AssCompact suche
Home

Investment

Digitale Vermögensverwaltungen gewinnen an Ansehen

Robo Advisor sind bisher noch eine Nische in der Investmentlandschaft. Allmählich gewinnen sie aber an Bekanntheit und Ansehen. Jeder vierte Deutsche sieht es als „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ an, die Dienste eines digitalen Vermögensverwalters in Anspruch zu nehmen.

Jeder vierte Bundesbürger kann sich vorstellen, sein Geld einem Robo Advisor anzuvertrauen. 26% der Deutschen sehen es als „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ an, diese Dienstleistung in Anspruch zu nehmen. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen und bei Personen mit hohem Einkommen ist die Bereitschaft, einen digitalen Vermögensverwalter zu wählen, deutlich höher. Das geht aus einer gemeinsamen Studie von Moneyfarm und Nielsen hervor.

Noch viel Luft für Wachstum

Der Analyse zufolge besteht noch viel Luft für Wachstum. Ein Großteil der Bevölkerung nehme schließlich gar keine Hilfe bei der Geldanlage in Anspruch. 63% der Befragten wollen selber über ihr Geld entscheiden. Nur 21% treffen die Entscheidung mithilfe eines Experten. Dabei kennt nur rund die Hälfte der Befragten Aktienfonds oder ETFs. 19% der unter 60-Jährigen Jahren gaben derweil an, dass sie die Kosten einer Vermögensverwaltung für zu hoch halten. Die Kosten für Robo-Advisor liegen der Studie zufolge aber in der Regel unter 1,5%. (mh)

Bild: © wsf-f – stock.adobe.com

 

Franklin Templeton greift nach Legg Mason

Die Fondslandschaft steht vor einer neuen Großfusion. Franklin Resources, der Mutterkonzern von Franklin Templeton, greift nach dem Konkurrenten Legg Mason. Dadurch würde ein umgerechnet 1,4 Bio. Euro schwerer Fondsanbieter entstehen.

Franklin Templeton greift nach Legg Mason. Entsprechende Medienberichte hat Franklin Resources mittlerweile bestätigt. Die Franklin-Templeton-Mutter hat die Übernahme der Aktien des Konkurrenten für 50 US-Dollar je Anteilsschein vereinbart. Das sind gut 20% mehr als der letzte Börsenkurs vor Bekanntgabe der Übernahme. Der Gesamtpreis beläuft sich auf 4,5 Mrd. US-Dollar. Zudem übernimmt Franklin Resources rund 2 Mrd. Dollar an ausstehenden Verpflichtungen.

1,4 Bio. Euro verwaltetes Vermögen

Legg Mason verwaltete Ende Januar umgerechnet rund 740 Mrd. Euro für seine Kunden, Franklin Templeton 650 Mrd. Euro. Zusammengenommen verfügt die neue Gesellschaft somit über knapp 1,4 Bio. Euro an Assets under Management. Beide Häuser sind traditionelle aktive Asset-Manager, die zuletzt aber auch eigene ETF-Sparten gegründet haben.

Abschluss bis zum dritten Quartal 2020

Die Vorstände beider Firmen haben die Übernahme einstimmig beschlossen. Nun stehen noch die Genehmigungen durch die Aufsichtsbehörden sowie die Zustimmung der Aktionäre von Legg Mason aus. Dennoch soll die Transaktion bereits im dritten Quartal 2020 abgeschlossen werden. Bis Legg Mason vollständig integriert sein wird, werde es dagegen noch länger Zeit brauchen, da die Integration nur nach vorsichtiger und intensiver Überlegung beginnen soll. (mh)

Bild: © wladimir1804 – stock.adobe.com

 

Geschlossene Fonds: Starke Alternative statt Teufelszeug

Geschlossene Fonds haben in den letzten drei Jahrzehnten eine ereignisreiche Entwicklung hingelegt. Heute ist der alternative Investmentfonds (AIF) alles andere als ein Teufelszeug, sondern hat seine Position sogar gefestigt. Es lohnt sich für Vermittler und ihre Kunden daher, sich mehr mit der Anlageform zu beschäftigen.

Von Susanne Maack, Beraterin und Trainerin Kapitalmarktprodukte für institutionelle Kunden

Ich darf den Markt der sogenannten „geschlossenen Fonds“ nunmehr seit 1993 verfolgen. Zunächst als Wertpapier­spezialistin einer Privatbank mit der damit verbundenen Beratung vermögender Kunden bezüglicher dieser Beteiligungsmöglichkeit, später mit der Einführung des Kapitalanlage­gesetzbuches (KAGB) als Beraterin für Kapitalverwaltungs­gesellschaften (KVG) bei der Umsetzung der regulatorischen Vorgaben – und aus Hobby und Leidenschaft seit 2008 als freie Trainerin im Bereich der Kapitalanlagen.

Vom Steuersparmodell zum Massengeschäft

Der Kapitalmarkt mit all seinen Facetten fasziniert mich. Dazu zählt auch der geschlossene Fonds. Er hat zumindest im Bereich der vermögenden Kunden eine lange Historie. Früher waren diese Beteiligungsformen aufgrund ihrer steuerlichen Konzep­tionsmöglichkeiten primär auch bei diesen Kunden vertreten. Im Laufe der Zeit gelangte sie immer mehr in den Bereich des Massengeschäftes. Aufgrund des Wegfalls der steuerlichen Komponente mussten auch die Anbieter stärker den Fokus auf das Renditepotenzial solcher Beteiligungen legen und somit war es nicht erstaunlich, dass sich dies auch in die Breite getragen hat.

