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8. Dezember 2021
„Ankauf hat sich immer mehr auf Projektentwicklungen verlagert“

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Detailed silhouette of colorful development urban background horizontal banner. Modern megapolis buildings under construction in process with industrial crane and excavator backdrop

„Ankauf hat sich immer mehr auf Projektentwicklungen verlagert“

Der Fokus der Ankäufe des FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND scheint fast nur noch auf Neubauprojekten zu liegen. Was ist mit Bestandsobjekten?

Derzeit ist es sehr schwierig, entsprechende Bestandsimmobilien zu bekommen, die preislich für unsere Anleger vertretbar sind. Im FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND wollen wir unsere Ausschüttung weiterhin konstant darstellen. Mit Bestandsimmobilien zu den aktuellen Preisen ist das sehr schwierig. Deshalb hat sich der Ankauf in den vergangenen Jahren immer mehr auf Projektentwicklungen verlagert. Über Forward-Deals können wir höhere Renditen realisieren.

Wenn Sie bei einem Entwickler kaufen, welchen Stellenwert nimmt dessen Erfahrung ein?

Für uns ist es sehr wichtig, dass es sich um einen Entwickler handelt, der stabil aufgestellt ist und gewährleistet, dass er die Projekte, die wir ankaufen, auch umsetzen kann. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren die bereits erwähnten Partnerschaften zu hochqualitativen Entwicklern aufgebaut. So ist auf beiden Seiten das erforderliche Vertrauen kontinuierlich gewachsen.

Wie gehen Sie mit neuen Projektentwicklern um, die noch nicht mit so vielen Referenzen glänzen können?

Natürlich schauen wir uns auch kleinere oder neue Marktteilnehmer an. Dabei kommt es auf das persönliche Gespräch an, um das Gegenüber einzuschätzen. Wir müssen ein Gefühl dafür bekommen, ob das Projekt auch realisiert werden kann. Dabei nimmt auch der Blick in die Kalkulation eine große Bedeutung ein. Wie realistisch erscheint uns diese? Wenn vorhanden, nehmen wir natürlich auch die Qualität der bereits realisierten Projekte unter die Lupe.

Bei neuen Entwicklern prüfen wir darüber hinaus auch, ob es beispielsweise einen Partner oder Geschäftsführer gibt, der vorher bereits bei einer renommierten Adresse längere Zeit gearbeitet und dort Projekte verantwortet hat. Außerdem hören wir uns auf dem Markt um und holen uns die Einschätzung anderer Marktteilnehmer ein.

Lassen Sie uns noch einen Blick zurückwerfen. Was hat sich in den vergangenen Jahren bei INDUSTRIA WOHNEN in Sachen Ankauf verändert?

In der Asset-Klasse Wohnimmobilien sind sehr viele neue Marktteilnehmer hinzugekommen. Hier muss man allerdings ergänzen, dass auch die Produktpalette größer geworden ist. So haben wir heute beispielsweise auch gefördertes Wohnen oder Serviced Apartments. Grundsätzlich hat die Geschwindigkeit zugelegt – sowohl bei der Umschlaghäufigkeit als auch bei der Abwicklung von Transaktionen. Dass in diesem Zeitraum die Preise deutlich gestiegen sind, ist bekannt. Hinzu kommen die deutlich gestiegenen Baukosten und die Engpässe bei Materialien. In dieser Gemenge­lage hilft uns unser gewachsenes Netzwerk enorm weiter. Dank dieses Netzwerks können wir Bieterverfahren oder Ähnliches vermeiden.

Über INDUSTRIA WOHNEN

INDUSTRIA WOHNEN ist seit über 65 Jahren als Wohnungsunternehmen und Immobilienmanager tätig. Der Portfoliomanager ist spezialisiert auf wohnwirtschaftliche Investitionen in Deutschland. INDUSTRIA WOHNEN erschließt privaten und institutionellen Anlegern Investitionen in wirtschaftsstarken Standorten im gesamten Bundesgebiet. Ein Paket aus Portfolio-, Asset- und Property-Management ergänzt das Angebot. Das durch INDUSTRIA WOHNEN in acht Immobilien-Spezialfonds und im offenen Publikums-Immobilienfonds „FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND“ verwaltete Vermögen institutioneller und privater Anleger sowie die im eigenen Bestand gehaltenen Objekte beliefen sich Ende 2020 auf 3,6 Mrd. Euro.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2021 und in unserem ePaper.

Bild: © Богдан Скрипник – stock.adobe.com

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Interview mit
Dominik Lauer