AssCompact suche
Home
Steuern & Recht
29. November 2018
Welche Auswirkungen die DSGVO auf die D&O-Versicherung hat

Welche Auswirkungen die DSGVO auf die D&O-Versicherung hat

Die DSGVO hat nicht nur Auswirkungen auf Vermittlerbetriebe und Versicherer. Ihre Einführung hat auch zu einer Erhöhung der Managerhaftungsrisiken geführt. Was das für die D&O-Versicherung bedeutet, erklärt Marcel Roeder von AON Risk Solutions.

Die Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat zu einer Erhöhung der Managerhaftungsrisiken geführt – entweder direkt durch den Einbezug der Manager in Verfahren oder mittelbar, indem sie im Nachhinein für Schäden zur Verantwortung gezogen werden. In diesem Fall spricht man vom Binnenregress.

Insgesamt steigen durch die DSGVO die Anforderungen an Vorstände und Geschäftsführer infolge erhöhter Organisationspflichten im Unternehmen. Zusammenfassen lassen sich die Pflichten unter dem Begriff der „datenschutzrechtlichen Compliance“. Hierzu zählen beispielsweise Risiken wie:

  • Schadenersatzansprüche Betroffener
  • Behördliche Verfahren
  • Sanktionen (z. B. Bußgelder)
  • Rechts- und Prozessrisiken (Abmahnungen, Unterlassungen)
  • Reputationsrisiken

Entscheidend wird sein, wie Behörden neue gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO umsetzen. Dies bestimmt auch die weitere Schadenentwicklung und damit den Umfang von Preissteigerungen in der D&O-Versicherung. Ein massiver Anstieg von D&O-Preisen ist in der Breite kurzfristig nicht zu erwarten. Auf längere Sicht sind Anpassungen nach oben aber denkbar. Auch die Rechtsprechung im Bereich der Bußgeldverantwortlichkeit von Organen und die Entwicklung von Massenklagen in Deutschland und der EU dürften Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben.

Lesen Sie auch:

Welche Auswirkungen der VW-Dieselskandal auf die D&O-Versicherung hat

D&O-Versicherung: „Bei belasteten Risiken kann es weiterhin Erhöhungen geben“

D&O-Versicherung II: „Spartenübergreifende Beratung wird immer wichtiger“

 
Ein Artikel von
Marcel Roeder