Finanzmarktkrise offenbart die Risiken

Der Fokus der Vertriebe und auch der Kunden war im Zeitverlauf der kommenden 20 Jahre immer mehr auf die Optimierung der Rendite ausgerichtet. Die Umsatzzahlen dieser „Produkte“ und auch die Vielzahl an unterschiedlichsten Investitionsstrategien schienen keine Grenze zu kennen. Doch die Grenze und vor allem die Risiken einer solchen Investitionsform wurden dann durch die Finanzmarktkrise mehr als deutlich. Der geschlossene Fonds oder heute der AIF kam medial stark unter die Räder und erlangte den Ruf „alles Teufelszeug“. Aber wenn man sich die Mühe macht, wird man sehen, dass hier sehr einseitig nur die negativen Beispiele in den Fokus gerückt wurden. Eine Vielzahl von Fonds, insbesondere aus dem Immobilienbereich, läuft nach wie vor erfolgreich und auch besser. Es wurde aber auch deutlich, dass die Art und Weise des Vertriebs eine Vielzahl von „falschen Kunden“ in die Produkte getragen hat. Der Totalverlust war damals bei vielen Fonds die Folge.

Kein an sich falsches Produkt

Natürlich erleidet kein Investor gerne einen Verlust, geschweige denn einen Totalverlust, aber im Zweifel darf der Verlust des eingesetzten Kapitals den Investor nicht existenziell erschüttern. Die grundsätzliche Einschätzung zu alternativen Investmentvermögen hat sich in 27 Jahren in der Branche aber nicht geändert. Auch früher gab es Fondsanbieter, die in der Lage waren, gute Konzepte auf den Markt zu bringen, und die handwerklich saubere Arbeit geleistet haben. Die Beteiligungsform an sich ist nach wie vor eine geeignete. Sie ist geeignet für Kunden, die ein Grundverständnis von Unternehmertum entwickeln können und auf der Suche nach Alternativen zu den klassischen Investments sind, die allgemein den Kunden in einer Beratung angeboten werden. Das Produkt ist nicht falsch, aber es muss heute wie damals genau hingeschaut werden.

KAGB schafft hohes Maß an Regulierung

Mittlerweile darf gesagt werden, dass diese Investitionsmöglichkeit durch das KAGB ein sehr hohes Maß an Regulierung erfahren hat und die KVGs durch beispielsweise Risikomanagement und Liquiditätsmanagement und viele andere Punkte ein hohes Maß an professionellem Umgang und Führen dieser Assets erlangt haben und umsetzen.

Der Vertrieb muss ebenfalls eine Mindestqualifikation durch eine abzulegende IHK-Prüfung nachweisen und sich entsprechenden Informations- und Aufklärungspflichten unterwerfen. Aber kann Regulierung alle Risiken aus einer Investition herausnehmen? Natürlich nicht. Marktrisiken kann man nicht eleminieren. Und selbst sogenannte Garantieprodukte haben Risiken. Sie können freilich in keiner Form mit dem geschlossenen Fonds verglichen werden. Das wäre ein Vergleich von Äpfeln und Birnen. Aber selbst Garantieprodukte unterliegen bereits gewissen Marktrisiken. Neben den Marktchancen, die man als Kunde einkaufen möchte, ist auch die Qualität der KVGs ein entschei­dender Faktor für den Erfolg eines solchen Investments. Gleiches gilt für das damit verbundene Asset-Management. Aber auch diese werden in extremen Krisenzeiten das Risiko alleine nicht auffangen können.

Beratung ist ein wesentlicher Faktor

Die Beratung ist ein wesentlicher und sehr bedeutender Faktor. Die Aufgabe der Berater besteht auch darin, dass sie in der Lage sind, für Kunden das passende Investment zu finden. Und da gilt es viele Fragestellungen wie zum Beispiel Kosten, Qualität des Asset-­Managers wie auch die Plausibilität der gemachten Angaben, die ja entscheidend sind für die Tragfähigkeit eines solchen Konzeptes, zu prüfen. Natürlich können diese Angaben nicht garantiert werden. Jedes Produkt hat seine Daseinsberechtigung. Es muss entsprechend zum Kunden passen. Es muss, wie es so schön heißt, geeignet sein und im Risikoprofil besonders auch zu den finanziellen Verhältnissen passen.

Gerade im aktuellen Umfeld des lang andauernden niedrigen Zinsniveaus ist ein gut diversifiziertes Portfolio auch unter dem Aspekt der Rendite wichtig. Und die damit eingegangenen Risiken müssen vom Kunden zumindest verstanden sein, denn es ist und bleibt eine unternehmerische Beteiligung und hat somit eine ganz andere Bindung des Kunden an das Investment.

