind geglückt. Nun geht es dem Versicherer darum, diesen Kurs beizubehalten. 2024 soll es dann weitere Produktneuerungen geben.

Ein Interview mit Stefan Hedrich, Leiter Maklervertrieb des BGV Badische Versicherungen
Herr Hedrich, der BGV feiert den 100. Geburtstag. Die Zusammenarbeit mit Maklern verstärken Sie erst seit jüngerer Zeit. Wofür steht der BGV im Maklervertrieb?

Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Maklervertriebs sind mächtig stolz, zu unserem 100. Geburtstag und der Erfolgsgeschichte unseres BGV einen mittlerweile beträchtlichen Anteil beizusteuern. Die Zusammenarbeit mit Maklern startete 2008 mit vier Maklerbetreuern und basierte auf dem bestehenden Produktportfolio mit Schwerpunkt Kfz.

Heute steht der Maklervertrieb des BGV mit 25 Kollegen und Kolleginnen als etablierter Partner sowohl den mittelständischen Maklern als auch allen Intermediären wie Maklergenossenschaften oder Pools zur Seite. Wir stehen für ein positives Erlebnis bei unseren Maklern, das beinhaltet schnelle und zuverlässige Erreichbarkeit, schnelle abschließende Entscheidungen und eine inhaltsstarke, flexible Produktwelt.

Relativ neu sind auch die Angebote in der Gewerbeversicherung. Wie ist der Einstieg verlaufen?

Aus meiner Sicht sensationell. Wir haben unser gesamtes Produktportfolio Gewerbe überarbeitet und außergewöhnliche Ergebnisse erzielt. Dies schlägt sich in einer fast dreistelligen Steigerung des Neugeschäftes nieder und wird durch unabhängige Ratings bis hin zum Deutschen Versicherungs-Award untermauert.

Unser Bekanntheitsgrad – als regional verwurzeltes Unternehmen – steigt bundesweit, wie die Eindeckungen aus dem gesamten Bundesgebiet beweisen. Hierbei unterstützt uns die Zusammenarbeit mit renommierten Multiplikatoren wie beispielsweise der VEMA mit ausgeklügelten Klauselbögen.

Und wo wollen Sie hin?

Wir wollen eine feste Größe als bundesweiter Player in der Absicherung von Gewerberisiken werden. Der BGV hat als Versicherer mit kommunalen Wurzeln ein hohes Maß an Sicherheit.

Diese Grundlage, gepaart mit Innovationskraft, Sachverstand und Flexibilität ermöglicht uns, den Wachstumskurs auch unter Ertragsgesichtspunkten weiter zu beschleunigen.

Neben Produkten ist in der Zusammenarbeit mit Maklern der Service eines Versicherers entscheidend. Kann der BGV hier auch im Konzert der großen Wettbewerber bestehen?

Das klingt jetzt fast vermessen, aber in puncto Service setzen wir die Maßstäbe. Unser Makler Service Center hat eine exzellente Erreichbarkeit und vor allem hervorragend ausgebildete und motivierte Mitarbeiter, die schnelle und fallabschließende Entscheidungen treffen.

Im Außendienst werden unsere Vertriebspartner durch erfahrene und mit hohem Kompetenzrahmen versehene Maklerbetreuer und Underwriter unterstützt.

Planen Sie für das zweite Halbjahr weitere Neuerungen?

Wir arbeiten derzeit an einer komplett neuen Produktgeneration in den Privatsparten – kein Facelift, sondern absolute Neuentwicklungen. Die Umsetzung erfolgt dann ab 2024.

Unsere Priorität für das zweite Halbjahr ist, klar auf Kurs zu bleiben und die beschriebenen Zielsetzungen langfristig und nachhaltig zu erreichen.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 06/2023, S. 30, und in unserem ePaper.

© tadamichi – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Stefan Hedrich

bAV mit Zukunft: Renditechancen, Garantien und ESG

Moderne Betriebsrenten lohnen sich und geben den Sparern Sicherheit – auch in Zeiten wie diesen. Canada Life bietet die notwendige Expertise dazu: mit attraktiven Garantien und einer bewährten Investment-Strategie in Sachwerten, die auch das Thema ESG berücksichtigt.

