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Neuer Schwellenländerfonds von Franklin Templeton

Franklin Templeton hat einen neuen Fonds für Aktien aus Schwellenländern aufgelegt. Er berücksichtigt bei der Zusammenstellung des Portfolios auch Nachhaltigkeitskriterien und ist zusätzlich abgestimmt auf Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Die Fondsgesellschaft Franklin Templeton hat den Templeton Emerging Markets Sustainability Fund aufgelegt. Das Anlageziel des Fonds besteht darin, Kapitalzuwachs zu erzielen, indem er in erster Linie in Unternehmen investiert, die ihren Hauptsitz, eine Niederlassung oder eine Börsennotierung in Schwellenländern weltweit haben und gute oder sich verbessernde Nachhaltigkeitskennzahlen vorweisen können. Aus diesem Universum soll das Fondsmanagement in 30 bis 50 Aktien aus Schwellenländern mit einem Anlagehorizont von fünf Jahren investieren.

Sechs thematische Schwerpunkte

Der Fonds sucht insbesondere Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen einen oder mehrere der sechs „positive outcome“-Bereiche vorantreiben. Diese von der Cambridge University definierten Bereiche bündeln die 17 UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (UN SDGs) und helfen Investoren dabei, ihre Anlageziele und Ergebnisse einzuordnen und zu bewerten. Diese sechs Bereiche lauten: Basic Needs, Wellbeing, Decent Work, Healthy Ecosystems, Climate Stability und Resource Security.

Drei-Säulen-Modell

Der Fonds investiert nicht in Unternehmen, die in der Waffen-, Tabak-, Kohle- und unkonventionellen Öl- und Gasförderung tätig sind oder deren Handlungen gegen den „Global Compact“ der Vereinten Nationen verstoßen haben. Die ESG-Analyse basiert auf einem Drei-Säulen-Modell, bei dem folgende Aspekte im Mittelpunkt stehen: die Ausrichtung des Unternehmens auf positive ökologische und/oder soziale Aspekte, die Absicht des Unternehmens, sein nachhaltiges Geschäftsmodell beizubehalten oder im Hinblick auf den Einbezug von ESG-Kriterien weiter zu verbessern und das Übergangspotenzial für Verbesserungen aufgrund des Engagements von Franklin Templeton bei dem Unternehmen. (mh)

Bild: © mindscanner – stock.adobe.com

 

Berenberg lanciert nachhaltigen Euro-Anleihefonds

Die Privatbank Berenberg hat einen neuen Fonds im Angebot. Der Berenberg Sustainable Euro Bonds investiert in nachhaltige Anleihen aus dem Euroraum. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Papieren des Investment-Grade-Segments.

Berenberg hat zusammen mit Universal-Investment einen neuen nachhaltig investierenden Fonds aufgelegt. Der von Christoph Mäder und Felix Stern gemanagte Anleihefonds Berenberg Sustainable Euro Bonds investiert in Euro-Anleihen mit positiver Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft. Der Fonds ist nach den in den vergangenen Jahren aufgelegten Berenberg Sustainable World Equities, dem Berenberg Sustainable EM Bonds und dem Berenberg 1590 Stiftung der vierte nachhaltige Fonds von Deutschlands ältester Privatbank.

Positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft

Nachhaltigkeitsaspekte bzw. ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance) sind bei Berenberg-Fonds laut der Privatbank bereits seit Längerem ein elementarer Bestandteil der Investitionsentscheidungen, gerade in Bezug auf ein effizientes Risikomanagement. Zudem strebe die Gesellschaft Berenberg an, dass es über die ESG-Produkte des Hauses auch eine positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft gibt.

Sinnvolle und wertschöpfende Komponente der Kreditanalyse

„Die positive Wirkung der Emittenten und Anleihen auf Umwelt und Gesellschaft sowie der aktive Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen sind wesentlich für die Investitionsentscheidung“, sagt Fondsmanager Christoph Mäder. Nachhaltigkeitskriterien seien zudem eine sinnvolle und wertschöpfende Komponente in der traditionellen Kreditanalyse. Die Corona-Krise habe zudem den Trend zu Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage noch weiter verstärkt.

