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Assekuranz Sach allgemein

VPV mit neuer Makler-Onlinestrecke

Bei den VPV Versicherungen können Makler nun Schaden- und Unfallversicherungen durchgehend digital vermitteln. Von der Anbindung über den Antrag bis zur Zahlung – alles läuft über die digitale Plattform myVPV, verspricht der Versicherer.

Die VPV Versicherungen bieten ihren angebundenen Maklern eine neue Möglichkeit, Kompositversicherungen zu vermitteln. In der neuen „Makler-OnlineStrecke“ hat der Versicherer sein Angebot an Schadenversicherungen digitalisiert. Als Partner hierfür hat die VPV die Neodigital Versicherung AG gewonnen und nutzt deren White-Label-Lösung.

Auf der neuen Onlinestrecke finden Makler zum Start sowohl die Hausrat- und Tierhalterhaftpflichtversicherung sowie eine Unfallversicherung. Das Angebot wird sukzessive um weitere Produkte erweitert. Alle Produkte stehen jeweils in den Leistungsstufen Klassik und Premium zur Verfügung.

Sowohl der Makler als auch der Kunde kann das Portal (myVPV.de) nutzen. Dort können beide fallabschließend Vertragsänderungen vornehmen oder die Schadenregulierung durchführen. myVPV ist auch mit anderen Maklerverwaltungsprogrammen kompatibel. (bh)

Bild: © Robert Kneschke – stock.adobe.com

 

Wirtschaftskriminalität ist längst auch im Mittelstand angekommen

Mittelständische Unternehmen müssen in Vorkehrungen gegen Wirtschaftskriminalität investieren, meint Berkley Deutschland, denn diese entwickelte sich zu einer zunehmenden Bedrohung. Eine Vertrauensschadenversicherung etwa spiele bei der Absicherung von Unternehmen eine wichtige Rolle.

Betrug, Untreue und Unterschlagung stellen als analoge Formen der Wirtschaftskriminalität für Unternehmen in Deutschland nach wie vor eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Jedes dritte Unternehmen in Deutschland meldete auch in 2018 mindestens einen Fall von Wirtschaftskriminalität. Ein signifikanter Rückgang dieser Zahlen ist nicht zu erwarten.

„Klassische“ Bereicherungsstraftaten und Internetkriminalität

Wirtschaftskriminalität beschreibt das vielseitige Feld von klassischen Bereicherungsstraftaten wie Betrug, Untreue, Unterschlagung, Korruption, Falschbilanzierung, Geldwäsche, Insiderhandel, Produktpiraterie, Industriespionage und Insolvenzdelikte, aber auch den stetig wachsenden Bereich der Internetkriminalität.

Die Anzahl der Fälle, in denen das Internet zur Begehung von Wirtschaftsstraftaten genutzt wurde, ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel gestiegen. Insgesamt bezifferte das Bundeskriminalamt die Schäden aus Wirtschaftskriminalität im Jahr 2018 auf knapp 3,4 Mrd. Euro. Experten schätzen jedoch die Dunkelziffer als enorm hoch ein, da die Aufspürung dieser Delikte gerade kleinere Unternehmen noch immer vor erhebliche Herausforderungen stellt.

Globalisierung und Digitalisierung birgt Risiken

Zwar fokussiert sich die Berichterstattung der deutschen Medien vor allem auf die Schadenfälle in großen Konzernen, doch aufgrund der Globalisierung und der damit einhergehenden internationalen Vernetzung sowie fortschreitenden Digitalisierung agieren mittelständische Unternehmen längst in einem ähnlich komplexen Umfeld wie Großunternehmen und sind damit auch vergleichbaren Risiken ausgesetzt. Mit der zunehmenden Digitalisierung wurden auch hier neue Angriffswege geschaffen, denen die Unternehmen derzeit noch keine entsprechenden Abwehrmaßnahmen entgegensetzen können.

Mittelstand als lohnendes Ziel

Wirtschaftskriminalität verursacht in Unternehmen erhebliche Gefahren und kann schlimmstenfalls zu existenzbedrohenden Schäden führen. Der Anteil der Unternehmen, die wirtschaftskriminelle Handlungen generell als ernsthaftes Problem betrachten, ist in den letzten Jahren auf über 80% gestiegen. Auch der Mittelstand hat erkannt, dass er eigenen Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden lohnende Ziele für wirtschaftskriminelle Handlungen bietet. CEO-Fraud (Kriminelle versuchen sich als Geschäftsführer auszugeben) und Payment Diversion Fraud (die Umlenkung von Zahlungsströmen) haben sich zu systematisch angewandten Betrugsmethoden entwickelt, die auch für deutsche Unternehmen ein signifikantes Bedrohungspotenzial bergen. Beinahe jedes zweite Unternehmen wurde in den vergangenen 24 Monaten mindestens einmal zum Ziel einer derartigen Attacke.

Während Großunternehmen umfangreiche Konzepte entwickelt haben, initiiert der Mittelstand zu oft noch nur Einzelmaßnahmen. Wirtschaftskriminelle Handlungen werden weiterhin vor allem durch Zufall und nicht durch geplantes Vorgehen aufgedeckt. Viele mittelständische Unternehmen wollen das langjährig aufgebaute Vertrauen der Mitarbeiter nicht gefährden, müssen sich aber in dieses Spannungsfeld begeben, um Wirtschaftsstraftaten möglichst wenig Nährboden zu bieten. Gemäß dem Prinzip „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ gilt es dabei, das richtige Maß zu finden.