Zunehmende Suche nach Alternativen

Die kontinuierlich abnehmenden Ertragsmöglichkeiten aus den klassischen Anlagen treiben viele Investoren auf der Suche nach Rendite auf den Weg der alternativen Investments. Zu diesem Bereich gehört der geschlossene Fonds. Er ist aber nur eine Möglichkeit von vielen. Eine, mit der der Kunde die Möglichkeit bekommt, sich mit relativ kleinen Losgrößen an Projekten zu beteiligen, die er selber als Direktinvestment nicht darstellen könnte. Er wird begleitet von einem professionellen Management. Natürlich hat dieses Investment seine Kostenstruktur. Aber was sind die Alternativen, wenn eine gute Diversifikation erreicht werden soll? Auch offene Fonds haben eine entsprechende Kostenstruktur und kostengünstige ETFs sollten nicht als einzige Investitionsmöglichkeit gesehen werden. Im Kern sollte ein Investment immer die Chance haben, genügend Rendite zu erwirtschaften, um nach Kosten auch eine entsprechend positive Rendite für den Investor abzuwerfen. Das muss das Ziel sein.

Augen auf beim Gesamtvermögen

Der Mix aus den unterschiedlichsten Anlagemöglichkeiten kann unter langfristigen Gesichtspunkten erfolgreich sein. Und wenn wir über Risiko sprechen, sollte das Gesamt­vermögen eines Kunden und wie er insgesamt strategisch aufgestellt ist, betrachtet werden. Es lohnt sich nach wie vor, sich bei entsprechenden Kunden diese Alternative zur Beimischung und als Optimierungsansatz eines Portfolios oder Gesamtvermögens anzusehen. Nur wer keinen Markt unbeobachtet lässt, hat die besten Möglichkeiten, attraktive Opportunitäten zu entdecken.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2020, Seite 62f, und in unserem ePaper.

Bild: © Production Perig – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Susanne Maack

So ticken die Anleger in Deutschland

Gothaer Asset Management hat zum elften Mal das Anlageverhalten der Deutschen analysieren lassen. Die repräsentative forsa-Studie zeigt, wie die deutschen Sparer zu Niedrigzinsen, nachhaltigen Kapitalanlagen, Immobilieninvestments und Co. stehen.

Die Zahl der Kritiker an der Niedrigzinspolitik hat ein neues Rekordniveau erreicht. 2019 hielten 53% der Bundesbürger diese Politik für falsch, 2020 sind es sogar 61%. Das ist der höchste bisher gemessene Wert seit 2016. Die schärfsten Kritiker befinden sich in der Altersgruppe der über 60-Jährigen. Dort halten 66% die Niedrigzinspolitik für falsch. Besonders stark hat sich die Meinung der 18- bis 29-Jährigen geändert. Waren 2019 noch 47% der Altersgruppe von der Niedrigzinspolitik überzeugt, ist die Zustimmung 2020 um 17 Prozentpunkte auf nunmehr 30% gesunken.

Nachvollziehbare Kritik

Die Zahlen sind Teil einer repräsentativen Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die Gothaer Asset Management (GoAM) zum elften Mal von forsa durchführen ließ. „In Zeiten von Negativzinsen ist es nicht verwunderlich, dass die Zinspolitik der EZB immer stärker an Rückhalt in der Bevölkerung verliert. Schließlich treffen die Folgen vor allem auch die Kleinanleger, die um ihre Altersvorsorge bangen,“ erklärt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management AG.

So legen die Deutschen ihr Geld an

Das wichtigste Anliegen der Befragten bei der Geldanlage ist weiterhin die Sicherheit mit 52%. Im Vorjahr waren es aber noch 57%. Flexibilität in der Anlage spielt für 31% die wichtigste Rolle (2019: 29%). Eine hohe Rendite hat nach wie vor nur für etwa jeden Zehnten die größte Bedeutung. An erster Stelle der Geldanlageformen liegt nach wie vor das Sparbuch mit aktuell 48%. Aber auch Lebensversicherungen erfreuen sich mit 30% (2019: 29%) großer Beliebtheit, Fonds bleiben mit 24% (2019: 26%) relativ konstant. Immobilien verlieren überraschend an Bedeutung. 2019 betrachteten 36% der Befragten Immobilien als bevorzugte Anlageform, 2020 nur noch 32%.

Sorgen und Ängste nehmen zu

Noch einmal gestiegen ist die Angst vor einer Inflation. Teilten diese 2019 nur 58%, ist der Anteil 2020 auf 62% gestiegen. 47% der Befragten befürchten zudem nach wie vor, dass die getätigten Geldanlagen nicht ausreichen werden, um den aktuellen Lebensstandard zu halten. Die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone ist von 24 auf 27% gestiegen.

Fonds mit steigender Nachfrage

Die Bundesbürger, die in Fonds investieren, setzen weiterhin vor allem auf Aktien- und Mischfonds (42 und 40%). Einen starken Rückgang verzeichnen – entgegen der Zahlen des Fondsverbands BVI –hingegen offene Immobilienfonds. Waren es 2019 noch 15%, ist die Nachfrage der Anleger 2020 um fünf Prozentpunkte auf 10% gesunken.

Zwiegespaltenes Verhältnis zu nachhaltigen Anlagen

In Nachhaltigkeitsfonds investieren bisher nur 6% der Deutschen, diese Fondskategorie steht damit noch am Anfang. Das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz ist bei den Bundesbürgern allerdings ausgeprägt. Auf die Frage, welche Facette von Nachhaltigkeit – Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder verantwortungsvolle Unternehmensführung – ihnen am wichtigsten sei, nannten 44% der Befragten den Umwelt- und Klimaschutz. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 68%. 53% der Befragten sind sogar bereit, in eine nachhaltige Geldanlage zu investieren, auch wenn sie gleichzeitig eine geringere Rendite erhalten würden. Besonders ausgeprägt ist diese Einstellung bei den 18- bis 29-Jährigen (60%). Dennoch haben sie ihre Ersparnisse aber größtenteils noch in Sparbüchern angelegt (60%). (mh)

Bild: © Andrey Popov – stock.adobe.com

 

Deutsche Fondsbranche erklimmt neue Rekorde

Investmentfonds haben ein weiteres Rekordjahr hinter sich. Ende 2019 verwalteten die Fondsgesellschaften in Deutschland so viel Geld wie noch nie. Seit 2009 hat sich das verwaltete Vermögen fast verdoppelt. Bei Privatanlegern punkteten offene Immobilienfonds und nachhaltige Fonds 2019 besonders stark.