Ein Artikel von Ramon Sterk, Teamleiter Consulting bAV Solutions bei der Canada Life Deutschland

Pandemie, Flutkatastrophe und dann noch der Ukraine-Krieg. Ohne Übertreibung kann man sagen, dass wir in bewegten Zeiten leben. Durch den Krieg kletterte die Inflation auf ein Rekordhoch. Ob Energie, Lebensmittel, Konsumartikel oder Dienstleistungen: So gut wie alles wurde teurer – und das bedeutet für alle Bürger einen ganz konkreten finanziellen Einschnitt. Viele fragen sich, wie die Altersvorsorge mit solchen Entwicklungen umgeht. Eines ist jetzt schon klar: Gerade jetzt brauchen die Menschen Vorsorge. Und hier punktet die Betriebsrente umso mehr durch ihre Systemrendite – insbesondere, wenn Arbeitgeber ihre Belegschaft durch attraktive Zuschussmodelle unterstützen.

Der bAV-Wunschzettel: profitabel, sicher

Dann kommt es noch auf das „Wie“ an. Wie sehen Lösungen aus, die auch in Zukunft bestehen? Gute Renditechancen sind angesichts der Inflation ein Muss. Doch auch Garantien gehören zur Wunschliste vieler Sparer. Wer als Arbeitgeber beides anbieten kann, erfüllt also schon mal wesentliche Punkte und kann Mitarbeitern und Bewerbern attraktive Leistungen in Aussicht stellen. Doch welcher bAV-Anbieter kann das langfristig liefern?

Hier hilft ein Blick in die angelsächsische Welt, denn dort hat die sachwertbasierte Vorsorge eine lange Tradition. Das gilt auch für Canada Life, den mit über 175 Jahren ältesten Lebensversicherer Kanadas. Auch in Deutschland kann Canada Life Erfahrungswerte vorweisen – eine klare Erfolgsgeschichte für die renditeorientierte Altersvorsorge mit Garantien. In der bAV-Lösung GENERATION business erzielte der hinterlegte Unitised-With-Profits- (UWP) Fonds eine Wertentwicklung von 4,7% p. a. netto zum Ende April 2023 seit Auflegung Ende Januar 2004. Trotz Finanz- und Eurokrise, Pandemie und Ukraine-Krieg.

Und auch bei ungünstigen Marktentwicklungen sind Kunden sicher: Dann fängt sie zum Rentenbeginn ein Glättungsverfahren auf, das durch einen jährlich deklarierten geglätteten Wertzuwachs erzeugt wird. Seit der Auflegung des UWP-Fonds Ende Januar 2004 liegt dieser bei durchschnittlich 2,6% p. a. Zusätzlich gibt es zum Rentenbeginn eine 90%ige Beitragsgarantie. Die Garantien greifen, wenn Kunden die Garantievoraussetzungen eingehalten haben.

Nachhaltigkeit: Gehört für viele dazu!

Neben Renditechancen und Sicherheit gibt es noch ein weiteres Thema auf dem Vorsorge-Wunschzettel der Kunden. Denn heute würden sich zwei Drittel der deutschen Verbraucher für ein nachhaltiges Versicherungsprodukt entscheiden. Das fand das Software-Unternehmen Guidewire in einer Umfrage zu den Erwartungen von Versicherungsnehmern an die Assekuranz heraus. Auch im UWP-Fonds spielt Nachhaltigkeit eine Rolle: Es ist ein Fonds, der ökologische und soziale Merkmale nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung bewirbt. Der UWP-Fonds schließt Unternehmen aus, deren Umsätze bestimmte Schwellenwerte für Rüstung, Tabakproduktion und Kohle (Umsatz aus Herstellung und/oder Vertrieb) überschreiten. Und solche, die aktuell gegen den UN Global Compact verstoßen – einem Pakt zwischen Unternehmen und der UNO, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.

Fazit: Eine bAV mit Canada Life bedeutet für Kunden eine starke Kombination aus sachwert- und chancenorientierter Kapitalanlage, mit den Kriterien nach Artikel 8 der Offenlegungsverordnung und attraktiven Garantien.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die Canada Life ist dort mit einem Messestand vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

Bild: © gradt – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Ramon Sterk

Die bKV – Wertschöpfung durch Wertschätzung

Zufriedene und gesunde Mitarbeitende gelten als motivierter und produktiver. Unternehmen sollten ihren Beschäftigten deshalb zeigen, wie wertvoll sie sind. Welche Rolle die betriebliche Krankenversicherung dabei spielt und wie Arbeitgeber so ihre Attraktivität steigern können, zeigt die Barmenia.

