AssCompact suche
Home
Immobilien
29. Februar 2024
Baugenehmigungen 2023 auf niedrigstem Stand seit elf Jahren

2 / 2

Industrial construction crane with a sunrise in the background.

Baugenehmigungen 2023 auf niedrigstem Stand seit elf Jahren

GdW: Regierung muss beim Wohnungsbau „endlich Gas geben“

Verbände der Bau- und Immobilienbranche weisen abermals auf den Ernst der Lage beim Wohnungsbau hin und appellieren an die Politik. So sagt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW: „Der massive Einbruch bei den Baugenehmigungen im Jahr 2023 spricht eine eindeutige Sprache: Wir befinden uns in einer tiefen Wohnungsbaukrise.“ Die bislang von der Regierung eingeleiteten Maßnahmen seien zu wenig und würden zu langsam wirken. „Das zarte Pflänzchen der zusätzlichen Milliarde an Förderung für klimafreundlichen Neubau ist zwar ein guter erster Schritt, wird aber erst mittelfristig wirken und reicht insgesamt nicht aus. Deshalb muss die Regierung beim Wohnungsbau endlich Gas geben“, so Gedaschko weiter. Er fordert ein groß angelegtes Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau.

BFW: „Krise nur durch konsequentes Handeln abzubremsen“

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen ruft angesichts der abermals gesunkenen Baugenehmigungszahlen alle Beteiligten in Bund und Ländern zu verantwortungsvollem Handeln auf. „Die Katastrophenszenarien aus dem vergangenen Jahr sind von der Wirklichkeit noch übertroffen worden. Wir wussten, was auf uns zukommt und dann kam es doch noch viel schlimmer“, unterstreicht BFW-Präsident Dirk Salewski. Nach dem kompletten Förderstopp Anfang 2022 habe sich die Situation immer weiter verschlechtert. „Auch aus den erteilten Baugenehmigungen werden häufig keine Baustellen mehr“, so Salewski weiter.

Er appelliert wie viele Branchenvertreter unter anderem, dass Bauen günstiger und damit bezahlbarer werden müsse. „Was wir sofort benötigen, sind die versprochenen steuerlichen Entlastungen, mit denen verlässlich kalkuliert werden kann, und eine auskömmliche KfW-Förderung für einen realistischen, einfachen Standard“, sagt der BFW-Präsident. Die Branche warte seit Oktober auf die degressive AfA (Absetzung durch Abnutzung).

ZiA verweist auf Wachstumschancengesetz

Auch Dr. Andreas Mattner, der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA), verweist auf das Wachstumschancengesetz, das die befristete Wiedereinführung der degressiven AfA für den Wohnungsneubau vorsieht.

Der Bundestag hatte das Wachstumschancengesetz im November beschlossen. Der Bundesrat hatte dem Vorhaben aber nicht zugestimmt. Im Februar war das Wachstumschancengesetz Thema im Vermittlungsausschuss, der am 21.02.2024 etliche Änderungen vorgeschlagen hat, die vom Bundestag am 23.02.2024 bestätigt wurden. Nun steht das Gesetz am 22.03.2024 wieder im Bundesrat auf der Agenda.

Die Entscheidung zum Wachstumschancengesetz im Bundesrat sei „die nächste Gelegenheit der politisch Verantwortlichen zu zeigen, dass sie die Signale verstanden haben“, erklärt ZIA-Präsident Dr. Mattner. Es sei „absolut unverzichtbar“, dass die vom Bund gewünschten steuerlichen Anreize mit der degressiven AfA kommen. Die Länder dürften sich diesem Push für Wohnungsbau nicht verweigern, so Mattner. Auch ein temporärer Verzicht auf die Grunderwerbsteuer und auf kommunale Abschöpfungen beim Wohnungsbau wären dem ZiA-Präsidenten zufolge nun Schritte, die grundlegende Veränderung bringen würden. (tik)

Bild: © framedbythomas – stock.adobe.com

Seite 1 Baugenehmigungen 2023 auf niedrigstem Stand seit elf Jahren

Seite 2 GdW: Regierung muss beim Wohnungsbau „endlich Gas geben“