Risikominimierung und -transfer

Wirtschaftsstraftaten verursachen erhebliche Kosten für die betroffenen Unternehmen, vor allem für die zeitlichen und finanziellen Aufwendungen des Managements für Rechtsstreite und PR.

Insbesondere der Mittelstand muss zukünftig weiter in entsprechende Vorkehrungen gegen Wirtschaftskriminalität investieren. Zwar haben sich Compliance Programme in der deutschen Wirtschaft zwischenzeitlich etabliert. Diese richten sich jedoch in erster Linie weiterhin gegen Datenschutzverletzungen und Korruption. Der Schutz gegen Vermögensdelikte und Cybercrime befindet sich dagegen noch in den Anfängen.

Als Grundstein für eine nachhaltige Risikominimierung dient eine fundierte Risikoanalyse, um die eigenen Schwachstellen und Risiken individuell zu erfassen und darauf gezielt reagieren zu können. Mit diesen Erkenntnissen sollten die Unternehmen strukturierte Präventions-, Aufklärungs- und Kontrollmaßnahmen implementieren und ihre Mitarbeiter kontinuierlich entsprechend sensibilisieren und schulen.

Eine Vertrauensschadenversicherung spielt hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Absicherung von Unternehmensrisiken und kann dabei helfen, dass böse Überraschungen – sowohl analog als auch digital – vermieden werden.

Von José David Jiménez, Hauptbevollmächtigter, und Alexa von Brevern, Senior Underwriter Financial Lines, bei Berkley Deutschland

Bild: © momius – stock.adobe.com

 

Württembergische verbessert Versicherungsschutz für Fahrräder

Zu einer bestehenden Hausratversicherung der Württembergischen kann nun der Baustein FahrradPlus hinzugebucht werden. Der Versicherungsschutz umfasst neben traditionellen Fahrrädern auch nicht versicherungspflichtige Räder wie Pedelecs, Jump-,Trailer- und Downhill-Bikes sowie Fahrradanhänger.

Mit dem Baustein FahrradPlus, um den die Württembergische Versicherung AG ihre Hausratversicherung erweitert hat, können Fahrräder und Pedelecs jetzt noch umfassender abgesichert werden: Das neue Angebot kostet knapp 17 Euro pro Monat und kann zu einer bestehenden Hausratversicherung des Unternehmens hinzugebucht werden. Es umfasst neben traditionellen Fahrrädern auch alle nicht versicherungspflichtigen Räder wie Pedelecs, Jump-,Trailer- und Downhill-Bikes sowie Fahrradanhänger des versicherten Haushalts. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Räder neu, gebraucht oder geliehen sind. Auch Carbonteile/-räder, Eigen- und Umbauten sowie Job- und Leasingräder sind eingeschlossen. Nicht inbegriffen sind allerdings E-Bikes, die eine Kfz-Haftpflichtversicherung brauchen. Für diese hat die Württembergische ihre E-Bike-Versicherung konzipiert.

Der Baustein FahrradPlus ist weltweit gültig und übernimmt Kosten bis 5.000 Euro je Versicherungsfall („Kasko-Schutz“). Es sind Unfall, Fall- und Sturzschäden abgesichert. Außerdem bietet der Baustein Schutz vor den Folgen von Diebstahl, Vandalismus und Elementargefahren sowie Schutz vor den Folgen von Beschädigung, Raub und Entwendung von verbundenen Teilen wie Bremsen, Akku, Rahmen, Lampen, Kindersitz, Sattel und Gepäckträger.

Schutz für Akku, Motor und Steuerungsgeräte

Abgesichert sind bei FahrradPlus außerdem Bedienungsfehler und unsachgemäße Handhabung etwa beim Aufladen des Akkus. Auch besteht Schutz vor den Folgen von Schäden durch Feuchtigkeit, Kurzschluss, Induktion und Überspannung an Akku, Motor und Steuerungsgeräten. Bis zu einem Alter von vier Jahren wird der Akku ausgetauscht, sofern die Leistungskapazität unter 50% fällt. Der betroffene Kunde erhält im Fall der Fälle ein Ersatzfahrrad für bis zu 14 Tage, zudem werden Transport- und Rückfahrtkosten sowie Übernachtungskosten für bis zu drei Tage von der Württembergischen übernommen.

Für jeden FahrradPlus-Baustein, der bis zum 30.06.2020 abgeschlossen wird, pflanzt die Württembergische gemeinsam mit dem Verein Green Forest Fund e.V. einen Baum und trägt damit zu nachhaltigem Klimaschutz bei. (ad)

Bild: © FRANK – stock.adobe.com

 

Schutz für historische Gemäuer: Burgen und Schlösser versichern

Alexander Kottulinsky hat das Absichern von Burgen und Schlössern zu seinem Beruf gemacht und 1994 das Maklerunternehmen KOTAX Versicherungssysteme gegründet. Der Makler, selbst Schlossbesitzer, weiß um den Bedarf an passenden Versicherungslösungen.

