Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken zuletzt weniger optimistisch auf die langfristige Entwicklung auf dem Immobilienmarkt. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage von EY-Parthenon, der Strategie- und Transaktionsberatung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Die Befragung erfolgte im dritten Quartal 2025 unter 58 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland, darunter große Privatbanken sowie Landesbanken und größere Sparkassen. Zudem wurden 22 Kanzleien mit Fokus auf immobilienwirtschaftliche Restrukturierungen befragt.
Der Umfrage zufolge scheint die Hoffnung auf eine baldige Trendwende einer Ernüchterung gewichen zu sein. Wie die Ergebnisse zeigen, gehen nur noch 65% bis 2030 von einer positiven Entwicklung am Immobilienmarkt aus. In der vorherigen Bankenbefragung zum Halbjahr 2025 waren es noch 80%. Mittlerweile rechnen 10% sogar mit einer anhaltend negativen Entwicklung bis 2030.
Immerhin werde kurzfristig überwiegend keine Verschlechterung erwartet, so die Studienautoren von EY. Für 2026 gehen 45% der Banken von einer Seitwärtsbewegung der Immobilienpreise aus.
Was den Immobilienfinanzierern Sorgen macht
Anlass für Skepsis gibt die gesamtwirtschaftliche Lage. Sie wird nun am häufigsten (74%) als größte Herausforderung für die Immobilienmärkte genannt. Auch das Refinanzierungsrisiko stufen 71% der Studienteilnehmer als kritisch ein. Zum Vergleich: In der Befragung des zweiten Quartals waren es nur 52%.
„Die gesamtwirtschaftlich komplexe Lage schlägt auch auf die ohnehin gebeutelten Immobilienmärkte durch. Die Refinanzierungsrisiken steigen – von der großen Büroimmobilie bis hin zum privaten Eigenheim“, erklärt Jean-Pierre Rudel, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. Wenn die Erholung auch langfristig ausbleibe, gerate das Prinzip „Abwarten und Hoffen“ an seine Grenzen. „Die Banken setzen nun verstärkt auf tragfähige, nachhaltige Refinanzierungslösungen“, erläutert Korbinian Gennies, Partner bei EY-Parthenon und ebenfalls Autor der Studie.
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