Transparenz und Beratung gefragt
Steuerpolitische Signale wirken zudem bis direkt in den Markt hinein. Wenn Eigentümerinnen und Eigentümer höhere laufende Kosten tragen müssen, sinkt die Bereitschaft zu Modernisierungen oder energetischen Sanierungen – Maßnahmen, die sich ohnehin oftmals als kostenintensiv herausstellen. Auch potenzielle Käufer könnten sich aufgrund der unsicheren Steuerperspektive zurückhalten, was wiederum den Markt verlangsamt. Ein Steuerinstrument, das eigentlich Fairness schaffen soll, könnte so unbeabsichtigte ökonomische Effekte auslösen.
Besonders problematisch wäre die Kombination aus stark gestiegenen Baukosten, hohen Zinsen und einer weiteren finanziellen Zusatzbelastung. In solchen Spannungsfeldern verstärkt jede Unsicherheit die Zurückhaltung. Gerade weil Gerichte möglicherweise über das Modell entscheiden werden, kommt es nun auf Aufklärung an.
Steuerrecht und Baufinanzierung
Viele Menschen unterschätzen, wie eng Steuerrecht und Baufinanzierung miteinander verwoben sind. Wer die langfristige Tragfähigkeit eines Kredits prüfen möchte, sollte die Grundsteuer nicht als Nebensatz betrachten, sondern als festen Bestandteil der Kostenplanung. Finanzberaterinnen und Finanzberater stehen deshalb vor der Aufgabe, nicht nur Produkte zu erklären, sondern ein volatiles politisches Umfeld zu übersetzen. Sie müssen erläutern, wie mögliche Szenarien aussehen, welche Schwankungen abgefedert werden können und wo Puffer notwendig sind.
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