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Swiss Life und WhoFinance unterstützen bei Vorsorgeberatung

Ein gemeinsames Informations- und Weiterbildungsangebot von Whofinance und Swiss Life will Finanzberatern gezielte digitale Unterstützung bei der Beratung von Privatkunden zu Vorsorgelösungen bieten.

WhoFinance und Swiss Life starten ein gemeinsames Informations- und Weiterbildungsangebot für Finanzberater, das gezielte digitale Unterstützung bei der Beratung von Privatkunden zu Vorsorgelösungen bieten soll. Berater, die sich für dieses Angebot akkreditieren, haben die Möglichkeit, über Videos, Handbücher und Webinare ihre Kenntnisse zu Vorsorgethemen, Kundenbedürfnissen und Marktverhalten zu vertiefen und sich aktuelle weiterführende Informationen aus erster Hand zu holen.

Für die Zusammenarbeit mit Swiss Life wird auf www.whofinance.de eine Präsenz in Form einer „Digital Lounge“ eingerichtet – ein erst kürzlich von WhoFinance entwickeltes Partnerformat. Dort werden auch die akkreditierten Berater mit ihren geprüften Kundenbewertungen angezeigt. Die qualifizierten Berater erhalten so Zugang zu Kundengruppen, die sich für das Angebot von Swiss Life interessieren. (ad)

Bild: © fizkes – stock.adobe.com

 

Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

2020 startete eine von GDV und BiPRO initiierte Offensive zur Optimierung des Abrechnungsverkehrs zwischen Versicherern und Maklern. Bereits 2017 hatten sich Akteure für eine Normierung auf Basis der BiPRO-Norm 430.7 ausgesprochen. Konkret wurde es mit DIOPLUS. Ein Update.

Interview mit Ralph Herchenbach (HDI Service), Sprecher des Steuerungskreises der DIOPLUS, Stellvertreter Holger Mardfeldt (Martens & Prahl Versicherungskontor), und Mitglied Marc Rindermann (Assfinet)
Herr Herchenbach, wie kam es 2020 zur Initiative DIOPLUS und warum ist das nicht ganz neue Thema Abrechnungsverkehr aus Ihrer Sicht gerade jetzt von Bedeutung?

Herchenbach: Die in der Öffentlichkeit und in den unterschiedlichen Branchen viel diskutierte Notwendigkeit einer Digitalisierung betrifft natürlich auch die Versicherungswirtschaft und in diesem Fall auch die Zusammenarbeit von Versicherungsunternehmen und Maklern. Hier geht es um Datenaustausch in einem riesigen Umfang, bei dem alle Beteiligten ein Ziel verfolgen: eine Steigerung von Qualität, Effektivität und Effizienz. Und wie so oft ist der Weg dorthin kein leichter. In den zurückliegenden Jahren wurde in verschiedenen Projekten, zeitweise mit mehr als 25 Unternehmen, an den Grundlagen für eine weitreichende Digitalisierung gearbeitet mit dem Ergebnis, dass seit Ende 2019 eine nochmals überarbeitete BiPRO-Norm 430.7 vorliegt.

Diese Norm deckt nunmehr alle Belange sowohl des Alleinzeichnungsgeschäftes wie auch des Mitversicherungsgeschäftes für alle Beteiligten ab. Die DIOPLUS ist insofern der konsequente nächste Schritt, um einen Standard in die operative Umsetzung und auch in die möglichst flächendeckende Akzeptanz zu bekommen.

Daher gebe ich Ihnen recht, das Thema Abrechnungsverkehr und das diesbezügliche Optimierungspoten­zial sind nicht neu. Aber lassen Sie mich die Initiative so beschreiben: Noch nie war es den beteiligten Unternehmen so ernst, nie gab es ein solches vergleichbares Commitment und noch nie waren die Grund­lagen und Rahmenbedingungen dafür besser als heute. Genau diese Rahmenbedingungen gilt es jetzt nach dem Motto „Wenn nicht jetzt, wann dann“ zu nutzen, mit deutlichen Vorteilen für alle Beteiligten und damit letztlich zum Nutzen der Kunden.

Herr Mardfeldt, die DIOPLUS ist ein neues Format eines Umsetzungsprojekts des BiPRO e. V. Was sind die Besonderheiten?

Mardfeldt: Das Besondere einer Dioplus ist ihre Verbindlichkeit! In der DIOPLUS verpflichten sich die Teilnehmer anhand eines Letter of Intent zur Implementierung der Norm in einem bestimmten Zeitrahmen. Um den Zeitplan einzuhalten und die Projektziele zu verwirklichen unterstützt ein Steuerungskreis alle Projekt­phasen. Unsere DIOPLUS hat den Fokus auf einer weiten Verbreitung und Akzeptanz der Norm 430.7 im Markt. Kurzum: Wir wollen auch im Abrechnungsverkehr den EINEN Marktstandard einführen und den Schatz der Standardisierung gemeinsam heben.

Warum ist das Thema Maklerinkasso immer noch bzw. gerade jetzt aktuell?

Mardfeldt: Für uns Makler sind zwei Abrechnungsarten wesentlich: zum einen das Vermittlerinkasso, auch Maklerinkasso genannt. Dieses finden wir meist im Gewerbe- und Industriegeschäft. In diesem Individualgeschäft ist eine penible Rechnungsprüfung, die Aufteilung der Prämienbeträge auf verschiedene Kostenstellen der Versicherungsnehmer, Rechnungsstellung und – nach Begleichung der Prämienrechnungen durch die Kunden – die Abrechnung mit allen beteiligten Versicherern laut Beteiligungsliste alles andere als trivial. Für das einfachere Geschäft, zum Beispiel die Privatsparten, wird meist das Versichererinkasso, auch Direktinkasso genannt, verwendet. Dieses beinhaltet die Provisionsabrechnung in Sammellistenform. Für uns als Makler, aber auch für die Versicherer ist der wichtigste Aspekt in der Umsetzung der BiPRO-Norm 430.7 die Optimierung unserer Prozesse.