Herr Kottulinsky, Sie haben sich auf die Absicherung von Burgen, Schlössern und Kunstsammlungen spezialisiert. Wie kam es dazu?

Da ich selbst aus einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb aus der Oststeiermark komme, in dem auch einige historische Objekte zu verwalten und erhalten sind, war ich mit dieser Thematik von Anfang meiner Versicherungskarriere an konfrontiert. Obwohl mein Großvater im Aufsichtsrat einer großen österreichischen Versicherung saß, war der Versicherungsvertrag, der ihm als „Direktionskunde“ zur Verfügung gestellt wurde, in vielerlei Hinsicht mangelhaft. Wir haben daraus einen Anforderungskatalog entwickelt, der uns heutzutage zum Marktleader in diesem Segment gemacht hat.

Kommen Ihre Kunden in der Regel über persönliche Kontakte oder auf Empfehlung?

Ursprünglich war natürlich der Bekannten- und Verwandtenkreis mein erstes Akquisitionsgebiet. Seit 2012 bin ich Präsident des Vereins „Historische Gebäude Österreich“, in dem private Besitzer von historischen Objekten zusammengeschlossen sind, sowie Council Member von „European Historic Houses“. Gerade dort habe ich den internationalen Bedarf an guten Versicherungslösungen festgestellt und so unser „Castellum – Versicherungskonzept für historische Gebäude“ entwickelt. Inzwischen arbeiten wir erfolgreich mit einigen Maklerkollegen aus Österreich und dem benachbarten Ausland zusammen, die durch unser Produkt nun ein Marktsegment bearbeiten können, das früher für sie nur sehr schwer zugänglich war.

Sind denn die Anwesen hauptsächlich in Österreich oder auch in anderen Ländern?

Ursprünglich lag der Großteil unserer versicherten Objekte in Österreich, inzwischen haben wir Versicherungsverträge im benachbarten Ausland sowie starkes Interesse aus den Benelux-Ländern und dem restlichen Europa.

Könnten Sie uns einige Beispiele nennen?

Zu den von uns versicherten Bauten zählen allen voran eines der Wahrzeichen Wiens, Schloss Schönbrunn. Aber auch für etliche andere historische Bauwerke hat IRM-KOTAX passende Versicherungslösungen erstellt, darunter etwa die Burg Kreuzenstein nahe Wiens oder das Barockschloss Riegersburg bzw. Schloss Ruegers, wie es inzwischen heißt, in Hardegg in Niederösterreich. Aber auch etliche Klöster und Stifte sind durch uns versichert, beispielsweise das Stift St. Paul im Lavanttal.

Wie sieht eine umfassende Absicherung von Burgen oder Schlössern denn aus?

Grundsätzlich ist die Absicherung wie in einem normalen zivilen Gebäude darzustellen. Die Schwierigkeit liegt eher in der Findung der richtigen Versicherungssumme, die von einigen unterschiedlichen Faktoren abhängt. Nicht nur die Baumaterialien sind hier wesentlich, sondern auch die künstlerische Gestaltung der Gemäuer. Die Errechnung der Versicherungssumme durch einen Quadratmeterwert, wie er im Standardversicherungsbereich oft angewandt wird, ist in solchen Fällen nicht sehr zielführend. Wir haben einen eigenen Algorithmus entwickelt, der uns anhand des Standortes, der verbauten Grundfläche und der Dachneigung einen Anhaltspunkt für die Errechnung einer vernünftigen Versicherungssumme gewährleistet. Selbstverständlich kann so ein Vorschlag nur als Indikation gelten. Genauer ist immer ein Schätzgutachten.

Und was sind weitere Herausforderungen?

Neben den meist ohnehin hohen Versicherungssummen ist es notwendig, auch die Mehrkosten durch Auflagen des Denkmalschutzes ordentlich aufzufangen. Bautechnisch sind diese Gebäude ganz anders zu behandeln als Neubauten, da es sehr leicht dazu kommen kann, dass sich die Bauordnung und der Denkmalschutz im Weg stehen. Das bedeutet oft in der Restaurierung enorme Zusatzkosten, die durch richtig angesetzte Versicherungssummen abgedeckt werden müssen.

Sie bieten ein eigenes Versicherungskonzept. Was umfasst Ihre Lösung?

In meinem Konzept sind historische Gebäude und deren Inhalt durch eine Allrisk-Versicherung sehr gut abdeckbar. Hier unterscheiden wir zwischen Gebäude und Inhalt. Den Inhalt teilen wir gern in drei Bereiche: Ganz normaler Hausrat (Kleidung, Geschirr, Kühlgut, TV etc.), Schlossinhalt und Kunstversicherung. So wie auch bei der Gebäudeversicherung handelt es sich um eine Allrisk- Versicherung, die alle Schäden abdeckt, außer eine kleine Liste an nicht versicherbaren Risiken.

Fallen historische Gebäude dem Feuer zum Opfer, bedeutet dies ja vor allem auch einen unschätzbaren Verlust für das kulturelle Erbe, man denke nur an den verheerenden Großbrand in Notre Dame. Welche Fälle kommen Ihnen in den Sinn?

