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Schroders präsentiert neue Themenfonds

Die britische Fondsgesellschaft Schroders hat neue Anlagestrategien zu transformativen Investmentthemen vorgestellt. Unter dem Titel Global Transformation Range setzen sie auf Themen, die sowohl unseren Planeten als auch unser tägliches Leben verändern.

Unter dem Titel Global Transformation Range hat Schroders eine Palette an themenbasierten Anlagestrategien vorgestellt. Die Fondsauswahl bietet Kunden einen aktiven und langfristigen Zugang zu elementaren Themen, die sowohl unseren Planeten als auch unser tägliches Leben verändern. Die Fonds haben das Ziel, investitionswürdige Unternehmen zu erkennen, die innovativ sind und korrigierend auf bestehende Ungleichgewichte einwirken, wie beispielsweise unausgewogene Verhältnisse zwischen Bevölkerung und Ressourcen oder zwischen Angebot und Nachfrage in einzelnen Märkten.

Sechs Fonds

Die Global Transformation Range umfasst zum Start folgende Fonds: Schroder ISF1 Global Cities Real Estate, Schroder ISF Global Climate Change Equity, Schroder ISF Global Disruption, Schroder ISF Global Energy Transition, Schroder ISF Global Sustainable Growth, Schroder ISF Healthcare Innovation. In die Investment-Analyse des Fondsmanagements fließt unter anderem die Kompetenz von Schroders im Bereich Datenauswertung ein, die in der hauseigenen Data Insights Unit zusammengefasst ist.

Langfristige Anlagechancen und thematischer Ansatz

Um ihre Ziele zu erreichen, streben die Fonds der Global Transformation Range langfristige Anlagemöglichkeiten bei Themen wie Urbanisierung, Klimawandel, Disruption, Gesundheitsinnovationen und Energiewende an. Der thematische Ansatz soll Anlegern ein vielfältiges Angebot an weltweiten Möglichkeiten bieten und langfristig einen wesentlichen Teil in einem aktiv verwalteten Portfolio bilden. (mh)

Bild: © pichetw – stock.adobe.com
 

Klaus Kaldemorgen über Altersvorsorge ohne Garantien

Mit Klaus Kaldemorgen war in diesem Jahr auch wieder eines der bekanntestes Investmentgesichter in Deutschland in der Speaker`s Corner vertreten. Der Fondsmanager der DWS zeigte auf, warum und wie Altersvorsorge auch ohne Garantien geht.

Investmentthemen haben seit Jahren einen festen Platz in der Speaker’s Corner der DKM. 2019 begrüßte die Leitmesse Klaus Kaldemorgen auf der Hauptbühne. Der Starfondsmamanager zeigte auf, wie dramatisch sich die Renditen von Staatsanleihen in den vergangenen Jahren verändert haben. Negative Renditen prägen demnach nicht nur in der Eurozone das Bild. Und im Gegensatz zum Death Valley sei bei den Zinsen nicht klar, ob der tiefste Punkt erreicht ist. Deutlich besser stelle sich das Bild bei Unternehmensanleihen dar. Sowohl in den USA als auch im Euroraum und sowohl im Investment-Grade-Bereich als auch bei High-Yields bieten sie laut dem DWS-Experten positive durchschnittliche Renditen von bis zu 5,6%.

Druck negativer Renditen wächst rasant

Insgesamt steige aber der Druck negativer Renditen auf Investoren rasant. So rentieren rund zwei Drittel aller ausstehenden Euro-Anleihen im negativen Bereich. Österreich habe zuletzt eine 100-jährige Anleihe mit einem Zins von lediglich 0,7% platziert. „Altersvorsorge mit Garantien wird in einem solchen Umfeld schwerer“, mahnte Kaldemorgen. Kunden haben dem DWS-Fondsmanager zufolge auf dieses drastisch veränderte Zinsumfeld bisher weitestgehend noch nicht reagiert. 2,5 von insgesamt 6,2 Bio. Euro des Vermögens bunkern deutsche Sparer in Bargeld und (nahezu) unverzinsten Anlagen. Allerdings würden allmählich erste Anpassungen an das Zinsumfeld vorgenommen.