Heute erhalten wir Abrechnungen, Kontoauszüge, Offene-Posten-Listen und Kläranfragen über verschiedene Wege und in verschiedenen Formaten, das Gleiche gilt auch für unsere Partner auf Versichererseite. Damit ist ein erheblicher manueller Verwaltungsaufwand verbunden. Mit der Umsetzung der Norm können wir durch die standardisierte Übertragung einen immensen Anteil der Bearbeitung automatisieren. Wir schaffen hierdurch einen echten Mehrwert in der Digitalisierung unserer Prozesse.

Herr Rindermann, auch Sie sind Mitglied des Steuerungskreises und Geschäftsführer eines MVP-Herstellers. Wie fällt Ihr Urteil aus?

Rindermann: Die Verarbeitung des Vermittlerinkassos und der Provisionsabrechnungen ist ein zentraler Bestandteil professioneller Maklerverwaltungsprogramme. Dabei bieten moderne MVPs heute einen hohen Grad an Automatisierung der internen Abrechnungsprozesse. Der Austausch und die Abstimmung der erzeugten Abrechnungen mit den Produktgebern sind aber nach wie vor für Vermittler und Versicherer ein hochmanueller und arbeits­intensiver Prozess. Die Standardisierung des Datenaustausches sowie die Digitalisierung der Prozesse im Abrechnungsverkehr bilden somit einen weiteren wichtigen Baustein der Digitalisierungsstrategie von Vermittlern. Der erste Kunde rechnet bereits nahezu vollständig dunkel mit einem Versicherer ab. Lediglich die Störfälle werden noch manuell bearbeitet.

Eine Besonderheit ist, dass Sie ein gemeinschaftliches Projekt von GDV und BiPRO steuern.
Wie kommt es zu dieser Zusammenarbeit?

Herchenbach: Ich bin ausgesprochen froh darüber, dass es nach einer Reihe von vorausgegangenen Gesprächen am Ende auf eine bis heute beeindruckende Art und Weise gelungen ist, eine gemeinsame Initiative zu starten. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle betroffenen Parteien als Beteiligte einbringen und sich zu Beginn ein Personenkreis – wir sagen „First Mover“ dazu – einem gemeinsamen Ziel verschreibt.

Denn Standardisierung und Digitalisierung im Abrechnungsverkehr können am Ende nur erfolgreich sein, wenn sich Versicherungsunternehmen, Makler und Hersteller von Maklerverwaltungsprogrammen zusammentun und gemeinsam agieren. Den stabilen Rahmen dafür bilden GDV und BiPRO, um die Einhaltung des Standards abzusichern, eine Akzeptanz der BiPRO-Norm 430.7 sicherzustellen und den Einsatz in der Branche nachhaltig zu fördern und zu unterstützen. Alle Parteien und beteiligten Unternehmen sind gleichberechtigte Mitglieder im Steuerungskreis der DIOPLUS.

Was die bisherigen Teilnehmer angeht, so sind auf Maklerseite Aon, Martens & Prahl und Ecclesia beteiligt, als MVP-Hersteller beteiligen sich Assfinet und Smart InsurTech. Vonseiten der Versicherer sind derzeit Allianz, AXA, Barmenia, Generali, Gothaer, HDI, R+V, Sparkassen Versicherung und Versicherungskammer Bayern mit dabei. Zudem sind weitere Dienstleister in der Abrechnungskette auf Maklerseite mit eingebunden und wir alle sind zuversichtlich, dass im Verlauf dieses Jahres weitere Unternehmen hinzukommen werden. Wie sagen wir immer: „Viele Partner, aber eine Sprache“ – und dies steht im O wahrsten Sinne der Worte auch für die Zusammenarbeit in der DIOPLUS.

 

Digitalisierung von Provisionsabrechnung und Maklerinkasso

 

Wie ist die Zeitplanung in der DIOPLUS? Wann ist mit den ersten Umsetzungen zu rechnen?

Rindermann: In der DIOPLUS haben wir verschiedene Teilprojekte. Im Vermittlerinkasso haben wir bereits 2020 mit der Umsetzung begonnen und die ersten Versicherungsunternehmen sind mit den ersten Maklern bereits in der produktiven Abrechnung. Das Ganze ist im Moment noch im Parallel­betrieb, um sicherzustellen, dass bei der Abrechnung auch keine Fehler passieren. Nachgelagerte Prozesse wie die Offene-Posten-Liste und Klärungsanfragen werden aktuell noch umgesetzt. Hier erwarten wir die ersten Produktivsetzungen bis Mitte 2021.

Mit den Teilprojekten Versichererinkasso – dem Vermittler als Provisionsabrechnung geläufig – sowie Führung und Beteiligung starten wir in der zweiten Jahreshälfte 2021. An diesen Teilprojekten können sich auch noch weitere Unternehmen gerne beteiligen. Nähere Informationen findet man hierzu auf der BiPRO-Website.

Was sind die Voraussetzungen, um bei den Teil- und Folgeprojekten mit dabei zu sein?

Herchenbach: Die DIOPLUS steht allen Mitgliedern der BiPRO und/oder des GDV offen. Das Einzige, was es neben der Bereitschaft, sich aktiv einzubringen und zu beteiligen, noch braucht, ist Verbindlichkeit in den Aussagen und im Miteinander. Innerhalb der DIOPLUS gibt es eine Reihe von Implementierungsteams und auch Patenschaften für Neueinsteiger, sodass sich die jeweils beteiligten Unternehmen auf die Teammitglieder verlassen können müssen. Die Kosten für eine Beteiligung sind übrigens sehr überschaubar, der Mehrwert durch eine Umsetzung im Team in Verbindung mit einem fachlichen Austausch dagegen extrem wertvoll.

Die Digitalisierung hat während der Corona-Pandemie einen Schritt nach vorn gemacht. Welchen Beitrag zur Digitalisierungsstrategie Ihres Unternehmens oder der Versicherer allgemein leistet die BiPRO-Norm 430.7, Herr Herchenbach?

Herchenbach: Unser Haus gehört mit zu den Entwicklern der BiPRO-Norm 430.7 und den Initiatoren der DIOPLUS. Für uns ist die Umsetzung dieser Norm ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zum nachhaltigen Ausbau einer digitalen Kommunikation mit unseren Kunden, Geschäfts- und Vertriebspartnern. Diese Schnittstelle ist uns sehr wichtig, nicht nur unter Effizienz- und Effektivitätsgesichtspunkten, sondern auch in Bezug auf die Erwartungshaltung unserer Kunden und Partner. Wir verstehen den Abrechnungsverkehr mit Maklern und anderen Versicherungsunternehmen als einen gegenseitigen Service, den es gemeinsam weiter zu optimieren gilt.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 76 ff., und in unserem ePaper.

