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ESMA warnt Anleger vor erheblichen Marktkorrekturen

Die ESMA geht davon aus, dass sich gerade Privatanleger der aktuellen Risiken an den Wertpapiermärkten nicht bewusst sind. Für Unsicherheit könne 2022 neben der Geldpolitik und der Corona-Pandemie auch die Volatilität am Krypto-Markt sorgen. Eine ESG-Blase schließt die Behörde ebenfalls nicht aus.

Nach dem Einbruch der Tech-Aktien stellen sich Privatanleger wie institutionelle Investoren die Frage, wie es 2022 an der Börse weitergehen wird. Sollte die aktuelle Beruhigung im Ukraine-Konflikt genutzt werden, um Nachkäufe zu tätigen? Wie viele Zinsanhebungen der Fed sind mittlerweile in den Kursen eingepreist? Steht den US-Plattform-Giganten wie Google, Amazon und Co. eine große Regulierungswelle ins Haus? Diese und viele weitere Fragen treiben Anleger im Augenblick um. Die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) warnt gerade Privatanleger derweil, dass das Risiko weiterer erheblicher Marktkorrekturen nicht unterschätzt werden dürfe.

Erhebliche Marktkorrekturen möglich

Am 15.02.2022 hat die ESMA den ersten TRV-Bericht (Trends, Risks and Vulnerabilities) für 2022 veröffentlicht. In ihrem Ausblick auf die weitere Marktentwicklung in diesem Jahr sieht sie für institutionelle und private Anleger weiterhin hohe Risiken für möglicherweise erhebliche Marktkorrekturen.

Geldpolitik und Corona-Pandemie entscheidend

Das Wiederaufflammen der Pandemie Ende 2021 und die unsicheren wirtschafts- und geldpolitischen Aussichten hätten die Marktteilnehmer veranlasst, ihre Wachstums- und Markterwartungen zu überdenken. Für die Zukunft geht die ESMA deshalb von weiterhin hohen Risiken für Marktkorrekturen aus.

Exekutivdirektorin sieht wachsende Unsicherheit

„Alle Anleger sollten bedenken, dass das Risiko von Marktkorrekturen weiterhin akut ist“, sagt Verena Ross, die Exekutivdirektorin der ESMA. „Dies hat sich im vergangenen Jahr in zwei Verkaufsepisoden gezeigt, die vor allem durch Nachrichten von Evergrande und dann durch das Wiederaufleben von Covid-19 getrieben wurden. Die Märkte sind nach wie vor sehr volatil und die ESMA sieht für die Zukunft eine wachsende Unsicherheit für Anleger.“

Niedrigere Hürden für Kleinanleger

Kleinanleger seien für die ESMA mittlerweile von besonderer Bedeutung, so Ross. Ihre Beteiligung an den Finanzmärkten habe gerade durch den Komfort und die benutzerfreundlichen Funktionen mobiler Handelsplattformen zugenommen. Diese Entwicklung biete zum einen Chancen aber auch Risiken. „Die ESMA ist nach wie vor besorgt über die Risiken für Kleinanleger, die Vermögenswerte in der Erwartung von Kurssteigerungen kaufen, ohne sich der hohen Risiken bewusst zu sein“, so Ross.

Die Hauptrisikofaktoren

Die ESMA kommt in ihrem TRV-Bericht zu dem Ergebnis, dass sich das Marktumfeld in der zweiten Jahreshälfte 2021 zwar verbessert hat, die Auswirkungen einer neuen Pandemiewelle auf die Wirtschaft aktuell jedoch unklar seien.

Überbewertungen und volatile Märkte

Des Weiteren deuteten erhöhte Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) auf mögliche Überbewertungen an den Wertpapiermärkten hin. Auch die volatilen Preise für Rohstoffe seien gerade im Zuge der Energiewende und der klimapolitischen Ziele Europas mit Sorge zu betrachten.

Gibt es eine ESG-Blase?