Aktives Management der Anleihen

Der Berenberg Sustainable Euro Bonds investiert in Euro-denominierte Unternehmens- und Finanzanleihen, ergänzt durch (Quasi-) Staatsanleihen und Covered Bonds mit Schwerpunkt auf dem Investment-Grade-Segment. Anleihesektorenstruktur, Durations- und Bonitätsrisiken werden aktiv gemanagt. Emittenten sind etwa Unternehmen oder Organisationen, die für verantwortungsvolle Ressourcennutzung, Klimaschonung oder nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Innovation durch Infrastruktur, faire Arbeitsbedingungen und finanzielle Inklusion stehen. Hinzu kommen auch projektbezogene Anleihen, die nicht zur Finanzierung der allgemeinen Geschäftstätigkeit eines Emittenten dienen, sondern die gezielt ausgewählte Projekte und Vermögensgegenstände finanzieren, die einen ökologischen oder gesellschaftlichen Mehrwert leisten. (mh)

Bild: © wladimir1804 – stock.adobe.com

 

Patriarch bringt britische Anlagelösung nach Deutschland

Die Patriarch Multi-Manager GmbH erschließt der englischen Vermögensverwaltung Liontrust den deutschen Markt. Mit dem Managed Portfolio Service bringt sie eine Fondsvermögensverwaltungslösung nach Deutschland, die dank 22 auswählbarer Strategien ein individuelles Feintuning ermöglicht.

Der Frankfurter Investmentkreateur Patriarch Multi-Manager GmbH bringt passend zur gerade erfolgten Einführung der Finanzanlagenvermittlerverordnung (FinVermV) eine Lösung für das Segment der Anlagevermittlung mit Fondsvermögensverwaltungen aus England nach Deutschland: den Patriarch Liontrust Managed Portfolio Service.

22 Strategien

Dahinter verbergen sich 22 risikoadjustierte Fondsvermögensverwaltungsstrategien, die sich in die drei Hauptbereiche „Wachstum“ und „Dynamic Beta“ mit jeweils acht unterschiedlichen Risikoneigungen und den Bereich „Einkommen“ mit sechs unterschiedlichen Risikoneigungen nach Anlageschwerpunkten unterteilen.

Seit 2013 in England im Einsatz

Patriarch-Partner Liontrust ist mit dem identischen Konzept in England seit 2013 aktiv. Liontrust hat damit in England über 1 Mrd. Euro eingesammelt. Das Konzept ist laut Liontrust vor allem aufgrund seiner Vielfalt und seiner hervorragenden Ergebnisse in Großbritannien sehr gefragt, zumal Managed Portfolios nach dem Provisionsverbot aus dem Jahr 2013 boomen.

Individuelles Finetuning möglich

Patriarch sieht in dem starken ausländischer Partner einen Beleg für die eigene Kompetenz in Sachen Produktkreation. Viele langjährige Fondsberater seien aufgrund der neuen Rahmenbedingungen durch die Vorgaben der FinVermV händeringend auf der Suche nach einem guten Anlagevermittlungsangebot wie einer hochwertigen Fondsvermögensverwaltung. Bei den bisherigen Angeboten sei der haftungstechnische Aufbau aber oft nur rudimentär vorhanden und zudem die Breite an Anlagemöglichkeiten enorm begrenzt. „Das ist in der neuen 22 Strategien starken Welt des Patriarch Liontrust Managed Portfolio Service jedoch völlig anders“, meint Patriarch-Geschäftsführer Dirk Fischer. Hier sei endlich das gewünschte „individuelle Finetuning“ je nach Anlegermentalität und Anlageziel innerhalb eines Gesamtkonzeptes problemlos möglich. (mh)

Bild: © zerbor – stock.adobe.com

 

Finanzquartett schließt Vertriebslücke der Vermittler

Ein Anbieterquartett will Finanz- und Versicherungsvermittlern eine neue Vertriebsmöglichkeit verschaffen. In Zusammenarbeit mit ficon Vermögensmanagement, MAIESTAS Vermögensmanagement AG und GLOBAL-FINANZ ermöglicht die V-BANK-Tochter V-Check den Vertrieb von Einzelwertdepots.

Anlagevermittler, Versicherungs- oder Immobilienmakler dürfen bei der Geldanlage nur Fonds, Versicherungsmäntel oder Beteiligungen an ihre Kunden vertreiben. Allerdings haben sie zum Teil auch anspruchsvolle Klienten, die durchaus Interesse an einer Einzelwertanlage und damit einer klassischen Vermögensverwaltung haben. Eine solche ist bislang in der Regel erst ab einem liquiden Vermögen von über 0,5 Mio. Million Euro und mehr zugänglich.

