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13. Februar 2024
Niedrige Wohneigentumsquote „kein Skandal“

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Niedrige Wohneigentumsquote „kein Skandal“

Der Blick ins Nachbarland Polen

Polen wird oft als vorbildliches Beispiel zur Altersvorsorge durch Immobilieninvestments herangezogen. Die Wohneigentumsquote in Polen beträgt 87%. Verglichen mit Deutschland sind die Anschaffungskosten für Wohneigentum im Nachbarland deutlich niedriger. Jedoch bieten die polnischen Wohnungen im Schnitt über 19 m2 weniger Fläche pro Person als die Wohnungen am deutschen Markt, da viele Ein- und Zweizimmerwohnungen errichtet werden. Saucken hält es für fraglich, dass sich die deutschen Nutzer von Wohnungen mit den polnischen Standards anfreunden könnten.

Andere Finanzierungskonditionen und Förderungen in Spanien

Um zu unterstreichen, dass Vergleiche mit anderen Ländern irreführend sein können, führt der Experte von Saucken auch das Beispiel Spanien an. Auch in den südeuropäischen Ländern ist die Wohneigentumsquote deutlich höher als in Deutschland. In Portugal beträgt sie 78%, in Spanien 76% und in Italien 74%. In Spanien hätten beispielsweise die Banken aber andere Standards zur Finanzierung von Wohneigentum als in Deutschland. Laut Saucken sei man in Spanien beim Thema Eigenkapital weniger restriktiv. In Zeiten der lockeren Geldpolitik sei es in Spanien keine Seltenheit, einen Wohnungskauf zu 100% mit einem Bankdarlehen zu finanzieren.

„Die sorgfältige Finanzierungsprüfung deutscher Banken bei Wohninvestments hat unter anderem dazu geführt, dass Deutschland besser durch die Finanzkrise von 2008 gekommen ist als andere europäische Staaten. Daher sollten wir hier von den hohen deutschen Standards auch nicht abweichen, um Kreditausfallrisiken weiterhin niedrig zu halten und den Finanzmarkt zu stabilisieren“, meint Saucken.

Hohe Mietquote macht Markt interessant für Investoren

„Ein guter Mieterschutz ist die Basis für den stabilen Wohnmarkt in Deutschland. Trotz geringerer Eigentumsquoten müssen wir daher den Vergleich zu anderen europäischen Ländern nicht scheuen“, so Saucken weiter. „Der deutsche Markt bietet in Summe beides: Planbarkeit für Mieter und für Investoren.“

Die hohe Mietquote verhilft dem Wohnmarkt in Deutschland seiner Ansicht nach zu einem Sonderstatus, der ihn für nationale und internationale Investoren gefragt macht. Einerseits seien Mieter durch ein ausgewogenes Mietrecht und einen transparenten Mietspiegel vor Willkür der Eigentümer geschützt, andererseits verfügen die Eigentümer über wirtschaftlich vertretbare Hebel zur kontinuierlichen Mietsteigerung.

Das Ziel, die Eigentumsquote in Deutschland durch eine bessere Finanzbildung bei jungen Menschen zu steigern, lasse sich Saucken zufolge mit diesem Sonderstatus ohne Weiteres vereinen. (tik)

Bild: © ARAMYAN – stock.adobe.com

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