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12. Dezember 2019
Provisionsdeckel noch einmal in aller Munde – Neue Zahlen der BaFin

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Provisionsdeckel noch einmal in aller Munde – Neue Zahlen der BaFin

Das Jahresende naht, eine Entscheidung zum Provisionsdeckel ist nicht gefallen. Trotzdem wird weiter über die Vergütung der Versicherungsvermittler und über den Provisionsdeckel gesprochen. Der Anlass: Neue Zahlen von der BaFin.

Zuletzt gab es beinahe schon eine Art „Stillhalteabkommen“ mit den politischen Gremien. Nach dem lauten Protest vonseiten der Vermittlerverbände gegen die Einführung eines Provisionsdeckels in der Lebensversicherung war es ruhiger geworden. Das Ziel: Die Rückkehr zu einer sachlich geführten Diskussion. Zudem gab die Unterstützung vonseiten christdemokratischer Finanzexperten der Hoffnung Auftrieb, dass es vielleicht doch keinen Provisionsdeckel für die Lebensversicherung geben werde. Mittlerweile besteht aber die Möglichkeit, dass sich politische Konstellationen in Berlin ändern. Die SPD will nach der Wahl des neuen Führungsduos Verhandlungen mit der CDU/CSU und wer weiß, welche Themen davon dann noch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Üppige Provisionen?

Bisher jedenfalls ist nichts entschieden. Doch Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht bei der BaFin, warnte erst kürzlich auf einer Veranstaltung, dass das Thema nicht einfach so verschwinde, auch wenn es gerade nicht entschieden werde. Und tatsächlich titelt das Handelsblatt am Mittwoch, dass Versicherungsmakler üppige Provisionen kassieren würden.

Abschlussprovisionen sind 2018 leicht gestiegen

Das Blatt beruft sich dabei auf neue Daten der BaFin. Die zuletzt vorgelegten Zahlen der Behörde waren in die Kritik geraten, weil Vergütungen von Restschuldversicherungen und Lebensversicherungen vermischt worden waren. Nun hat sie am Mittwoch neue Daten mit Bezug auf das Jahr 2018 vorgelegt, die sie durch eine Abfrage bei den Lebensversicherern ermittelt hat.

Die BaFin führt dazu aus: 2018 stieg das Neugeschäft um 3,6% auf 108,4 Mrd. Euro Beitragssumme an. Die von den Lebensversicherern gezahlten Abschlussprovisionen, sind von 3,9 Mrd. Euro auf 4,1 Mrd. Euro im Jahr 2018 gestiegen. Der durchschnittliche Provisionssatz hat sich damit leicht von 3,77% auf 3,82% erhöht. Stärker gestiegen sind Bestandsprovisionen und zwar von 0,7 Mrd. Euro auf 1 Mrd. Euro. Die Zahlungen an Vermittler sind damit insgesamt im Verhältnis zu den vermittelten Beitragssummen von 4,49% im Jahr 2017 auf 4,72% im Jahr 2018 gestiegen.

Die BaFin verweist bei Bekanntgabe der Daten auch auf eine divergierende Entwicklung von sofortigen und aufgeschobenen Zahlungen bei einem Vermittlungserfolg. Die sofortigen Provisionszahlungen sind von 2,8 Mrd. Euro (2017) auf 3,2 Mrd. Euro (2018) gestiegen. Die aufgeschobenen Provisionszahlungen sind hingegen von 1,1 Mrd. Euro auf 1 Mrd. Euro gesunken. „Diese Entwicklung bedaure ich im Interesse der Versicherungsnehmer. Denn aufgeschobene Provisionen können die Beratungsqualität steigern“, führt BaFin-Versicherungsaufseher Grund hierzu aus. „Das Absinken ist bemerkenswert, da im Rahmen der LVRG-Evaluierung – wie durch das LVRG intendiert – noch ein umgekehrter Trend hin zu aufgeschobenen Abschlussprovisionen festgestellt wurde.“

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Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wolfgang Lohse am 12. Dezember 2019 - 13:00

was hier leider gar nicht mehr zur Sprache kommt, weil es schon seit 7 Jahren gilt, ist die sittenwidrige Stornohaftungszeit von 5 Jahren für alle Arten von Lebens, BU, Rentenversicherungen und privaten Krankenversicherungen. Welcher Berufszweig zahlt seinen Verdienst 5 Jahre haftend zurück wenn der Kunde einen anderen Weg wählt als den beratenen? Ein Steuerberater oder Rechtsanwalt ? ….. ein Politiker ?????