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9. Mai 2023
Immobilienkauf noch leistbar? Das meinen die Deutschen

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Immobilienkauf noch leistbar? Das meinen die Deutschen

Halten die Menschen die Kosten für den Erwerb einer Immobilie noch für stemmbar? Und inwieweit würden sie sich einschränken und Kompromisse eingehen – etwa bei Lage und Ausstattung oder auf Urlaub verzichten? Dies wollte Interhyp in einer Studie von Käufern und Immobilieninteressenten wissen.

Im Rahmen der aktuellen Leistbarkeitsstudie hat der Vermittler privater Baufinanzierungen Interhyp mehr als 1.000 Käufer sowie Immobilieninteressenten zu ihrer Wahrnehmung des Immobilienmarktes befragt. Wie die Ergebnisse zeigen, sind die Menschen einerseits sehr kompromissbereit, was Lage und Ausstattung angeht, wollen sich aber gleichzeitig für den Immobilienkauf nicht zu sehr einschränken. Die Immobilienpreise werden als weniger abschreckend und der Markt als weniger leer gefegt empfunden.

Doch es bleibt die Furcht vor der hohen finanziellen Belastung – wobei diese Angst oft aus dem Bauch heraus kommt. „Der Markt ist herausfordernd, keine Frage, gleichzeitig bietet er den Menschen auch Chancen. Um diese nutzen zu können, müssen sie sich aber intensiv mit einem Immobilienkauf befassen und das Projekt durchrechnen. Und genau das machen nach wie vor zu wenige Interessentinnen und Interessenten“, erklärt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp Gruppe.

Bauchgefühl statt Kalkulation

Bei der Frage, ob man sich eine Immobilie leisten kann oder nicht, setzen die Immobiliensuchenden hierzulande nach wie vor auf ihr Bauchgefühl. Lediglich 37% der Befragten haben sich die monatlichen Finanzierungskosten ausgerechnet. Das sind vier Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Wie die Studie von Interhyp weiter zeigt, orientieren sich 54% der Befragten dagegen an den Immobilienpreisen in ihrer Region. 49% nehmen ihr monatliches Einkommen als Grundlage für die Einschätzung und 31% orientieren sich an den gestiegenen Kreditzinsen. „Das sind natürlich alles Faktoren, die eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen. Gleichzeitig ist eine Finanzierung immer sehr individuell, daher sollte man sich nicht sofort vom Zinsniveau oder den Durchschnittspreisen abschrecken lassen“, unterstreicht Utecht.

Ansprüche herunterschrauben? Auf Urlaub verzichten?

Im Rahmen der Studie wurde auch beleuchtet, inwiefern die Menschen Abstriche machen würden, um sich den Immobilienkauf leisten zu können – etwa bei der Lage und der Ausstattung. Demnach sind die Menschen im Vergleich zur Erhebung 2022 in beiden Bereichen deutlich kompromissbereiter geworden. So gab ein Viertel an, weniger anspruchsvoll zu sein und sich zum Beispiel auch eine kleinere Immobilie zu kaufen. Zum Vergleich: 2022 sagten das 19%. Bei der Lage würden 28% Alternativen in Erwägung ziehen.

Zudem spielt Eigenleistung weiterhin eine wichtige Rolle: 41% gaben an, viel selbst machen zu wollen und dadurch zu sparen. 40% setzen auf einen Glückstreffer und 35% haben die Hoffnung auf Erfolg durch hartnäckiges Suchen.

Ein Drittel hat Immobilienkauf verschoben

Laut Interhyp hat trotz dieser hohen Kompromissbereitschaft jeder dritte angehende Immobilienkäufer den Erwerb verschoben oder hinausgezögert. 2022 waren es noch 29%. „So viele Kompromisse die Menschen zum Beispiel bei der Lage eingehen würden, gibt es dennoch bei vielen klare Grenzen, was die Einschränkungen angeht“, betont Utecht.

Befragt nach dem Grund, für den Immobilienkauf nicht mehr ausgeben zu wollen, antworteten 54%, sie seien nicht bereit, noch höhere Finanzierungskosten zu tragen und ihre Lebensqualität dafür einzuschränken. 2022 sagten das noch 46%. Einem Viertel der Befragten ist in der aktuellen Situation geprägt von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und der Inflation die Unsicherheit bzw. die monatliche Belastung zu groß. 39% fühlen sich mit so hohen Kreditsummen unwohl, weil sich Lebensumstände immer ändern können und jeder zweite Befragte möchte nicht so lange einen Kredit abstottern.

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