Bild: © NicoElNino – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Ralph Herchenbach
Holger Mardfeldt
Marc Rindermann

Neue Beratungsplattform für die betriebliche Versorgung

Pension Solutions hat in Zusammenarbeit mit fünf Versicherern wayly, eine Beratungsplattform für die betriebliche Alters- und BU-Versorge, entwickelt. Sie lässt den Wechsel zwischen digitalem Beratungstool und persönlicher Beratung zu und wird durch ein Kommunikationskonzept ergänzt.

Ein Beitrag von Tobias Bailer, Geschäftsführender Gesellschafter der Pension Solutions Group

Die Pension Solutions Group ist seit 20 Jahren auf die Beratung, Implementierung und Nachbetreuung von betrieblichen Vorsorgelösungen in deutschen Unternehmen spezialisiert. Schon früh hat das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und nicht nur auf die analoge Beratung gesetzt. So wurde mit der Multi Robo Advisor GmbH ein Unternehmen gegründet, das sich dem Fortschritt in der Online-Beratung verschrieben hat und Vorreiter in Bezug auf User-Experience und intuitive Benutzerführung ist. In enger Kooperation mit eVorsorge und den großen bAV-Versicherern Deutschlands, der ALTE LEIPZIGER, AXA, HDI, Swiss Life sowie dem Konzern Versicherungskammer, ist mit wayly ein Produkt entstanden, das die betriebliche Vorsorge vollständig digital erlebbar macht und mit der persönlichen Beratung verbindet. Dabei floss das über Jahrzehnte hinweg aufgebaute Expertenwissen der Pension Solutions Group bei der Beobachtung des Marktes, der Entwicklung und den Testläufen jederzeit mit ein, bis wayly zur Marktreife und auf den Markt gebracht wurde. Es wird konsequent auf den hybriden Ansatz gesetzt. Denn es zeigt sich ganz deutlich, dass der Einfluss der Digitalisierung in der Branche zwar wächst, aber der persönliche Kontakt trotz allem immer noch unverzichtbar ist.

Online-Verhalten der Kunden

Die Ergebnisse der ROPO-Studien (research online, purchase offline) dazu sprechen eine deutliche Sprache. Über die Gesamtheit der Versicherungsprodukte hinweg ist ROPO weiterhin allgegenwärtig. Die Mehrheit schließt Versicherungsprodukte zwar weiterhin offline ab, aber die Informationsphase ist überwiegend online geprägt. Es kristallisiert sich heraus, dass eine große Bereitschaft vorhanden ist, Online-­Abschlüsse zu tätigen. Allerdings immer mit der Möglichkeit, neben der digitalen Selbstberatung weiterhin einen persönlichen Ansprech­partner an der Hand zu haben. Das alles ist der Branche natürlich bekannt, aber sie tut sich schwer mit der Umsetzung. Zu oft gibt es ein entweder analog oder digital, ein reibungsloses Zusammenspiel findet nicht statt.

Königsweg hybride Ansprache

Doch diese Hybridität ist es, die die Kunden erwarten. Für den Beratungsalltag in der betrieblichen Vorsorge heißt das unter anderem, unterschriftsreife Vorsorgelösungen bereitzustellen, den User intuitiv durch die Beratungstrecke zu führen und ihm jederzeit einen persönlichen Kontakt zu ermöglichen. Die Kommunikation der Zukunft kann also nur durch einen „Multi Advisor“ gelöst werden, der verschiedene Kommunikationskanäle persönlich, digital gestützt und volldigital – je nach Kundenwunsch – kombiniert.

Lösung für die betriebliche Alters- und BU-Vorsorge

Und genau hier setzt wayly an. Das erste Produkt von Multi Robo Advisor spiegelt die jahrzehntelange Beratungserfahrung von Pension Solutions und den Kooperationspartnern wider und ist die Antwort auf die Marktanforderungen zur digitalen Vorsorgeberatung. Die entwickelten Lösungen für die betriebliche Alters- und Berufsun­fähigkeitsvorsorge bieten den Vertriebspartnern, Firmenkunden und deren Mitarbeitern eine schlanke, einfache und digitale Vorsorge-Welt. Dabei wurde Wert darauf gelegt, dass auch komplexe Sachverhalte wie Konzernstrukturen, unterschiedliche Rahmenverträge oder Versorgungswerke komplett abgebildet werden können.

Im Mittelpunkt der Beratungsplattform steht der Benutzer. wayly tritt dabei bewusst anders auf und setzt auf User-Experience und User-Emotionalisierung. Erklär­videos im Comic-Stil, individualisierbare Quizze, eine einfache Sprache und eine intuitive Bedienung sorgen dafür, dass der Nutzer Spaß daran hat, sich zu informieren. Dem Kunden soll es so leicht wie möglich gemacht werden, sich mit dem unbequemen Thema der betrieblichen Vorsorge auseinanderzusetzen. Der User legt dabei keine geführte Beratungsstrecke zurück, sondern kann seinen Weg selbst bestimmen, und das zu jeder Zeit. Denn genau darauf zielt die Beratungsplattform ab.

wayly, abgeleitet aus dem englischen „Weg“, geht darauf ein, dass der User selbst bestimmen möchte, wann und wie er zur betrieblichen Vorsorge beraten wird, und das rund um die Uhr. Selbst­verständlich können Angebote berechnet und online abgeschlossen werden. Die Angebotsberechnung erfolgt auf Grundlage personenbezogener Eingaben, der Einbindung des Versicherers und der Berücksichtigung des jeweiligen Versorgungswerkes.

Das große Plus: Analog und digital

Neben der Möglichkeit, die komplette Beratung digital zu durchlaufen und abzuschließen, kann der Nutzer jederzeit auf eine persönliche Beratung zurückgreifen. Diese erfolgt entweder vom Makler selbst oder – optional zubuchbar – von den betrieblichen Vorsorgeexperten der Pension Solutions Group. Zur Kontaktaufnahme dienen dabei die verschiedensten Wege (per Telefon, Video, Live-Chat oder Kontakt­formular).

