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22. Juli 2025
Wohnungsmarkt: Baustarts sinken um 85%
Wohnungsmarkt: Baustarts sinken um 85%

Wohnungsmarkt: Baustarts sinken um 85%

Laut Daten aus dem Development Monitor von bulwiengesa sind die Baustarts deutlich eingebrochen, was die Schwere der Krise am Projektentwicklermarkt verdeutlicht. Im Wohnungsbau ist ein Rückgang um 85% gegenüber dem Höchststand im vierten Quartal 2022 zu verzeichnen.

Auf Grundlage der Daten aus dem Development Monitor analysieren die Experten von bulwiengesa die aktuellen Trends auf dem Projektentwicklermarkt. Demnach lässt sich eine alarmierende Entwicklung bei neuen Projektstartern beobachten: Die Baustarts sind gegenüber dem Höhepunkt im zweiten Quartal 2022 um 73% gesunken. Im Wohnungsbau ist die Situation noch drastischer mit einem Einbruch von 85% gegenüber dem Höchststand im vierten Quartal 2022. Anhand dieser Zahlen offenbart sich die Schwere der aktuellen Krise am Projektentwicklermarkt.

Zwar fällt der Rückgang im Wohnungssegment mit einem Minus von 5,1% geringer aus als in anderen Bereichen, laut bulwiengesa sei die Situation aber besorgniserregend. Besonders vom Rückgang der Baustarts betroffen sind die C- und D-Städte, die ein Minus von knapp 10% aufweisen. Für 2025 ist von einem weiteren Rückgang auf weniger als 200.000 fertiggestellte Wohneinheiten im Neubau auszugehen.

Verspätungen, Verzögerungen und Baustopps

Anhand der Analyse lassen sich zudem massive Probleme bei der Projektrealisierung ablesen: Bei 50% aller Projekte verspätete sich der Baubeginn, bei 41% verzögern sich Fertigstellungen. Von Baustopps sind 2,9% des gesamten Projektvolumens betroffen, wobei Handel (7,6%) und Hotel (6,3%) überdurchschnittlich stark vertreten sind.

Bauturbo dürfte erst mittelfristig Wirkung entfalten

Die kürzlich beschlossenen politischen Maßnahmen wie der „Bauturbo“ sind laut bulwiengesa grundsätzlich positiv zu bewerten, dürften sich aber erst in zwei bis drei Jahren auswirken. „Die Projektpipeline läuft trocken und da kommt auf absehbare Zeit nichts Substanzielles nach“, erklärt BFW-Präsident Dirk Salewski. Die Branche fordert eine Neusortierung der Förderprogramme und die temporäre Wiedereinführung der Förderung für den Effizienzhaus-Standard EH55.

Kritische Phase am Projektentwicklermarkt

Der Projektentwicklermarkt durchläuft aktuell eine kritischen Phase. Das Marktumfeld ist gekennzeichnet vom Einbruch der Baustarts, anhaltenden Verzögerungen und der Zurückhaltung institutioneller Investoren. Ohne schnelle und effektive politische Maßnahmen drohe sich die Wohnungsknappheit in Deutschland weiter zu verschärfen, so die Prognose der Experten.

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