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Vertrieb
13. Mai 2022
„Schnellen Erfolg, den gibt es auf Social Media nicht“

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„Schnellen Erfolg, den gibt es auf Social Media nicht“

Werfen wir einen Blick auf die Versicherer.
Wie nehmen Sie die Unterstützung seitens der Gesellschaften beim Thema Digitalisierung im Maklerbüro wahr?

Was das angeht, habe ich eine sehr klare Meinung. Würde ich mich auf irgendeine Unterstützung von Gesellschaften verlassen, wäre ich niemals da, wo ich jetzt bin. Die Versicherungsmühlen mahlen sehr langsam, aber der Markt verändert sich extrem schnell. Da muss ich mich maximal unabhängig vom Produktanbieter machen, um agieren zu können. Versicherer sollten sich darauf zu fokussieren, gute Produkte anzubieten, die der Kunde versteht und die er mit einem guten Gefühl abschließt, weil er weiß, dass die Versicherung da sein wird, wenn etwas passiert. Das große Problem ist, dass Versicherungen aber nach wie vor kompliziert sind und die Bedingungen unverständlich. Deswegen ist das Vertrauen der Menschen in Versicherungen weiterhin so, wie es ist, nämlich kaum vorhanden.

Bleiben noch die Softwareanbieter – Stichwort Maklerverwaltungsprogramm. Wie ist Ihre Einschätzung? Und nutzen Sie selbst eines?

Welches Maklerverwaltungsprogramm ich empfehlen würde, ist eine der häufigsten Fragen von Kollegen. Ich kann keines empfehlen bzw. es gibt keines, bei dem man sagen könnte, es sei perfekt. Ich glaube, es kommt immer darauf an, was man für sich als Makler braucht und nutzt. Wir haben uns hauptsächlich dagegen entschieden, irgendein Verwaltungsprogramm zu nutzen, weil wir genau das nicht wollen: Wir wollen uns nicht verwalten, das bringt uns nichts. Wir machen Vertrieb. Wir brauchen ein Vertriebsprogramm und kein „Wir-verwalten-uns-selbst-zu-Tode-Programm“. Und deswegen sind wir gerade auf der Suche und stellen uns so auf, dass wir Programme nutzen, die außerhalb der Versicherungswelt gebaut wurden, die auf Vertriebs- und Marketingaktivitäten ausgelegt sind.

Unterm Strich sollte man sich als Vermittler wie eingangs schon erwähnt im Vorfeld immer fragen: Was brauche ich überhaupt? Was hätte ich gern? Wie arbeite ich? Wie möchte ich arbeiten? Und das gilt nicht nur für die Nutzung eines Maklerverwaltungsprogramms, sondern auch für Social Media. Welche Kunden will ich? Und wo sind diese Kunden? Dann kann man sich von den Antworten ableiten, welche Handlungen sinnvoll sind.

Über Bastian Kunkel

Bastian Kunkel ist Versicherungsmakler, Geschäftsführer der VMK Versicherungsmakler GmbH und sehr erfolgreich in den sozialen Netzwerken aktiv. Unter der von ihm gegründeten Marke „Versicherungen mit Kopf“ betreibt er auf YouTube, Instagram und TikTok die größten Kanäle rund um das Thema Versicherung in Deutschland. Sein erklärtes Ziel, Licht ins Versicherungsdickicht zu bringen, verfolgt der Finanzfachwirt außerdem gemeinsam mit seinem Maklerkollegen Patrick Hamacher im „Versicherungsgeflüster-Podcast“. Als neuestes Projekt hat Bastian Kunkel ein Buch veröffentlicht – „Total ver(un)sichert“. Darin will er Verbrauchern generell nahebringen, wie Versicherungen überhaupt funktionieren und was eine gute Beratung ausmacht. Ein Lektüretipp auch für Maklerkollegen, vor allem für Einsteiger in die Branche, denn darin zeigt Bastian Kunkel, wie er manche Themen in der eigenen Beratung handhabt und aus welchem Grund – nicht ohne den ein oder anderen Seitenhieb auf die Branche.

Dieses Interview lesen Sie in AssCompact 04/2022, S. 104 ff., und in unserem ePaper.

 
Ein Interview mit
Bastian Kunkel