Die Erholung am deutschen Immobilienmarkt hat sich auch im zweiten Quartal 2025 fortgesetzt. Das Baufinanzierungsvolumen hat aufgrund des stabiler gewordenen Zinsumfelds zugenommen, wobei sich im Segment der Kapitalanleger bemerkenswerte Verschiebungen im Kaufverhalten zeigen. Dies geht aus einer aktuellen Auswertung des Baufinanzierungsvermittlers Hüttig & Rompf hervor, einem Unternehmen der Bilthouse-Gruppe.
Kapitalanleger setzen zunehmend auf Mehrfamilienhäuser
Als auffällig bezeichnen die Experten von Hüttig & Rompf die deutliche Verschiebung bei den Objektarten im zweiten Quartal 2025: Investierten im ersten Quartal noch 79% der Kapitalanleger in Eigentumswohnungen, waren es im zweiten Quartal nur noch 62%. Dagegen legte der Anteil der finanzierten Mehrfamilienhäuser von 6% auf über 16% zu.
Die Gestehungskosten der von Kapitalanlegern finanzierten Objekten sind im Schnitt von 328.094 Euro auf 370.733 Euro gestiegen. Die Wohnfläche wuchs deutlich von 94 m² auf 127 m². Entsprechend hat sich der Quadratmeterpreis von 3.488 Euro auf 2.918 Euro verringert.
Laut Hüttig & Rompf bedeutet diese Verringerung aber keinen generellen Preisrückgang am Markt. Vielmehr sei er auf die – vermutlich temporäre – Veränderung bei den erworbenen Immobilien im zweiten Quartal zurückzuführen, so der Baufinanzierungsvermittler.
Gestehungskosten für Eigennutzer stabil
Für Eigennutzer sind die durchschnittlichen Gestehungskosten, also Kaufpreis inklusive Nebenkosten, für Eigennutzer mit 509.828 Euro fast stabil geblieben. Zum Vergleich: Im ersten Quartal waren es 509.324 Euro. Die durchschnittliche Wohnfläche stieg von 135 m² auf 141 m². Käufer bekamen somit mehr Fläche für ein ähnliches Budget, was auf eine Verlagerung in preiswertere Lagen oder auf Objekte mit geringerem Quadratmeterpreis hindeute.
Nachfrage als Treiber am Markt
„Die ungebrochene Nachfrage ist weiterhin der Motor des Marktes. Besonders bemerkenswert ist das Interesse der Kapitalanleger an Mehrfamilienhäusern, weg von der klassischen Eigentumswohnung. Anleger suchen vermehrt nach Objekten mit stabileren, skalierbaren Mieteinnahmen und finden diese offenbar nicht mehr im überhitzten Segment der Innenstadtwohnungen, sondern eher bei größeren Objekten, die oft auch einen geringeren Quadratmeterpreis aufweisen“, sagt Benjamin Papo, Geschäftsführer von Hüttig & Rompf. Getragen werde diese Entwicklung von kontinuierlich steigenden Mieteinnahmen – insbesondere in Metropolregionen – und einem weiterhin stabilen Zinsumfeld, das die Planbarkeit höherer Investitionen unterstütze. Hier von einem Trend zu sprechen wäre jedoch verfrüht, so Papo weiter.
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