Einzelwertdepots ab 25.000 Euro

Diese Vertriebslücke wollen nun die bankenunabhängigen Vermögensverwalter ficon Vermögensmanagement und MAIESTAS Vermögensmanagement sowie der Finanzmaklerpool GLOBAL-FINANZ schließen. Mithilfe von V-Check ermöglichen Sie Einzelwertdepots ab einer Mindestanlagesumme von 25.000 Euro. Das gemeinsame Pilotprojekt soll allen Beteiligten neue Kundenzielgruppen und -potenziale erschließen.

Tippgebermodell für Vermittler

Mithilfe digitaler Strategiedepots können Anlageabschlussvermittler, Versicherungs- oder Immobilienmakler ihren Kunden ab sofort eine auf Einzelwerten basierende Vermögensverwaltung anbieten. Über die Internetseiten von Finanzmaklern können die Strategien von Privatanlegern eingesehen und digital abgeschlossen werden. Der Finanzmakler agiert lediglich als Tippgeber. Für die Zuführung erhält er vom Vermögensverwalter wie beim klassischen Fondsvertrieb eine entsprechend vorher festgelegte Provision.

So funktioniert das neue Angebot

ficon und MAIESTAS stellen mithilfe der digitalen Vermögensverwaltung von V-Check jeweils ein Strategiedepot aus Einzeltiteln zu den Themen „Dividenden und Nachhaltigkeit“, „Weltmarktführer“ und „Digitalisierungsgewinner“ zusammen und verwalten dessen Zusammensetzung fortlaufend. GLOBAL-FINANZ bietet Finanzmaklern und Vertrieben an, ihre Erfahrungen und ihre Infrastruktur bei der Implementierung der neuen Vertriebschance zu nutzen. Sämtliche dahinter liegenden Prozesse wie Depoteröffnung, Einrichtung und Verwaltung des Strategiedepots sowie die Abrechnung und das Reporting werden digital durchgeführt. Die Technik hierfür stellt die V-Check.

Zuführergeschäft hat großes Potenzial

„Gerade im Zuführergeschäft steckt großes Potenzial für alle Seiten“, ist sich V-Check Geschäftsführerin Corinna Geser sicher. Finanzmakler könnten eine Vertriebslücke rechtlich sauber und von den Prozessen her effizient schließen. Gleichzeitig sei Vermögensverwaltung immer noch ein eher erklärungsbedürftiges Produkt. Vermögensverwalter könnten sich auf ihre Kernkompetenz Portfoliomanagement konzentrieren und zugleich neue Zielgruppen erobern. „Und als Vertriebsplattform ist es unser Bestreben, zu wachsen und den Markt zu verändern“, so Corinna Geser, die auf zahlreiche Nachahmer hoffen. (mh)

Bild: © DOC RABE Media – stock.adobe.com

 

Capital Group legt weltweit anlegendes Anleiheportfolio auf

Die Capital Group hat den Global Total Return Bond Fund vorgestellt. Bei dem neuen Investment handelt es sich um ein global anlegendes Anleiheportfolio, das die Herausforderungen infolge niedriger Zinsen und eines schwachen Weltwirtschaftswachstums meistern soll.

Mit dem Global Total Return Bond Fund (GTRB) hat die Capital Group einen neuen Fonds für europäische Investoren aufgelegt. Ziel des Luxemburger UCITS-Fonds ist ein möglichst hoher langfristiger Gesamtertrag. Der Fonds investiert weltweit vornehmlich in Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen, die von Regierungen, Supranationals und Unternehmen emittiert wurden, sowie in andere festverzinsliche Wertpapiere. Möglich sind auch Anlagen in Finanzderivate, die Volatilitäts- und Liquiditätsrisiken bergen können.

Zugang zu internationalen Festzinspapieren

Zurzeit stehen Investoren laut der Capital Group vor einigen Herausforderungen, etwa den anhaltend niedrigen Zinsen und der Aussicht auf ein schwaches Weltwirtschaftswachstum. Die GTRB-Strategie ist auf diese Herausforderungen ausgerichtet. Das Portfolio bietet Investoren Zugang zu internationalen Festzinspapieren mit einem attraktiven Gesamtertrag ohne zusätzliche Volatilität.

