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21. April 2020
Corona-Krise: So sehen weitere Hilfsangebote von Versicherern aus

Corona-Krise: So sehen weitere Hilfsangebote von Versicherern aus

Die Erleichterungen, Hilfen und zusätzlichen Services, mit den die Versicherer ihren Kunden in der Corona-Krise zur Seite stehen wollen, sind vielfältig. Dies zeigen auch die Maßnahmen von Allianz, AXA, BGV, Generali Deutschland, Gothaer, Provinzial Rheinland und der R+V.

Etliche Versicherer haben an ihren Bedingungen gefeilt, Sonderregelungen erarbeitet und ihre Services ausgebaut, um Privat- und Firmenkunden sowie Vertriebspartnern angesichts der Corona-Krise unter die Arme zu greifen. Die Erleichterungen und Hilfen sind vielfältig und laufend kommen neue Angebot hinzu oder werden erweitert.

AXA hilft mit Aktion #BesondereZeiten

Neben einem Maßnahmenpaket für Unternehmen (AssCompact berichtete) will die AXA ihren Kunden mit der Aktion #BesondereZeiten zur Seite stehen. Hierfür bietet der Versicherer eine Reihe vorübergehender kostenloser Zusatzleistungen. So bietet die AXA allen ihren Kunden einen einmonatigen, beitragsfreien Unfallschutz für ihre Kinder. Zudem erhalten alle Kunden in systemrelevanten Berufen, wie beispielsweise Pflegekräfte oder Rettungsdienste, einen einmonatigen, kostenlosen Unfallschutz. Die Teilnahme an der Aktion ist noch bis zum 30.04.2020 möglich. Der beitragsfreie Zusatzschutz endet automatisch einen Monat nach Vertragsabschluss.

Darüber hinaus gewährt der Versicherer seinen Kfz-Kunden in systemrelevanten Berufen einen Rückstufungsschutz bei Kfz-Schäden. Wird in der Kfz-Haftpflicht- und/oder Vollkaskoversicherung ein Schaden gemeldet, bleibt die im Jahr der Schadenmeldung erreichte Schadenfreiheitsklasse im folgenden Versicherungsjahr bestehen. Dies gilt für jeweils einen Schaden in der Kfz-Haftpflicht und Vollkasko, der innerhalb des Aktionszeitraums eintritt.

„In der aktuellen Situation steht jeder Einzelne vor ganz besonderen Herausforderungen – und das sowohl privat als auch beruflich. Deshalb ist es uns besonders wichtig, auch die Menschen zu unterstützen, die in diesen Tagen alles für die Gesellschaft geben. Neben den zahlreichen Hilfsmaßnahmen für Unternehmen sind wir deshalb auch mit beitragsfreien Lösungen für unsere Kunden da“, erklärt Dr. Nils Reich, im Vorstand der AXA Konzern AG verantwortlich für das Ressort Sachversicherung.

BGV mit kostenfreiem Unfallschutz für Kinder

Auch die Versicherungsgruppe BGV / Badische Versicherungen will ihren Versicherten in der schwierigen Situation entgegen kommen. Da aufgrund der Schulschließungen Kinder beim Toben in der Freizeit nicht gesetzlich unfallversichert sind, können Kunden des BGV ihre Kinder bis zum 31.05.2020 kostenlos unfallversichern lassen. Hierfür genügt ein bestehender Vertrag beim BGV, es muss sich dabei nicht um eine Unfallversicherung handeln.

Der Versicherungsschutz kann auf der Internetseite des BGV einfach und schnell beantragt werden. „Wir leisten damit unseren Beitrag zur Sicherheit der Menschen in Baden in dieser besonderen Situation“, erklärt Prof. Edgar Bohn, Vorstandsvorsitzender des BGV.

Provinzial Rheinland schnürt Maßnahmen-Paket

Die Provinzial Rheinland hat ebenfalls verschiedene Hilfen im Angebot, um die Folgen der Corona-Krise für Privat- und Gewerbekunden abzumildern. Zu den Maßnahmen zählen die Stundung von Beiträgen, das Aussetzen der Beitragszahlung in der Lebensversicherung, die zeitweise Ruhendstellung von Verträgen oder auch die vorübergehende Verringerung des Versicherungsumfangs.