Ein Artikel von Maximilian Wicht, Vertriebsleiter bei den Barmenia Versicherungen

Unternehmen stehen heutzutage vor zahlreichen Herausforderungen. Einerseits sorgt der Fachkräftemangel für Mehrarbeit. Andererseits führt die Inflation zum Reallohnverlust. Die Folgen: Anspannung, Stress und häufig ein hoher Krankheitsstand in der Belegschaft. In Zeiten wie diesen lohnt es sich also einmal mehr, den Mitarbeitenden zu signalisieren, wie wichtig sie sind. Eine einfache und sofort erlebbare Form der Wertschätzung ist die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Von Zahnersatz über Vorsorgeuntersuchungen bis zur Chefarztbehandlung: Unternehmen können ihren Arbeitnehmenden hochwertige Gesundheitsleistungen bieten – und so langfristig Motivation und Produktivität stärken.

Einfache Prozesse: wenig Aufwand, mehr Ressourcen

Mit einer bKV unterstützen Firmen ihre Mitarbeitenden dabei, die Versorgungslücke der gesetzlichen Krankenkassen zu schließen. Außerdem können Arbeitgeber ihren Beschäftigten wertvolle Zeit schenken. Dabei helfen Assistance-Angebote, wie ein Facharzt-Terminservice für einen schnelleren Zugang zur Therapie. Oder eine ärztliche Videosprechstunde – 24/7 erreichbar und ohne Wartezeiten. Dies kann wiederum den Krankenstand senken und dadurch Überstunden sowie Stress bei den Arbeitnehmenden reduzieren.

Sinn-Win-Situation für Unternehmen und Arbeitnehmende

Dabei profitieren Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen von einer betrieblichen Krankenversicherung. Es kommt zur Sinn-Win-Situation:

Sinn für Arbeitnehmende

  • große Leistungsauswahl ohne Gesundheitsprüfung
  • keine Wartezeit
  • Mitversicherung von Familienangehörigen möglich

Win für Arbeitgeber

  • mehr Arbeitgeberattraktivität – Stichwort: Mitarbeitende binden und gewinnen
  • durch die bessere medizinische Versorgung der Belegschaft können Fehlzeiten reduziert und der Krankenstand gesenkt werden
  • gesteigerte Produktivität und Motivation der Beschäftigten
  • Unternehmen kommen so verstärkt der Fürsorgepflicht nach
Persönliches Gesundheitsbudget für Mitarbeitende

Die Barmenia unterstützt Arbeitgeber und Vermittelnde mit einer modernen Lösung für die betriebliche Krankenversicherung – denn das persönliche Gesundheitsbudget WellYou verbindet hochwertige Gesundheitsleistungen mit der Erlebbarkeit eines echten Benefits. Dabei handelt es sich um frei einsetzbare Gesundheitsbudgets für Beschäftigte in der Höhe von jährlich 300, 600 oder 900 Euro, die für gesundheitliche Zusatzleistungen ihrer Wahl genutzt werden können.

Gebündeltes Know-how bei der Barmenia

1904 in Leipzig gegründet, gehört die Barmenia heute zu den unabhängigen Versicherungsgruppen in Deutschland. Dazu zählen die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG, die Barmenia Lebensversicherung a. G. sowie die Barmenia Krankenversicherung AG. Die führende Gesellschaft ist ein Verein, die Barmenia Versicherungen a. G. Bundesweit beschäftigen die drei Unternehmen rund 4.900 Mitarbeitende (Stand 2022).

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Forums betriebliche Versorgung von AssCompact Wissen. Dieses findet am 20.06.2023 in Neuss statt. Die Barmenia ist vor Ort vertreten. Weitere Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung.

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Ein Artikel von
Maximilian Wicht

Gemeinsam stark – Betriebliche Vorsorge als Chance

Eine betriebliche Krankenversicherung ist für die Belegschaft direkt erlebbar – eine betriebliche Arbeitskraftabsicherung ist für den Ernstfall. Wer beide Bausteine im Paket bei der Allianz abschließt, profitiert als Arbeitgeber von verschiedenen Vorteilen.