Außerdem erhöhe auch das rasante Wachstum bei Investmentfonds (insbesondere Aktienfonds) das Risiko an den Märkten. Die ESMA erachtet des Weiteren eine Überbewertung von grünen Vermögenswerten im Rahmen des anhaltenden ESG-Trends weiterhin als möglich.

Krypto-Assets bergen besonders hohe Risiken

Ein besonders hohes Risiko für Privatanleger sieht die ESMA darüber hinaus an den Krypto-Märkten. Hier seien zum einen Bedenken hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit von Geschäftsmodellen angebracht, zum anderen gingen Anleger aber auch hohe Produkt- sowie Marktrisiken bei Investments in Krypto-Assets ein. (tku)

Bild: © so47 – stock.adobe.com

 

comdirect startet „grünen“ Robo-Advisor

Robo-Advisor zählen im Vermittlungsgeschäft als zeit- und kostensparende Investmenttechnologie. Ein neuer Robo-Advisor von comdirect bietet nun die Möglichkeit, das Anlagekapital nicht nur digital, sondern auch nachhaltig managen zu lassen.

Die Commerzbank-Tochter comdirect hat eine nachhaltige Produktvariante ihres Robo-Advisors namens „cominvest green“ gestartet und damit das Spektrum nachhaltiger Angebote in der digitalen Vermögensverwaltung erweitert. „Wichtige Zukunftsthemen rund um die Klimakrise sind im Finanzsektor angekommen. Immer mehr Anlegerinnen und Anleger planen ein nachhaltiges Investment oder setzen dies bereits um. Bei vielen Kundinnen und Kunden steht der Wunsch nach grünen Anlagemöglichkeiten auf Platz eins. cominvest green erfüllt diese neuen Kundenbedürfnisse“, erklärt Björn Andersen, Bereichsleiter Brokerage bei comdirect.

Fondsauswahl und Portfoliodiversifikation

Die Fondsauswahl bei „cominvest green“ findet zusätzlich zu den bestehenden Qualitätsstandards auch nach ökologischen, sozialen und ethischen Gesichtspunkten (ESG-Kriterien) statt. Um in die Anlageauswahl von „cominvest green“ aufgenommen zu werden, sind ESG-Mindestratings, strenge Ausschlüsse von kontroversen Wirtschaftsaktivitäten und eine nachhaltige Fonds-Policy des Emittenten Voraussetzungen. Die Diversifikation wird durch eine breite Streuung in ETFs und Exchange-traded Commodities (ETCs) gewährleistet, die die globalen Anlageklassen im Markt abdecken. „Durch den klar definierten Aufnahmeprozess nach strengen ESG-Kriterien werden Nachhaltigkeitsrisiken in die Wertpapierauswahl mit einbezogen. So können wir auch im nachhaltigen Angebot von ‚cominvest green‘ ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis zur Verfügung stellen“, ergänzt Andersen. Außerdem bietet der Robo-Advisor die typischen Services wie eine Portfolio-Zusammenstellung passend zum jeweiligen Risikoprofil, eine dauerhafte Überwachung der Geldanlage sowie deren automatische und algorithmenbasierte Anpassung an die Marktlage.

Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Eine Besonderheit von „cominvest green“ ist das Zusammenspiel von Mensch und Maschine: Während der Robo-Advisor für die Risiko- und Marktanalyse und die Ableitung von Anlageempfehlungen emotionsfrei auf Algorithmen zurückgreift, werden die daraus abgeleiteten Anpassungen von comdirect-Expertinnen und -Experten nochmals auf ihre Qualität überprüft und erst dann umgesetzt. „In den vergangenen Jahren haben wir den Algorithmus und das Risikomanagement kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt, sodass der Robo-Advisor auch auf schwierige Marktlagen schnell und effizient reagieren kann. Alle bisherigen Erfahrungswerte ziehen auch in das nachhaltige Angebot ein“, erläutert Andersen. Die Geldanlage mit „cominvest green“ ist bereits ab 3.000 Euro möglich. Nach der Einmalanlage können Kundinnen und Kunden einen „cominvest“-Sparplan mit einer Sparrate ab 100 Euro einrichten. (as)

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HAIC darf künftig Krypto-Fonds auflegen und verwalten

Die erste vollregulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft für digitale Assets in Deutschland kommt aus dem Hause Hauck Aufhäuser Lampe. HAIC, ein Tochterunternehmen der Privatbank, hat die Erlaubnis der BaFin erhalten, Investmentfonds aufzulegen und zu verwalten, die in native Kryptowerte investieren.