Zudem will die Provinzial Rheinland Kunden unter die Arme greifen, die von Betriebsschließungen betroffen sind. Sie bietet eine Lösung an, die sich an der Initiative einiger Versicherer für das Hotel- und Gaststättengewerbe orientiert (AssCompact berichtete). Das Angebot wendet sich an Kunden aller Branchen, für die im Rahmen ihrer Betriebsschließungsversicherung keine Leistungspflicht besteht. Ihnen wird eine freiwillige Zahlung angeboten, deren Höhe sich an dem jeweiligen Vertragsumfang orientiert.

„Mit unseren vielfältigen Maßnahmen wollen wir einen solidarischen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Unseren Kunden, aber auch den Vertriebspartnern in unseren Geschäftsstellen, bei den Sparkassen und bei den Maklern möchten wir damit die klare Botschaft aussenden: Auch in diesen herausfordernden Zeiten können sie auf uns zählen“, betont Sabine Krummenerl, Firmenkunden-Vorstand bei der Provinzial Rheinland.

Generali startet „Macher-Hilfe“

Um Unternehmen in der Corona-Pandemie zur Seite zu stehen, hat die Generali gemeinsam mit ihrem Rechtsschutzversicherer Advocard und ihrem strategischen Partner Flightright die Online-Plattform „Macher-Hilfe“ initiiert. Unter www.macher-hilfe.de finden sich unter anderem Informationen zu Unterstützungsleistungen. Das Portal will Orientierung bieten im Umgang mit den verschiedenen Programmen und Unterstützung bei der Beantragung der Mittel. Die Initiative erfolgt im Rahmen des Covid-19-Hilfsprogramms der Generali in Deutschland, das zudem einen Notfallfondes in Höhe von 30 Mio. Euro für kleine und mittlere Unternehmen umfasst (AssCompact berichtete).

Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, erklärt: „Viele kleine und mittlere Unternehmen kämpfen gerade um das wirtschaftliche Überleben. Die Covid-19-Maßnahmenpakete von Bund und Ländern sind in dieser herausfordernden Situation eine wichtige und entscheidende Hilfe. Mit der ‘Macher-Hilfe’ bieten wir allen Unternehmern und Kunden eine kostenlose, schnelle Orientierung und unterstützen sie mit hilfreicher Beratung beim Zugang zu den staatlichen Hilfsprogrammen.“

Gothaer bietet „Corona-Puls“

Auch die Gothaer setzt bei der Unterstützung von Firmen auf Information. Ab sofort bietet der Versicherer mit CoronaPuls eine Plattform rund um das Corona-Krisenmanagement an. Unter www.coronapuls.de finden Gewerbe Kunden kostenlos aktuelle Informationen rund um Corona bündelt und Antworten zu den wichtigen Fragen gibt. Geklärt werden unter anderem arbeitsrechtliche Fragen und notwendige Maßnahmen im Rahmen einer betrieblichen Pandemieplanung sowie telemedizinische Angebote präsentiert. Die Informationen werden von der Gothaer und den beteiligten Partnern täglich aktualisiert und die Plattform sukzessiv ausgebaut.

„Viele Unternehmen stehen vor erheblichen Herausforderungen. Sowohl die Dynamik als auch die Vielzahl an sich ständig ändernden Informationen überfordern Unternehmen. Mit dem CoronaPuls möchten wir unsern Beitrag leisten, Unternehmern einen geordneten und aktuellen Blick auf wichtige Instrumente im Corona-Management zu ermöglichen“, unterstreicht Oliver Schoeller, Vorstandsvorsitzender Gothaer Krankenversicherung AG.v

Neues Gutschein-Portal für Einzelhandel und Gastronomie der R+V

Die R+V hat bereits etliche Maßnahmen auf den Weg gebracht, die darauf abzielen, Kunden in der Corona-Krise zu unterstützen (AssCompact berichtete). Um speziell den regionalen Einzelhandel und der Gastronomie in der Corona-Krise unter die Arme zu greifen, hat die R+V ein neues bundesweites Gutschein-Verkaufsportal gestartet: „VR-ExtraPlus Hilft“. Die Besonderheit ist, dass jeder verkaufte Gutschein durch die R+V insolvenzgesichert ist. Falls ein Gutschein-Anbieter vor Einlösen des Gutscheins Insolvenz anmelden muss, erstattet die R+V dem Gutschein-Besitzer die Summe. Pro Firma sind Gutscheine bis zu einer Gesamtsumme von 10.000 Euro abgesichert, je Gutschein maximal 200 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren.