Steigende Risiken am Aktienmarkt

Vor den langfristig renditeträchtigen Aktien hätten die Deutschen aber große Angst, vor allem aufgrund der kurzfristigen Risiken und Schwankungen. Aktuell würden zudem die Risiken am Aktienmarkt steigen. „Die schwache Konjunktur belastet die Unternehmensergebnisse“, so Kaldemorgen. Das gelte insbesondere für Deutschland, wo die Unternehmensergebnisse je Aktie zuletzt um mehr als ein Fünftel gefallen sind. Doch auch in Japan, Europa oder in den Schwellenländern haben sich die Gewinne zuletzt rückläufig entwickelt. In den USA sind sie dagegen erstaunlich stabil.

Keineswegs zu teuer

Insgesamt sind Aktien laut Kaldemorgen aber trotz der Gewinnschwäche vieler Unternehmen und großer Kurssteigerungen in den vergangenen Jahren keineswegs zu teuer. Im historisch Vergleich liegen die Bewertungen gerade in Europa unter den historischen Durchschnittswerten. Auch die Gefahr, die durch den Handelskrieg zwischen China und den USA ausgeht, sei von aktiven Investoren handhabbar. Kaldemorgen rechnet damit, dass sich der Konflikt immer wieder verschärfen und abschwächen, aber nicht komplett eskalieren wird.

Maßnahmen zum Gegensteuern

Für die meisten Kunden sei Rendite aber ohnehin nicht alles. Vielmehr würden sie vor allem vier Punkte wollen: Renditen über der Inflationsrate, Streuung des Kapitals, Flexibilität der Investmentlösung und Beachtung der Risikotoleranz. Diese Anforderungen würden moderne Total Return Fonds wie etwa der von Klaus Kaldemorgen selbst gemanagte DWS Concept Kaldemorgen erfüllen. Je nach Risikopräferenz könnten Kunden den für sie passenden Fonds finden – von defensiv bis offensiv.

Richtige Diversifikation entscheidend

Kaldemorgen selbst hat auf das veränderte Umfeld durch mehrere Maßnahmen reagiert: Ausbau der US-Staatsanleihen, einen stabilen Goldanteil, den Kauf von Immobilienaktien, vermehrte Käufe von Titeln in Sicherheitswährungen wie Yen und Schweizer Franken. Mit einer solch aktiven Diversifikation seien die Risiken an den Kapitalmärkten nach wie vor in den Griff zu bekommen – und damit eine aktive Altersvorsorge ohne Garantien möglich. (mh)

Bild: © AssCompact

 

Kommentar: Steilvorlage der Sparkassen

Die Sparkassen kündigen derzeit massenhaft Sparverträge. Mit der Kündigungswelle ruinieren sie endgültig ihren über Jahrhunderte aufgebauten Ruf als Bank des kleinen Mannes. Das ist nicht nur für Verbraucherschützer, sondern auch für Vermittler eine Steilvorlage – meint AssCompact-Redakteur Michael Herrmann.

Kommentar von Michael Herrmann, AssCompact

7.500, 21.000 oder gar 28.000. Derzeit vergeht kaum eine Woche, in der nicht eine weitere deutsche Sparkasse massenhaft Sparverträge ihrer Kunden kündigt. Mittlerweile haben Schätzungen zufolge mehr als 40 Sparkassen mehr als 100.000 solcher Sparverträge bereits gekündigt oder wollen das zumindest bald tun. Bei den Verbrauchern löst das großen Frust aus – zumal Sparkassen im Gegensatz zu Privatbanken keine Gewinne maximieren sollen, sondern als öffentlich-rechtliche Einrichtungen dem Gemeinwohl verpflichtet sind.