Die Hauck & Aufhäuser Innovative Capital GmbH (HAIC) hat bekanntgegeben, Anfang Februar 2022 die BaFin-Erlaubnis als AIF-Kapitalverwaltungsgesellschaft nach §§ 20 Abs. 1 i.V.m. 22 KAGB erhalten zu haben. Damit ist das Tochterunternehmen der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG laut eigenen Angaben die erste in Deutschland vollregulierte Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für digitale Assets.

Investments in Kryptowerte

Die Erlaubnis der HAIC als KVG beinhaltet die Erlaubnis zur Auflage und Verwaltung von Investmentfonds als Sondervermögen, die in native Kryptowerte investieren oder diese einer klassischen Portfolioallokation beimischen.

Kapilendo-Übernahme 2021

HAIC agiert hierbei als Verwaltungsgesellschaft in Zusammenarbeit mit der bewährten KAGB-Verwahrstelle der Bank Hauck Aufhäuser Lampe sowie einem eigenen regulierten Kryptoverwahrer. Das Closing der hierfür im vergangenen Jahr übernommenen Kapilendo Custodian AG steht derzeit noch aus.

Digital-Asset-Investmentprodukte

„Mit unserer KVG für digitale Assets planen wir die Auflage und das Management hauseigener Digital-Asset-Fonds, wollen als Master-KVG aber auch Fondsinitiatoren und Asset-Managern bei ihren Fondsprodukten als Servicepartner zur Verfügung stehen“, sagt Dr. Holger Sepp, Mitglied des Vorstands bei Hauck Aufhäuser Lampe. „Künftig können wir so das gesamte Dienstleistungsspektrum für Digital-Asset-Investmentprodukte aus einer Hand anbieten, angefangen vom Portfoliomanagement über die KVG-Dienstleistungen und die Fondsadministration bis hin zur Verwahrung und der Verwahrstelle.“

Über HAIC

HAIC wurde im September 2020 gegründet und verfügte bisher über eine KVG-Registrierung nach § 44 Abs. 1 i.V.m. § 2 Abs. 4 KAGB. Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft sind Patrick Karb und Stephan Edelmann.

Über die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank

Das Haus ging aus der Fusion dreier traditionsreicher Privatbanken hervor. Die beiden Häuser Georg Hauck und Bankhaus H. Aufhäuser schlossen sich bereits 1998 zusammen, 2021 kam, wie AssCompact berichtete, das Bankhaus Lampe dazu. (tku)

Bild: © artfocus – stock.adobe.com

 

Mediolanum legt Fonds mit Fokus auf Kreislaufwirtschaft auf

Der Vermögensverwalter Mediolanum hat einen nachhaltigen Dachfonds gemäß Artikel 9 SFDR aufgelegt. Der Fonds wird zunächst hauptsächlich von KBI Global Investors und Pictet Asset Management verwaltet und legt den Fokus auf das Thema Kreislaufwirtschaft.

Mediolanum International Funds Ltd. (Mediolanum), der europäische Asset-Manager der Mediolanum Banking Group, hat die Auflegung eines neuen Fonds bekanntgegeben, der sich der Kreislaufwirtschaft verschrieben hat. Der Circular Economy Opportunities Fund (ISIN: IE000ACFO6B6) ist Teil des Best-Brands-Dachangebots des Unternehmens.

Übergang zur Kreislaufwirtschaft

Das Ziel des Fonds ist ein langfristiges Kapitalwachstum. Er investiert in Unternehmen, die zum Übergang zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen, einem wirtschaftlichen System, das nach Intention und Design restaurativ und regenerativ ist.