Unter www.vr-extraplushilft.de können sich kleine und mittelständische Geschäfte wie Bars, Boutiquen, Cafés, Restaurants, Friseure oder Buchläden, die derzeit wegen Corona geschlossen sind, registrieren und dort für ihre Waren und Dienstleistungen Gutscheine anbieten. Ermöglich wird dies durch eine gemeinsame Initiative der Volksbanken und Raiffeisenbanken, der DZ BANK und der R+V, die auch den Gutschein-Insolvenzschutz mit einer Bürgschaftssumme im hohen zweistelligen Millionenbereich übernimmt. Nutzen können das Portal alle Firmen in Deutschland, und zwar unabhängig davon, ob sie Kunde der R+V oder einer Genossenschaftsbank sind. Aktuell erfolgt dies ohne Gebühr oder Provisionszahlung.

R+V unterstützt Unternehmergeist

Angesichts der Corona-Krise gehen zahlreiche Unternehmen neue Wege und erweitern ihre Tätigkeiten und Angebote: Apotheker stellen Desinfektionsmittel her, Brauereien beliefern Kliniken mit Ethanol oder Handwerksbetriebe produzieren Schutzscheiben für Verkaufstheken. „Wenn sich die Aufgaben verändern, entstehen neue Gefahren. Deshalb müssen sich Unternehmer normalerweise bei ihrer Haftpflichtversicherung melden“, erläutert Burkhard Krüger, Abteilungsleiter Haftpflicht Firmenkunden bei der R+V Versicherung. Um Kunden entgegen zu kommen, verzichtet die R+V auf die Anzeigepflicht und gewährt Kunden ab sofort und automatisch bis zum 30.09.2020 Versicherungsschutz für neu hinzukommende Dienstleistungen und Produkte.“ Ausnahmen hiervon sind Risiken, für die eine Pflichtversicherung notwendig ist, sowie im Bereich der Krankenhäuser, Rehakliniken, Pflege-und Altenheime. Hier gilt es, Änderungen im Einzelfall zu prüfen.

Allianz engagiert sich für Initiative für psychische Gesundheit

Mit unterschiedlichen Corona-Hilfen und Erleichterungen steht auch die Allianz ihren Kunden in der Krise zur Seite. So bietet der Versicherer unter anderem einen kostenlosen Unfallschutz für Kinder von Kunden mit einer Unfallversicherung (AssCompact berichtete) oder einen kostenfreien CoronaSchutzbrief für Kfz-Kunden aus systemrelvanten Berufen. Doch die Allianz engagiert sich auch in anderen Bereichen. So unterstützt der Versicherer die Initiative von HelloBetter für psychische Gesundheit. Angesichts der Covid-19-Pandemie und der damit zusammenhängenden Maßnahmen wie Ausgangsverboten gehen Experten davon aus, dass psychische Leiden zunehmen und es zu einem starken Anstieg psychologisch-psychiatrischer Behandlungsbedarfe kommt. „Die Forschung zeigt, dass Quarantänemaßnahmen mittelfristig zu einem substanziellen Anstieg psychischer Beschwerden führen können“, erörtert Professor David Ebert, Gründer von HelloBetter. Unter dem Motto „Stark durch die Krise” erhalten Betroffene im Rahmen der bundesweiten Initiative schnelle und kostenfreie Hilfe bei psychischen Belastungen. Das Angebot umfasst Beratung per Telefon, Online-Trainings, eine moderierte Online-Community und öffentliche Live QA-Sessions mit erfahrenen Psychologen und Psychotherapeuten.

„Als Versicherer geben wir unseren Kunden Sicherheit und Zuversicht für die Zukunft. Gerade in Krisenzeiten sehen wir unsere gesellschaftliche Verantwortung und möchten uns um die Menschen kümmern. Die psychische Gesundheit aller ist eine wesentliche Grundlage, um als Gemeinschaft stark durch die Krise zu kommen“, betont Renate Wagner, im Vorstand der Allianz SE unter anderem für Human Resources verantwortlich. (tk)

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