Die Kündigungswelle gut verzinster Altverträge ist eine Steilvorlage für Verbraucherschützer. Die Sparkassen fühlen sich dagegen im Recht. Schließlich hat der Bundesgerichtshof im Mai entschieden, dass Sparkassen Prämiensparverträge kündigen dürfen, wenn die höchste Prämienstufe erreicht ist. Rechtlich stehen die Sparkassen damit wohl auf der sicheren Seite. Doch was rechtens ist, ist noch lange nicht richtig. Und so ist die Kündigungswelle der Sparkassen auch eine Steilvorlage für Vermittler.

Die Sparkassen ruinieren mit der Kündigungswelle endgültig ihren über Jahrhunderte aufgebauten Ruf als Bank des kleinen Mannes. 100.000 zutiefst frustrierte Kunden werden die Folge sein. 100.000 Menschen, die sich nach Alternativen umsehen. Das Geld auf Nullzins-Girokonten zu bunkern, kann nicht die Alternative zu den gekündigten Sparverträgen sein. Investment- und Versicherungslösungen dagegen schon – wenn sie zum Kunden passen. Das ist immenses Potenzial für all diejenigen, die Kunden noch ordentlich beraten und die ganze Vielfalt der Vermögensanlagen anbieten können: moderne Makler und Vermittler. Nur ein Bruchteil der Kunden wird sich schließlich mit Online­-Banken oder Robo Advisory zufriedengeben, denn die persönliche Beratung ist gerade für diese konservativen Sparer unverzichtbar.

Bild: © Björn Wylezich – stock-adobe.com

 
Ein Artikel von
Michael Herrmann

Schweizer Vermögensverwalter startet neuen Rentenfonds

Cape Capital hat in Kooperation mit Universal-Investment den UI Cape Credit Fonds aufgelegt. Das Investmentuniversum des Fonds besteht aus Anleihen größerer und solider europäischer Unternehmen. Reine Zinsrisiken sollen größtenteils abgesichert werden und die Rendite dadurch vor allem von Kreditrisiken abhängen.

Der Schweizer Vermögensverwalter Cape Capital und die deutsche Fondsservice-Plattform Universal-Investment lancieren einen neuen Rentenfonds, der Kreditrisiken von mehrheitlich europäischen bonitätsstarken Unternehmen aktiv steuert und dabei einen laufenden Ertrag von 200 Basispunkten p. a. über dem Drei-Monats-Euribor anstrebt.

Strategie seit über zehn Jahren im Einsatz

Der UI Cape Credit Fonds setzt auf eine Strategie, die Cape Capital seit über zehn Jahren in der Schweiz einsetzt. Diese soll nun Investoren in ganz Europa angeboten wird. Der Fonds steuert Kreditrisiken innerhalb eines Universums, welches aus größeren und soliden europäischen Firmen besteht, die von den international anerkannten Ratingagenturen als Investment Grade eingestuft werden.

Keine Kompromisse bei der Qualität der Emittenten

Reine Zinsrisiken werden größtenteils abgesichert, während Fremdwährungsrisiken vollständig eliminiert werden. Der Fonds geht bewusst Kapitalstrukturrisiken ein, um den laufenden Ertrag zu erhöhen. Dabei sollen aber keine Kompromisse bei der Qualität der Emittenten innerhalb des Anlageuniversums eingegangen, um das effektive Ausfallrisiko deutlich zu minimieren. Die Strategie kann auch auf liquide derivative Instrumente zurückgreifen, sofern diese das Risiko/Ertragsverhältnis verbessern.

Kreditrisiken statt Zinsrisiken

Das Zinsänderungsrisiko wird durch Zinsswaps generisch auf einen Korridor von ein bis zwei Jahren reduziert, um den Einfluss steigender oder sinkender Zinsen abzufedern. Bei einer angestrebten Kreditduration von drei bis fünf Jahren soll das zu einem Auszahlungsprofil führen, das viel stärker von den Kreditrisiken als von Zinsrisiken beeinflusst wird. Darüber hinaus sollen auch ESG-Kriterien eine wichtige Rolle spielen. (mh)

Bild: © brusinarn – stock.adobe.com

 

ODDO BHF AM startet neuen Laufzeitfonds

ODDO BHF AM hat einen neuen Laufzeitfonds aufgelegt. Der ODDO BHF Global Target 2026 ist der elfte Laufzeitfonds der Gesellschaft und investiert in Anleihen mit einem Rating zwischen BB+ und B, insbesondere in Hochzinsanleihen.