Multi-Manager-Ansatz

Der Fonds investiert über einen aktiven Multi-Manager-Ansatz in ein diversifiziertes Portfolio aus globalen Aktienwerten. Zum Zeitpunkt der Auflegung werden KBI Global Investors und Pictet Asset Management die Hauptverwalter des Fonds sein, wobei zusätzliche Mittel in Zielfonds investiert werden.

Fokus auf SDGs

Die Kombination verschiedener, gering korrelierter, aber komplementärer Anlageansätze ermöglicht es Mediolanum, ein vielfältiges Portfolio mit einem starken Fokus auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) zusammenzustellen.

Artikel-9-Fonds

Der Fonds ist nach Ansicht des Emittenten gemäß der Offenlegungsverordnung (SFDR, Sustainable Finance Disclosure Regulation) als Artikel-9-Fonds einzustufen. Die folgenden SDGs sind laut Mediolanum bei der Auswahl der Fondstitel von besonderer Bedeutung:

  • SDG 5 – Gleichberechtigung der Geschlechter
  • SDG 6 – Sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen
  • SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie
  • SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
  • SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur
  • SDG 10 – Weniger Ungleichheiten
  • SDG 12 – Nachhaltige/r Konsum und Produktion
  • SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz
Fondsmanagement

Der Fonds wird von David Whitehead, Equity Portfolio Manager im Multi-Manager-Team von Mediolanum, verwaltet und beaufsichtigt. Er ist dafür zuständig, dass das Produktergebnis die Erwartungen der Investoren erfüllt, einschließlich der positiven Auswirkungen auf die Verfolgung der relevanten SDGs.

Anlageprozess

Der Fonds stützt sich auf einen von Mediolanum entwickelten Anlageprozess, der speziell für die Verwaltung von Anlagelösungen für Privatkunden konzipiert wurde. Der Fonds ist Teil des Mediolanum Best-Brands-Angebots, eines in Dublin registrierten OGAW-konformen Dachfonds.

Kosten und Details

Der Fonds ist in Irland domiziliert. Die Dividendenerträge werden thesauriert. Der Ausgabeaufschlag beträgt bis zu 5,5% und die jährlichen Kosten belaufen sich auf 2,76%. Der Dachfonds ist sparplanfähig.

Über Mediolanum

Mediolanum International Funds Ltd. ist die irische Vermögensverwaltungsgesellschaft der Mediolanum Banking Group mit mehr als 51 Mrd. Euro Assets under Management (Stand: Dezember 2021) und über 60 verwalteten Fonds. (tku)

Bild: © Parradee – stock.adobe.com

 

Fondswirtschaft blickt auf ein Rekordjahr 2021 zurück

Die Fondsgesellschaften in Deutschland können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Der BVI meldet für 2021 Rekordzuflüsse von 256 Mrd. Euro und ein Gesamtvermögen von 4,3 Bio. Euro in Assets under Management. Offene Spezialfonds und offene Publikumsfonds treiben diese Entwicklung.

Auf seiner Jahrespressekonferenz hat der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) die Zahlen der Fondswirtschaft für das Absatzjahr 2021 vorgestellt. Das vergangene Jahr war demnach in mehrfacher Hinsicht ein Ausnahmejahr – sowohl bei den Assets under Management als auch beim Neugeschäft. Die Fondsgesellschaften verwalten demnach mittlerweile ein Vermögen von rund 4,3 Bio. Euro und können auf Neugeschäft in Höhe von 256 Mrd. Euro im vergangenen Jahr zurückblicken.

Inflationsrate und Negativzinsen treiben Entwicklung

Als Gründe für den Absatzrekord nennt der Präsident des BVI, Alexander Schindler, die Inflationsrate von über 3% im vergangenen Jahr sowie die Negativzinsen. Angesichts dieser Lage hätten viele Bürger 2021 die Wertpapieranlage für sich entdeckt. Es sei daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Sparer auch in Publikumsfonds anlegten „Besonders stark ist die Zahl der Verträge mit Fondssparplänen gestiegen, wie einige Mitgliedsgesellschaften im vergangenen Jahr berichtet haben. Viele Sparer haben offenbar ihre chronische Distanz zur Wertpapieranlage verloren“, so Schindler.

