Interview mit Stefan Nölker, Geschäftsführer der FALC Immobilien GmbH & Co. KG
Herr Nölker, hinter der Immobilienbranche liegen herausfordernde Zeiten. Zuletzt standen die Zeichen wieder auf Erholung bzw. Stabilisierung des Markts. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in den vergangenen Monaten?
Die vergangenen Monate zeigen eine spürbare Stabilisierung. Nach der großen Zurückhaltung 2022 und 2023 sehen wir wieder mehr Bewegung. Käufer und Verkäufer haben sich neu sortiert, überhöhte Preise wurden angepasst, und die Zinsen haben sich eingependelt. Diese Kombination schafft Berechenbarkeit und führt zu mehr Abschlüssen.
Wie ist denn die momentane Lage am Markt?
Wir erleben einen differenzierten Markt. In guten Lagen und bei energieeffizienten Objekten ist die Nachfrage solide. Bei sanierungsbedürftigen Immobilien prüfen Käufer sehr genau, welche Investitionen nötig sind. Wer mit einem fairen Preis antritt, kann seine Immobilie in rund 60 Tagen verkaufen.
Wie sieht es auf Käufer- und Verkäuferseite aus?
Verkäufer sind vorsichtiger, aber realistischer geworden. Viele wissen, dass Wunschpreise nicht ausreichen. Käufer zeigen hohes Interesse, besonders Eigennutzer und junge Menschen, die sich vor steigenden Mieten schützen wollen. Auch Kapitalanleger sind zurück, achten jedoch stark auf Rendite und Lage.
Die Immobilienwirtschaft hat von der Politik immer wieder ein schnelleres und entschlosseneres Handeln gefordert. Wo sehen Sie erste Fortschritte?
Die Zinspolitik der EZB zeigt Wirkung. Förderprogramme für Sanierungen und Neubau sind wieder besser aufgestellt. Auch die Diskussion um beschleunigte Genehmigungen ist ein positives Signal. Erste Kommunen handeln bereits schneller, um Wohnraum zu schaffen.
Seite 1 „Ansprüche an Immobilienmakler sind enorm gestiegen“
Seite 2 Und wo besteht Ihrer Meinung nach denn noch der größte Handlungsbedarf?
Seite 3 Auf welche Tools und Maßnahmen setzen Sie, um die Beratung effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten?
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