Ich denke da an zwei verheerende Brände, die sich beide im Jahr 1992 ereigneten. In Großbritannien stand Windsor Castle in Flammen. Der Nordostflügel des Schlosses wurde dabei komplett zerstört. Die Restaurierung soll über 50 Mio. Euro gekostet haben. Kurz darauf kam es zu einem Großfeuer in der Wiener Hofburg, dem die prunkvollen Redoutensäle zum Opfer fielen. Die Lipizzaner aus der Spanischen Hofreitschule sowie die Bücher der Nationalbibliothek konnten damals zum Glück in Sicherheit gebracht werden. Ob es sich nun um weltberühmte Schlösser und Burgen oder aber weniger bekannte historische Bauwerke handelt, es ist immer schlimm, wenn Geschichte in Flammen aufgeht.

Alexander Kottulinsky ist Geschäftsführer der IRM-KOTAX Versicherungssysteme GmbH und Präsident des Vereins „Historische Gebäude Österreich“.
 

Ammerländer ermöglicht Kombination mehrerer Produkte

Im Zuge eines Tarifupdates bietet die Ammerländer ihren Kunden nun die Möglichkeit, eine Autoinhalts- und Fahrrad-Vollkaskoversicherung als Baustein in Kombination mit der Hausratversicherung abzuschließen. Zudem wurden die Leistungen der Fahrrad-Vollkasko- und der Hausratversicherung erweitert.

Die Ammerländer Versicherung bietet ihren Kunden mit ihrem aktuellen Tarifupdate ein Bausteinsystem, mit dem sich mehrere Produkte kombinieren lassen. Nun besteht die Möglichkeit, eine Autoinhalts- und eine Fahrrad-Vollkaskoversicherung als Baustein in Kombination mit der Hausratversicherung abzuschließen. Somit sind zusätzlich zum Hausrat auch das E-Bike und der Autoinhalt gegen Beschädigungen und Diebstahl abgesichert. In einem Online-Prozess lässt sich die Hausratversicherung entsprechend individuell erweitern. Für drei Versicherungsprodukte wird nur ein Antrag gestellt. Dabei gewährt die Ammerländer ihren Kunden 10% Rabatt auf den jeweiligen Baustein.

Neue Leistungseinschlüsse bei der Hausratversicherung

Ihre insgesamt sechs Hausrattarife hat die Ammerländer Versicherung um einige Leistungen erweitert, zugleich sinken die Produkte im Preis. So beinhaltet der Top-Tarif „Excellent“ mit der neuen Besitzstandsgarantie nun 97 Leistungseinschlüsse. Auch die anderen Produkte hat der Versicherer beispielsweise durch Erhöhungen von Sublimits angepasst. Laut Ammerländer ist nun die Glasversicherung für Häuser und Wohnungen bis 180 q2 günstiger geworden.

Erweiterungen auch bei der Fahrradvollkasko

E-Bikes liegen nach wie vor im Trend. Schäden durch Stürze oder Unfälle kommen an E-Bikes deutlich häufiger vor als bei herkömmlichen Fahrrädern. Um eine Versicherungslücke zu schließen, deckt die Fahrrad-Vollkaskoversicherung der Ammerländer ab sofort auch grobe Fahrlässigkeit ab. Auch wenn mal alle Vorsicht außer Acht gelassen wurde und ein Schaden entsteht, bleibt der Leistungsanspruch bestehen. Auch beim Tarif Fahrrad-Vollkasko „Exclusiv“ für E-Bikes und der Fahrrad-Reparaturversicherung „Exclusiv“ gibt es neue Leistungseinschlüsse: Neben dem ROLAND Schutzbrief sichern die Tarife nun auch den Verschleiß an Bremsen und Reifen für die ersten drei Jahre mit ab.

„Die Entscheidung hierfür basiert auf der deutlich veränderten Nutzung von Zweirädern seit ihrer Motorisierung“, erklärt Alexander Kanther, Leiter Produktmanagement. „Heutzutage ersetzen viele das Auto durch das E-Bike, um Strecken von 10 oder sogar 20 Kilometern Länge zurückzulegen.“ Aufgrund dieser Belastung kommt es zu einer schnelleren Abnutzung von Bremsen und Reifen. Der neue Leistungseinschluss soll frühe Reparaturaufwendungen abfangen. (tk)

Bild: © showcake – stock.adobe.com

 

Neodigital: „Maschmeyer-Netzwerk nicht zu nutzen, wäre fahrlässig“

Mit Carsten Maschmeyer als neuem Investor an Bord plant Neodigital, weitere Produktsparten anzugehen. Auch als Digitalisierungsdienstleister will sich das InsurTech breiter aufstellen, wie Stephen Voss, der Vorstand und Gründer der Neodigital Versicherung AG, im Interview erklärt.

Herr Voss, die Nachricht, dass Carsten Maschmeyer mit seiner Beteiligungsfirma ALSTIN Capital bei Neodigital eingestiegen ist, hat ja einige Wellen geschlagen. Gibt es hier neben dem Investment auch direkten Austausch mit Herrn Maschmeyer?

Den gibt es natürlich und das ist uns auch sehr wichtig. Schließlich bringt Carsten Maschmeyer langjährige Erfahrung in der Finanzdienstleistungsbranche mit und hat ein weitreichendes und belastbares Netzwerk. Das nicht zu nutzen wäre fahrlässig. ALSTIN Capital stellt außerdem auch ein Mitglied im Aufsichtsrat, genauso wie der zweite neue Investor, die Deutsche Rück. Auch hier werden wir von einem erweiterten Netzwerk und dem Know-how eines etablierten Rückversicherers profitieren.

