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31. Januar 2020
Private Altersvorsorgeprodukte spielen große Rolle für den LV-Vertrieb

Private Altersvorsorgeprodukte spielen große Rolle für den LV-Vertrieb

Mit dem Bereich der privaten Altersvorsorge wird in der Branche oft gehadert. Dabei spielen Altersvorsorgeprodukte im Lebensversicherungsvertrieb weiter eine wichtige Rolle, vor allem, was den Neuzugang gegen Einmalbeitrag angeht. Makler und Mehrfachagenten vermitteln dabei durchschnittlich die höchsten Beträge, die Banken bilden dennoch den wichtigsten Vertriebskanal. Das sind Ergebnisse der aktuellen „Willis Towers Watson Vertriebswegestudie 2018 zur deutschen Lebensversicherung“.

Die Bedeutung der privaten Altersvorsorgeprodukte (pAV) für den Lebensversicherungsvertrieb ist hoch. Besonders stark zeigt sich die Dominanz der pAV beim Neuzugang gegen Einmalbeitrag: Dieser floss im Jahr 2018 zu 86% in pAV-Produkte. Beim Neuzugang gegen laufende Beiträge entfallen „lediglich“ 48% auf die pAV. Dies ergibt die kürzlich veröffentlichte „Willis Towers Watson Vertriebswegestudie 2018 zur deutschen Lebensversicherung“. Demnach haben die 88 in der Studie analysierten Lebensversicherer (86 befinden sich unter deutscher und zwei unter irischer Aufsicht) im Jahr 2018 ein Volumen von 5,6 Mrd. Euro nach APE eingelöst (pAV-Anteil 3,5 Mrd. Euro).

Größte LV-Unternehmen haben höchsten pAV-Anteil

Auffällig ist die Bedeutung der pAV der Vertriebswegestudie zufolge auch bei den größten Lebensversicherern am Markt: „Bei den nach APE-Neugeschäft vier größten Unternehmen beträgt der pAV-Anteil im Schnitt 72%“, sagt Henning Maaß, für die Studie verantwortlicher Berater bei Willis Towers Watson. Und weiter: „Die Unternehmen der Plätze 5 bis 10 verkauften durchschnittlich 55% und jene der Plätze 11 bis 20 im Mittel 50% ihres Neugeschäfts in Form von pAV-Produkten.“

Makler und Mehrfachagenten vermitteln höchste pAV-Durchschnittsbeiträge

Makler und Mehrfachagenten haben mit 1.466 Euro bei den laufenden bzw. 68.068 Euro bei den Einmalbeiträgen die höchsten pAV-Durchschnittsbeiträge vermittelt. Dahinter folgen die Banken mit 1.224 bzw. 36.388 Euro. In diesen Zahlen sieht Maaß die etwas vermögendere Klientel von Maklern und Mehrfachagenten widergespiegelt. Die pAV-Durchschnittsbeiträge im Direkt- und übrigen Vertrieb dürften jedoch auch nicht überinterpretiert werden, so Maaß, da hier die Stückzahlen erstens ziemlich gering seien und man zweitens auf wenige Anbieter konzentriert sei.

Banken sind wichtigster pAV-Vertriebskanal

So sind es denn auch die Banken, die laut Vertriebswegestudie den wichtigsten Vertriebskanal für pAV-Produkte Deutschland darstellen, denn sie verfügten im Jahr 2018 mit einem Anteil von 36% über den größten Teil am Neugeschäftsvolumen nach APE – und setzen sich damit vor die Einfirmenvermittler (33%) und die Makler/Mehrfachagenten mit 28%. „Erwartungsgemäß spielen die Produkte für private Altersvorsorge für die Banken mit 75%, für die Einfirmenvermittler mit 62% und für Makler und Mehrfachagenten mit 55% Anteil am eingelösten APE-Volumen die größte Rolle im Neugeschäft“, erläutert Maaß. Wird nach laufenden und Einmalbeiträgen unterschieden, zeigt sich die deutliche Führungsposition der Kredithäuser mit einem Anteil von 44% jedoch nur bei den Einmalbeiträgen. Bei laufenden Beiträgen hingegen liegen sie mit 26% weit hinter den Einfirmenvermittlern (41%) und auch hinter Maklern und Mehrfachagenten (29%). (ad)

Bild: © magele-picture – stock.adobe.com

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