Teamansatz im Portfoliomanagement

Im Einklang mit dem Investmentansatz von Capital Group wird die Strategie von mehreren Portfoliomanagern gemeinsam gesteuert. Beim GTRB sind drei Portfoliomanager für globale Anleihen sowie ein Experte für High-Yield-Anleihen verantwortlich. Das Ergebnis ist ein diversifiziertes Portfolio aus globalen Festzinspapieren. Die Capital Group verwaltet 397 Mrd. Dollar in Festzinspapieren und hat nach eigenen Angaben 185 Experten für Anleihen angestellt. (mh)

Bild: © Coloures-Pic – stock.adobe.com

 

GSAM startet Fonds für innovative Unternehmen im Gesundheitswesen

Goldman Sachs Asset Management (GSAM) hat den GS Global Future Health Care Equity Portfolio aufgelegt. Der Aktienfonds investiert in Unternehmen, die eine Vorreiterrolle bei Innovationen im Gesundheitswesen einnehmen und konzentriert sich dabei auf vier Schlüsselbereiche.

GSAM hat mit dem Goldman Sachs Global Future Health Care Equity Portfolio einen neuen Aktienfonds vorgestellt. Er zielt auf langfristig überdurchschnittliche Renditen durch Investments in global agierende Unternehmen ab, die bei der rasanten Innovation im Gesundheitswesen eine Vorreiterrolle spielen.

Innovationen im Gesundheitswesen aufspüren

Das Portfolio wird vom 80-köpfigen Fundamental-Equity-Team von GSAM verwaltet. Die Zusammenstellung des Fondsportfolios basiert auf einem Bottom-up-Investmentansatz. Mit dessen Hilfe sollen Unternehmen identifiziert werden, die an den Innovationen im Gesundheitswesen teilhaben. Der Fonds richtet sich an institutionelle wie auch an private Anleger und ist in mehreren europäischen Ländern zum Verkauf registriert.

Fokus auf vier Schlüsselbereiche

Diese Strategie fokussiert sich auf vier Schlüsselbereiche: Genomik, Präzisionsmedizin, minimalinvasive Verfahren und Digitalisierung. Jeder dieser Fokusbereiche hat laut GSAM das Potenzial, die Ergebnisse der Gesundheitsfürsorge auf vielfältige Weise deutlich zu verbessern und die Kosten in der gesamten Wertschöpfungskette der Gesundheitsfürsorge zu senken. Zudem werde jeder der Investmentschwerpunkte durch einen bedeutenden Wandel in der weltweiten Gesundheitsversorgung untermauert. (mh)

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Börse: „Es gibt genügend Themen, die gerade dem Berater auf den Nägeln brennen“

2020 ist ein äußerst turbulentes Börsenjahr – und eine Bewährungsprobe für Fondsmanager, Vermögensverwalter und Finanzberater. Entsprechend groß ist der Informationsbedarf. Austausch und hochwertige Informationen sind daher wichtiger denn je – und mit dem richtigen Konzept auch auf digitalem Wege möglich. Interview mit Klaus-Dieter Erdmann, Geschäftsführer der funds excellence GmbH.

Herr Erdmann, 2020 ist zwar noch nicht zu Ende. Dennoch kann man bereits jetzt festhalten, dass es ein äußerst turbulentes Börsenjahr ist. War es vielleicht sogar das herausforderndste Anlagejahr der letzten Jahrzehnte?

Das kommt darauf an, aus welcher Perspektive man es sieht. Die Finanzkrise vor gut einem Jahrzehnt war vermutlich noch herausfordernder. Für die Anleger, die in den letzten Jahren in die Märkte und insbesondere in die Aktienmärkte investiert haben, lag die große Herausforderung diesmal darin, im März die Nerven zu behalten, als die Märkte infolge der Corona-Krise weltweit im Sinkflug waren. Ruhe wurde belohnt, weil sich die Kurse schnell erholt haben und zum Teil sogar wieder über dem Niveau zum Jahresanfang liegen. Wenn man andererseits die Nachrichten verfolgt, sieht man, dass die Krise durchaus massive wirtschaftliche Folgen hat und noch haben wird – auch wenn wir es im Detail noch nicht abschätzen können. Ich glaube daher, dass auch der Rest des Jahres noch eine Herausforderung wird: Vermutlich werden sogar noch einige herausfordernde Jahre vor uns liegen.

Welche Rolle spielt dabei das anhaltende Zinsdilemma?