Was bedeutet ein solches Investment für Ihr Unternehmen?

Für uns ist das von großer Bedeutung: Mit dem neuen Kapital können wir an der vertikalen Erweiterung unserer Produktpalette arbeiten. Neben der kontinuierlichen Verbesserung unserer technischen Plattform und den effizienten Prozessen wollen wir neue Produktsparten angehen. Neben den bereits angebotenen privaten Sachsparten Tierhalter- und Privathaftpflicht, Hausrat- sowie Unfallversicherung werden wir 2020 die Palette in Richtung Wohngebäude-, Rechtsschutz- und Kfz-Versicherung ausbauen. Außerdem wollen wir neue Nischen besetzen, so wie wir das aktuell mit der Fahrrad- und E-Bike-Versicherung tun.

Sammeln die InsurTechs denn weiterhin viel Geld ein und welche sind es vor allem?

Auch wenn man nicht mit Gegenfragen antworten soll: Was ist denn „viel“ und was fällt unter den Begriff „InsurTech“, der ja recht breit ist? Es gibt technische Anbieter im Markt, sogenannte InsurTechs, und es gibt Gesellschaften, ähnlich wie Neodigital, die einen kompletten Risikoträger abbilden, also ein vollumfängliches Versicherungsunternehmen. Hier kann ich nur unseren subjektiven Eindruck wiedergeben, der nicht in Anspruch nimmt, den gesamten Markt zu erfassen. Wir beobachten, dass das Interesse an den reinen Tech-Anbietern zurückzugehen scheint. Bei den Risikoträgern erwarten wir dagegen Bewegung im Markt. Denn diese Gesellschaften werden mit neuen, innovativen Geschäftsmodellen Alternativen zu den klassischen Anbietern bieten. Oder sie werden durch ihre Technologien zu attraktiven Partnern für die etablierten Versicherungsunternehmen.

Wird das reichen, um die Versicherungswirtschaft tatsächlich zu verändern?

Es geht in meinen Augen nicht darum, ob es reichen wird. Vor allem geht es darum, dass die Kunden schon heute eine andere Erwartungshaltung gegenüber ihren Versicherern haben. Wer weiterhin im Wettbewerb eine Rolle spielen will, wird nicht umhinkommen, sich diesen Erwartungen nach schnellster Response-Zeit, umfassender Information zu jeder Tages- und Nachtzeit auf allen Medien und schneller Abwicklung anzupassen. Allein im Bereich der Sachversicherung tummeln sich knapp 200 Anbieter auf dem deutschen Markt. Der Kunde hat also eine Wahl! Und wen wird wohl die lukrative Kundengruppe der Millennials bzw. die Generation Y und der nachfolgenden Generation Z als Versicherungsgeber wählen? Die Gesellschaften mit Papier, Brief und Durchlaufzeiten von mehreren Tagen? Sicher nicht!

Vor allem wenn ja oft einfach die Kunden fehlen?

Der Wettbewerb um die attraktiven Kundengruppen läuft. Diese Kunden haben klare Präferenzen. So hart es an dieser Stelle klingt, der Markt ist ein Käufer-Markt. Anbieter die im Bereich Service und Technologie nicht mithalten, werden über kurz (kleiner Bestand) oder lang (größerer Bestand) aus dem Rennen gehen oder nur noch als Marke überleben.

Werden die InsurTechs dagegen nicht immer mehr zu Technologielieferanten für Versicherer?

Ja, nur ist daran nichts falsch. Denn etablierte Unternehmen müssen sich Know-how von außen holen, wenn die eigenen Kapazitäten anderweitig gebunden sind. Natürlich haben die meisten Unternehmen eine eigene IT. Aber oft ist sie damit beschäftigt, jahrzehntelang in Betrieb befindliche Host-Systeme über Wasser zu halten. Da bleibt wenig Zeit für echte innerbetriebliche Innovation. Man ist also gut beraten, sich einen externen Technologie-Partner ins Boot zu holen, um trotz der Legacy-Systeme weiter an der Transformation zu arbeiten. Denn, um auch mit diesem Mythos aufzuräumen, „schnell mal ein neues Bestandssystem einzuführen“ ist weder einfach, noch löst es alle Probleme. Unsere Erfahrung mit den Systemlandschaften der deutschen Assekuranz zeigt: Das Bestandsführungssystem macht vielleicht 40% der Komplexität aus. Die Herausforderungen sind die Schnittstellen zum Markt. Oder, um es auf den Punkt zu bringen: Es ist noch viel bei der Schnittstelle Kommunikation zu tun.

Sie haben angekündigt, sich im Bereich der Digitalisierungsdienstleistungen für Dritte breiter aufstellen zu wollen. Wie sehen die Pläne hier konkret aus?

Die Neodigital ist eine BaFin-regulierte Versicherungsgesellschaft mit bereits über 80.000 zufriedenen Kunden, das können wir anhand des von uns erhobenen NPS (Net Promoter Score) auch messen. Aber wir sind mehr als das. Durch die von uns entwickelte Technologie haben wir eine einzigartige Versicherungsplattform geschaffen, eine „Versicherungsfabrik“.