Makler müssen also nicht mehr persönlich vor Ort sein und jedes einzelne Beratungsgespräch selber führen. Gerade in Corona-Zeiten und in großen Unternehmen mit komplexen Strukturen und verschiedenen Standorten ist das ein großer Vorteil.

Darüber hinaus können Beratungsgespräche sehr zeitintensiv und umfangreich sein. Sollten die Kapazitäten aufgrund von Unternehmensgröße oder Zeitfaktor nicht ausreichen, um den Kunden persönlich zu beraten, können Makler mit Pension Solutions als Partner auf ein deutschlandweit agierendes Netz an zertifizierten Beratern zurückgreifen. Mit wayly werden die wichtigsten Fragen bereits digital beantwortet, im besten Fall wird der Vertrag bereits online abgeschlossen. Dabei fließen die Vertragsdaten über Schnitt­stellen in die eigenen Verwaltungssysteme. Die Kosten für die Beratungsplattform übernehmen dabei die Versicherer.

Um die Akzeptanz innerhalb der Belegschaft und damit auch die Umsetzungsquote zu erhöhen, bietet wayly ein auf das jeweilige Unternehmen maßgeschneider­-tes Kommunikationspaket. wayly schafft damit die Verbindung zwischen einem digitalen Beratungstool, der persönlichen Beratung und einem Kommunikationskonzept (Aktivatoren) zur vertrieblichen Nutzung.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 94 f., und in unserem ePaper.

Bild: © Looker_Studio – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Tobias Bailer

Wie niedrig dotierte Produkte für Makler interessant werden

Lange haben Makler abgewunken, wenn Kunden nach einer Absicherung von Gadgets, Hörgeräten oder Instrumenten gefragt haben. Zu viel Aufwand, zu wenig Ertrag. Hier setzt die digitale Vergleichsplattform Covomo an und bietet Maklern Nischentarife zum digitalen Abschluss an.

Interview mit Athanasios Almbanis, Head of Sales bei der Covomo Versicherungsvergleich GmbH
Smartwatches, E-Bikes und Ta­blets sind über Ihr Vergleichsportal versicherbar oder sollen es in Kürze sein. Welche Trendobjekte machen Sie denn noch aus?

Im Covomo-Vergleichsrechner steht ein Portfolio von rund 1.200 Nischen- und Spezialtarifen von über 100 Versicherern zur Verfügung. Von Reise über Mobilität und Tier bis hin zu Elektronik – so auch Tablets, Smartphones, Smartwatches, Hörgeräte und vieles mehr. Als Marktführer im Dienste der Makler und Pools beobachten wir den Markt laufend, um neue und innovative Produkttrends zu identifizieren und unser Produktportfolio stetig zu erweitern. Damit verschaffen wir den Maklerpools und ihren kooperierenden Maklern ein breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio. In Zeiten von Corona & Co. boomt nun mal nicht nur der Online-Handel, sondern auch die digitale Vermittlung von Finanzdienstleistungen. Ob Versicherer, Vergleichsplattformen oder andere digitale Player, alle bewerben ihre Dienstleistungen zum Teil zu besten Sendezeiten im TV. Gegen diesen starken Wettbewerb muss ein Makler konkurrieren und seine Kundenschnittstelle sichern. Für viele Makler keine einfache Situation.

Um welche konkreten Bereiche oder Trends geht es aber dabei?

In der Tat zeichnen sich Trends ab. So hat sich das Urlaubs- und Freizeitverhalten seit Beginn der Pandemie spürbar verändert. Der Kauf von Fahrrädern und E-Bikes hat sowohl den Herstellern und Fachhändlern als auch der Versicherungsbranche einen Umsatzzuwachs beschert. Das geliebte und zum Teil teure (E-)Bike muss ja abgesichert werden. Während Flug- und Pauschalreisen wie Blei „in den Regalen liegen“ haben die Anbieter von Wohnmobilen, Campern und neuerdings auch Tiny-Häusern zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Das spiegelt sich auch im Bedarf der Absicherung dieser Fahrzeuge wider.

Auch Tierversicherungen stehen hoch im Kurs – als Folge des Lockdowns wurden Vierbeiner zu einem noch wichtigeren Freund des Menschen. Auch die Anzahl verkaufter und damit zu versichernder neuer Smartphones und Tablets ist enorm gestiegen. Ein Markt, der noch viel Versicherungspotenzial vorhält und dem wir mit weiteren Produkterweiterungen auch gerecht werden.

Was ist mit teuren Fitnessgeräten wie dem Peloton?

Teure Sport- und Fitnessgeräte wie das Peloton sind nach unserer Einschätzung kein Massentrend. Dabei liegt die Betonung aber auf teure Fitnessgeräte. Man muss unterscheiden zwischen mechanisch unterstützten Fitnessgeräten und nicht mechanischen Sportgeräten. Geräte wie das Peloton sind eine Kombination von beiden Welten und unterliegen durch den Gebrauch auch einem Verschleiß, womit Versicherer teilweise ihre Probleme haben. Die Nachfrage nach einem Versicherungsschutz für diese Geräte hält sich in Grenzen. Aktuell stehen wir aber diesbezüglich mit Versicherern im Gespräch, um auch diese Geräte absichern zu können.

Ski oder Instrumente lassen sich bei Ihnen ebenfalls versichern. Was macht es aus, sich auf Spezialversicherungen für Lieblingssachen oder auch Erlebniswerte zu konzentrieren?

Noch vor wenigen Jahren wurden die Kunden bei Anfragen zu nicht alltäglichen und vor allem niedrig dotierten Versicherungsprodukten wie zum Beispiel Ski- oder Instrumentenversicherungen von ihren Maklern aus Unkenntnis und vielleicht auch aus monetären Gründen an das Internet verwiesen. Recherchen und Angebote erstellen, und das für ein paar Euro Courtage, war für Makler nicht gerade ein motivierendes Geschäft. Die eigenen Kunden wurden aber damit in die Arme der damals noch kleinen, heute jedoch marktdominanten Online-Vermittler getrieben. Aus heutiger Sicht ein fataler Fehler, der bei vielen Maklern nun spürbar ist.

