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12. Februar 2020
Offene Immobilienfonds: Fondskrise war gestern

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Offene Immobilienfonds: Fondskrise war gestern

Fonds werden immer spezialisierter

Die neuen Fonds verfolgen teils themenbezogene Mischkonzepte, das heißt, sie investieren in einen Mix aus verschiedenen Nutzungsarten. Teilweise handelt es sich bei den neuen Vehikeln aber auch um Fonds mit Spezialisierung auf eine Nutzungsart. Dies ist im Segment der Publikumsfonds eine neue Entwicklung. In der Vergangenheit waren die Fonds in der Regel sehr ähnlich strukturiert: Sie investierten – grob gesagt – zu rund 60% in Büroimmobilien, zu rund 25% in Handelsimmobilien, maximal differenziert nach nationalen oder internationalen Zielländern. Der Rest verteilte sich meist auf Hotel und Logistik. Beispiele für die neuen, spezialisierten Fonds mit definiertem Profil sind der FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND von INDUSTRIA, der nur in Wohnimmobilien investiert, und der Habona Nahversorgungsfonds Deutschland von Habona, der nur in Nahversorgungs­immobilien investiert.

Regulierung hat die Produkte unterm Strich sicherer gemacht

Was haben Privatanleger von den Fonds der neuen Generation zu halten? Zunächst einmal ist die Neuregulierung von 2013 zu begrüßen. Die Fristentransformation – zwischen langfristigem Immobilieninvestment und täglich verfügbaren Anteilen – wurde deutlich entschärft. Das Produkt ist sicherer geworden und wird von den Anlegern wie auch den relevanten Vertriebspartnern angenommen – wie die Zuflüsse zeigen. Unterm Strich sind die Fonds in dieser Hinsicht besser auf­gestellt als vor der letzten Krise.

Privatinvestoren müssen über mehrere offene Fonds streuen

Der beschriebene Trend zur Spezialisierung ist einerseits positiv zu sehen, da spezialisierte Fonds in der Regel höhere Renditen ermöglichen. Dies haben die aktuellen Beispiele bereits beweisen können. Andererseits kann das Risiko bei der Konzentration auf nur eine Nutzungsart höher sein. Experten empfehlen Privatanlegern auch bei offenen Immobilienfonds – die ja grundsätzlich schon in ein risikodiversifiziertes Portfolio mit verschiedenen Immobilien, Standorten und Mietern investieren müssen – eine zusätzliche Diversifizierung über verschiedene Immobilienfonds anzustreben.

 
Ein Artikel von
Michael Schneider