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29. April 2020
Run-Off bei den Lebensversicherern: FDP kritisiert Regierung, BaFin und die EZB

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Run-Off bei den Lebensversicherern: FDP kritisiert Regierung, BaFin und die EZB

122,5 Mrd. Euro in Beständen externer Run-Off-Plattformen

Von den insgesamt 1.600 Mrd. Euro Vertragsvolumen, die kapitalbildende Lebensversicherungen in Deutschland ausmachen, befinden sich laut Angaben der Bundesregierung 122,5 Mrd. Euro in Beständen von externen Run-Off-Plattformen. Wenn es um die den Versicherungsnehmern gewährte Überschussbeteiligung geht, weicht die Gesamtverzinsung von Versicherungsbeständen in laufenden Unternehmen von jenen im Run-Off ab. Im Branchendurchschnitt werden die Vertragsguthaben mit 2,38% verzinst, wogegen in den Run-Off-Beständen nur eine Verzinsung von 2,29% anfällt.

BaFin muss für Transparenz im Run-Off sorgen

Im Zuge dessen kritisiert Schäffler auch die Arbeit der BaFin. Seiner Ansicht nach müsse die Aufsichtsbehörde mehr Transparenz zeigen, wenn es um die Run-Off-Problematik geht. Die Versicherungsnehmer müssten umfassend über die Eigentümerstrukturen und die Solvenz von Run-Off-Plattformen aufgeklärt werden, um die Übertragung überhaupt informiert beurteilen zu können.

Widerspruchsrecht für Kunden gegen Run-Off

Der Politiker geht davon aus, dass die Run-Off-Problematik weiter bestehen bleiben wird und der Gesetzgeber Maßnahmen ergreifen müsse, um die Rechte der Verbraucher zu stärken. „Vollversicherer, die aktives Neugeschäft betreiben, werden die Ausnahme und Bestandsverwalter die Regel sein. Darauf muss die Politik reagieren“, fordert der Abgeordnete. „Wir schlagen ein Widerspruchs- und Wechselrecht der Lebensversicherungskunden bei der Übertragung auf eine Run-Off-Plattform vor. Eine Übertragung des Vertrages darf nicht ohne die Zustimmung des Versicherungsnehmers erfolgen.“