Begünstigt wurde das Ganze aber auch damit, dass dem Makler eine Vielzahl von Vergleichsrechnern für Kfz und Komposit sowie für gewerbliche und biometrische Risiken zur Verfügung stand, aber keiner für Nischen- und Produktversicherungen. Doch Kundenbindung, auch in diesen Produktbereichen, ist die zukünftige Herausforderung. An diesem Punkt hat Covomo angesetzt. Die Makler können aus einem sehr breiten und stetig wachsenden Produkt- und Dienstleistungsportfolio innerhalb weniger Minuten das jeweilige Produkt für ihre Kunden digital und damit papier- und unterschriftslos beantragen.

Sie sind ein Vergleichsportal, aber auch Technologieanbieter. Wo geht die Entwicklung Ihres Unternehmens hin?

In der Tat ist Covomo mittlerweile nicht mehr nur ein Makler-Vergleichsportal, sondern auch ein Technologieanbieter für Versicherer, Banken, Retailer und weitere Marktteilnehmer. So unterstützt die Covomo-Technologie beispielsweise Versicherer bei der Erstellung von Policen. Innerhalb weniger Sekunden nach Antragstellung erhält der Kunde die Police digital zur Verfügung gestellt. Für manche Versicherer ist das ein Quantensprung.

Mit unserem Digitalen Safe bieten wir darüber hinaus Banken und anderen Finanzdienstleistern eine Whitelabel-Lösung mit kundenspezifischem On-Demand-Ver­sicher­­ungs­angebot für „Wertsachen“. Alle Produkte sind volldigital abschließbar. Die Policierung, die Zahlungsabwicklung, das Inkasso, der Kundenservice und das Schadenmanagement erfolgen über Covomo. Darüber hinaus sind wir mit unserer Insurance-as-a-Service-Lösung in mehreren Bike-Apps zu finden und fokussieren aktuell den weiteren Ausbau dieses Geschäftsbereichs. Unsere Branche verändert sich stetig.

Es gibt wohl auch keinen Marktteilnehmer mehr, der sich nicht mit der digitalen Transformation beschäftigt.

Das Stichwort „Digitalisierung“ ist zwar in aller Munde, doch für den einen ist das noch ein Lippenbekenntnis und für den anderen steckt das Thema noch in den Kinderschuhen, auch wenn es nach außen anders kommuniziert wird. Doch die Uhr wird sich bei diesen Themen immer schneller drehen. Wer da nicht schnell ist und mithalten kann, wird künftig einen starken Wettbewerbsnachteil erfahren. Um diesen zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, beleuchten und beobachten wir alle Zusammenhänge unserer Branche und entwickeln unsere Vertriebs- und Technologiedienstleistungen stetig weiter. Für Stillstand ist keine Zeit, denn Stillstand bedeutet Rückstand.

Sie haben es schon erwähnt, aber wie genau läuft die Zusammen­arbeit mit Maklern?

Covomo tut sehr viel, um Makler in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Angefangen bei der Einfachheit des Vergleichs- und Abschlussprozesses bis hin zu den umfangreichen und vor allem kostenfreien Kundenansprache-Tools. Zum Beispiel der Versand von Kundenlinks, sodass der Kunde das Produkt selbst auswählt und abschließt. Oder auch die Möglichkeit, mit nur zwei Mausklicks den Covomo-Rechner in die eigene Website zu integrieren, bis hin zur direkten Kundenansprache mit hochprofessionell aufgebauten Produktkampagnen. So geht Nischengeschäft heute. Denn Kundenbindung wird zukünf­tig für manche Makler zur existenziellen Herausforderung – und diese fängt bereits „im Kleinen“ an.

Covomo ist inzwischen in fast 80% aller Maklerpools integriert. An den fehlenden 20% arbeiten wir noch, wohl wissend, dass wir r nicht alle gewinnen können. Leider hat nicht jeder Pool-Entscheider die Erkenntnis, dass Covomo ein messbares Plus in der eigenen Dienstleistungspalette gegenüber den eigenen Poolpartnern bietet und so auch die Maklerbindung zum Pool gefestigt wird. Und obwohl wir bei Makler-Kooperationsanfragen generell auf unsere vielen Poolpartner verweisen, haben sich bereits etwa 8.000 Makler für eine Covomo-Direktanbindung entschieden. Alleine im ersten Quartal dieses Jahres waren es ungefähr 1.500 Makler, die sich neu bei Covomo registriert haben. In den nächsten Monaten rechnen wir mit 10.000 direkten Anbindungen, und das ohne eine Bewerbung seitens Covomo. Ein deutliches Signal, das für sich spricht.

Diesen Artikel lesen Sie auch in AssCompact 04/2021, Seite 42 f., und in unserem ePaper.

Bild: © damrong – stock.adobe.com

 
Ein Interview mit
Athanasios Almbanis

xbAV baut unter neuem Namen Vorsorgeplattform aus

Die Vereinfachung der bAV-Verwaltung, das hatte sich die xbAV AG in den Anfangsjahren als Ziel gesetzt. Die Plattform wurde seither deutlich ausgebaut und um weitere Vorsorgeformen erweitert. Ein neuer Name soll dem nun Rechnung tragen.

Aus xbAV wird Xempus – das hat der Technologieanbieter mit bisherigem Fokus auf die betriebliche Altersversorgung in dieser Woche bekanntgegeben. Hintergrund der Umbenennung ist, dass die Plattform um weitere Produkte in der Vorsorge erweitert wird. Bisher gehörten zum Konzept die bAV und die Berufsunfähigkeitsversicherung. In Zukunft kommen betriebliche Krankenversicherung und private Renten- und Lebensversicherungen hinzu.

Das X im Namen symbolisiert weiterhin die Plattform und die vier Beteiligten in der betrieblichen Vorsorge – Arbeitgeber, Versicherer, Vermittler und Beschäftigte –, die miteinander vernetzt werden. Zusammen mit Tempus, der Zeit, wird daraus Xempus.