Deutschland ist bedeutendster Fondsstandort

Die aktuellen Zahlen des BVI unterstreichen die große Bedeutung des deutschen Fondsmarkts auf europäischer Ebene. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Deutschland mit einem Anteil von 27% der größte Fondsmarkt der EU.

Institutionelle Investoren

In Deutschland sind offene Spezialfonds mit einem Vermögen von fast 2,2 Bio. Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit den Mandaten im Wert von 634 Mrd. Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit beispielsweise Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften.

Offene und geschlossene Publikumsfonds

Eine weitere Bestmarke konnte bei den offenen Publikumsfonds erzielt werden. Sie verwalten mittlerweile ein Rekordvermögen von knapp 1,5 Bio. Euro. Bemerkenswert ist auch das Wachstum bei den geschlossenen Fonds. Ihr Netto-Vermögen ist in den letzten drei Jahren von 14 auf 41 Mrd. Euro gestiegen. Sie machen weiterhin jedoch nur einen verschwindend geringen Anteil am Fondsgeschäft aus.

Privatanleger tragen Neugeschäft in Publikumsfonds

Bei näherer Betrachtung der Zahlen zum Neugeschäft fällt auf, dass von den insgesamt 256 Mrd. Euro allein 131 Mrd. Euro auf offene Spezialfonds entfallen. Offene Publikumsfonds hingegen kamen auf Neugeschäft von 118 Mrd. Euro, wobei diese Steigerung nach Angaben des BVI hauptsächlich von den Privatanlegern getragen wurde. In den letzten beiden Jahren entfielen demnach über 90% des Neugeschäfts von Publikumsfonds auf Privatanleger.

Nachhaltige Fonds

Und wie sieht es beim Thema Nachhaltigkeit aus? Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen erzielten 2021 Zuflüsse von 60 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren es nur 21 Mrd. Euro. Die deutsche Fondsbranche verwaltet insgesamt 588 Mrd. Euro in Publikums- und Spezialfonds, die gemäß Artikel 8 oder 9 der EU-Offenlegungsverordnung als nachhaltig gelten. Damit stecken 16% des gesamten Fondsvermögens in Produkten mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Bei Publikumsfonds sind es sogar 31%.

Fondshäuser in Deutschland beim Thema Nachhaltigkeit vorsichtig

Laut BVI ist dieser Anteil im Vergleich zu anderen Fondsmärkten eher gering. In Frankreich liege die Quote beispielsweise bei ungefähr 60%. In der EU entfallen im Schnitt 40% des Publikumsfondsvermögens auf Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen. Der BVI zieht aus dieser Beobachtung den Schluss, dass Fondsgesellschaften in Deutschland bei der Klassifizierung ihrer Fonds als nachhaltig mehr Vorsicht walten lassen als ihre Kollegen im EU-Ausland.

Aktienfonds und Mischfonds bleiben beliebt

Besonders beliebt waren auch 2021 Aktienfonds (50 Mrd. Euro Zuflüsse). Davon entfielen knapp 32 Mrd. Euro auf aktiv gemanagte Fonds und gut 18 Mrd. Euro auf Aktien-ETFs. Auch Mischfonds konnten deutliche Zuflüsse verbuchen (knapp 42 Mrd. Euro). An dritter Stelle im Neugeschäft folgen Rentenfonds mit Nettozuflüssen von mehr als 10 Mrd. Euro. Immobilienfonds verzeichneten Zuflüsse von mehr als 7 Mrd. Euro. (tku)

Bild: © tostphoto – stock.adobe.com

 

So verwalten wohlhabende Deutsche ihr Vermögen

Eine aktuelle Studie hat untersucht, wie wohlhabende Deutsche ihr Geld anlegen. Auf welche Asset-Klassen setzen sie? Welche Ziele verfolgen sie? Und warum misstrauen so viele von ihnen Anlageberatern? AssCompact hat sich die Studie angesehen und liefert die Antworten in Form einer Bildergalerie.

