Zum inzwischen siebten Mal haben der Projekt- und Gebietsentwickler BPD (Bouwfonds Immobilienentwicklung) und das Analyseunternehmen bulwiengesa ihre gemeinsame Studie zur Situation des Wohnungsmarktes in Deutschland präsentiert. Auf der sogenannten Wohnwetterkarte werden Wohnungsmarkttrends und deren Veränderungen anhand einer Farbskala wie bei der Wettervorhersage abgebildet. Wo einem hohen tatsächlichen Bedarf an Wohnraum ein geringes Angebot gegenüber steht, wird es sehr heiß – auf der Wohnwetterkarte in dunkelrot ersichtlich.
Lage am Wohnungsmarkt weiter angespannt
Die Anspannung des Wohnungsmarkts bleibt weiter herausfordernd. Wie BPD und bulwiengesa mitteilen, geht aus der Karte eine sichtbare Verschiebung der Nachfrage zurück in die Metropolen hervor. Bis vor Kurzem heizten sich vor allem die ländlichen Gegenden und Umlandgemeinden stark auf. Während nun in vielen Standorten im Umland die Temperatur sinkt, hitzen sich die Metropolen wie München, Berlin und Hamburg wieder auf.
Den Experten zufolge wirken im urbanen Raum mehrere Effekte zusammen: So kommen die rückläufigen Fertigstellungen in den Zentren besonders zum Tragen. Gleichzeitig hat die ausbleibende Eigentumsneubildung der vergangenen zwei bis drei Jahre die Anspannung am Mietmarkt weiter verstärkt. Haushalte bleiben länger in Mietwohnungen und damit häufiger im urbanen Raum. Hinzu kommen laut BPD und bulwiengesa höhere Tarifabschlüsse, die in Teilmärkten die Tragfähigkeit steigender Mieten erhöht haben, sowie eine zunehmende Haushaltsverkleinerung sowie ein hoher Anteil von Zuwanderung am Umzugsgeschehen. Dies erkläre die teils deutlich sinkenden Temperaturen in vielen Umlandgemeinden.
„Die Nachfrage konzentriert sich wieder stärker auf die Zentren – und genau dort fehlen die Wohnungen am meisten. Wir brauchen Tempo bei Planen und Bauen sowie Angebote, die sich breite Einkommensgruppen leisten können. Nur so wird der Markt spürbar entlastet“, unterstreicht Alexander Heinzmann, CEO von BPD in Deutschland.
Seite 1 Wohnungsmarkt: Nachfrage verlagert sich zurück in Metropolen
Seite 2 Wohnungsbedarf wieder auf Niveau von 2022
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können