Mit unserem Team haben wir eine vollständige digitale End-to-End-Kommunikation und eine höchst effiziente Systemarchitektur implementiert. So können wir die gewünschten Produkte aus einem modularen Produktbaukasten quasi „on the fly“ erstellen. Und das sowohl für den eigenen Risikoträger Neodigital als auch für andere Versicherer, die unsere Technologien nutzen. So können sich unsere Partner effizient und kostenbewusst mit führender Technologie am Markt einem immer anspruchsvolleren Wettbewerb stellen. Die Flexibilität unserer Architektur ermöglicht es uns, den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht zu werden. Das erste Projekt dieser Art mit einem deutschen Versicherer steht kurz vor dem Abschluss. Das Unternehmen nutzt Neodigital in einem White-Label-Modell als Produktlieferant und erschließt sich durch die von uns entwickelten APIs ganz neue Absatzmöglichkeiten im Markt. Eine klassische Win-win-Situation. Und davon kommt in Zukunft noch mehr! 

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Neodigital bietet modularen Schutz für Fahrräder und Pedelecs

Maschmeyers ALSTIN Capital und Deutsche Rück an Neodigital beteiligt

 

asspario erweitert Produktportfolio

Der Bad Kreuznacher Assekuradeur asspario gibt unterschiedliche Neuerungen im Produktportfolio bekannt. So bietet er nun unter anderem eine Pferdehalterhaftpflicht und eine neue Hausrat-Produktlinie, die sich speziell an Kunden mit sehr hochwertigem Hausrat richtet.

Die asspario Versicherungsdienst AG vermeldet zahlreiche Neuerungen und Erweiterungen in ihrem Produktportfolio und gibt zudem bekannt, dass mit verschiedenen Maßnahmen die Vertriebspartner bei der direkten Zielgruppenansprache unterstützt werden. Dazu zählen individualisierte Flyer, Landingpages und Abschlussrechner für die Einbindung in Vermittler-Homepages.

Die Neuerungen und Erweiterungen erstrecken sich über sämtliche SHU- und Gewerbeversicherungen: Mit der neuen Unfallversicherung bietet asspario eine klassische Unfallversicherung mit Berufsgruppen, Gesundheitsfragen und unterschiedlichen Progressionsstufen. In der Tarifvariante top200 werden im Schadenfall bis zu 200% Invalidität als Grundsumme für die Ermittlung der Invaliditätsleistung angesetzt. Der modulare Produktaufbau bietet die Möglichkeit, jeden Kunden bedarfsgerecht zu versichern.

Neue Pferdehalterhaftpflicht

Gemeinsam mit Versicherungsmakler und Pferdeexperte Dennis Keller hat der Assekuradeur aus Bad Kreuznach zudem eine umfassende Lösung für die Absicherung der Haftpflichtrisiken von Pferdehaltern eingeführt. Die asspario Pferdehalterhaftpflicht Vierpfoten löst Problemstellungen wie beispielsweise Schäden durch Pferderipper, Beritt von Gnadenbrotpferden oder auch die abweichende Haltereigenschaft.

Hausrat-Produktlinie für Kunden mit sehr hochwertigem Hausrat

Mit ihrer neuen Produktlinie asspario Hausratversicherung top select PLUS, die oberhalb der heutigen top-select-Deckung angesiedelt ist, bietet asspario eine Versicherungslösung, die sich vor allem an Kunden mit sehr hochwertigem Hausrat richtet. Neben dem vollständigen Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit bei Obliegenheitsverletzungen und Schutz für unbenannte Gefahren bietet das Produkt eine Deckung für Wertsachen, Kunst und Antiquitäten bis 100% der Versicherungssumme.

Mit asspario CHRONOprotect gibt es nun zudem eine Gegenstandsversicherung für hochwertige Armbanduhren im Wert von 1.000 bis 100.000 Euro. Das Produkt kann sowohl für neue, als auch für gebrauchte Uhren abgeschlossen werden. Der Versicherungsbeitrag richtet sich nach dem Wert des Versicherungsobjektes (Prämiensatz 1,50% zzgl. VSt.).

Privathaftpflicht berücksichtigt Postleitzahlen

In der asspario Private Haftpflicht wurden die Tarife neu kalkuliert: Neben Familienstand und Alter wird neuerdings auch die Postleitzahl des Versicherungsnehmers berücksichtigt. Grund für die Einführung des dreitufigen Zonierungssystems ist eine eindeutige Kausalität zwischen Wohnort und Schadenhäufigkeit. Für rund 25% aller Postleitzahlen konnten die Prämien deutlich reduziert werden; für knapp 10% aller Postleitzahlen wurden die Prämien aufgrund des überdurchschnittlichen Schadenbedarfs angepasst. (ad)

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Neodigital bietet modularen Schutz für Fahrräder und Pedelecs

Die Neodigital Versicherung AG hat ihre Produktpalette um eine modulare Diebstahl- und Vollkaskoversicherung für Fahrräder und nicht versicherungspflichtige Pedelecs erweitert. Die neuen Versicherungen lassen sich in ihren Leistungskomponenten auch einzeln abschließen.