ODDO BHF AM schreibt seine Laufzeitfonds-Serie fort. Die Gesellschaft hat mit dem ODDO BHF Global Target 2026 ihren insgesamt elften Laufzeitfonds aufgelegt. Der Fonds ist bis zum 30.12.2020 zur Zeichnung offen. Der Vorgängerfonds ODDO BHF Haut Rendement 2025 mit einem Nettovermögen von über 1 Mrd. Euro wurde hingegen am 30.09.2019 für Zeichnungen geschlossen.

Fokus auf Hochzinsanleihen

ODDO BHF Asset Management legt seit 2009 Fonds dieser Art aufgelegt. Aktuell verwaltet ODDO BHF Asset Management ein Volumen von mehr als 2,3 Mrd. Euro in Laufzeitstrategien. Der neue ODDO BHF Global Target 2026 investiert in Anleihen mit einem Rating zwischen BB+ und B-. Der Anlageschwerpunkt liegt auf spekulativen Titeln wie Hochzinsanleihen, die spätestens am 01.07.2027 fällig werden. Der Fonds soll regional breit diversifiziert sein und bis zu 40% außerhalb der OECD-Länder investieren.

„Buy-and-Maintain“-Ansatz

Verantwortlich für die Titelauswahl ist ein zweiköpfiges Fondsmanagement-Team unter der Leitung von Olivier Becker. Unterstützt werden sie dabei von einem achtköpfigen Analystenteam. Grundlage hierfür bilden ein stringenter Investmentprozess und eingehende Fundamentalanalysen. Verfolgt wird ein „Buy-and-Maintain“-Ansatz, bei dem jeder im Portfolio vertretene Emittent kontinuierlich beobachtet wird. (mh)

Bild: © Thomas Reimer – stock.adobe.com

 

UBP startet Long/Short-Technologiefonds

Union Bancaire Privée (UBP) hat einen neuen Fonds vorgestellt. U Access (IRL) Shannon River UCITS investiert dynamisch und opportunistisch in kleine und mittlere Technologieunternehmen. Im Fokus stehen unter anderem auf technologische Innovationen und Konsumverhalten.

Union Bancaire Privée (UBP) hat einen neuen Fonds auf ihrer alternativen UCITS-Plattform aufgelegt. Der U Access (IRL) Shannon River UCITS ist auf Technologie im weiten Sinne fokussiert und verfolgt eine Long/Short Aktienstrategie. Der Fonds wurde in Zusammenarbeit mit Shannon River Capital aus New York entwickelt. Gemanagt wird der U Access (IRL) Shannon River UCITS wird von Spencer Waxman, CIO und Gründungspartner von Shannon River.

Kleine und mittlere Unternehmen im Fokus

Der neue Fonds im UCITS-Format investiert nach einem dynamischen und opportunistischen Ansatz in kleine und mittlere Unternehmen in der Technologiebranche und den damit verbundenen Sparten, um Preisineffizienzen dieser SMID Caps zu nutzen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Bereichen, die technologiebasierte disruptive Veränderungen durchlaufen, wie geistiges Eigentum, Software, Medien, Unterhaltungsindustrie, Ausrüster, Konnektivität und Logistik.