 
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CCPM macht Athena-Strategie auch für Privatanleger verfügbar

Der Vermögensverwalter CCPM macht seine optionsbasierte Absicherungsstrategie „Athena“ nun auch für Privatanleger verfügbar. Hierfür hat der Asset-Manager die Strategie mit passiven Aktieninvestments kombiniert.

Der Frankfurter Vermögensverwalter Conservative Concept Portfolio Management AG (CCPM) stellt seine optionsbasierte Absicherungsstrategie „Athena“ einem breiteren Publikum zur Verfügung und kombiniert sie mit einem passiven Aktieninvestment. CCPM ist der Asset-Management-Arm der LeanVal Gruppe.

Spezialfonds-Strategie nun auch für Privatanleger

Diese kombinierte Lösung aus Absicherung und Aktien wird bereits seit mehreren Jahren in Spezialfonds umgesetzt und ist ab sofort auch für UCITS-Investoren erhältlich. Die von Steffen Kern und Axel Gauß verwaltete Strategie bietet eine Absolute-Return-Lösung mit anleiheähnlichen Renditen und eignet sich laut Mitteilung von CCPM insbesondere für Investoren, die Wert auf Portfoliostabilität legen und eine Anlagealternative suchen, die im herausfordernden Kapitalmarktumfeld den erhöhten Schwankungen trotzt und marktneutrale Erträge erzielen kann.

Beta- und marktneutrales Portfolio

„Der Fonds ist ein Komplett-Paket“, erklärt Portfolio-Manager Gauß. „Wir bieten damit eine Investmentlösung, die verschiedene Renditequellen miteinander verknüpft.“ Durch die Kombination einer zum Gesamtmarkt negativ korrelierten Optionsstrategie mit einem passiven Aktieninvestment entstehe in Summe ein Beta- und marktneutrales Portfolio.

Konstante Erträge in Aussicht gestellt

„Mit börsengehandelten Index-Optionen sichern wir unter Nutzung der Volatilitätsprämie das Aktieninvestment ab und können gerade in volatilen Marktphasen positive Renditen erwirtschaften“, ergänzt Portfolio-Manager Kern. „Die passive Aktienallokation dagegen kompensiert die Absicherungskosten der Optionsstrategie in schwankungsarmen und absolut positiven Aktienmarktphasen.“ So entstehe eine solide Basis, um in verschiedenen Marktphasen konstante Erträge zu generieren.

Gebührenstruktur

Für die für Privatanleger relevanten Anlageklasse I (ISIN: DE000A0Q2SF3) weist CCPM Verwaltungsgebühren von 0,10%, Depotbankgebühren in Höhe von 0,05% und Management-Gebühren von 0,95% p.a. aus. Auch eine Gewinnbeteiligung ist vorgesehen (20% mit High Watermark). Der Ausgabeaufschlag von üblicherweise 5% entfällt derzeit.

Über das Unternehmen

Die LeanVal Gruppe ist ein unabhängiger Finanzdienstleister für institutionelle und semi-institutionelle Investoren mit Standorten in Frankfurt, Köln und München. Die Asset-Management-Kompetenz wiederum ist in der CCPM gebündelt. Das 1991 gegründete Unternehmen bietet Investmentlösungen in Spezial- und Publikumsfonds. (tku)

Anmerkung: In einer früheren Version dieses Beitrags wurden fälschlicherweise 1,90% p.a. als Management-Gebühren angegeben. Diese Angabe war jedoch veraltet. 

Bild: © rabbit75_fot – stock.adobe.com

 

AXA IM legt nachhaltigen Rentenfonds auf

AXA IM hat einen aktiv verwalteten Fonds aufgelegt, der in grüne Anleihen investiert. Der AXA WF ACT Dynamic Green Bonds ist laut Angabe des Emittenten als Impact-Fonds gemäß SFDR einzustufen und legt den Schwerpunkt auf renditestärkere Segmente auf dem Anleihenmarkt.