3,398 Bio. Euro – so viel Geld haben die Fondsgesellschaften in Deutschland Ende 2019 verwaltet. Das ist nicht nur ein neuer Rekordwert, sondern eine Steigerung um 15% innerhalb eines Jahres. „Die gute Stimmung an den Finanzmärkten hat sich im vergangenen Jahr positiv auf die Fondsbranche ausgewirkt“, erläutert Tobias C. Pross, Präsident des deutschen Fondsverbands BVI, auf der Jahrespressekonferenz. Damit knüpft die Fondsbranche an die starke Entwicklung der Vorjahre an. In den letzten zehn Jahren hat sich das Gesamtvermögen der Branche fast verdoppelt.

Offene Spezialfonds dominieren

Der Großteil des Vermögens entfällt auf offene Spezialfonds mit 1,875 Bio. Euro und auf offene Publikumsfonds mit 1,116 Bio. Euro. In offene Investmentfonds investierten Anleger 2019 netto 120,2 Mrd. Euro neue Gelder. Hierbei waren offene Spezialfonds mit 102,7 Mrd. Euro der größte Treiber. Sie erzielten zudem ihr zweitbestes Jahr nach 2015 als ihnen 121 Mrd. Euro zuflossen.

Starkes Vorjahresergebnis noch übertroffen

Offene Publikumsfonds erzielten derweil Nettozuflüsse von 17,5 Mrd. Euro. Geschlossene Fonds verbuchten ein Plus von 4,3 Mrd. Euro. Aus Mandaten zogen Anleger hingegen netto 5,5 Mrd. Euro ab. Mit insgesamt 119 Mrd. Euro erzielte die Branche mehr Zuflüsse als im Vorjahr, als sie 91 Mrd. Euro neue Gelder verzeichnete.

Nachhaltige Publikumsfonds stark gefragt

Die Absatzliste der offenen Publikumsfonds führen Immobilienfonds mit 10,7 Mrd. Euro an. Im Vorjahr flossen ihnen 6,4 Mrd. Euro zu. An zweiter Stelle stehen Mischfonds mit Zuflüssen von 10,5 Mrd. Euro. Aktienfonds verzeichneten 4,4 Mrd. Euro neue Gelder. Aus Rentenfonds flossen dagegen 3,7 Mrd. Euro ab. Nachhaltige Kapitalanlagen lagen 2019 klar im Trend. Im Neugeschäft der offenen Publikumsfonds entfallen 7 Mrd. Euro auf nachhaltige Fonds und damit 40% der gesamten Nettozuflüsse von Publikumsfonds.

Aktienfonds verwalten Rekordvermögen

Das Neugeschäft der offenen Publikumsfonds entspricht rund 1% des von ihnen verwalteten Vermögens. Die volumengrößte Gruppe mit der Rekordmarke von 423 Mrd. Euro sind unverändert Aktienfonds. Ihr Marktanteil ist in den letzten zehn Jahren aufgrund steigender Aktienkurse und Mittelzuflüsse von 30% im Jahr 2009 auf 38% gestiegen. Mischfonds sind mit 311 Mrd. Euro (28%) die zweitgrößte Gruppe. Dahinter folgen Rentenfonds mit 209 Mrd. Euro (19%) und Immobilienfonds mit 109 Mrd. Euro (10%).

Altersvorsorge ist wichtiger Treiber für Spezialfonds

Das verwaltete Vermögen offener Spezialfonds hat sich in den vergangenen zehn Jahren von 729 auf 1.875 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Dabei ist die Altersvorsorge ein wichtiger Treiber. Versicherer und Altersvorsorgeeinrichtungen hatten Ende 2019 insgesamt 1,159 Bio. Euro in Spezialfonds angelegt. Das entspricht einem Anteil von 62% des Spezialfondsvermögens. Vor zehn Jahren lag ihr Anteil bei 54%.

Altersvorsorgeeinrichtungen gewinnen besonders an Bedeutung

Insbesondere die Altersvorsorgeeinrichtungen wie Versorgungswerke und Pensionskassen haben an Bedeutung gewonnen. Ihr Anteil ist von 19% Ende 2009 auf 29% gestiegen. Versicherer sind noch immer die volumengrößte Anlegergruppe. Ihr Anteil hat sich leicht von 36 auf 33% reduziert. (mh)

Bild: © Monster Ztudio – stock.adobe.com

 

Rothschild strukturiert Fondspalette neu

Rothschild & Co Asset Management Europe organisiert seine Produktpalette offener Fonds neu. Ziel der Maßnahmen sind aussagekräftige und wiedererkennbare Markennamen und eine klarere Struktur im Fondsangebot.

