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18. Juli 2021
„Die Innovationspipeline ist gut gefüllt“

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„Die Innovationspipeline ist gut gefüllt“

Wie läuft der Privatkundenbereich, in dem sich Ihr Haus bewegt?

Unser Geschäft mit gehobenen Privatkunden läuft auf gleichbleibend gutem Niveau. Bei den Old­timern hatte der erste Lockdown schon eine spürbare Delle erzeugt, auch weil die Zulassungsstellen geschlossen hatten. Aber danach konnten wir eine rasante Aufholentwicklung verzeichnen, denn auch wenn viele Events und gemeinsame Ausfahrten wegfallen, ist das Fahren im rollenden Klassiker ja zum Glück völlig frei von Corona-Risiken.

Sie bezeichnen Hiscox als einen Versicherer der digitalen Welt. Was meinen Sie damit?

Wir haben schon immer eine besondere digitale Expertise gehabt, insbesondere in den Bereichen IT und Cyber, da sind wir einer der führenden Versicherer in Deutschland. Bereits vor elf Jahren haben wir unser erstes eigenständiges Cyberprodukt auf den deutschen Markt gebracht – einen Cybermarkt gab es da noch gar nicht. In den Anfangsjahren schlug uns noch von vielen Marktteilnehmern große Skepsis entgegen, ob man das nun wirklich brauche. Diese Frage hören wir heute von niemandem mehr.

Durch unsere lange Digital-Erfahrung sehen wir auch frühzeitig die digitalen Risiken in ursprünglich sehr analogen Branchen, die sich aber heute auch digital transformieren. Nehmen Sie zum Beispiel den Maschinenbau – der wird immer stärker vernetzt, etwa für die Fernwartung und Schnittstellensteuerung. Für die neuen digitalen Risiken haben wir hier die Lösung Smart Manufacturing konzipiert – und freuen uns sehr, dass uns dafür kürzlich der „Goldene Bulle“ als „Versicherungsinnovation des Jahres 2021“ verliehen wurde. Viele Unternehmen werden irgendwann quasi IT-Unternehmen mit Annex sein. Hier entstehen neue Risiken und dafür wollen wir gerne Lösungen bieten.

Inwieweit verlangen Sie von Ihren Partnern auf Maklerseite die digitale Kommunikation?

Wir fordern diese nicht, sondern wollen stattdessen unsere Partner überzeugen. Und zwar, indem wir gute digitale Lösungen anbieten und deutlich die Vorzüge zeigen, wie Vermittler damit viel Zeit und Geld sparen können.

Natürlich sind auf unserer Seite die Prozesskosten höher, wenn wir mit Papier arbeiten, darum reduzieren wir das immer mehr und setzen mit Erfolg immer stärker auf den digitalen Abschluss. Für größere Partner bieten wir dafür auch Schnittstellen an.

Ich bin aber auch der klaren Meinung: Makler müssen sich dem digitalen Wandel stellen, weil das die Versicherungsnehmer auch von ihnen erwarten. Wenn sie das nicht tun, leidet ihre Wettbewerbsfähigkeit.