Ein Artikel von Natalie Avi-Tal, Vertriebsdirektorin Corporate Health Solutions im Maklervertrieb der Allianz Private Krankenversicherungs-AG, und Mark Wesenberg, Standortleiter des Maklervertriebs Stuttgart der Allianz Lebensversicherungs-AG

Laut einer Umfrage des Magazins „Markt und Mittelstand“ aus dem Jahr 2020 sehen 55% der Unternehmen im Fachkräftemangel das größte Geschäftsrisiko. Wenn Mitarbeitende den Betrieb verlassen, drohen Auftragsausfälle, Know-how-Verlust und letztendlich der Verlust von Kundenbeziehungen. Dazu kommen die Kosten für eine Neueinstellung, also zum Beispiel Abwicklungskosten, Ausgaben für Werbung, Personalauswahl und Einarbeitungskosten. Die Summe dieser Ausgaben übersteigt oft die Höhe eines Jahresgehalts.

Unternehmen sind also gut beraten, ihren derzeitigen, aber auch potenziellen Mitarbeitenden ein attraktives Gesamtpaket anzubieten. Ein wichtiger Baustein eines solchen Gesamtpakets sind neben dem Gehalt die Zusatzleistungen des Arbeitgebers. Eine durch infas quo durchgeführte Befragung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aus dem Jahr 2021 kommt zu dem Ergebnis, dass Altersvorsorge, Arbeitskraftsicherung und Krankenversicherung zu den am attraktivsten beurteilten Benefits gehören – aus Sicht von Arbeitgebern, aber auch aus der Mitarbeiterperspektive.

Kombination: Betriebliche Krankenversicherung und Arbeitskraftabsicherung

Viele Betriebe, welche die Vorteile dieser beliebten Zusatzpakete bündeln wollen, entscheiden sich für ein Gesamtpaket, um ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern. Zwei Bausteine wirken dabei sogar schon weit vor der Altersrente: Mit einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) können Betriebe ihrer Belegschaft einen hochwertigen Gesundheitsschutz finanzieren – und zwar ohne Gesundheitsprüfung und ohne Wartezeiten. Und auch die betriebliche Arbeitskraftsicherung kann bei Arbeitgeberfinanzierung in der Regel barrierefrei, also ohne Risikoprüfung, abgeschlossen werden. Hier wird eine monatliche Rente vereinbart, die der Mitarbeitende im Fall der Berufsunfähigkeit oder bei Verlust von körperlichen oder geistigen Fähigkeiten erhält. Auch die Höhe der Absicherung kann sich dabei sehen lassen: Eine monatliche Gesamtrente von rund 1.600 Euro ist ohne eine einzige Gesundheitsfrage möglich – bei gleichzeitiger Einrichtung einer bKV im Unternehmen zukünftig sogar noch mehr!

Die Kombination von betrieblicher Krankenversicherung und betrieblicher Arbeitskraftsicherung hat für Arbeitgeber und Arbeitnehmer darüber hinaus weitere Vorteile: Arbeitgeber können sich als attraktive und soziale Unternehmen positionieren, da sie kostengünstige Zusatzleistungen mit hoher Akzeptanz bei Mitarbeitenden bieten. Dazu kommen schlanke Prozesse in der Abwicklung. Mitarbeitende freuen sich insbesondere bei der betrieblichen Krankenversicherung über sofort erlebbare Mehrwerte und sind zudem für den Ernstfall – nämlich den Verlust der eigenen Arbeitskraft – über den eigenen Betrieb abgesichert.

Digitale Services unterstützen

Werden beide Bausteine als betriebliche Vorsorge im Paket bei der Allianz abgeschlossen, so profitiert das Unternehmen zudem von einfachen Prozessen aus einer Hand – von der Anbahnung bis zum Leistungsfall: In der Anbahnung steht eine gemeinsame Anspracheunterlage zur Verfügung, und die Anmeldung der Mitarbeitenden erfolgt über eine gemeinsame Liste zur Datenerfassung. Die Verwaltung wird durch die digitale Arbeitgeberplattform FirmenOnline stark vereinfacht, und die Kommunikation zur Belegschaft erfolgt über eigens erstellte Webseiten. Und mit der Allianz Gesundheits-App können Dokumente wie Arztrechnungen oder Rezepte einfach abfotografiert und direkt zur Erstattung digital eingereicht werden.

AssCompact Forum betriebliche Versorgung 2023

Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des AssCompact Wissen Forums betriebliche Versorgung, das am 20.06.2023 in Neuss stattfindet. Die Allianz ist dort mit einem Ausstellungsstand vertreten. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter asscompact.de/forum-betriebliche-versorgung. Zur kostenlosen Anmeldung über die Allianz geht es hier: asscompact.de/bv/allianz.