Zum Portfolio des Versicherers Neodigital gehören nun auch eine modulare Diebstahl- und eine Vollkaskoversicherung für Fahrräder, nicht versicherungspflichtige Pedelecs sowie Carbonfahrräder. Die Policen decken je nach Vertragsart den Verlust durch Diebstahl, Teilediebstahl, Einbrüche und Raub ab. Versichert sind außerdem Vandalismus-, Unfall- und Sturzschäden bei Fahrrädern und Carbonrädern sowie Pedelec-typische Schäden wie Akku-Verschleiß oder Elektronikschäden durch Feuchtigkeit oder Überspannung sowie die erforderlichen Reparaturen mit Material und Arbeitszeit. Bei einem Diebstahl ersetzt der Digitalversicherer je nach Vertragsart den kompletten Neuwert des Rads. Zudem besteht die Möglichkeit, auch Zubehör wie Taschen bis zu einem Umfang von 1.000 Euro zu versichern.

Einzeln abschließbar

Die neuen Versicherungen lassen sich in ihren Leistungskomponenten auch einzeln abschließen. Damit will es Neodigital ermöglichen, die Absicherung an individuelle Kundenbedürfnisse wie vorhandene Diebstahlversicherungen im Rahmen der Hausratversicherung anpassen zu können. „Als volldigitales Unternehmen geht auch die Mobilitätsdiskussion nicht an uns vorüber. Ich freue mich sehr, dass wir mit unseren neuen Produkten für Fahrräder, Carbonräder und Pedelecs einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Mobilität leisten können. Neben dem großen Leistungsumfang zeigt sich auch hier der Vorteil eines digitalen Versicherers gegenüber anderen Anbietern: Mit einzeln abschließbaren, modularen Versicherungen werden Doppelbelastungen für den Verbraucher vermieden und die typische tägliche Kündbarkeit gibt es ohnehin – wie bei allen unseren Produkten“, erklärt Stephen Voss, Vorstand Marketing und Vertrieb von Neodigital. (tk)

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GDV: Sturm Sabine verursacht Schäden in Höhe von 675 Mio. Euro

Der Wintersturm Sabine hat laut Branchenverband GDV 540.000 versicherte Schäden in Höhe von 675 Mio. Euro verursacht. Die Kfz-Versicherer sind davon vergleichsweise wenig betroffen, der größte Kostenanteil entfällt auf die Sachversicherer für beschädigte Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe.

Eine Woche nach dem Sturm Sabine liegt den Versicherern nun die Schadenbilanz vor: Der Wintersturm hat 540.000 versicherte Schäden in Höhe von 675 Mio. Euro verursacht. Davon zahlen die Sachversicherer 600 Mio. Euro für 500.000 beschädigte Häuser, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetriebe. Mit rund 40.000 Schäden in Höhe von 75 Mio. Euro sind die Kfz-Versicherer vergleichsweise wenig betroffen, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e.V. mitteilt.

Sabine reiht sich damit auf Platz 6 der schwersten Winterstürme in Deutschland seit 2002 ein. Unverändert führt Kyrill (2007) mit mehr als 3 Mrd. Euro versicherten Schäden die Liste vor Jeanette (2002) mit 1,3 Mrd. Euro und Friederike (2018) mit 1 Mrd. Euro an.

Im gesamten Jahr 2019 haben dem GDV zufolge Stürme, Hagel und Starkregen in Deutschland versicherte Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Kraftfahrzeugen in Höhe von 3,2 Mrd. Euro verursacht. Die Bilanz liegt damit auf dem Vorjahresniveau und unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 3,7 Mrd. Euro.

GDV: Absicherung gegen alle Naturgefahren notwendig

In diesem Zusammenhang weist der Branchenverband auch darauf hin, dass zwar über 90% der Hausbesitzer in Deutschland gegen Sturm und Hagel versichert sind, sich aber nur 45% gegen Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser abgesichert haben. Eigentümer und Mieter sollten die bestehende Wohngebäudeversicherung um alle Naturgefahren erweitern, rät der GDV. (ad)

Bild: © stockpics – stock.adobe.com

Lesen Sie auch: MSK: 600 Mio. Euro versicherter Schaden durch Orkan Sabine

 

So verändert sich der deutsche Versicherungsmarkt

Die Unternehmensberatung Bain & Company hat eine Studie zum deutschen Versicherungsmarkt vorgestellt. Darin zeigt sie unter anderem, wie sich die Kundenerwartungen an die Sach- und Lebensversicherer verändern – und wie Versicherer darauf reagieren müssen, um gegen die zunehmende Konkurrenz branchenfremder Unternehmen zu bestehen.

Stagnierende Prämieneinnahmen, steigende Wechselbereitschaft und neue digitale Wettbewerber – in diesem Spannungsfeld suchen sich Versicherer laut Bain & Company weltweit nach neuen Wegen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen – auch in Deutschland. In der Studie „Deutscher Versicherungsreport: Wer vernetzt, gewinnt“ zeigt das Beratungsunternehmen zugleich auf, wie Versicherer hierzulande mit vernetzten Services und Ökosystemen die Loyalität ihrer Kunden steigern und deren Erwartungen im digitalen Zeitalter erfüllen können.