Rothschild & Co Asset Management Europe ändert die Namen einiger seiner UCITs Fonds, um aussagekräftige und wiedererkennbare Markennamen zu schaffen und eine klare Struktur ins Fondsangebot zu bekommen. Ab sofort besteht das Angebot von Rothschild & Co Asset Management Europe aus vier Marken: Conviction, Valor, Thematic und 4Change.

Klare Fondsmanagermeinungen

„Conviction“ vereint Fonds mit aktivem Management in Aktien, festverzinslichen und diversifizierten Fonds. Besonders zeichnet er sich durch eine klare Meinung der Fondsmanager zu den Finanzmärkten aus und sticht durch die Bottom-up-Analyse der Einzeltitel hervor. Die Mittel werden hauptsächlich in Euro angelegt und haben einen Referenzindex.

Partner- und Themenfonds

„Valor“-Fonds basieren auf einem „Carte blanche“-Ansatz, ohne Einschränkungen des Referenzindex oder des geografischen Gebiets. Diese Portfolios werden in allen Anlageklassen, ohne Sektor- oder Stilfokus, investiert. „Thematic“ umfasst Fonds, die in aussichtsreichende Themen mit guten, langfristigen Perspektiven investieren. Dazu zählen Immobilien, die alternde Bevölkerung oder Goldminen. Investitionen erfolgen dabei sowohl in Aktien als auch in Anleihen.

Nachhaltige Fonds

Die „4Change“-Fonds, zielen darauf ab, neben einer finanziellen Performance eine verbesserte ESG-Auswahl und die Suche nach einem positiven Impact in den Mittelpunkt ihrer Strategien zu stellen. Das Managementteam versucht vor allem umzusetzen, dass seine Investitionsentscheidungen Teil einer nachhaltigen Entwicklung sind, sowohl im Hinblick auf Energie als auch auf den sozialen Wandel. „4Change“ umfasst insbesondere eine Reihe von Produkten, die dem Klimawandel gewidmet sind.

Rothschild strukturiert Fondspalette neu
Neue Namen

Im Zuge dieser Reorganisation hat die Verwaltungsgesellschaft beschlossen, einige ihrer Fonds umzubenennen, um sie klarer zu gestalten, sowohl was die Strategie als auch die Zielsetzung des Produkts betrifft. Fonds, die hauptsächlich für den Vertrieb in Europa bestimmt sind, erhalten die Vorsilbe „R-co“, gefolgt vom Namen des Sortiments. Da die Expertise von Rothschild & Co Asset Management Europe international präsent sei, werden die meisten Fondsnamen nun ins Englische übersetzt. (mh)

Bild: © Stockwerk-Fotodesign – stock.adobe.com

 

So gefährlich sind die politischen Unruheherde für die Finanzmärkte

Anleger müssen sich auch 2020 mit zahlreichen alten und neuen weltpolitischen Themen beschäftigen. Handelskriege, Brexit und der Iran-Konflikt sorgen für Verunsicherung. Zudem schwächelt die Weltkonjunktur derzeit erheblich. Die Märkte reagieren darauf bisher relativ gelassen – zu Recht, meint Dr. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank.

Herr Dr. Schmieding, 2020 hat mit einem weiteren welt­politischen Krisenherd begonnen. Wie gefährlich ist der Iran-Konflikt für die Weltpolitik und für die Finanzmärkte?

Der Iran-Konflikt ist hochbrisant für die Weltpolitik. Er ist aber nicht sehr gefährlich für die Weltfinanzmärkte. Die Region ist für die Weltwirtschaft nur aus einem Grund von Bedeutung: das ist der Ölpreis. Allerdings ist der Ölpreis heute nicht mehr so abhängig vom Golf wie früher. Er wird heute stark durch das Fracking in den USA bestimmt.

Ist Öl in Zeiten zunehmend digitaler Geschäftsmodelle überhaupt noch der weltwirtschaftliche Faktor, wie er es bei den letzten Ölkrisen war?

Ein deutlich höherer Ölpreis würde die Konjunktur auch heute noch dämpfen. Dass eine Ölkrise eine scharfe Rezession wie in den 70er-Jahren auslösen könnte, ist heute aber praktisch ausgeschlossen. Die Wahrscheinlichkeit eines kräftigen und dauerhaften Anstiegs des Ölpreises ist derzeit ohnehin gering. Selbst im Extremfall eines echten Krieges zwischen Iran und einer Allianz aus Saudi Arabien und den USA sollte das US-Militär es schaffen, die Ölausfuhr aus Saudi-Arabien zu schützen bzw. nach kurzer Unterbrechung wiederherzustellen. In einer ernsten Konfron­tation wäre der Iran kein wirklicher Gegner für das US-Militär.

Ohnehin sieht es nicht aus, als ob beide Seiten den Konflikt eskalieren lassen wollen …

Richtig. Beide Seiten haben kein Interesse daran, die Situation völlig eskalieren zu lassen. Doch selbst in dem beschriebenen schlimmstmöglichen Szenario wäre es sehr unwahrscheinlich, dass der Ölpreis für länger als drei Monate um mehr als 30% steigt.

Was ist 2020 in Bezug auf den Brexit zu erwarten?

In diesem Jahr ist mit einem erneuten Brexit-Theater zu rechnen, aber in deutlich abgeschwächter Form. Nach dem politischen Austritt Ende Januar folgt Ende Dezember der wirtschaftliche Austritt – zumindest weitgehend. Es ist unwahrscheinlich, dass die Briten die Übergangsperiode verlängern. Es ist aber auch nahezu unmöglich, bis Jahresende ein umfassendes Handelsabkommen über die künftigen Beziehungen abzuschließen. Es dürfte stattdessen nur ein Teilabkommen für wesentliche Bereiche des Güterhandels sowie Übergangsregeln für einige weitere Sektoren geben.