Bild: © Janina_PLD – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Natalie Avi-Tal
Mark Wesenberg

Studie: Viele schließen Versicherungen online ab

Ob Kfz-, Haftpflicht- oder Auslandskrankenversicherung – eine Versicherung hat laut einer Bitkom-Studie die Mehrheit der Deutschen schon einmal online abgeschlossen. Auch gibt es Online-Abschlüsse in allen Generationen, trotzdem zeigen sich in den Altersgruppen noch Unterschiede.

In einer repräsentativen Umfrage wollte Bitkom herausfinden, wie viele der Befragten schon einmal eine Versicherung online abgeschlossen haben. Das Ergebnis könnte den ein oder anderen überraschen: Die große Mehrheit der Befragten, nämlich fast acht von zehn Deutschen (79%), haben dies der Studie zufolge schon einmal via Internet erledigt.

Kunden zum richtigen Zeitpunkt erreichen

„Für Versicherungen ist der Online-Vertrieb von zentraler Bedeutung. Der digitale Versicherungsabschluss bietet auch die Chance, die Kundinnen und Kunden zum richtigen Zeitpunkt dort zu erreichen, wo sie eine Police brauchen – etwa bei der Reisebuchung im Internet oder beim Einkauf im Online-Shop“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder dieses Ergebnis.

Online-Abschluss in allen Generationen präsent

Mit 94% liegt der Anteil bei den 16– bis 29-Jährigen und den 30– bis 49-Jährigen besonders hoch. Und auch bei den 50– bis 64-Jährigen geben laut Studie 89% an, bereits einen Online-Abschluss genutzt zu haben. In der Generation im Alter ab 65 sind es mit 50% auch immerhin die Hälfte.

Häufig über Vergleichsplattform wie Check24 oder Verivox

 

Studie: Viele schließen Versicherungen online ab

 

Beim Online-Abschluss wird am häufigsten der Weg über eine Vergleichsplattform wie Check24 oder Verivox gewählt (49%), gefolgt von direkt bei einem Versicherungsunternehmen mit 42%. Bei einem Versicherungsvertreter oder Makler waren es 36%, direkt im Online-Shop 30% und online bei einer Bank 16%.

Unterschiede zwischen Jung und Alt

Die Älteren ab 65 Jahren entscheiden sich am häufigsten für den Online-Abschluss direkt bei einem Versicherungsunternehmen (44%). Die junge Generation ist in diesem Zusammenhang vor allem auf Vergleichsplattformen unterwegs (65%).

Über die Studie

Die repräsentative Umfrage wurde von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt. 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren wurden dazu telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. (lg)

Bild: © fizkes – stock.adobe.com; Grafik: © Bitkom

 

R+V Versicherung blickt nach vorn

Die R+V-Versicherung hat ein schwieriges Jahr hinter sich, zeigt sich aber mit Blick auf die nächsten Monate zuversichtlich und investiert in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Wachstum soll es vor allem im Bereich der Krankenversicherung geben.

