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12. Februar 2020
Offene Immobilienfonds: Fondskrise war gestern

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Offene Immobilienfonds: Fondskrise war gestern

Welche Renditen können Anleger von den neuen Fonds erwarten?

Innerhalb der Gruppe der neuen Fonds existiert eine große Bandbreite. Die aktuellen BVI-Renditen beginnen bei 2,2% p. a. beim UniImmo: Wohnen ZBI und reichen bis zu 3,75% p. a. beim KanAm Leading Cities Invest bzw. 5,00% p. a. beim Fokus Wohnen Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 betrug die durchschnittliche Rendite aller offenen Immobilienfonds 3,1% p. a. Die Zahlen zeigen: Eine pauschale Aussage, dass die neuen Fonds aktuell oder zukünftig höher oder niedriger rentieren als die Altfonds, ist nicht möglich.

Neue Fonds müssen in Hochpreisphase aufbauen

Ein Vorteil der neuen Fonds ist, dass sie neue bzw. zeitgemäße Immobilien kaufen, die wenig Instandhaltungsaufwand und wenig Vermietungsrisiken bergen. Dem entgegen steht das Risiko, dass sie Portfolios in einer Hochpreisphase ankaufen müssen. Dies ist im Vergleich zu Investments in die großen Bestandsportfolios der Altfonds eventuell riskanter. Doch auch Altfonds bieten ihre Immobilien den Neuzeichnern grundsätzlich zu aktuellen Verkehrswerten an. Ein weiterer Vorteil der jungen Fonds ist, dass sie die Gelder von Anfang an effizienter managen. Während Altfonds teilweise auf sehr großen Liquiditätspolstern sitzen, arbeiten die neuen Fonds in der Regel mit sogenannten Cash-Calls. Sie nehmen nur neue Anleger­gelder auf, wenn sie auch Immobilien kaufen können. Eine solche Liquiditätssteuerung ist auch aus Renditegesichtspunkten effizient, da die nicht in Immobilien angelegten Anlegergelder keine oder sogar negative Renditen erzielen und so die Gesamtfondsrenditen negativ belasten.

Renditen der offenen Fonds im Vergleich sehr attraktiv

Angesichts des günstigen Umfeldes ist von weiteren Neuauflagen auszugehen. Ein Ende des Niedrigzinsumfeldes liegt in weiter Ferne und die Renditen von offenen Immobilienfonds liegen immer noch mehr als 300 Basispunkte oberhalb von Staatsanleihen. Eine wichtige Rolle spielen auch die niedrigen Mindestan­lagesummen. In der Regel kann ab 50 Euro investiert werden. In geschlossene Fonds oder Eigentumswohnungen kann nur mit sehr viel größeren Summen investiert werden. Für Privatinvestoren sind diese Einstiegshürden oft zu hoch. Für das Gros der Privatanleger bergen die genannten Investments zudem ein erhebliches Klumpenrisiko sowie eine sehr eingeschränkte Fungibilität. Unterm Strich eignen sich somit offene Immo­bilienfonds sehr gut zur privaten Altersvorsorge. Privatanleger können – je nach Lebensalter – zwischen 10 und 40% ihres Portfolios in offene Immobilienfonds investieren und bleiben, im Vergleich zu einer Direktinvestition, flexibel.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 01/2020, Seite 64f, und in unserem ePaper.

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Ein Artikel von
Michael Schneider