Die Gesellschafterstruktur bleibt mit dem Namenswechsel bestehen, teilt der Software-Entwickler mit. Xempus ist langfristig finanziert, mit über 50 Mio. Euro von den bestehenden Wachstumsinvestoren, unter anderem HPE Growth und Armada Investment. Über 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten bei Xempus in München (Hauptsitz), Berlin und Saarbrücken. (bh)

Lesen Sie auch: „Wir sind angetreten, die bAV einfach zu machen“

Bild: © DIgilife – stock.adobe.com

 

DEMV integriert neuen PKV-Vergleichsrechner ins MVP

Versicherungsmakler, die mit dem DEMV zusammenarbeiten, können für die Tarifberechnung in der Krankenversicherung nun einen neuen digitalen Assistenten in Anspruch nehmen. Der Vorteil ist, dass dem Makler mehr Gesellschaften und Tarife angezeigt werden.

<p>Der Deutsche Maklerverbund (DEMV) stellt Maklerbetrieben das Maklerverwaltungsprogramm Professional works zur Verfügung. Dort wurde nun ein neuer Vergleichsrechner für die Private Krankenversicherung integriert.</p><p> Nach Auskunft des Maklerverbunds enthält der Rechner einige Verbesserungen. So soll dank neuer Automatisierungsprozesse, vorbefüllter Anträge, digitaler Unterschrift mit DEMV Sign und direkter Weiterleitung eine schnellere Policierung erfolgen. Makler profitieren darüber hinaus von mehr Leistungsmerkmalen inklusive Tarifbewertungen. Zudem gibt es auch eine Aufschlüsselung der einzelnen Kostenbausteine des jeweiligen Tarifs.</p><p>​Im Vergleichsrechner Krankenversicherung werden zudem jetzt auch mehr Gesellschaften und Tarife angezeigt. Das schließt auch Gesellschaften ein, mit denen der Deutsche Maklerverbund bisher nicht kooperiert. (bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" > Bild: © fizkes – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/7B7F6F57-7DCF-48D9-87E5-178EDE7806CE"></div>

 

Neue digitale Beratungsplattform für die betriebliche Versorgung

Pension Solutions hat gemeinsam mit eVorsorge und den Versicherern Alte Leipziger, AXA, HDI, Swiss Life sowie dem Konzern Versicherungskammer eine Beratungsplattform für die betriebliche Vorsorge entwickelt. Die Anwendung lässt den Wechsel zwischen digitalem Beratungstool und persönlicher Beratung zu.

Mit „wayly“ hat das Erlanger Unternehmen Pension Solutions Group in Zusammenarbeit mit eVorsorge und den Gesellschaften Alte Leipziger, AXA, HDI, Swiss Life sowie dem Konzern Versicherungskammer eine neue Beratungsplattform konzipiert, die betriebliche Versorgung vollständig digital erlebbar macht. Bei dem hybriden Ansatz, dem die Online-Anwendung folgt, werden die Vorteile der analogen und digitalen Welt miteinander verknüpft. So bietet wayly die Möglichkeit, sich volldigital zu den Themen betriebliche Altersvorsorge und Berufsunfähigkeitsvorsorge zu informieren, sich Angebote berechnen zu lassen und Verträge online abzuschließen. Der hybride Ansatz kommt aber auch dem Wunsch nach individueller Beratung nach, indem jederzeit ein persönlicher Vorsorgeexperte per Telefon, Livechat, Videokonferenz oder im individuellen Termin hinzugezogen werden kann.

Schlanke, einfache und digitale Vorsorge-Welt

„Trotz aller Digitalisierung steht der Mensch und die individuellen Bedürfnisse im Vordergrund der Beratung, sodass auf den persönlichen Kontakt nicht verzichtet werden kann“, betont Tobias Bailer, Geschäftsführer von Pension Solutions. Die neue Plattform spiegelt die jahrzehntelange Beratungserfahrung von Pension Solutions und den Kooperationspartnern wider und versteht sich als Antwort auf die Marktanforderungen zur digitalen Vorsorgeberatung. Die entwickelten Lösungen sollen den Vertriebspartnern, Firmenkunden und deren Mitarbeitern eine schlanke, einfache und digitale Vorsorge-Welt bieten. Mit wayly wird Vermittlern ermöglicht, bei ihren Firmenkunden eine digitale Plattform zur betrieblichen Vorsorge zu implementieren. Hierüber können sich Arbeitnehmer jederzeit, selbstbestimmt und individuell mit ihrer persönlichen Vorsorge befassen.

Entwickelt von der Multi Robo Advisor GmbH

Verantwortlich für die Entwicklung von wayly ist die Multi Robo Advisor GmbH, ein Tochterunternehmen und Innovation Lab der Pension Solutions Group. Das Softwareunternehmen mit Sitz in Erlangen wurde 2017 gegründet und bündelt durch seine Gesellschafterstruktur vertriebliches, technisches, prozessuales und methodisches Know-how im Bereich Vorsorgeberatung, Digitalisierung und Versicherungen. Unternehmensziel ist es, user-zentrierte Software zu schaffen, die sich auf die Digitalisierung und Automation der heutigen traditionellen Dienstleistungen in der Beratung beziehen. (tk)

Bild: © ipopba – stock.adobe.com

Einen Beitrag zu „wayly“ lesen Sie auch in AssCompact 04/2021.
 

„Die Szene der InsurTechs ist ernstzunehmender geworden“

Das InsurTech FinanzRitter baut seine Dienstleistungen für Maklerbetriebe aus. Das Start-up will sich zur Full-Service-Agentur entwickeln und fokussiert dabei auf einen hybriden Ansatz. Nachgefragt bei Florian Kümper, Geschäftsführer der FinanzRitter UG (haftungsbeschränkt).

Herr Kümper, vor etwa vier Jahren wurde die App FinanzRitter auf dem Markt eingeführt. Seitdem ist die Euphorie rund um digitale Versicherungsmakler abgekühlt. Wie ist es Ihnen ergangen?

FinanzRitter sollte von Anfang an eine Software sein, die mir als Makler langwierige aber notwendige Verwaltungsaufgaben abnimmt. Herzstück unseres Modells ist und war dabei immer die maximale Automatisierung dieser Aufgaben, um so durch die Zeitersparnis auch kleinere Sachversicherungen wieder profitabel zu machen und sich im Service auf die Kund:innen konzentrieren zu können. Ich sehe nicht, dass die Euphorie um digitale Versicherungsmakler abgekühlt ist, ich sehe eher, dass es wenig nachrückende Gründungen gibt, dafür die Weiterentwicklung und Fokussierung auf unterschiedliche Bereiche der bestehenden Unternehmen in den Vordergrund gerückt ist. Das zeigen auch die größer werdenden Finanzierungsrunden in die bestehenden Start-ups. Die Szene der InsurTechs ist deutlich erwachsener und auch ernstzunehmender geworden.