Technologische Innovation und Konsumverhalten

Neben einer Analyse der Fundamentaldaten konzentriert sich das Research auf die Faktoren technologische Innovation und Konsumverhalten. „Technologie im weiten Sinne bietet unseres Erachtens ein fruchtbares Ökosystem und zahlreiche, langfristige Anlagechancen in Wachstumsaktien im SMID Cap Bereich, die vom Markt falsch eingepreist wurden“, kommentiert Nicolas Faller, Co-CEO Asset Management der UBP die Auflage des Fonds. Zudem würden Spencer Waxman und sein Team zu den beeindruckendsten Firmen dieser Branche zählen. (mh)

Bild: © Looker_Studio – stock.adobe.com

 

Nachhaltige Finanzberatung: Zeit zu handeln

Die EU macht Ernst. Um die Klimaziele zu erfüllen und künftig ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu erreichen, sollen die Kapitalströme umgelenkt werden. Das Ziel sind verstärkte Investitionen in Unternehmen, die nachhaltig aufgestellt sind. Das hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsalltag von Finanzberatern.

Von Steffen Merker, Leiter Nachhaltige Investments und Fondsmanager bei der LBBW Asset Management

Es ist offensichtlich: Die Menschheit lebt derzeit über ihre Verhältnisse. Bereits am 29.07. dieses Jahres hatte die Weltbevölkerung all jene natürlichen Ressourcen verbraucht, welche die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren und somit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Das hat die Organisation Global Footprint Network berechnet. Der entsprechende Earth Overshoot Day beziehungsweise Weltüberlastungstag ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer weiter nach vorne gerückt. Insbesondere der Lebensstil der Menschen in den reichen Industrienationen trägt zum raschen Verbrauch der natürlichen Ressourcen bei. So waren beispielsweise die Ressourcen in Deutschland bereits am 03.05. dieses Jahres aufgebraucht.

Auch wenn man die Berechnungsmethoden des Earth Overshoot Days in Teilen hinterfragen kann, steht eines fest: Die Menschheit verbraucht die vorhandenen Ressourcen in überproportionaler Weise und beeinflusst damit auch massiv das Klima. Experten des UN-Weltklimarates IPCC weisen darauf hin, dass menschliche Aktivitäten bereits zu einer Erderwärmung von 1,0 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beigetragen haben. In einem Bericht haben die Forscher vor Kurzem darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, weil die Folgen der Klimaveränderungen ansonsten noch drastischer wären.

EU definiert Handlungsempfehlungen

Zeit zu handeln also. Das hat auch die EU-Kommission erkannt. Im März 2018 hat sie einen Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums vorgelegt, der seitdem kontinuierlich weiterverfolgt und ausgearbeitet wurde. Die Kommission verfolgt damit im Grunde drei Ziele: Sie will innerhalb der EU die Transparenz und die Langfristigkeit der Finanz- und Wirtschaftstätigkeit fördern, sich für finanzielle Risiken wappnen, die sich aus dem Klimawandel, der Ressourcenknappheit, der Umweltzerstörung und sozialen Problemen ergeben, und die Kapitalflüsse hin zu nachhaltigen Investments lenken. Letzteres ist nach Ansicht von Experten auch nötig, um die Erderwärmung einzudämmen.

Die ökonomisch größte Gefahr

Ökonomisch betrachtet besteht die größte Gefahr für das Klima darin, dass zu viel Geld in CO2-intensive und zu wenig Geld in CO2-arme Technologien und Branchen fließt. In diesem Fall wären die Klimaziele der EU in Gefahr. Und die will die neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen weiter verschärfen. Vor ihrer Wahl hatte sie vorgeschlagen, die Treibhausgasemissionen in der EU bis zum Jahr 2030 nicht nur, wie bislang vorgesehen, um 40%, sondern um 50% gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 zu senken und bis 2050 eine Klimaneutralität in der EU herzustellen.