Der Vermögensverwalter AXA Investment Managers (AXA IM) hat zum 24.01.2022 den Fonds „AXA WF ACT Dynamic Green Bonds“ aufgelegt. Die globale Strategie wird aktiv verwaltet und setzt einen Schwerpunkt auf renditestärkere Anleihesegmente wie Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen.

Konzentrierter Ansatz

Die Anlagestrategie verfolgt einen konzentrierten Ansatz mit dem Ziel der Renditesteigerung sowie ein flexibles Durations-Management, um bestmöglich durch Marktzyklen zu steuern und gleichzeitig den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu finanzieren. AXA IM verwaltete eigenen Angaben zufolge mit Stand Ende 2021 insgesamt 15,8 Mrd. Euro in grünen Anleihen.

Renditestarkes Anleihesegment

„In den letzten Jahren hat der Kampf gegen den Klimawandel zu einer starken Wachstumsdynamik auf dem globalen Markt für grüne Anleihen geführt“, sagt Johann Plé, Manager des AXA WF ACT Global Green Bonds Fonds. „Da der Markt weiter wächst, erwarten wir in diesem Universum einen signifikanten Anstieg des Anteils von Hochzinsanleihen und Emittenten aus Schwellenländern. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Suche der Anleger nach Rendite zu befriedigen und gleichzeitig einen messbaren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.“

Vier Grundpfeiler

Auf der Grundlage des von AXA IM entwickelten Konzepts für grüne Anleihen wird sich der Umwelteinfluss des Fonds auf die folgenden vier Grundpfeiler konzentrieren, welche ein Absenken des Energieverbrauchs zum Ziel haben:

  • Grüne Gebäude
  • Nachhaltiges Ökosystem
  • Kohlenstoffarmer Transport
  • Intelligente Energielösungen
Drei UN-Nachhaltigkeitsziele verfolgt

Der Fonds wird die folgenden drei Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen („UN SDGs“) unterstützen: Klimaschutz (SDG 13), nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG 11), industrielle Innovation und Infrastruktur (SDG 9).

Impact-Fonds laut Artikel 9 (SFDR)

Der Fonds ist Teil der ACT-Fondspalette von AXA IM und wurde gemäß der EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzierungen (SFDR) als Artikel 9-Produkt eingestuft und steht professionellen Anlegern sowie Privatanlegern offen. 5% der an den Fonds gezahlten Verwaltungsgebühren werden von AXA IM an verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen gespendet. (tku)

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BaFin warnt vor Krypto-Anlagetipps auf Social Media

Die BaFin warnt in einer aktuellen Mitteilung vor risikoreichen Anlagetipps. Besonders auffällig seien zuletzt hohe Renditeversprechen im Hinblick auf Kryptowährungen in den sozialen Medien gewesen. Die Behörde gibt den Verbrauchern auch Prinzipien im Umgang mit Online-Anlagetipps an die Hand.

Die Finanzaufsicht BaFin warnt in einer aktuellen Mitteilung an Verbraucher vor Anlagetipps in den sozialen Medien, die hohe Renditen beim Investment in Kryptowährungen versprechen („to the moon!“). Auch wenn Kryptowerte bei Anlegern mittlerweile ein gutes Image haben, sollten diese sich nicht von hohen Renditeversprechen blenden lassen.

Kryptowährungen sind hochspekulativ

Gerade in den sozialen Medien würden derartige Empfehlungen besonders häufig geboten und geteilt werden, konstatieren die Finanzaufseher. Dabei sei jedoch stets Vorsicht geboten. Denn bei Kryptowerten wie Bitcoin, Ether und Co. handele es sich stets um sehr spekulative Finanzprodukte, die mit hohen Risiken verbunden seien. Anleger könnten damit ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.