Wir haben vor Jahren über Niedrigzinsen gesprochen. Jetzt haben wir Nullzinsen bzw. sogar Negativzinsen auf Sparguthaben. Hatte man das vor Corona vielleicht noch für ein vorübergehendes Phänomen gehalten, ist aus dem Niedrigzins für länger heute ein Niedrigzins für immer geworden. Renditen können nur noch erzielt werden, wenn man bereit ist, ins Risiko zu gehen.

Was bedeutet das konkret für Anleger?

Risiko bedeutet, Schwankungen auszuhalten und nicht die Nerven zu verlieren, wenn es nach unten geht. Insofern ist dieses Jahr vielleicht auch ein gutes für Anleger. Es hat gezeigt, dass es sich lohnt, die Nerven zu behalten. Und wir haben gespürt, dass die meisten Kunden tatsächlich die Nerven behalten haben. Schließlich wird es auch eine Zeit nach Corona geben. Das vorhin erwähnte Zinsdilemma stellt die Anleger wie auch professionelle Investoren, allen voran die Versicherer, vor große Herausforderungen. Wir erhalten zahlreiche Fragen – von Sparern wie auch von Versicherungsnehmern – dazu, was sie mit ihrem Ersparten tun sollen und wie man in diesen Zeiten noch sinnvoll fürs Alter vorsorgen kann.

Wie kann man denn noch sinnvoll fürs Alter vorsorgen?

Wenn ich daran glaube, dass die Welt nicht untergeht – und bisher ist die Welt aus Krisen fast immer sogar gestärkt hervorgegangen –, geht es darum, an dem erwarteten Wachstum teilzuhaben. Das kann ich nur, wenn ich mich am Produktivkapital beteilige, zum Beispiel in Form von Aktien oder anderen Sachwerten, die nicht unendlich vorhanden sind.

Gerade ein turbulentes Jahr wie 2020 ist in der Theorie ein Jahr der aktiven Fondsmanager und der professionellen Vermögensverwalter ...

Das ist richtig. In der Phase, in der das Risiko kommt, geht es darum, das Risiko zu begrenzen, Absicherungen ins Portfolio zu holen und anschließend wieder dabei zu sein, wenn es wieder nach oben geht. Das ist die Kunst und die Aufgabe von Vermögensverwaltung.

Wie gut ist das in der Praxis gelungen?

Wenn man sich den Schnitt ansieht, ist es in der Summe gelungen. Allerdings ist der Durchschnitt wenig aussagekräftig. 2020 hat erneut gezeigt, dass es große Unterschiede gibt. Es gibt Fondsmanager, die auch schon in den Vorjahren bewiesen haben, dass sie ihr Handwerk verstehen und auch die Krise in diesem Jahr wieder gut gemeistert haben. Einige Robo-Advisor, die nur mit Algorithmen arbeiten, sind zum Teil noch zweistellig im Minus. Gute aktive Manager haben es hingegen geschafft, das Risiko um die Hälfte zu begrenzen und bereits zum Ende des Halbjahres wieder deutlich positive Ergebnisse zu erzielen. Das zeigt, dass sich gutes aktives Management nach wie vor auszahlt.

Wie findet man diese guten Manager?

Zum Beispiel mithilfe eines professionellen Beraters, der den Markt für den Kunden unter die Lupe nimmt. Wichtig ist bei der Analyse eine langfristige Sicht. Wir beobachten nicht nur das einzelne Jahr, sondern immer mehrere Jahre, und da kristallisieren sich einige Fondsmanager heraus, die ihren Job regelmäßig gut machen. Da ist zum Beispiel TBF von Peter Dreide zu nennen, aber auch Dr. Jens Erhardt und sein Team sowie Hendrik Leber mit ACATIS. Diese Namen gehören zu Recht seit Jahren zu den renommierten Vermögensverwaltern. Sie haben es auch längerfristig geschafft, das Geld gut im Sinne der Anleger zu verwalten.

Gibt es neben den Gesellschaften auch allgemeine Trends, die Berater im Blick haben sollten und die in diesem Jahr an Bedeutung gewonnen haben?