Auswirkungen für Finanzberater

Die Pläne der EU haben auch Auswirkungen für Finanzberater, denn was auf den ersten Blick vielleicht etwas vage klingen mag, wird in Form von Gesetzesvorschlägen immer konkreter. So sollen Finanzberater in Zukunft zum Beispiel verpflichtet werden, die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden zu erfragen. Diese Verpflichtung soll in die Richtlinien MiFID II und IDD eingearbeitet werden und spätestens ab 2020 gelten. Die Antworten ihrer Kunden sollen die Finanzberater dann in Empfehlungen für passende Finanzinstrumente umsetzen. Die EU ist dabei, dafür eine sogenannte Taxonomie zu entwickeln, mit der sich klassifizieren lässt, wie nachhaltig ein Finanzprodukt ausgerichtet ist. Bei Aktien- oder Rentenfonds etwa soll offengelegt werden können, wie hoch der prozentuale Anteil der Wertpapiere im Fonds ist, der die Vorgaben der EU-Taxonomie als nachhaltiges Investment erfüllt.

Nachfrage nach nachhaltigen Investmentlösungen steigt

Finanzberater können davon ausgehen, dass sich in der Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden ein steigender Wunsch nach nachhaltigen Investments niederschlagen wird. 2018 ist das Volumen der nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 28% auf insgesamt 219,1 Mrd. Euro angewachsen und hat damit ein Rekordniveau erreicht. Und die Nachfrage wird in den kommenden Jahren weiter wachsen. In der Finanzberatung ist das Thema Nachhaltigkeit damit längst kein Nischenthema mehr, sondern wird immer mehr zum „Mainstream“.

Nachhaltigkeit muss keine Rendite kosten

Ein gutes Argument für den Privatanleger sind dabei neben der emotionalen Rendite – nämlich der Gewissheit, gemäß den eigenen Werten zu investieren und zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen – auch die tatsächlichen Renditechancen. Nachhaltiges Investieren muss schließlich nicht zulasten der Rendite gehen. Zahlreiche Studien zeigen, dass sich nachhaltige Fonds in puncto Performance nicht hinter herkömmlichen Fonds verstecken müssen. So hat etwa der LBBW Global Warming in den vergangenen zehn Jahren eine Rendite von 185% erzielt. Der Fonds ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass Anleger mit Fonds­lösungen bereits gezielt auf bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte setzen können. Der Aktienfonds investiert über­wiegend in Aktien von Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die der globalen Erderwärmung entgegenwirken oder deren Folgen abmildern. Anleger, die eher eine einer Vermögensverwaltung ähnlichen Anlagemöglichkeit suchen, können auf Mischfonds wie den LBBW Multi Global Plus Nachhaltigkeit zurückgreifen. Der Fonds kombiniert die langjährige Erfahrung in der Asset-Allokation mit der Nach­haltigkeitsexpertise der LBBW Asset Management.

Nachhaltige Investments können Portfoliorisiken senken

Doch ganz gleich, für welche nachhaltige Investmentlösung sich die Anleger entscheiden. Ein Umdenken und eine Überprüfung des Portfolios sind in jedem Fall ratsam. So können sie Risiken vermeiden – zum Beispiel die Gefahr von „stranded assets“ („gestrandete Vermögenswerte“), die durch die Begrenzung der Förderung fossiler Reserven im Zuge der Erreichung der UN-Klimaziele entstehen können. Das hat folgenden Hintergrund: Um die CO2-Emissionen in die Atmosphäre zu verringern, müssen Unternehmen in der EU für den Ausstoß von Kohlendioxid CO2-Zertifikate erwerben. Im Sinne der Klimaziele werden diese Zug um Zug verknappt und verteuert.

