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26. Mai 2025
Assekurata: Prämien in Schaden/Unfall wachsen weiter

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Assekurata: Prämien werden weiter wachsen in Schaden/Unfall

Assekurata: Prämien in Schaden/Unfall wachsen weiter

Die Schaden- und Unfallversicherer haben es weiterhin nicht leicht, konnten aber 2024 wieder einen Gewinn erwirtschaften. Die ausgezahlten Leistungen sind auf einem Höchststand. Ob die Branche das künftig allein über neue Beitragsanpassungen ausgleichen kann, ist fraglich, schreibt die Assekurata.

Die Schaden- und Unfallversicherer hatten in den letzten Jahren nicht viel Grund zum Jubeln. Hohe Inflation und herausfordernde wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen haben ihre Bilanzen belastet. Da kommt der versicherungstechnische Gewinn für das Jahr 2024 in Höhe von rund 1,9 Mrd. Euro als kleiner Lichtblick. Der liegt zwar deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von rund 3 Mrd. Euro, aber immerhin etwas höher als im Vorjahr mit 1,5 Mrd. Euro. „Angesichts des unverändert schwierigen Marktumfelds ist dies ein positives Ergebnis“, so Dennis Wittkamp, Fachkoordinator Schaden- und Unfallversicherung bei der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH im Rahmen der Veröffentlichung des Assekurata Marktausblicks zur Schaden- und Unfallversicherung 2025.

Elementarschäden deutlich über historischem Durchschnittswert

Im Schaden- und Unfallgeschäft treffen steigende Schadenkosten unverändert hohe Schadenfrequenzen und wirken sich vor allem auf die Kosten im Bereich Elementarschäden aus. 5,5 Mrd. Euro zahlten die Versicherer 2024 hierfür aus. Das liegt zwar in etwa auf dem Durchschnittsniveau des vergangenen Jahrzehnts (5,6 Mrd. Euro), aber deutlich über dem historischen Schadendurchschnitt seit den 1970er Jahren, der bei rund 4,5 Mrd. Euro liegt. Der Grund dafür: Der Klimawandel trägt kostspielige Folgen für die Versicherer mit sich – heute und in der Zukunft.

Leistungsauszahlungen auf Rekordniveau

Die ausgezahlten Leistungen für 2024 liegen auf einem Rekordniveau von 70,3 Mrd. Euro, so Assekurata. Sieht man sich den Langzeittrend an, hätten sie eigentlich um 12,9 Mrd. Euro niedriger ausfallen müssen. Doch seit der Ahrtal-Katastrophe im Jahr 2021 haben sich die Ausgaben nicht mehr auf das Niveau von vorher eingependelt, so die Ratingagentur. Stattdessen hat sich die Entwicklung der Schadenaufwendungen anscheinend endgültig vom langjährigen Trend entkoppelt. „Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, könnten Schadenaufwendungen bis Ende des Jahrzehnts auf über 85 Mrd. Euro steigen“, warnt Wittkamp. Es sei fraglich, inwieweit die Branche diese Belastungen allein durch neue Beitragsanpassungen ausgleichen könne.

Weitere Beitragssteigerungen werden nötig sein

Apropos Beitragsanpassungen: Im letzten Jahr haben die Versicherer noch einmal deutlich nachgelegt. „Die Branche hat ihre Zurückhaltung abgelegt und die Prämien in dem erforderlichen Maß angehoben“, so Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will. Im Jahr 2024 stiegen die Prämieneinnahmen in der gesamten Kfz-Versicherung um 10,9%, in der Wohngebäudeversicherung um 12%.

Auch im Jahr 2025 und darüber hinaus werden weitere Anpassungen nicht ausbleiben, so Assekurata. Sie seien notwendig, um mit der anhaltend hohen Schadendynamik Schritt zu halten und nachhaltig profitabel zu bleiben – vor allem in der Wohngebäude- und Kfz-Versicherung.

Viele Wohngebäudeversicherer haben ihre Beiträge zum Jahresbeginn 2025 über die üblichen Indexanpassungen hinaus erhöht, so Wittkamp. In der Kfz-Versicherung haben Prämienanpassungen im Jahr 2024 sich positiv ausgewirkt und einige Anbieter wieder in die Gewinnzone gebracht. „In diesem Jahr wollen noch weitere Versicherer den Turnaround schaffen“, sagt Will. „Zum Jahresende wird sich zeigen, inwieweit die positive Entwicklung einigen Versicherern wieder größere Handlungsspielräume bei der Ergebnis- und Prämiengestaltung gibt, denn unverändert läuft der Wettbewerb und damit auch das Wechselgeschäft über die Höhe der Prämien.“

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