<p>Die R+V Versicherungsgruppe verbuchte 2022 im Vergleich zum Vorjahr ein rückläufiges Beitragsvolumen. Dieses lag mit 19,5 Mrd. Euro um 3,1% unter dem Vorjahreswert von 20,2 Mrd. Euro. Bei der Präsentation der Geschäftszahlen 2022 am Donnerstag sagte R+V-Vorstandsvorsitzender Dr. Norbert Rollinger, dass er zuversichtlich sei, dass der Versicherer 2023 die 20-Milliarden-Grenze wieder überschreiten werde. Das Geschäftsmodell sei intakt und man investiere weiter massiv in IT und Personal, um in den nächsten Jahren das „digital-persönliche Omnikanalmodell“ voranzutreiben. </p><h5>Schnelle Zinswende mit Wirkung auf Konzernergebnis</h5><p>Der R+V Konzern schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Verlust (IFRS-Bilanzierung) von 258 Mio. Euro ab. Als Grund für den starken Ergebnisrückgang gegenüber dem hohen Vorjahresgewinn von 914 Mio. Euro nennt der Versicherer vor allem den starken Zinsanstieg im vergangenen Jahr. Marktbewertungseffekte führten zudem zu einem Minus des Kapitalanlageergebnisses von 3,6 Mrd. Euro. </p><p>Der Hintergrund für die hohe Volatilität der Ergebnisse der R+V liegt in der Bilanzierung: Sie bilanziert ihre Kapitalanlagen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum DZ BANK Konzern bereits nach IFRS 9 und damit zu einem relativ hohen Anteil erfolgswirksam. Dagegen konnten Marktbewertungen in der Versicherungstechnik bislang noch nicht adäquat berücksichtigt werden. Es ist kompliziert, könnte man die Situation bezeichnen. Dies soll sich jedoch ab dem Jahr 2023 mit der Einführung von IFRS 17 ändern. Die R+V erwartet dann eine Stabilisierung der Ergebnisse. </p><p>Nach HGB-Rechnungslegung beendete die R+V Versicherung AG das Jahr 2022 mit einem Ergebnis von 120 Mio. Euro vor Steuern (2021: 163 Mio. Euro). </p><h5>Was lief gut, was nicht</h5><p>Während das Geschäft in der Schaden-/Unfallversicherung und in der Krankenversicherung 2022 weiterwuchs, verzeichnete die R+V in der Lebens- und Pensionsversicherung einen Umsatzrückgang. Insbesondere aufgrund eines schwächeren Einmalbeitragsgeschäfts beliefen sich die Beiträge insgesamt auf 15,6 Mrd. Euro, was ein Minus von 3,8% darstellt. </p><p>Aufgrund des starken Bankenvertriebs sei man in dem Bereich stärker betroffen als andere Versicherer. Waren zuletzt Einmalbeiträge im Niedrigzinsumfeld eine attraktive Anlageform, würden Banken nun wieder mehr klassische Bankprodukte absetzen. Große Besorgnis bereite diese Entwicklung aber nicht, erklärt Rollinger, das Einmalbeitragsgeschäft werde sich nun wieder auf Normalniveau begeben. </p><p>Bei den gesamten laufenden Beiträgen wiederum erzielte die R+V dagegen ein Plus von 4% auf 12,3 Mrd. Euro und lag damit über dem Marktdurchschnitt. Marktanteile konnten auch im Bereich der Krankenversicherung und im Kreditgeschäft gewonnen werden. Bei Letzterem liegt der Marktanteil mittlerweile bei 26%.</p><h5>Große Pläne in der Krankenversicherung</h5><p>Ein wichtiger Wachstumstreiber war 2022 erneut das Geschäftsfeld Gesundheit. Hier erzielte die R+V im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 13% ihre höchste Wachstumsrate. Als nächstes Ziel kündigt der Versicherer an, bis 2026 das Beitragsvolumen auf 1 Mrd. Euro steigern zu wollen. Dazu beitragen sollen gleichermaßen die private und die betriebliche Krankenversicherung sowie die Pflegeversicherung – und hier insbesondere die tarifliche Pflegezusatzversicherung der Chemiebranche. Für das erste Quartal 2023 kann die R+V Krankenversicherung bereits ein Plus von 6,6% vermelden.</p><p>Das Jahr 2023 sei gut angelaufen, Lücken würden sich verkleinern und der Wachstumspfad beschritten. Wo es noch Wachstumsentwicklungen unter dem Markt gibt, geht Rollinger davon aus, dass sich diese bis zum Jahresende schließen werden. </p><p>Für den weiteren Jahresverlauf ist die R+V zuversichtlich, Kundinnen und Kunden davon zu überzeugen, mehr für ihre private und betriebliche Altersvorsorge zu tun. „Für das Gesamtjahr 2023 gehen wir im deutschen Erstversicherungsgeschäft davon aus, beim nachhaltigen Geschäft mit laufenden Beiträgen weiterhin oberhalb der Branche zu wachsen“, sagt Rollinger. Auch im Biometriegeschäft werden weitere Impulse erwartet. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" >Bild: © R+V, Dr. Norbert Rollinger</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/0F81C513-626F-4AC7-8582-CB009AAB3017"></div>

 

Risiko Stornos: Wie beurteilen Lebensversicherer die Lage?

Die Inflation ist hoch und wird es wohl für längere Zeit auch bleiben. Dies beeinträchtigt die Kaufkraft der Privathaushalte hierzulande, darunter viele Vorsorgesparer mit einer Lebensversicherung. Wie beurteilen daher die Lebensversicherer das Risiko einer Stornowelle?