Neue Unruhe kommt zu Jahresbeginn auch aus Russland, wo die russische Regierung zurückgetreten ist. Welches Ungemach könnte dadurch drohen?

Putin kontrolliert Russland ohnehin. Mit welchem Premierminister und mit welcher Verfassung er das tut, ist relativ unwichtig. Das dürfte das Wirtschaftswachstum der Welt nicht berühren. Es dürfte noch nicht einmal das Wirtschaftswachstum Russlands berühren. Solange das System Putin an der Macht bleibt, wird Russland sein eigentlich großes Potenzial nicht ausschöpfen können. Die mangelnde Rechtssicherheit unter Putin schreckt Investoren ab.

Wie ist es derzeit insgesamt um die Weltkonjunktur bestellt?

Die Weltkonjunktur schwächelt derzeit erheblich. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Der eine ist die dauerhafte Wachstumsverlangsamung in China, der andere der Handelskonflikt der USA mit vielen Ländern. Weil Unternehmen nicht wissen, wie sie ihre Lieferketten neu ausrichten sollen, investieren sie relativ wenig. Welthandel und die weltweite Industrieproduktion stagnieren. Gerade mit seinen Handelskriegen hat Trump dem für Deutschland so wichtigen Welthandel 2019 so sehr geschadet, dass die deutsche Industrie sogar in eine Rezession geraten ist. Es zeichnet sich aber ab, dass wir die Talsohle erreicht haben und dass Welthandel und Weltindustrieproduktion 2020 wieder zu wachsen beginnen. China und die USA haben eine Art Waffenstillstand geschlossen. Andere Teile der Konjunktur wie etwa die Binnennachfrage oder der private Verbrauch schwächeln ja ohnehin nicht. Das Ergebnis ist eine sehr gespaltene Konjunktur.

Reagieren die Finanzmärkte zu Recht gelassen auf die Unruheherde?

Ja. Eine gewisse weltpolitische Unruhe gehört immer dazu. Zudem erleben wir, dass Trump sowohl im Handelskonflikt mit China als auch im Streit mit dem Iran vor den ganz großen Konflikten zurückscheut. Trump schürt zwar fleißig Konflikte, aber einen echten Krieg hat er noch nicht angezettelt.

Wie genau stellt sich die Situation in Deutschland aktuell dar?

Deutschland ist in der westlichen Welt das Paradebeispiel einer gespaltenen Konjunktur. Im vergangenen Jahr sind der private Verbrauch, der Wohnungsbau oder auch der Staatsverbrauch gut gelaufen. Die Unternehmensinvestitionen und die Ausfuhr haben dagegen faktisch stagniert. Große Teile der Binnennachfrage laufen also gut, alles andere läuft schlecht. Diese Kluft ist auf Dauer nicht durchzuhalten. Entweder werden die Verbraucher irgendwann unsicher und geben weniger Geld aus oder der Außenhandel und die Investitionen der Unternehmen kommen in Schwung. Die deutschen Verbraucher sind gut gelaunt. Ihre Einkommens- und Vermögenslage ist gut. Sie haben keinen Grund, sich zurückzuhalten. Stattdessen spricht viel dafür, dass die Investitionen und die Ausfuhr in diesem Jahr wieder etwas mehr in Gang kommen können.

Einige Experten befürchten dadurch aber eine Blasenbildung am Immobilienmarkt. Wie groß schätzen Sie diese Gefahr ein?

Eine gefährliche Blase sehe ich nicht. Drei Gründe sprechen gegen die Gefahren, die manche Beobachter heraufbeschwören. Erstens ist der Anstieg der letzten Jahre weitgehend gerechtfertigt durch die unerwartete Entwicklung der Bevölkerungszahlen. Zweitens stellen wir eine starke Entwicklung weg vom Land hin zu den mittleren und großen Städten fest. Der Preisanstieg in diesen Städten und deren direktem Umland ist dadurch weitgehend gedeckt. Drittens muss man sich bei Immobilienpreisen immer anschauen, ob sie kreditgetrieben sind. Übertreibungen am Immobilienmarkt sind erst gefährlich, wenn sie zu stark kreditgetrieben sind und Käufer ihre Kredite im Falle eines Zinsanstiegs nicht mehr bedienen oder den Kredit im Zweifel durch den Verkauf des Hauses nicht mehr tilgen können. Das ist derzeit in Deutschland aber nicht der Fall. Selbst im nahezu ausgeschlossenen Extremfall eines Rückgangs der Wohnungspreise um 30% wäre das wahrscheinlich keine gesamtwirtschaftliche Katastrophe, weil sowohl Banken als auch Verbraucher alles in allem bei Krediten hinreichend vorsichtig geblieben sind.

Inwiefern?

Früher hätten die Verbraucher bei diesem Zinsniveau viel exzessiver Kredite aufgenommen. Man könnte sagen, dass die Zinsen heute so extrem niedrig sind, weil sonst noch weniger Menschen einen Kredit aufnehmen würden. Trotz der Niedrigstzinsen ist das Kreditwachstum heute normal, nicht übertrieben.

