Wie begegnen Sie der wachsenden Nachfrage nach immer höheren Versicherungssummen – insbesondere im Bereich Cyber und D&O – und welche Herausforderungen ergeben sich dabei für das Underwriting und die Risikotragfähigkeit von Markel?
Wir bleiben vorsichtig, hören aber gleichzeitig auf den Markt und dessen Bedürfnisse und haben klare Prioritäten gesetzt. In der D&O-Versicherung prüfen wir, in der Zukunft für ausgewählte Risiken Deckungssummen bis 25 Mio. Euro anzubieten, und richten uns gezielt auch an Finanzdienstleister wie Banken, Versicherer oder Family Offices. Auch im Cyberbereich haben wir unser industrielles Angebot auf Deckungen bis zu 10 Mio. Euro ausgeweitet – ein Segment, das in Zeiten zunehmender digitaler Angriffe stark nachgefragt wird. Zudem werden wir in der industriellen Haftpflicht mit Kapazitäten von bis zu 25 Mio. Euro, insbesondere in den Bereichen Produkt- und Umwelthaftpflicht, im Jahresendgeschäft aktiv werden.
Produktentwicklung ist entscheidend im Wettbewerb. Welche Erweiterungen sind zum Beispiel bei der Betriebshaftpflicht für KMU konkret geplant?
Wir werden unser Angebot im Bereich der klassischen Betriebshaftpflicht für kleine und mittlere Unternehmen noch in diesem Jahr deutlich erweitern. Damit schließen wir eine wichtige Lücke in unserem Portfolio. Wie gewohnt legen wir auch hier großen Wert auf Qualität in Leistung und Service – von der Police über die Antragsstrecke bis hin zur Schadenbearbeitung. Gleichzeitig setzen wir bei unseren Produktlösungen stark auf Digitalisierung. Unser Maklerportal MarkelNow wird kontinuierlich weiterentwickelt und ermöglicht bereits heute eine vollständig digitale Abwicklung – inklusive Schnittstellen und automatisierten Services.
Wie stellt Markel in der Produktentwicklung dabei möglichst kurze Innovationszyklen sicher?
Wir haben das Ohr ganz nah am Markt. Der Underwriter, der Schadensachbearbeiter, der Vertrieb – sie alle stehen in ständigem Kontakt mit verschiedensten Menschen in verschiedensten Versicherungssituationen. Wenn uns da Tendenzen auffallen, wird das in Fokusgruppen interdisziplinär besprochen, werden Szenarien entworfen, verworfen, eventuelle Reaktionen erdacht und bewertet.
Markel verfolgt das Ziel, sich bis 2030 auch im Industriegeschäft zu etablieren. Was bedeutet das Projekt „Next Dimension Europe“ konkret?
Wir stehen aktuell an einem spannenden Wendepunkt – der Weiterentwicklung hin zum umfassenden Spezialversicherer für Industrie- und Gewerbe- risiken. Unter dem Projektnamen „Next Dimension Europe“ verfolgen wir das Ziel, bis 2030 unseren Beitrag zum weltweiten Markel-Wachstum deutlich auszubauen. Für den deutschen und österreichischen Markt bedeutet das: Wir wollen uns nicht nur als Spezialversicherer von gewerblichen Risiken, sondern auch als relevanter Anbieter im Industriegeschäft positionieren – mit Produkten, Services und Know-how, die auf größere Risiken und komplexere Anforderungen zugeschnitten sind.
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