Grundsätzlich könnte man meinen, dass die Privathaushalte angesichts des hohen Inflationsniveaus, das nun schon seit geraumer Zeit hierzulande vorherrscht, ihre laufenden Ausgaben zurückfahren. Vorsorgesparer mit einer Lebensversicherung könnten daher versucht sein, ihre laufenden Policen nicht mehr weiter zu besparen oder gar zu kündigen. Sehen sich die Lebensversicherer daher mit erhöhten Stornos konfrontiert? AssCompact hat sich danach bei ausgewählten deutschen Lebensversicherern erkundigt.

Stornoquote verändert sich nur wenig

Generell, so heißt es etwa von Allianz Leben, müssen sich die Versicherer durchaus mit der Frage beschäftigen, ob die Kunden wegen der hohen Inflationsrate „ran an ihre Altersvorsorge müssten“. Dem sei aber zumindest im Falle von Allianz Leben nicht so: Dort würden nach wie vor keine spürbar veränderten Stornoquoten registriert. Zur Begründung gibt die Allianz an, dass sie innerhalb ihrer Produktpalette deutliche Zinsschritte unternommen habe. Daher würden die steigenden Marktzinsen Vorsorgesparer nicht von der Lebensversicherung weg locken.

Und auch bei der LV1871 liege die Stornoquote auf einem sehr niedrigen Niveau – sowohl im Vergleich mit den Branchenwerten als auch mit den hauseigenen Werten aus der Vergangenheit. Lediglich beim VOLKSWOHL BUND ist die Stornoquote aufgrund des veränderten wirtschaftlichen Umfelds leicht von 3,9% (2021) auf 4,2% im Jahr 2022 angestiegen. Bei der AXA habe man die aktuellen Entwicklungen mit Blick auf die Stornoquote aufmerksam im Blick, erklärt der Versicherer. Aktuell könne man keine Auffälligkeiten feststellen. Damit liegt die Quote aber weiterhin im branchenüblichen Rahmen, der sich laut den Analysten von Assekurata seit Jahren stabil bei knapp über 4% der laufenden Jahresprämie bewegt.

Lebensversicherer profitieren von langer Vertragsbindung

Die Lebensversicherer profitieren insgesamt davon, dass sie – im Gegensatz zu Banken – die Verträge mit ihren Kunden über mehrere Jahrzehnte halten. Meistens können sie daher die Anleihen in ihren Büchern so lange halten, bis sie fällig werden. Die zinswendebedingten Marktwertverluste fallen damit nicht ins Gewicht. Die Realisierung von stillen Lasten in der Bilanz scheint somit wenig wahrscheinlich. Solange die Kunden also nicht massenhaft kündigen, ist alles gut. Die Finanzstabilität ist nicht gefährdet.

Risiko von Massenstornos wird nicht gesehen

Und das Risiko von Massenstornos sehen die befragten Versicherer indes trotz der anhaltend hohen Inflationsrate unisono nicht. Denn viele Menschen würden eher beim Urlaub oder bei ihren Freizeitaktivitäten sparen als beim Versicherungsschutz, argumentieren die befragten Versicherer. Außerdem sei tendenziell auch das klassische Einmalbeitragsgeschäft besonders stornoanfällig, heißt es von LV1871 und VOLKSWOHL BUND mit Verweis darauf, dass man darin allerdings kaum engagiert sei. Langfristig abgeschlossene BU-Versicherungen und fondsgebundene Rentenversicherungen seien demnach trotz Zinswende wenig stornoanfällig. Bei der LV1871 sieht man sich daher robust aufgestellt, denn die laufenden Beitragseinnahmen in den letzten beiden Jahren seien signifikant gestiegen. Außerdem biete die LV1871 ihren Kunden flexible Lösungen bei kurzfristigen Zahlungsengpässen.

Versicherer beobachten Situation sehr genau

Unisono betonten die befragten Versicherer aber auch, dass sie die Situation sehr genau beobachten würden. „Selbstverständlich beobachten wir alle Entwicklungen, die unser Geschäftsmodell, die Situation unserer Vertriebspartner oder den Bedarf unserer Versicherten beeinflussen, genau und agieren vorausschauend und – falls nötig – sehr schnell und effektiv“, erklärt etwa VOLKSWOHL BUND. Bei der LV1871 verfolge man den Kapitalmarkt tagesaktuell: „Zins-, Neugeschäfts- sowie Stornoentwicklungen haben wir engmaschig im Blick.“ Darüber hinaus halte die LV1871 in einem angemessenen Umfang Liquiditätsreserven. (as)

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Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

Die indexgebundene Rentenversicherung hatte angesichts eines der „schlechtesten Börsenjahre seit Langem“ kein gutes Jahr 2022. Wie die Renditeanalyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung zeigt, gab es kaum Gutschriften aus der Indexbeteiligung.