Überzeugende Interaktion bleibt der Schüssel zum Kunden

Für die Studie wurden weltweit 167.000 Versicherungsnehmer befragt, davon allein 14.000 in Deutschland. „Überzeugende Interaktionen sind und bleiben der Schlüssel für loyale Kunden“, erläutert Bain-Partner und Studienautor Dr. Christian Kinder, die Kernerkenntnis der Studie. Ökosysteme wie die Werkstattnetze zahlreicher Kfz-Versicherer können in dieser Hinsicht nach Ansicht der Experten viele neue Anknüpfungspunkte schaffen. „Immer mehr Kunden wollen eine Versicherung, die Lösungen anbietet, statt nur Policen zu verkaufen und Schäden zu regulieren“, so Kinder weiter. „Dafür braucht die Assekuranz Partner. Ökosysteme sind die richtige Antwort auf die veränderten Kundenwünsche.“

Kunden sind offen für Branchenfremde

Noch schaffen es die deutschen Versicherungsunternehmen laut Bain & Company vergleichsweise gut, die Erwartungen ihrer Kunden zu erfüllen. Die höchsten mit dem Net Promoter Score® (NPS®) gemessenen Loyalitätswerte erzielt 2019 sowohl in der Sach- als auch in der Lebensversicherung einmal mehr die HUK Coburg. Dahinter folgen in der Sachversicherung HUK24 und LVM. In der Lebensversicherung belegen CosmosDirect und ERGO Direkt die Plätze 2 und 3.

Offenheit für branchenfremde Anbieter steigt

Allerdings gehen die Zeiten, in denen die Versicherer in ihrem Kerngeschäft unter sich sind, der Studie zufolge allmählich zu Ende. 38% der Deutschen sind bereit, sich bei einem Dienstleister oder Hersteller wie etwa einem Automobilkonzern zu versichern. 36% sind offen für Angebote etablierter Technologiekonzerne und 32% stehen Offerten von InsurTechs aufgeschlossen gegenüber.

Zwei entscheidende Vorteile für Versicherer

Im Wettbewerb mit Branchenneulingen sieht Bain & Company zwei entscheidende Vorteile für etablierte Versicherungsunternehmen. Zum einen würden die Kunden ihnen Vertrauen. Zum anderen würden sich viele Kunden in entscheidenden Momenten nach wie vor den persönlichen oder telefonischen Kontakt wünschen.

Die Achillesferse der Versicherer

Gerade das Thema Interaktion ist Bain & Company zufolge aber die Achillesferse vieler Versicherungsunternehmen. Der Austausch mit ihren Kunden beschränkt sich in der Regel auf ein- oder zweimal pro Jahr. 42% der Befragten geben an, in den vergangenen zwölf Monaten keinen einzigen Kontakt zu ihrem Versicherer gehabt zu haben. Wesentlich häufiger kommt es dagegen zum Kontakt, wenn Kunden über ein vernetztes Gerät in ein Ökosystem ihres Anbieters eingebunden sind. In diesem Fall steigt die Zahl der Interaktionen um den Faktor 6.

Kundenkontakte erhöhen die Loyalität

Die nur sporadische Interaktion vieler Versicherungsnehmer hat unmittelbare Auswirkungen auf die Loyalität. Gibt es keine Interaktion, liegt der Loyalitätswert in Form des NPS® in der Sachversicherung branchenweit bei 1%, in der Lebensversicherung sogar bei minus 15%. Schon bei zwei Interaktionen im Jahr steigen die Werte auf 26 beziehungsweise 14%.

Vernetzte Angebote werden immer wichtiger

Vernetzte Angebote gewinnen derweil an Bedeutung. Ein Drittel der Deutschen erwartet von ihrem Versicherer in den Sparten Kfz, Gebäude und Gesundheit vernetzte Angebote. „Das ist eine Steilvorlage für die Branche“, meint Bain-Partner Kinder. Denn über vernetzte Services würden die Unternehmen kontinuierlich Informationen über das tatsächliche Verhalten ihrer Kunden erhalten, was die personalisierte Ansprache erleichtere. Das schaffe die Basis für eine langfristige Kundenbindung sowie Up- und Cross-Selling.

Versicherer sollten schnell handeln

Für die Versicherer ist laut Bain & Company schnelles Handeln angesagt. „Positionieren sich Versicherer nicht als Partner für ein sicheres Eigenheim oder unfallfreies Fahren, werden es branchenfremde Anbieter tun“, so Kinder. Tatsächlich würden sich die Kfz-Hersteller in Deutschland bereits in diese Richtung bewegen und die traditionellen Versicherer dazu zwingen, ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Fünf Themen stehen dabei der Studie zufolge besonders im Fokus:

  1. Aufbau eines Ökosystems
  2. Entwicklung einer Datenstrategie
  3. Weiterentwicklung des Vertriebs
  4. Optimierung von Produkten und Prozessen
  5. Zweigleisiger Strategieansatz für die Entwicklung einer langfristigen Vision

Je früher die Unternehmen die neue Realität akzeptieren und entsprechende Ökosysteme aufbauen, desto größer sieht Bain & Company die Chancen, im Wettbewerb mit Branchenfremden zu bestehen. (mh)

Bild: © Jo Panuwat D – stock.adobe.com