Dennoch beschäftigt und frustriert das Thema Zinsen die deutschen Sparer seit Jahren. Was können sie diesbezüglich von der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde erwarten?

Eine Politik der ganz ruhigen Hand, unter der sich für Sparer vorerst nichts ändert. Die Inflation ist einfach nicht hoch genug, um innerhalb der EZB eine Mehrheit für steigende Zinsen zu finden. Die Konjunktur ist auf der anderen Seite aber auch nicht so schwach, dass man eine weitere Zins­senkung befürchten müsste. Vorläufig wird sich also voraussichtlich gar nichts ändern. Frau Lagarde wird stattdessen versuchen, innerhalb der Zentralbank die Wogen zu glätten und außerhalb der Zentralbank den Bürgern besser zu erklären, warum die Geldpolitik der EZB so ist, wie sie ist – vor allem im deutschen Sprachraum. Das war in den letzten Jahren ein Versäumnis von Mario Draghi. Er hat es nach einigen frühen Versuchen weitestgehend aufgegeben, sich dem Gegenwind zu stellen, vor allem im deutschen Sprachraum. Frau Lagarde lernt dagegen bereits Deutsch und dürfte gerade hier kommunikativ einiges verbessern. An der eigentlichen Politik wird sich vorläufig aber nichts ändern. (mh)

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 02/2020, Seite 56f, und in unserem ePaper.

Bild: © freshidea – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Dr. Holger Schmieding

Darauf setzen deutsche Frauen bei der Geldanlage

Das Thema Geldanlage rückt bei Frauen heute stärker in den Fokus als in der Vergangenheit. Sie investieren aber nach wie vor sicherheitsorientierter als Männer und reagieren sehr viel sensibler auf mögliche Kursschwankungen und Verluste. Das zeigt eine aktuelle Studie von J.P. Morgan Asset Management.

Frauen investieren sicherheitsorientierter als Männer. Dementsprechend sind sie bei ihrer Geldanlage zurückhaltender und setzen seltener auf ertragstärkere Kapitalmarktinvestments. Das belegt eine europaweite Umfrage zum Thema Frauen und Geldanlage von J.P. Morgan Asset Management. Den nötigen Spielraum hätten Europäerinnen zwischen 30 und 65 Jahren eigentlich. Der Studie zufolge verfügen sie über ein angespartes Kapital von rund 200 Mrd. Euro, das sie an den Finanzmärkten anlegen könnten. 45 Mrd. Euro davon entfallen auf Frauen aus Deutschland und Österreich.

Deutsche Frauen mit klaren Zielen

Die Einstellungen zu Geldanlage und Vermögensaufbau unterschieden sich in den einzelnen Ländern teils deutlich, wobei Frauen in Deutschland und Österreich sehr ähnlich sind, was die Lebensplanung angeht. 68% verfolgen einen Lebensplan und haben klare Ziele vor Augen. In den anderen Ländern trifft das mit 58% seltener zu. Außerdem mögen Deutsche und Österreicherinnen das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben, wenn es um ihre Finanzen geht – das bestätigen 80% im Vergleich zu 71% in den anderen europäischen Ländern.

Sicherheit und ein sorgenfreier Ruhestand haben Priorität

Die Studie unterteilt Frauen in acht Typen, die entweder eine größere Tendenz zum Sparen oder zum Anlegen haben. Dabei zeigt sich, dass die Gruppe der Frauen mit Affinität zum Anlegen in Deutschland und Österreich mit 57% etwas stärker ausgeprägt ist als auf europäischer Ebene (53%).

„Selbstsicher und kontrolliert“

Mit einem Anteil von 26% sind besonders viele Frauen in Österreich und Deutschland im Segment „Selbstsicher und kontrolliert“ zu finden. Diese Anlegerinnen sind gut organisiert und engagiert. Finanzielle Sicherheit und ein sorgenfreier Ruhestand haben für sie Priorität. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe ist über 50 Jahre alt und steht zum Teil bereits kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand. Europaweit ist der Anteil dieses Anlagetyps mit 16% deutlich geringer.

#UMRBUCH#Überdurchschnittlich viele Traditionalisten

Aber auch aus dem sparaffinen Segment ist eine Gruppe in Deutschland und Österreich stärker vertreten als im europäischen Durchschnitt. Die „Erklärten Traditionalistinnen“ sind mit 15% die drittgrößte Gruppe in der Region, während sie in Europa mit 12% etwas seltener zu finden sind. Bei diesen Frauen hat die Bewahrung ihrer Lebensweise und Finanzen Priorität. Sie sind nicht bereit, ihre Komfortzone zu verlassen und möchten insbesondere bei der Geldanlage keine Risiken eingehen. Eine andere hierzulande überdurchschnittlich vertretene Gruppe, die der Geldanlage deutlich aufgeschlossener gegenüber steht, ist das Segment „Aktiv und zielgerichtet“ – mit 13% liegt sie in Deutschland und Österreich auf Rang 4.

„Bloß kein Risiko“

Trotz des ausgeprägten Wunschs nach finanzieller Unabhängigkeit und einem sorgenfreien Ruhestand bevorzugt mit 54% insgesamt rund jede zweite Frau in Deutschland und Österreich Anlagen mit geringen oder keinen Wertschwankungen. Dass diese Anlagen niedrigere Erträge abwerfen, akzeptieren sie. Damit sind Deutsche und Österreicherinnen noch weniger risikofreudig als die Frauen in den anderen untersuchten Ländern. Nur jede fünfte Deutsche und Österreicherin bevorzugt Investments, die höhere Renditechancen bieten, aber eben auch mit höheren Risiken verbunden sind. (mh)

Weitere Informationen zu J.P. Morgan Asset Management sind zu finden unter www.jpmorganassetmanagement.de/investinyou.