Sie haben nun angekündigt, eine Service-Agentur für Maklerbetriebe werden zu wollen. Ist das nicht eine Abkehr vom ursprünglichen Geschäftsmodell?

Wie schon kurz angedeutet, ist das keineswegs eine Abkehr vom ursprünglichen Geschäftsmodell. Wir haben uns in den letzten Jahren – anders als manche Mitbewerber – nicht auf die Vermarktung konzentriert, sondern auf unsere Prozesse, Dienstleistungen und Produkte mit dem Schwerpunkt der Automatisierung. Ich war und bin der Überzeugung, dass diese Grundlagen letztlich darüber entscheiden werden, wer profitabel wird und wer nicht. Wir haben eine einzigartige Lösung geschaffen mit der wir uns als Full-Service-Agentur für Versicherungsmakler:innen positionieren, einschließlich der Übernahme des telefonischen Kundenservices. Mit unserer Lösung reduzieren Makler:innen ihre Verwaltungsarbeit im Kompositgeschäft um 90%. Im Übrigen werden wir auch weiterhin unsere eigenen Endkund:innen bedienen.

Wie soll das Angebot aussehen?

Unser B2B-Geschäft wickeln wir über unsere Marke FinanzRitter Hybrid ab. Wir übernehmen dabei die gesamte Abwicklung des Versicherungsgeschäftes im Kompositbereich, von der Beratung über Vertragsabschluss, Kundenservice, Verwaltung und Schadenabwicklung. Darüber hinaus bekommen die Makler:innen Zugang zu Verwaltungsprogramm, Endkunden-App, Webplattform, Marketingmaterial inklusive Webseite, automatisierten Terminvereinbarungen für die Beratung von Lebens-und Krankenversicherungen und vielem mehr. Die Makler:innen können sich also voll und ganz auf die qualifizierten Beratungen im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft und die Kundenpflege konzentrieren.

Wir agieren dabei als Maklerpool, bieten aber als Full-Service-Agentur eben weitaus mehr. Dabei sehen wir uns mehr als Gemeinschaft denn als Pool – so stimmen unsere Makler:innen auch über weitere Funktionen mit ab und können an regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen und Stammtischen teilnehmen. Unsere „Tafelrunde“ findet beispielsweise ohne Agenda statt. Im Gegenzug erhalten wir von den Makler:innen einen Courtagesplit sowie Overhead-Courtagen durch die Versicherer. Des Weiteren bieten wir Nachfolgeregelungen im Rahmen des Bestandskaufes zu überdurchschnittlichen Kaufpreisen und einfachen, automatisierten Bewertungsmethoden sowie Hilfen im Rahmen eines Filialkonzeptes für Ausschließlichkeitler an, die den Schritt in die Versicherungsmaklerei gehen möchten.

Möglich macht den Ausbau des B2B-Bereichs der Zufluss von frischen Investments. Wie stellt sich das dar?

Sie können sich vorstellen, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis wir profitabel sind, dennoch fallen immense Investitionen in Personal, Infrastruktur, Unternehmenskäufe usw. an. Mit unseren Investoren haben wir starke und erfahrene Partner an unserer Seite, die uns sowohl mit den finanziellen Mitteln als auch mit ihrem Know-how und großartigem Netzwerk unterstützen.

Mittlerweile gibt es zahlreiche „Enabler-Angebote“ für Maklerbetriebe. Neben den klassischen InsurTechs gesellen sich die Angebote von Maklerpools und auch von Versicherern. Wie wollen Sie sich da durchsetzen?

Sie drücken es in der Frage bereits aus: Es gibt viele Angebote am Markt. Doch die meisten bieten nur Teillösungen an und konzentrieren sich auf bestimmte Probleme. Wir verfolgen seit jeher einen ganzheitlichen Ansatz. Wo einige Unternehmen mit Faxgeräten und händischen Unterschriften immer noch in der Vergangenheit leben und andere die Maklerei vor Ort am liebsten „wegdigitalisieren“ wollen, beschreiten wir den vernünftigen Mittelweg – daher auch der Name FinanzRitter Hybrid. Menschliche Beratung und Automatisierung sind in unserem Produkt perfekt integriert, da wir den Vorteil hatten, vor fünf Jahren technologisch auf einer grünen Wiese anfangen zu können. Daher stehen wir nun nicht mit einem konzeptionellen und technologischen Flickenteppich da – im Gegensatz zu vielen etablierten Maklerpools und Versicherern. Weder bei kleinen Start-ups, noch bei etablierten Unternehmen sehe ich ein Produkt, das die Vorzüge der einzelnen Angebote vereint und den Makler:innen ein solches Rundum-Paket bietet, wie wir es können.

Welche Technologien werden dabei eine Rolle spielen?

Falls die Frage auf Technologien wie die Blockchain abzielt, muss ich Sie enttäuschen. Es gibt in der Versicherungswelt sicherlich großes Potenzial für solche Technologien, jedoch sind weite Teile der Branche noch damit beschäftigt in Sachen Digitalisierung aufzuholen. Solche Technologien werden nicht selten auch als Buzzword eingesetzt um Investor:innen anzulocken, ohne in der Praxis einen tatsächlichen Mehrwert zu bieten. Wir konzentrieren uns vorerst darauf, die akuten Digitalisierungsprobleme der Makler:innen zu lösen.

Dabei liegt unser Fokus, wie man auch an der Zusammensetzung unseres Gründerteams sehen kann, auf der Entwicklung stabiler Hintergrundprozesse, moderner und performanter Benutzeroberflächen und gut integrierter Automatisierung. Die Branche ist im Allgemeinen nicht gerade für User Experience bekannt. Das wollen wir ändern: Wir bringen das Maklerverwaltungsprogramm nicht nur in die Cloud, sondern mit modernen Webtechnologien auch auf Tablets und Smartphones – mit großartiger Bedienung und herausragender Performance, während im Hintergrund eigens entwickelte Machine Learning Systeme beispielsweise eingehende Dokumente und E-Mails auswerten, Kundendaten analysieren, Bedarfsanalysen fahren, Versicherungen beraten, Adressänderungen durchführen oder dabei helfen, Leads im eigenen Kundenstamm zu finden. Zusätzlich bieten wir ein herausragend ausgebildetes Service-Team sowohl für den direkten Kundenservice als auch als Ansprechpartner für unsere Makler:innen.