Ja. Auch wenn es bereits länger im Blickfeld ist, so hat das Thema Nachhaltigkeit dieses Jahr nach meiner Einschätzung noch mehr an Bedeutung gewonnen. Doch auch bei der Beratung hat sich etwas getan. Die Digitalisierung der Fondsvermittlung hat einen Schub bekommen. Wir haben jetzt alle gelernt, wie Videokonferenzen funktionieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten funktioniert das mittlerweile. Der ein oder andere Kundenbesuch kann gerade bei größeren Entfernungen zukünftig auch in der virtuellen Welt stattfinden. Unter Umwelt- und Effizienzgedanken ist das sogar durchaus sinnvoll. Inwieweit sich das mittel- bis langfristig negativ auf die Kundenverbindung auswirkt, muss man aber abwarten, denn der persönliche Kontakt ist schon noch mal etwas anderes, wenn der Kunde tatsächlich vor einem sitzt.

Auch die DKM findet in diesem Jahr digital anstatt in den Westfalenhallen in Dortmund statt. Sie selbst gestalten am 27.10.2020 mit funds excellence den Kongress Investment der DKM digital.persönlich. Warum?

Als langjähriger Partner der DKM halten wir es für selbstverständlich, dass wir auch in diesem Jahr dabei sind. Wir freuen uns, die Erfahrung mitmachen zu dürfen. Durch die verschiedenen Kursentwicklungen gibt es zudem gerade im Investmentbereich einen großen Bedarf an Austausch und Information. Das ermöglicht die DKM in diesem Jahr in digitaler Form. Die hochwertige Information und der fachliche Austausch werden auch im digitalen Raum stattfinden können. Es gibt genügend Themen, die gerade dem Berater auf den Nägeln brennen. Wie gehe ich zum Beispiel mit dem Thema Nachhaltigkeit um? Welche Regulierungsthemen kommen noch auf uns zu? Zu diesen und vielen weiteren Fragen liefert der Kongress Investment der DKM digital.persönlich am 27.10.2020 die Antworten.

Ist das tatsächlich auch auf digitalem Wege möglich?

Ja. Es verlangt natürlich mehr Selbstdisziplin. Aber mit den richtigen Themen und Formaten kann man die Teilnehmer auch am Bildschirm fesseln, sodass sie ihre Aufmerksamkeit gerne schenken. Dann kann Netzwerken und Informieren auch auf digitalem Wege gut funktionieren. Und ich bin überzeugt, dass die DKM digital.persönlich hierfür die professionellen und passenden Mittel, Funktionen und Teilnehmer bieten wird.

Mehr Informationen zum Kongress Investment bei der DKM 2020 gibt es hier.

Bild: © Vlad Chorniy – stock.adobe.com

 
Ein Artikel von
Klaus-Dieter Erdmann

Carmignac lanciert erstmals einen Laufzeitfonds

Die französische Fondsboutique Carmignac hat ihren ersten Fonds mit fester Laufzeit aufgelegt. Der Carmignac Crédit 2025 soll mit Investments in Anleihen in einem Zeitraum von fünf Jahren eine annualisierte Perfomance von 1,9 bis 2,3% erzielen.

Carmignac betritt ein neues Produktfeld. Mit dem Carmignac Crédit 2025 hat die französische Gesellschaft erstmals einen Laufzeitfonds im Portfolio. Der Fonds soll auf Basis eines überzeugungsbasierten Anlageprozesses ein breit gefächertes Portfolio aus Schuldtiteln aufbauen. Die Laufzeit startet am 30.10.2020 und soll am 31.10.2025 enden.

Anlageuniversum und Anlageziel

Der Carmignac Crédit 2025 verfolgt eine Carry-Strategie. Durch das Kaufen und Halten von Anleihen privater und öffentlicher Emittenten soll er während der fünfjährigen Laufzeit je nach Anteilsklasse eine durchschnittliche jährliche Performance von 1,9 bzw. 2,3% nach Abzug von Verwaltungskosten erzielen.

Rigorose Emittentenauswahl

Für das Management des Fonds sind Pierre Verlé, Head of Credit, und die beiden Fixed Income Manager Alexandre Deneuville und Florian Viros zuständig. Sie setzen bei der Zusammenstellung des Fondsportfolios laut Carmignac auf eine rigorose Emittentenauswahl aus einem globalen Anlageuniversum und ein diszipliniertes Risikomanagement. (mh)

Bild: © ankabala – stock.adobe.com

 

Quant IP öffnet Patentfonds für Privatanleger

Aktien patentstarker Unternehmen sind der Kern des Quant IP Global Innovation Leaders Fund. Der Aktienfonds setzt auf die innovativsten Unternehmen der Welt. Quant IP hat die Strategie nun auch für Privatanleger geöffnet.

