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17. November 2021
Der Pflegeimmobilienmarkt im Jahr 2040

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Der Pflegeimmobilienmarkt im Jahr 2040

Rund 1.850 zusätzliche Pflegeheime bis 2040 erforderlich

Auf Grundlage der Bevölkerungsvorausberechnung sowie der Annahme einer rückläufigen Heimquote geht Wüest Partner für 2040 von einem zusätzlichen demografisch bedingten Pflegebedarf von rund 185.000 Pflegeheimplätzen aus. „In den kommenden zwanzig Jahren werden somit rund 1.850 zusätzliche Pflegeheime mit jeweils 100 Betten benötigt“, erläutert Jungk.

Größter Zusatzbedarf in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg

Den absolut höchsten Bedarf hat Berlin mit 6.022 Plätzen vor Hamburg mit 2.148 Plätzen und der Region Hannover mit 1.989 Plätzen. Betrachtet man die Bundesländer, so verzeichnen die drei einwohnerstärksten Länder auch den größten Bedarf: Auf Platz 1 rangiert Bayern mit rund 33.500 benötigten Plätzen, an 2. Position findet sich Nordrhein-Westfalen mit 32.300 Plätzen und auf Rang 3 Baden-Württemberg mit 25.900 Plätzen.

Nachfrageüberhang lässt Renditen sinken

Das Transaktionsgeschehen am Markt für Pflegeheimimmobilien wird vor allem von institutionellen Investoren geprägt. Infolge der Corona-Pandemie ist das Interesse an Investitionen in Objekte mit stabilen Miet- und Pachteinkünften gewachsen. Entsprechend hat die Nachfrage nach Gesundheits- und Pflegeimmobilien zugenommen. „Ein wesentlicher Aspekt, warum institutionelle Investoren gerade verstärkt in diesen Markt eintreten, ist das Thema Resilienz“; erklärt Constantin Gutknecht. „Die geringe Konjunkturabhängigkeit der Asset-Klasse gepaart mit langlaufenden Pachtverträgen ist für viele Investoren interessant, die eine Income-Strategie verfolgen. Durch alle Rezessionsphasen der vergangenen 30 Jahre hinweg sind die Gesundheitsausgaben stetig gestiegen. Diese Robustheit ist einer der Hauptgründe, warum der Markt für Gesundheitsimmobilien in den vergangenen Jahren und auch aktuell solch eine hohe Dynamik aufweist. Im Zuge dessen hat eine Konsolidierung und Professionalisierung aufseiten der Betreiber eingesetzt. Zudem gibt es im Vergleich zu anderen, etablierten Immobiliensegmenten ein Renditeplus von rund 100 Basispunkten.“

Doch es besteht ein Mangel an passenden Angeboten. Der Nachfrageüberhang sorgt für rückläufige Rendite. In den vergangenen Jahren gab es ein Absinken um 100 bis 200 Basispunkte. Die Anfangsrenditen für langjährig vermietete, reine Pflegeheime variieren derzeit zwischen 4,0 und 7,0%.

Stockender Neubau wegen Flächen- und Fachkräftemangel

Was geeignete Flächen für den Neubau von Pflegeimmobilien betrifft, herrscht Mangelware. Dies betrifft vor allem die Metropolen und Großstädte in Deutschland. „Beispielsweise stehen wir bei uns in Hamburg auch in Konkurrenz zum Wohnungsbau», erzählt Thomas Flotow, Sprecher der Geschäftsführung von PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH. „Das größere Problem bei der Ausweitung des Pflegeangebotes ist jedoch die mangelnde Verfügbarkeit von Fachkräften. Die Rekrutierung von Personal gestaltet sich nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in Ballungszentren immer schwerer.“ (tk)

Den vollständigen Pflegeheimatlas finden Sie unter www.wuestpartner.com.

Bild: © naka – stock.adobe.com

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