Anlagegefahr einer „Carbon Bubble“

Ein im April 2018 von Carbon Trackers veröffentlichter Bericht prognostiziert, dass sich die CO2-Preise in der EU bis 2021 verdoppeln, bis 2030 sogar vervierfachen werden. Unternehmen, die fossile Brennstoffe anbieten oder verbrauchen, müssen daher ihre Geschäftsmodelle überdenken. Für Anleger ergibt sich damit die Gefahr einer „Carbon Bubble“, also einer nicht mehr den Risiken angemessenen Bewertung von Unternehmen, die fossile Brennstoffe herstellen oder verkaufen. Große Investoren wie etwa der Norwegische Pensionsfonds, der ein Vermögen von rund 895 Mrd. Euro verwaltet, haben daraus bereits Konsequenzen gezogen und ihre Beteiligungen an Kohleunternehmen abgestoßen. Weitere institutionelle Investoren wie zum Beispiel die Versicherer Allianz und AXA sind diesem Beispiel eines „Divestments“ gefolgt. Ein Wertpapierdepot, das dem Klimaschutz dient, liegt damit unter Rendite- und Risikogesichtspunkten zunehmend auch im Interesse von Privatanlegern – und ihrer Finanzberater.

Den Artikel lesen Sie auch in AssCompact 09/2019, Seite 70f und in unserem ePaper.

Bild: © farizun amrod – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Steffen_Merker

Investmentfonds sind ein Verkaufsschlager

Trotz einer schwankenden Marktentwicklung sind Investmentfonds derzeit ein Absatzrenner. Das zeigt das aktuelle ebase Fondsbarometer. Demnach haben die Fondskäufe die Verkäufe im dritten Quartal 2019 deutlich überstiegen. Die gefragtesten Asset-Klassen waren Aktien- und Mischfonds.

Im dritten Quartal 2019 haben die Kunden der European Bank for Financial Services (ebase), ungeachtet einer eher volatilen Marktentwicklung, ihre Fondsbestände erneut deutlich ausgebaut. „Für 2019 kann man eine sehr robuste Nachfrage nach Investmentfonds konstatieren. Auch im dritten Quartal haben die Kunden der ebase wieder deutlich mehr Fondsanteile gekauft als verkauft“, kommentiert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

Nicht nur Fondsbesitzer kaufen zu

Geyer zufolge haben nicht nur Fondsbesitzer ihre Bestände weiter ausgebaut, sondern mehr und mehr Menschen auf Investmentfonds gesetzt. „Ein wichtiger Faktor für diese Entwicklung ist sicherlich das Niedrigzinsumfeld“, so Geyer weiter. Die Handelshäufigkeit bewegte sich im Dreimonatsdurchschnitt in etwa auf dem mittleren Niveau des letzten Jahres.

Die Tops und Flops der Fonds

Die gefragtesten Asset-Klassen waren Aktien- und Mischfonds. Die Kaufquotienten lagen hier bei 1,04 bzw. 1,32. Im Bereich der Aktienfonds wurden dabei insbesondere global sowie in den USA investierende Fonds gesucht. Fonds, die in erster Linie in Unternehmen in Europa und speziell Deutschland anlegen, wurden dagegen überwiegend verkauft. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Mischfonds, auch hier waren weltweit anlegende sowie auf die USA fokussierte Fonds am gefragtesten. Rentenfonds wurden dagegen im dritten Quartal in Summe etwas häufiger verkauft als gekauft. Der Kaufquotient lag hier bei 0,93. Dabei trennten sich die ebase Kunden vor allem von auf Europa fokussierten Fonds. Besonders beliebt waren zudem ETFs. Sie wurden im dritten Quartal rund dreieinhalb Mal so viel gekauft wie verkauft. (mh)

Bild: © Monster Ztudio – stock.adobe.com

 

Signal-Iduna-Tochter kauft Geschäft mit Vermögensverwaltern von Berenberg

Die Privatbank Berenberg trennt sich von ihrem Geschäft mit unabhängigen Vermögensverwaltern. Käufer ist das Bankhaus Donner & Reuschel. Die Hamburger Tochter der Signal Iduna erhält damit Zugriff auf rund 160 unabhängige Vermögensverwalter, die für ihre Kunden rund 8 Mrd. Euro verantworten.

Berenberg betreut derzeit etwa 160 unabhängige Vermögensverwalter mit einem Volumen von 8 Mrd. Euro. Diese werden zukünftig von der Signal-Iduna-Tochter Donner & Reuschel betreut. Wie beide Hamburger Bankhäuser mitteilen, haben sie einen entsprechenden Vertrag über den Verkauf des Vermögensverwaltergeschäfts von Berenberg unterzeichnet.

