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7. April 2022
Digital Insurance Podcast: Data driven Organization

Digital Insurance Podcast: Data driven Organization

In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Benedikt Kalteier von der CosmosDirekt darüber, wie man ein Unternehmen Data driven macht und an welchen Stellen das keinen Sinn ergibt.

Die CosmosDirekt wurde 1950 gegründet und hat ihren Sitz in Saarbrücken. Seit 1982 sieht sie sich als Direktversicherer und seit 1996 als Online-Versicherer. 1998 wurde sie Teil der Generali. Im Bereich Online-Versicherung gehört die CosmosDirekt in Deutschland zu den führenden Adressen.

CosmosDirekt CEO Benedikt Kalteier

Benedikt Kalteier ist CEO der CosmosDirekt und der Dialog Versicherungen sowie Vorstandsmitglied der Generali Deutschland AG. Seinen Bachelor hat er bei der European Business School Oestrich-Winkel im Bereich Business Administration and Management gemacht. Später kam der MBA an der INSEAD Business School hinzu.

Was heißt Data driven?

Benedikt Kalteier erklärt im Podcast: Das Ziel sei es, jede Entscheidung im Unternehmen datengetrieben treffen zu können. Der Abwägungsprozess, wo dies Sinn ergebe und wo nicht, müsse an den jeweiligen Stellen stattfinden. Prinzipiell sollte man aber „weg von Bauchentscheidungen“, wie er es formuliert. Zumindest müssten Entscheidungen, die im Unternehmen getroffen werden, mit Daten untermauert werden können.

Vertriebswege

Eine weitere Frage betrifft die drei Vertriebswege: Internet, Telefonie und Partnerschaften. Während einfache Produkte, wie Kfz- und Sachversicherung, rein digital veräußert werden können, sieht das beispielsweise bei der Berufsunfähigkeit anders aus. Sie ist komplex und beratungsintensiv, was einen engen Austausch mit dem Kunden nötig mache.

Was heißt Data driven?

Was ist noch betroffen, wenn man von Data driven spricht? Informationen, die nur in Bildform vorliegen (Briefe, Mails usw.), in einen verwertbaren Datensatz umzuwandeln, erklärt Kalteier. Auch der Bereich Automatisierung von Schadenfällen per Voice Bot stehe mehr und mehr im Mittelpunkt. Man rede bei der Cosmos aber gern mit dem Kunden. Der persönliche Beziehungsaufbau sei alles andere als irrelevant.

Real-time nicht überall nötig

Auf Jonas Pielas Hinweis, Real-time sei die höchste Stufe der Datengetriebenheit, antwortet Kalteier differenzierend: „Was die Vertriebszahlen anbetrifft, ist das [Real-time] für uns völlig irrelevant.“ Einmal am Tag schaue er sich die Zahlen an – das sei ausreichend. Bei der Performance der Website hingegen seien Real-time-Daten überaus wichtig, um Fehlfunktionen festzustellen und schnell zu beheben.

Noch viel Potenzial

Es werde Stand heute nur ein Bruchteil der zur Verfügung stehenden Daten genutzt. Bei vielen Produkten sei man noch „oldschool“ unterwegs – ohne Advanced Pricing zum Beispiel. Die Echtzeit-Adaption der eigenen Preise an die Konkurrenz sei möglich, aber aktuell nicht nötig. „Aber wir wären in der Lage dies zu tun“, fügt Kalteier hinzu.

Fazit

Data driven so viel wie möglich, aber nur da, wo nötig. Die vielen Differenzierungen, die Kalteier einbringt, tun der Diskussion gut. Unternehmensentscheidungen und -prozesse mit Daten zu fundieren: Ja, aber man braucht nicht alles in Real-time. Technik darf nicht zum Selbstzweck verkommen.

Hier geht es zur aktuellen Podcast-Episode.

Über den Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft über die digitale Transformation. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter pielaco.com/podcast und dkm365.de.