Kommen mehr Bestandssanierungen?
Einige Versicherer haben dieses Jahr bereits Konsequenzen aus der schwierigen Situation in der Wohngebäudeversicherung gezogen. So hat die Continentale im August angekündigt, das Neugeschäft in der Wohngebäudeversicherung ab Oktober 2025 für den Maklervertrieb aufzugeben. Als Grund hatte der Versicherer die Profitabilität sowie die geringe Bedeutung des Vertriebswegs Makler in der Wohngebäudeversicherung genannt. Weitere Medien berichteten zudem, dass auch die BarmeniaGothaer sich von einem Teil ihres Wohngebäudebestands trennen möchte.
Künftig könnten sich auch noch weitere Versicherer für eine Sanierung oder gar eine Aufgabe ihres Wohngebäudegeschäfts entscheiden. Eine Umfrage aus der AssCompact Studie „Privates Schaden-/Unfallgeschäft 2025“ zeigt, dass die große Mehrheit der befragten Makler eine solche Entwicklung erwartet. Fast neun von zehn der befragten Vermittler (87,6%) stimmen der Aussage „Versicherer werden sich verstärkt aus unrentablen Wohngebäudeverträgen zurückziehen“ zu.
Prämien steigen deutlich an
Für Kunden dürfte eine solche Entwicklung bedeuten, dass die Prämien weiter ansteigen. Bereits in den letzten Jahren ist der Anstieg kaum aufzuhalten gewesen. Im betrachteten Zeitraum des Branchenmonitors von 2019 bis 2024 stieg die Durchschnittsprämie der untersuchten Unternehmen von 438,43 Euro auf 717,65 Euro, das entspricht einem Anstieg von 63,69%.
Die höchsten Durchschnittsprämien pro Vertrag hatten im Jahr 2024 die Mannheimer, mit durchschnittlich 1715,16 Euro, die NÜRNBERGER mit 1259,10 Euro sowie SIGNAL IDUNA mit 1214, 84 Euro. Die niedrigsten Prämien zahlten im Durchschnitt Kunden der Bayerischen Landesbrandversicherung mit 134,34 Euro, InterRisk mit 297,08 Euro sowie HUK24 mit 378,43 Euro. (js)
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