Etwa zwei Drittel aller bei einer Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) befragten Vermittler beraten regelmäßig zu indexgebundenen Rentenversicherungen, auch Indexpolicen genannt. Sie stellen demnach eine sehr beliebte Produktgattung dar. 2021 gab es „beachtlich hohe“ Renditegutschriften für die Kunden, sagt IVFP-Geschäftsführer Prof. Michael Hauer. Und das trotz der in den letzten Jahren immer wieder nach unten angepassten Überschussbeteiligung, die nach wie vor die entscheidende Rolle für die Renditechancen bei Indexpolicen spielt.

Doch im Jahr 2022, dem „schlechtesten Börsenjahr seit Langem“ wurden die Renditeaussichten bei Indexpolicen „zunichte“ gemacht, wie es in der entsprechenden Analyse des IVFP heißt. Die niedrigen Zinsen machten den Indexpolicen ordentlich zu schaffen, sodass die meisten Kunden am Ende mit einer Nullrunde da standen – also keine Gutschrift aus der Indexbeteiligung erhielten.

 

Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

 

„Magere“ Rendite bei Indexpolicen 2022

Aufgrund geopolitischer Krisen und einer Wende in der Fiskalpolitik brachen die Börsen 2022 deutlich ein, sodass die Renditegutschriften also ausblieben. Es spielte dabei auch keine Rolle, welches Indexmodell dem jeweiligen Vertrag zugrunde liegt. Aktienindex, Multi-Asset-Index, Cap- oder Quotenverfahren, eine Rendite wurde so oder so nicht eingefahren. Im Durchschnitt betrug die maßgebliche Rendite von Indexpolicen, deren Indexjahr 2022 endete, „magere“ 1%, so Hauer. Indexmodelle mit reinen Aktienindizes hatten laut IVFP mit durchschnittlich meist eine höhere Performance als Modelle mit Multi-Asset-Index.

Bisherige Indexrenditen

Bei der Analyse aller bisherigen Indexjahre über alle Anbieter hinweg zeigt sich, dass in etwa 50% aller Fälle eine Nullrunde erzielt wurde. In den übrigen Fällen wurden meist Renditen zwischen 0% und 8% erzielt. In etwa 5% der Fälle gab es Indexjahre mit einer Performance von über 10%. Cap-Modelle erzeugen im Vergleich zu Quotenmodellen häufiger Nullrunden. In guten Börsenjahren könnten diese allerdings auch höhere Renditen erzielen.

Lichtblick für 2023

Etwas positivere Aussichten für das angelaufene Jahr bringen jedoch die aktuell gestiegenen Marktzinsen. Erste Versicherungsunternehmen würden Hauer zufolge nun die Überschussbeteiligung für 2023 erhöhen. Die Versicherer hätten demnach mehr Geld für die Indexbeteiligung zur Verfügung und könnten so bessere Konditionen anbieten, was wiederum die Renditechancen erhöhe. Mittelfristig schlagen sich die gestiegenen Marktzinsen also positiv bei den Indexpolicen nieder.

 

Indexpolicen 2022: Renditen von der Börse „zunichte“ gemacht

Aktuell haben, so der IVFP, 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung im Angebot, bspw. Allianz, AXA, Gothaer oder Nürnberger. Die HDI beschränkt ab sofort ihr Indexpolicenangebot auf die bAV-Direktversicherung. Veränderungen bei den Indextarifen gebe es im Vergleich zum Vorjahr keine zu vermerken, abgesehen von einem weiteren verfügbaren Aktienindex bei der Targo.

 

Nachhaltige Indexpolicen

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist bei den indexgebundenen Rentenversicherungen angekommen, heißt es beim IVFP. Inzwischen bieten sieben Unternehmen einen grünen Index an, darunter der Barmenia Index ESG Welt der Barmenia oder der GrüneRente Index der Stuttgarter. Hauer merkt allerdings an, dass bei Indexpolicen das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird. Es komme also eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert. (mki)

Weitere Daten zur Rendite bei Indexpolicen gibt es beim IVFP.

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Grafiken: © Institut für Vorsorge und Finanzplanung