Eine Konsolidierung des Marktes scheint unausweichlich. Welche Ziele verfolgen Sie – ein langfristiges Geschäftsmodell oder hoffen Sie auf mögliche zahlungskräftige Käufer?

Zunächst einmal ist unser kurzfristiges Ziel, die Markeneinführung FinanzRitter Hybrid erfolgreich abzuschließen. Und dann kann ich Ihnen sagen, ich selbst bin mit Herz und Seele Makler und seit 2005 in der Versicherungsbranche tätig, seit 2009 als unabhängiger Versicherungsmakler. Selbstverständlich möchten und müssen wir, wie jedes andere Unternehmen auch, Geld verdienen. Wie unsere Herangehensweise in der Vergangenheit aber bereits gezeigt hat, möchten wir nicht einfach das schnelle Geld machen, sondern die Branche nachhaltig verbessern und ein langfristiger Partner der Versicherungsmakler:innen auf der einen und der Kund:innen auf der anderen Seite werden.

Bilder: © Costello77 – stock.adobe.com; FinanzRitter

 
Ein Interview mit
Florian Kümper

Video-Kurs-Plattform für digital interessierte Vermittler gestartet

Die Macher des Versicherungsgeflüster-Podcasts, Patrick Hamacher und Bastian Kunkel, gehen mit einer eigenen Video-Kurs-Plattform an den Start. Auf „vermittler.digital“ zeigen sie interessierten Kollegen, wie man als Versicherungsvermittler erfolgreich rein digital arbeiten kann.

Bastian Kunkel von Versicherungen mit Kopf und Patrick Hamacher von was-ist-versicherung.de haben sich für ein weiteres Projekt zusammengetan. Neben ihrem erfolgreichen Versicherungsgeflüster-Podcast haben die beiden nun auch eine Video-Kurs-Plattform ins Leben gerufen.

Zum Start sechs Kurse verfügbar

Auf der Plattform „vermittler.digital“ wollen die beiden vollständig digital arbeitenden Versicherungsvermittler ihr Wissen an interessierte Kollegen weitergeben, die ihr Unternehmen ebenfalls stärker digitalisieren wollen. Von Beginn an stehen bereits sechs Videokurse zur Verfügung. Weitere Kurse kommen monatlich neu hinzu.

Zusätzliche Angebote und Community

Neben diesen Video-Kursen stehen den Abonnenten auch Workbooks, Anleitungen zum Download und regelmäßige Impulsvideos mit Tipps und Tricks per E-Mail zur Verfügung. In einer Facebook-Gruppe, die ausschließlich Mitgliedern von „vermittler.digital“ zur Verfügung steht, können sich die Abonnenten untereinander über die eigenen Erfahrungen und das Erlernte austauschen.

Gebührenmodell und Zielgruppe

Die Mitgliedschaft bei „vermittler.digital“ kostet 39 Euro pro Monat und ist monatlich kündbar. Alternativ kann auch eine vergünstigte Jahresmitgliedschaft für 390 Euro erworben werden. Abonnenten stehen nach der Anmeldung sofort alle Inhalte zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an alle gebundenen oder ungebundenen Vermittler.

Die Plattform ist unter vermittler-digital.de zu finden. (tku)

Bild: © vermittler.digital

 

LV 1871 stellt neue Ansätze in der digitalen Kundenansprache vor

Die LV 1871 baut in ihren sechs Filialdirektionen Media Hubs auf. Makler und Maklerinnen finden dort beispielsweise Tipps für die digitale Kundenansprache. Aktuell stellt der Versicherer vier Betriebe und Beispiele vor, die für diese Empfehlungen stehen.

<p>Maklerbetrieben steht eine ganze Bandbreite an digitalen Kommunikationskanälen offen, um sich potenziellen Kunden vorzustellen, mit Bestandskunden im Gespräch zu bleiben und sie über Neuheiten zu informieren. Die LV 1871 hat diesbezüglich aktuell vier Tipps zusammengestellt und präsentiert diese anhand von Maklerbetrieben, die diese umgesetzt haben. </p><h5>Tipp 1: Ein Blick hinter die Kulissen</h5><p>In Corona-Zeiten seien persönliche Geschichten gefragt, so ein Tipp, die sich am besten per Bild und Video präsentieren lassen. Mögliche Formate sind hier Mini-Reportagen, Fotostrecken oder Video-Selbstporträts, die beispielsweise auf der Website oder in den sozialen Medien gepostet werden können.</p><h5>Tipp 2: Produktinfos, mal anders umgesetzt</h5><p>Viele Tarifinformationen sind immer noch schwer verständlich. An dieser Stelle sind Quick Tipps oder kurze Podcasts eine gute Form der Aufbereitung, so die Experten. Auch FAQs lassen sich gut auf der Website einsetzen.</p><h5>Tipp 3: In den Dialog treten </h5><p>Näher an den Kunden kommt man auch mit Live-Formaten in den sozialen Medien. An der Stelle raten die Profis zu Quizformaten, Live-Fragenrunden und Expertentalks. </p><h5>Tipp 4: Zahlen, Daten, Fakten</h5><p>Auch das ist ein Weg, die Kunden zu erreichen: Die verständliche Aufbereitung von Zahlen, Daten und Fakten führt zu einem besseren Verständnis und macht zusätzlich neugierig. Infografiken sind hier die erste Wahl. Document-Posts als Präsentation zum Durchklicken wären eine andere Art und Weise der Umsetzung.</p><p>Wer mit diesen Tipps arbeitet, dazu gibt es Näheres auf der <a href="https://www.lv1871.de/lv/news/digitale-kundenansprache/&quot; target="_blank" >LV 1871-Website</a>.(bh)</p><p><i class="font-twelve-italic" > Bild: © Aleksei – stock.adobe.com</i></p><div id="bbgreadlog-getimage"><img src="/bbgreadlog/getimage/F7E14FA8-073D-4F59-BE35-13B8F6EC23A6"></div>