Oftmals keine verlässlichen Infos

Zudem seien viele der Anlagetipps, die in den sozialen Medien zu Kryptowerten und anderen Finanzprodukten kursierten, nicht verlässlich. Sie könnten sogar falsch, irreführend oder völlig frei erfunden sein. Auf ihrer Website gibt die BaFin konkrete Hinweise, worauf Anleger achten sollten, wenn sie für ihre Geldanlage Informationen aus sozialen Netzwerken nutzen wollen.

Prinzipien im Umgang mit Online-Anlagetipps

Die wichtigsten Tipps für Verbraucher lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Anleger sollten …

  • … prüfen, mit wem sie es beim Tippgeber zu tun haben.
  • … sich nicht von vielen positiven Kommentaren blenden lassen.
  • … sich selbst ein vollständiges Bild vom angepriesenen Investment machen.
  • … sich nicht unter Zeitdruck bei der Investmententscheidung setzen lassen.
  • … die Motive des Tippgebers hinterfragen.
  • … bei sehr hohen Gewinnversprechen Vorsicht walten lassen.
  • … skeptisch sein, wenn für konkrete Anlagetipps auf private Messenger-Dienste gewechselt werden soll. (tku)

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Private Equity für Privatanleger: Neuberger Berman startet Fonds

Neuberger Berman macht Private Equity auch für Privatanleger investierbar. Der Vermögensverwalter legt seinen zweiten Private-Equity-ELTIF auf. Der Fokus soll dabei auf Europa und Nordamerika liegen. Europäische Anleger können sich ab einer Mindestanlagesumme von 25.000 Euro beteiligen.

Der US-Vermögensverwalter Neuberger Berman lanciert seinen zweiten European Long-Term Investment Fund (ELTIF) für Private Equity. Mit der Auflage des „NB Direct Private Equity Fund 2022 ELTIF“ will Neuberger Berman an den Erfolg seines ersten ELTIF anknüpfen, der im Mai 2021 an den Markt kam. Dieser hatte im anschließenden sechsmonatigen Zeichnungszeitraum knapp 150 Mio. Euro eingeworben und am 31.12.2021 bereits in zwölf Unternehmen investiert.

Buy-outs in Europa und Nordamerika im Fokus

Der neue „NB Direct Private Equity Fund 2022 ELTIF“ investiert in unterschiedliche Arten von Private Equity mit einem Schwerpunkt auf Buy-outs. Schwerpunkt der Direktanlagen werden Unternehmen aus Europa und Nordamerika sowie in geringerem Maße auch aus Asien und Lateinamerika sein.

Mit 25.000 Euro sind auch Privatanleger dabei

Neuberger Berman möchte mit dem Fonds Privatanlegern sowie professionellen Investoren und ihren Beratern den Zugang zu internationalen Private-Equity-Anlagen ermöglichen. Europäische Anleger können sich mit einer Mindestanlagesumme von 25.000 Euro am Fonds beteiligen. Die Fondslaufzeit soll zunächst acht Jahre betragen.

Diversifikation durch Private Equity

„Private Equity hat viel Diversifikationspotenzial und stellt langfristige Erträge in Aussicht“, sagt José Cosio, Leiter des Vertriebspartnergeschäfts außerhalb der USA. „Seit vielen Jahren setzen wir uns dafür ein, dass Private Equity mehr Anlegern zugänglich gemacht wird. Bei öffentlichen und privaten Pensionsfonds spielt Private Equity bereits eine wichtige Rolle. Mit unseren Fonds können jetzt auch andere Anleger in diese für die Diversifikation von Erträgen und Risiken so wichtige Assetklasse investieren.“

Über Neuberger Berman

Neuberger Berman LLC wurde 1939 gegründet. Die ehemalige Tochtergesellschaft der Investmentbank Lehman Brothers befindet sich heute im Mehrheitsbesitz ihrer über 2.400 Mitarbeiter. In Aktien-, Renten-, Multi-Asset-, Private-Equity- und Hedgefonds-Portfolios verwaltete Neuberger Berman Ende 2021 ein Kundenvermögen in Höhe von 460 Mrd. US-Dollar. (tku)

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