© Bild: contrastwerkstatt – stock.adobe.com

 

Amundi launcht zehn neue ETFs mit Kosten von 0,05%

ETFs gewinnen bei Anlegern zunehmend an Bedeutung. Vor allem die günstigen Kosten überzeugen immer mehr Sparer wie auch professionelle Investoren. Amundi hat nun seine besonders günstige Prime-ETF-Palette um thesaurierende Klassen ergänzt.

Im März 2019 lancierte Amundi mit den Prime ETFs die nach Aussage der Gesellschaft europaweit günstigste ETF-Palette auf Standard-Anlageklassen. Ab sofort sind davon auch thesaurierende Anteilsklassen auf Xetra handelbar. Amundi teilte zudem mit, dass das in Prime ETFs verwaltete Anlagevermögen auf über 1 Mrd. Euro angewachsen ist.

Laufende Kosten von 0,05%

Die neuen Anteilsklassen werden wie ihre ausschüttenden Pendants ebenfalls zu laufenden Kosten von 0,05% p. a. angeboten. Die je fünf Amundi Prime Aktien- und Renten-ETFs wurden als Basisbausteine für ein diversifiziertes Portfolio konzipiert. Sie bilden von Solactive konzipierte Indizes ab und sind physisch replizierend, investieren also in die zugrundeliegenden Indexwerte statt sie über SWAPs abzubilden.

Amundi launcht zehn neue ETFs mit Kosten von 0,05%
Produktangebot stetig weiterentwickeln

„Der Erfolg der Amundi Prime ETFs zeigt, dass die Produkte die Bedürfnisse breiter Anlegerschichten nach günstigen, einfachen und transparenten Anlagebausteinen erfüllen“, kommentiert Fannie Wurtz, Leiterin von Amundi ETF, Indexing & Smart Beta, die Erweiterung der ETF-Palette. Bei der jüngsten Erweiterung soll es aber nicht bleiben. Mit Blick auf die europaweit steigende Nachfrage von Privatanlegern, Vertriebspartnern und Online-Plattformen plant Amundi, das Produktangebot stetig weiterzuentwickeln.“ (mh)

Bild: © iQoncept – stock.adobe.com

 

Das waren 2019 die besten und schlechtesten Fondskategorien

Investmentfonds waren bei Anlegern im vergangenen Jahr sehr gefragt. Der Fondsverband BVI zeigt in der aktuellen Wertentwicklungsstatistik, mit welchen Fondskategorien die Anleger 2019 am besten gefahren sind – und mit welchen eher nicht.

Der Fondsverband BVI hat seine aktuelle Wertentwicklungsstatistik veröffentlicht. Beste Fondsgruppe waren 2019 demnach Aktienfonds Europa mit einer Wertentwicklung von 26,1%. Dicht dahinter folgen Aktienfonds Deutschland und Aktienfonds global mit durchschnittlichen Wertzuwächsen von 25,4 bzw. 25,1%. Das starke Aktienjahr runden Aktienfonds Emerging Markets mit einem Durchschnittsergebnis von 20,1% ab.

Aktienfonds auch langfristig vorn

Auch auf Sicht von zehn Jahren dominieren Aktienfonds. Innerhalb eines Jahrzehnts haben globale und deutsche Aktienfonds den Wert mehr als verdoppelt, europäische legten immerhin um 91% zu. Pro Jahr entspricht das Renditen von 6,7 bis 8,2%. Auf Sicht von 30 Jahren liegt die Durchschnittsrendite von Aktienfonds laut dem BVI zwischen 4,9% bei europäischen Fonds und 6,6% bei globalen Fonds.

Unterschiedliches Bild bei Rentenfonds

Bei den Rentenfonds macht das Zinsumfeld vor allem Produkten zu schaffen, die auf Kurzläufer setzen. Sie kamen 2019 lediglich auf 1,0 (Europa) bis 2,7% (global). Am besten schnitten im vergangenen Jahr noch Rentenfonds ab, die in den Emerging Markets investieren. Für diese Kategorie weist der BVI ein Plus von 9,5% aus. Dicht dahinter folgen Corporate Bonds mit einem Jahresplus von 9,4%.

Euro-Geldmarktfonds im Minus

Mischfonds liegen erwartungsgemäß zwischen den Performances von Aktien- und Rentenfonds und schnitten 2019 umso besser ab, je höher das Aktiengewicht ist. So erzielten Mischfonds aktienbetont, global im vergangenen Jahr ein Plus von 17,3% während die rentenbetonten Pendants lediglich auf 7,9% kamen. Einzige Kategorie mit einem absoluten Minus waren derweil Euro-Geldmarktfonds. Für sie weist der BVI ein Minus von 0,4% aus. Auf Sicht von fünf Jahren steht sogar ein Minus von 1,7% zu Buche. Deutlich besser sieht die Bilanz von Immobilienfonds aus. 2019 verbuchten sie ein durchschnittliches Plus von 3,2%. In den letzten fünf Jahren legten sie um 17,0% zu. (mh)

Bild: © vegefox – stock.adobe.com