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27. September 2022
Ferienimmobilien: „Preisrückgang in Top-Lagen eher unwahrscheinlich“

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Summer beach with landscape and wooden huts

Ferienimmobilien: „Preisrückgang in Top-Lagen eher unwahrscheinlich“

Sie erwähnten bereits, dass die Nachfrage weiterhin steigt. Hält dieser Trend trotz Geldentwertung und steigender Zinsen an?

Wir sehen auf Basis von Marktstudien weiterhin eine sehr hohe Nachfrage nach Ferienimmobilien, weil über hybride Lebensmodelle nach wie vor neue Nachfrage in den Markt kommt. Vor Kurzem haben wir zusammen mit Civey eine Umfrage mit interessanten Ergebnissen durchgeführt: Trotz steigender Kosten und hoher Inflation äußern viele Deutsche nach wie vor den Wunsch, eine eigene Ferienimmobilie zu besitzen. Auch wirkt sich die Attraktivität von Sachwerten im Kontext steigender Inflation positiv auf die Nachfrage aus. Mehr als zwei Drittel der Befragten unserer Umfrage betrachten Immobilien nach wie vor als sichere Geldanlage in Krisenzeiten. Zwar wirken steigende Zinsen negativ, allerdings hat die Kategorie Ferienimmobilien aus unterschiedlichen Gründen historisch einen deutlich geringeren Fremdkapitalanteil bzw. deutlich höheren Eigenkapitalanteil als beispielsweise Wohnimmobilien. Damit wirken sich Zinssteigerungen hier generell gedämpfter aus.

Schauen wir uns die Verkäuferseite an: Haben Verkäufer ein Interesse Eigentum zu verkaufen?

Es gibt vor allem im Premiumsegment in der aktuellen Lage kaum „motivierte“ Verkäufer, da diese keinen bis wenig Verkaufsdruck haben. Viele der bisherigen Käufer haben ihre Immobilien langfristig zu niedrigen Zinsen finanziert, verfügen über stabile Einnahmen über die touristische Vermietung und können durch die Eigennutzung sonstige Urlaubskosten einsparen. Viele der Eigentümer haben zudem auch anderweitig höhere Einkommen und/oder Vermögenswerte und können daher einen Nachfragerückgang problemlos “aussitzen”.

Mit MYNE verkaufen Sie Anteile an Ferienimmobilien. Wie sieht das Konzept konkret aus und worin liegen die Unterschiede zum Timeshare-Modell?

MYNE bietet mit Co-Ownership eine neue Eigentumskategorie, die regulatorisch grundlegend von klassischen Timeshare-Modellen abzugrenzen ist. Beim Timeshare-Modell haben Kunden ein regelmäßiges Nutzungsrecht von Ferienimmobilien, das sie durch den Erwerb von Anteilen an einer Betreibergesellschaft erhalten. Die Immobilie bleibt jedoch im Eigentum des jeweiligen Timesharing-Betreibers. Im Unterschied zum Timeshare-Modell erwerben Co-Owner über Kommanditanteile mittelbar Eigentum an einer Ferienimmobilie. Mehrere Eigentümer besitzen mit komplementären Nutzungswünschen gemeinsam eine Ferienimmobilie. Jeder Eigentümer trägt dabei nur die anteiligen Kosten für Kauf und Unterhalt. Die Eigentümer können selbst wesentliche Entscheidungen in Bezug auf die Immobilie treffen und sind in der Lage, ihre Anteile zu finanzieren und auch wieder relativ einfach zu veräußern.

All dies ist im klassischen Timeshare-Modell nicht möglich. Der Share-Deal führt im Wesentlichen dazu, dass Käufer einen strukturell fungiblen Anteil an einer spezifischen Ferienimmobilie besitzen. Dadurch entsteht mit gesellschaftsrechtlich vermittelten „Miteigentum“ eine neue Eigentumskategorie am Immobilienmarkt.

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Seite 3 Mit Blick auf die Immobilienvermittlung: Welche Rolle spielt heute Digitalisierung für Käufer und Besitzer?

 
Interview mit
Nikolaus Thomale