Auch im Jahr 2025 startete die DKM mit der traditionellen Pressekonferenz des Veranstalters, der bbg Betriebsberatungs GmbH, begleitet vom Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute e. V. (BVK) sowie dem Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler e. V. (BDVM).
bbg-Geschäftsführerin Dr. Lisa Knörrer eröffnete die Pressekonferenz und hieß die Gäste willkommen auf der Leitmesse. Das Unternehmen hat in diesem Jahr 305 Aussteller für das Event gewonnen, wie sie mitteilte. In 18 Kongressen, 4 Themenparks und auf einer Nettoquadratmeterfläche von 8.013 m² wird nun zwei Tage genetzwerkt, miteinander gesprochen, gelernt und sich getroffen. Im Fokus stehen laut Knörrer in diesem Jahr besonders die folgenden drei Themen: 1. Verbinden und gemeinsam handeln, 2. Künstliche Intelligenz, 3. Maklermarkt 2035.
BVK zu KI und Vergütungssystemen
Der BVK hatte eine ganze Palette an Themen dabei. Zunächst wurde verkündet, dass Ralf Berndt, ehemaliger Vertriebsvorstand der Stuttgarter Versicherung, seit dem 28.10.2025 Mitglied im Maklerbeirat des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ist. Darüber hinaus nahmen BVK-Präsident Michael H. Heinz und Andreas Vollmer, des BVK, erneut Stellung zum Thema Makler und KI. Seine Ansichten und Impulse für Makler dazu hatte der Verband vor Kurzem bei AssCompact veröffentlicht und damit Bezug auf einen Beitrag des Bundesverband Finanzdienstleistung AfW genommen. „KI ist nicht so trivial, wie es im Ergebnis aussieht“, betonte Vollmer in diesem Zusammenhang – der BVK möchte auf mögliche entstehende Abhängigkeiten zwischen Maklern und Dienstleistern aufmerksam machen.
Des Weiteren machte der BVK Ergebnisse der „BVK-Strukturanalyse 2025“, die der Verband in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund durchführt, zum Thema. Professor Dr. Matthias Beenken, der die wissenschaftliche Auswertung der Daten vornahm, hat sich in der Studie angeschaut, welche Rolle Bonifikationen heutzutage für Vermittler noch spielen. Denn diese könnten im Hinblick auf § 48a VAG problematisch sein, wenn sie dazu führen, nicht im bestmöglichen Kundeninteresse zu beraten sowie zu vermitteln, sondern etwa nach Vertriebsvorgaben der produktgebenden Versicherer.
Diese Art von Anreizen spielen traditionell noch eine größere Rolle im Exklusivvertrieb und bei Mehrfachvertretern. Doch auch bei Maklern gibt es sie. So betragen Bonifikationen bei Maklern laut der Studie 4,7% Prozent an den Gesamtumsätzen. Bei Exklusivvertretern und bei Mehrfachvertretern sind 9,3 bzw. 11,1% der Gesamteinnahmen variabel und haben dadurch mehr Gewicht. Beenken weist darauf hin, dass Anreizsysteme nicht „per se schlecht“ seien, aber bei den kritischen Elementen müsse man genau hinschauen. Als Beispiel, das als tendenziell gewertet wird, nannte er laufende Provision/Courtage. Denn hier steht die Beratungsqualität im Vordergrund, die sich darauf ausrichten muss, dass der Kunde dauerhaft zufrieden ist, damit er regelmäßig wiederkommt.
BDVM sucht Lösungen zu Deckungsnotstand und Schadenregulierung
Der BDVM warnte erneut vor einem Deckungsnotstand im Mittelstand und stellte Forderungen an die Branche und die Politik. Das vergangene Jahr war demnach in der Industrieversicherung insgesamt von einem etwas weicheren Markt geprägt. Im gewerblichen Bereich und bei KMU verhärten sich die Zeichnungskapazitäten jedoch, so Thomas Billerbeck, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM). In einer Mitgliederumfrage des BDVM aus Mai 2025 kam heraus, dass sich der Deckungsnotstand über die bereits bekannten Branchen Chemie (27%), Recycling (66%), Galvanik und Holz hinaus breit ausgedehnt hat. Engpässe gebe es auch in den Bereichen Rohstoffe (38%), Lager und Logistik (34%), Automobil (23%), Lebensmittel (21%) und Immobilien (20%).
Was die Schadenregulierung betrifft, beobachtet der BDVM seit rund zwei Jahren eine spürbare Erosion, heißt es. Für Maklerbetriebe bedeute die Nacharbeit, die z. B aus Erinnerungen an offene Schadenfälle besteht, erhebliche personelle Belastungen. Die Kundenzufriedenheit sinkt, wodurch auch das Vertrauen in die Branche leidet. Der BDVM appelliert daher: Es sollte verbindliche Service-Levels, klare Kommunikations- und Entscheidungsfristen sowie standardisierte Prozesse entlang der Regulierungskette geben. Besonders genannt wurde in diesem Zusammenhang BiPRO. (lg)
Bild v. l. n. r: Dr. Bernhard Gause, Geschäftsführender Vorstand BDVM, Thomas Billerbeck, Präsident BDVM, Prof. Dr. Matthias Beenken, FH Dortmund, Gerald Archangeli, Vizepräsident BVK; Michael H. Heinz, Präsident BVK, Dr. Lisa Knörrer, Geschäftsführerin bbg, Katrin Taepke, Marketing & Unternehmenskommunikation bbg
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