Die Münchner Investmentboutique Quant IP hat für ihren Aktienfonds Quant IP Global Innovation Leaders Fund eine neue Tranche für Privatanleger gestartet. Mit ihm sollen Anleger die Möglichkeit erhalten, in den Fonds bereits mit kleinen Summen zu investieren oder einen Sparplan abzuschließen. Bisher sind im Fonds hauptsächlich unabhängige Vermögensverwalter investiert.

Kunden mit Sparplänen erreichen

„Wir wollen Selbstentscheidern die Möglichkeit geben, in unsere erfolgreiche Strategie zu investieren und ein Angebot schaffen, mit dem Berater auch Kunden mit Sparplänen erreichen“, meint Lucas von Reuss, Gründer und Geschäftsführer von Quant IP. Die neue Tranche kommt 15 Monate nach dem Start des Quant IP Global Innovation Leaders Fund. Der globale Aktienfonds hat in diesem Zeitraum eine Wertentwicklung von knapp 12% erzielt und damit den Vergleichsindex MSCI World um rund 6% Prozentpunkte übertroffen. Zudem fielen die Schwankungen laut Quant IP vergleichsweise niedrig aus.

Innovativste Unternehmen der Welt finden

Der Quant IP Global Innovation Leaders Fund setzt auf die innovativsten Unternehmen der Welt. Identifiziert werden diese bei Quant IP anhand von Patentdaten, die quantitativausgewertet werden. Die Aktienauswahl und Portfoliokonstruktion erfolgt regelbasiert auf Basis des Quant IP Innovation Score, der mehrere Indikatoren für Innovationswachstum, -qualität und -effizienz zusammenfasst. Schwerpunkte bilden die Sektoren IT und Gesundheit. (mh)

Bild: © duncanandison – stock.adobe.com

 

BVI schlägt neues europäisches Fondsvehikel vor

Der deutsche Fondsverband BVI hat der EU-Kommission die Einführung eines neuen Fondstyps vorgeschlagen. Er soll helfen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und die EU-Klimaziele zu sichern.

Der deutsche Fondsverband BVI hat der EU-Kommission die Einführung eines neuen Fondstyps vorgeschlagen, der helfen soll, einerseits die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzufedern und andererseits die EU-Klimaziele zu sichern. Der an den OGAW-Rechtsmantel angelehnte „European Impact Fund“ (EIF) soll in ökologische und soziale Langfristprojekte investieren. Bislang werden diese Projekte allein aus dem EU-Haushalt finanziert. EIFs könnten dem BVI zufolge mittleren und kleinen Unternehmen in der EU dringend benötigtes Kapital zur Verfügung stellen, zumal die Kapitalmarktunion noch auf sich warten lässt.

So sollen die Fonds anlegen

Mindestens 50% des Kapitals von EIFs soll in „European Impact Bonds“ angelegt werden. Dahinter verbergen sich Anleihen, die die EU im Rahmen ihrer Regionalpolitik zur Finanzierung grüner und sozialer EU-Projekte begibt. Mindestens 20% des Kapitals soll in Wertpapiere kleiner und mittlerer Unternehmen in der EU investiert werden, bis zu 10% in geschlossene Fonds wie Private-Equity-Fonds. In welche Projekte, Aktien und Anleihen die Fondsgesellschaften über die neuen EIFs investieren, bleibt ihnen überlassen. Wichtig ist dem BVI zufolge, dass EIFs ausschließlich in Aktien und Anleihen von Unternehmen in der EU investieren. Der Finanzsektor sei dabei ausdrücklich ausgeschlossen.

Zusätzliches Kapital für Investitionen in Europa

„Viele EU-Länder werden in den nächsten Jahren Mühe haben, ihre Wirtschaft wiederzubeleben und sie gleichzeitig nachhaltiger zu gestalten“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Über das neue Vehikel könnten zusätzliche Milliarden aus der Privatwirtschaft für Investitionen innerhalb der EU mobilisiert werden. Die Nachfrage von Anlegern nach geeigneten ESG-Investitionen ist hoch, und das private Kapital aus EIFs könnte der Wirtschaft schneller zur Verfügung stehen als die Mittel aus öffentlichen EU-Fördertöpfen.“ (mh)

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