Depotbank und Verwahrstelle

Der Verkauf steht zwar noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörden, soll aber schon Anfang 2020 erfolgen. Über den Kaufpreis haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Die Privatbank Berenberg fungiert in diesem Geschäftsfeld als Depotbank für die Kunden der unabhängigen Vermögensverwalter. Darüber hinaus ist Berenberg als Verwahrstelle für die Fonds der unabhängigen Vermögensverwalter bei fünf Kapitalverwaltungsgesellschaften tätig. Sie begleitet die Anbieter unter anderem beim Auflegen von Fonds und unterstützt bei Marketing und Vertrieb.

Konzentration auf das Kerngeschäft

Das Geschäftsfeld Vermögensverwalter Office umfasst insgesamt 32 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg, Luxemburg, München und Frankfurt. Sie alle sollen ein Angebot von Donner & Reuschel erhalten, ihre Tätigkeit unter dem neuen Inhaber fortzusetzen. „Wir wollen das Wachstum in unseren Kerngeschäftsfeldern […] forcieren und regulatorische Komplexität reduzieren. Daher haben wir uns in letzter Zeit von Nicht-Kernaktivitäten getrennt. Dieser Prozess ist nun abgeschlossen“, begründet Dr. Hans-Walter Peters, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Berenberg, den Verkauf. Keine Auswirkungen soll der Verkauf derweil auf das Wealth Management haben. Berenberg will es stattdessen sogar weiter ausbauen. (mh)

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Geld anlegen wie Greta: Vermögensverwalter startet neues Anlagekonzept

Der Leipziger Vermögensverwalter Klingenberg & Cie. hat eine neues Anlagekonzept namens Gretas Choice vorgestellt. Es setzt auf nachhaltige, klimafreundliche, verantwortungsbewusste Investments und soll zudem mit niedrigen Kosten, Flexibilität und Bequemlichkeit punkten.

Geld Anlage wie Greta. Unter diesem Motto bietet der Leipziger Vermögensverwalter Klingenberg & Cie. ein neues nachhaltiges Anlagekonzept an. Die Gretas Choice Vermögensverwaltung investiert in klima- und umweltfreundliche, nachhaltige, sozialverträgliche Geldanlagen sowie Anlagen die strengen ESG-Kriterien entsprechen oder die SDG-Ziele der UNO verfolgen. Dazu zählen unter anderem die Bekämpfung von Hunger und Krankheiten und die Verbesserung der Trinkwasserversorgung sowie eine bessere Bildung.

Für Junge, Kinder und Enkelkinder

Die Vermögensverwaltung verzichtet zudem auf Investments in Waffen- und Rüstungsunternehmen. Gretas Choice soll Anlegern neben der finanziellen Rendite auch eine Nachhaltigkeitsrendite bieten und richtet sich insbesondere an die junge Generation und Berufsanfänger, sowie Eltern und Großeltern, die nachhaltig für ihre Kinder und Enkelkinder etwas Geld beiseitelegen möchten und ein Vermögen für die Zukunft aufbauen wollen.

Niedrige Mindestbeträge

Um möglichst viele Sparer an der grünen Geldanlage teilhaben zu lassen, wurde die Mindestanlage mit 1000 Euro niedrig angesetzt. Bei einem regelmäßigen Sparplan ist eine Anlage bereits ab 50 Euro pro Monat möglich. Die digitale Vermögensverwaltung völlig papierlos am heimischen PC, Tablet oder Smartphone über die Webseite www.gretas-choice.de abgeschlossen werden. Diese Digitalisierung soll nicht nur umweltfreundlich Papier sparen, sondern auch die Kosten sehr niedrig halten. Auf Ausgabeaufschläge, Transaktionskosten und Depotgebühren verzichtet Klingenberg & Cie. (mh)

Bild: © Nicola – stock.adobe.com