AssCompact suche
Home
Steuern & Recht
29. April 2020
Run-Off bei den Lebensversicherern: FDP kritisiert Regierung, BaFin und die EZB

3 / 3

Run-Off bei den Lebensversicherern: FDP kritisiert Regierung, BaFin und die EZB

Aktuell 75,2 Mrd. an Zinszusatzreserve

Aus den Antworten der Bundesregierung ergeben sich auch weitere Erkenntnisse über das regulatorische Umfeld, in dem Lebensversicherer aktuell agieren müssen. So halten diese, laut Zahlen der BaFin, Zinszusatzreserven in Höhe von 75,2 Mrd. Euro zurück, um auch im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Garantien gegenüber ihren Kunden erfüllen zu können. Auf welche Summe die Zinszusatzreserve im Jahre 2021 jedoch anwachsen müsste, wenn das derzeitige Zinsniveau bestehen bliebe, konnte die Bundesregierung zum Zeitpunkt der Antwort auf die Anfrage der Oppositionsfraktion noch nicht mitteilen.

Keine Entscheidung zum Höchstrechnungszins

Des Weiteren hat die Bundesregierung immer noch keine Entscheidung getroffen, ob der Höchstrechnungszins abgesenkt werden soll und wenn ja, auf welchen Prozentsatz. Auch das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der FDP hervor. Die Deutsche Aktuarvereinigung e. V. (DAV) hatte zuletzt eine Absenkung des Höchstrechnungszinses von aktuell 0,9% auf 0,5% gefordert. (AssCompact berichtete)

EZB soll ihre monetäre Staatsfinanzierung beenden

Wie zu erwarten, stößt sich die FDP-Bundestagsfraktion insgesamt auch an der anhaltenden Notenbankpolitik der EZB. „Risiko und Haftung müssen auch bei Staatsschulden bzw. bei Staatsanleihen wieder zur Geltung kommen. Derzeit vernichtet die EZB die Zinsen in der Eurozone“, merkt Schäffler an und fordert weiter: „Die EZB muss ihre monetäre Staatsfinanzierung beenden und ihre ultralockere Geldpolitik mäßigen. Im ersten Schritt böte sich an, die Einlagefazilität der Banken bei der EZB wieder positiv zu verzinsen.“ (tku)

Bild: © rudall30 – stock.adobe.com